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Frage an Dr. Osswald

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  • Frage an Dr. Osswald

    Lieber Dr. Osswald,

    bei mir wurden im rechten Unterkiefer in regio 46 bis 47 vor mehreren Jahren drei Implantate gesetzt.

    Bei allen drei Implantaten besteht Nervkontakt.

    Zudem sind die Implantate in die Kompakta gesetzt worden.

    Aufgrund meiner Nervenschmerzen etc. habe ich es in Erwägung gezogen, mir die Implantate wieder entfernen zu lassen. Hierfür müßte lt. Auskunft eines Arztes mit der Knochenfräse bis nach unten gefräst werden, da der Knochen so hart ist (Kompakta), so daß ein Anfräsen im oberen Knochenbereich die Implantate nicht lösen würde.

    Bei einer Fräsung bis zum unteren Implantatansatz könnte bei mir dadurch aber der Nerv durch die Fräse erneut geschädigt werden.

    Wie sollen dann die Implantate bei mir jemals risikolos entfernt werden ?

    Zudem führt das Implantat regio 48 mit seitlichem Kontakt an dem Nerv vorbei. Bei einer Fräsung bis nach unten (zum Implantatansatz) würde der Nerv evtl. durchtrennt werden.

    Dies würde zu einer Anästhesie des Nervus mandibularis führen.
    Außerdem habe ich in der Fachliteratur gelesen,daß eine Anästhesie des nervus mandibularis als Komplikation zu einer Facialisparesie führen kann, dann ist das GEsicht schief.

    Können Sie mir einen Rat geben - ich wäre dafür sehr dankbar.


  • RE: Frage an Dr. Osswald


    Tut mir leid, Sabine, aber da fühle ich mich überfordert. Nicht zuletzt deshalb, weil ich mir kaum vorstellen kann, dass man mehrere Jahre mehrere Implantate toleriert, die alle Nervkontakt haben. Da müßte man erst einmal durch geeignete Untersuchungen herausfinden, ob nicht vielleicht völlig unabhängig von den Implantaten eine Neuralgie vorliegt.

    Eine Facialispares kann man durch eine Schädigung des n. alveolaris inferior nicht bekommen, da es sich um völlig verschiedene Hirnnerven handelt.

    Herzliche Grüße

    Osswald
    www.tarzahn.de

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    • RE: Frage an Dr. Osswald


      Sehr geehrter Dr. Osswald,

      vielen Dank für Ihre Antwort.

      bei mir liegt bei allen drei Implantaten lt. eindeutigem CT-befund ein fehlender Mindestabstand zwischen Implantat und Nerv vor, dieser sollte mindestens 1 bis 2 mm betragen.

      Dies hat sich schon während der OP gezeigt. Starker Schmerz durch Nervkontakt bei der Präparation der Implantatöffnungen.

      Nach der OP bestand völlige Anästhesie der rechten Hälfte der Unterlippe bis zum Kinn und der inneren Mundschleimhaut.

      Aufgrund dieser Anästhesie und des OP-vorfalls habe ich den Chirurgen auf Nervkontakt zwischen Implantat und Nerv und auf den fehlenden Mindestabstand zwischen Implantat und Nerv direkt angesprochen, dieser wollte jedoch offensichtlich nur seine Fehler vertuschen, ohne Rücksicht auf Verluste, d.h. auf mich.

      Es gibt jedoch bekanntlich in jedem Beruf schwarze Schafe, deshalb ist dies hier auch nicht das Thema und auch nicht meine Fragestellung. Mir geht es nur um das Problem der risikohaften Implantatenfernung.

      Ursache dafür ist der Umstand, daß der besagte Chirurg mir die Tatsachen solange verschwiegen hat, bis die Implantate fest im Kieferknochen und in der Kompakta verankert waren. Dadurch waren sie nicht mehr ohne Risiko zu entfernen, obwohl sie von mir nicht toleriert worden sind, was dem Chirurgen auch bekannt war, ebenso wie der fehlende Mindestabstand zwischen Implantat und Nerv durch die OPG für den Chirurgen erkennbar war. Wenn der Chirurg rechtzeitig seinen Fehler eingestanden hätte, wären die Implantate mühelos wieder zu entfernen gewesen BEVOR sie fest im Kieferknochen verankert waren. All dies steht fest, ebenso steht fest, daß keine Neuralgie unabhängig von den Implantaten bei mir vorliegt, alle bei mir vorliegenden Beschwerden sind kausal durch die Implantate bedingt.

      Der Chirurg hat die Implantate nicht nur ohne Mindestabstand zum Nerv gesetzt, sondern auch noch jeweils extrem nach buccal und lingual, d.h. in die Kompakta, d.h. in die härteste Knochenschicht, was die Implantatentfernung noch ZUSÄTZLICH erschwert.

      Vielleicht kennen Sie aus ihrem Kollegenkreis ähnliche Fälle in Bezug auf risikohafte ImplantatENTFERNUNG oder können mir vielleicht sonst einen Tip geben, wie ich mich selber kundig machen kann.

      Was den von Ihnen angesprochenen nervus alveolaris inferior betrifft, so wäre ich noch für die Mitteilung dankbar, ob es sich bei diesem um den Nerv. Mandibularis handelt. Bei mir lag nach der OP eine komplette Anästhesie des Nerv. Mand. vor. Sind nicht alle Hirnnerven miteinander verbunden, auch wenn es sich um unterschiedliche Hirnnerven handelt ? (Das Problem ist, daß ich nicht mehr genau weiß, wo und in welcher Fachliteratur ich gelesen habe, daß eine Anästhesie des Nerv. mand. als Komplikation zu einer Facialisparesie führen kann, ich weiß nur, daß ich es vor Jahren mal irgendwo gelesen habe.) Wobei ich nicht weiß, inwieweit diese Informationen zutreffend sind, insoweit wäre ich für ihre Meinung sehr dankbar.

      Vielen Dank.
      P.S.
      Ihnen und allen Forumsbesuchern ein frohes Osterfest.



      Kommentar


      • RE: Frage an Dr. Osswald


        Es handelt sich um den mandibularis, Sabine, und die Hirnnerven sind völlig voneinander getrennt. Eine Facialis-Parese ist in der Folge definitiv auszuschließen.

        Man hat eigentlich im Unterkiefer nicht so die freie Auswahl, ob man das Implantat in die Kompakta (die ist viel zu schmal, um ein Implantat aufzunehmen) oder in die Spongiosa setzt, welche breiter ist. Dafür ist der Unterkiefer insgesamt viel zu schmal. Es ist immer ein Gemisch von beiden.

        Hat sich denn die anfängliche Taubheit wieder gelegt?

        Herzliche Grüße

        Osswald
        www.tarzahn.de

        Kommentar



        • RE: Frage an Dr. Osswald


          Sehr geehrter Dr. Oswald,

          Vielen Dank für Ihren Rat und Ihre Antwort.

          In den ersten drei Monaten nach der OP ist die anfängliche komplette Taubheit langsam wieder zurückgegangen, sie besteht jetzt noch zu ca. 30 Prozent,, außerdem bestehen zeitweise neurologische Beschwerden in diesem Bereich.

          Deshalb bin ich bisher nicht das Risiko einer erneuten Nervschädigung des ohnehin bereits vorgeschädigten Nervs durch eine Implantatentfernung eingegangen, obwohl das Implantat in regio 48 einerseits weit nach hinten und andererseits weit nach buccal (zur Wange) in den Kieferknochen gesetzt wurde, daß es nicht möglich war, dieses Implantat in eine Brücke zu integrieren, das Implantat ist daher nicht verwertbar und es befindet sich unter der geschlossenen Mundschleimhaut. (sleeping implant)

          Schon aus dem Grund könnte dieses Implantat wieder entfernt werden, es führt jedoch OHNE Mindestabstand zum Nervkanal seitlich (nach buccal) an dem Nervkanal vorbei - wäre dies ein Risiko bei der Entfernung und wie soll ich mich verhalten, wenn das Implantat irgendwann einmal entfernt werden muß, z.B. wegen Entzündung etc.... ?

          Das Implantat in regio 46 wurde extrem nach lingual (zur Zunge) implantiert, eine Brückeneingliederung war hier nur durch die Verwendung winkelförmiger Implantatpfeiler mit einem Winkel von 15 Grad möglich, durch die winkelförmigen Pfeiler von 15 Grad konnte die linguale Positionierung bei der Suprakonstruktion allerdings kompensiert werden.

          Kommt es im Unterkieferseitenzahnbereich eigentlich häufiger vor, daß Implantate aus anatomischen Gründen mehr nach lingual oder buccal implantiert werden müssen und wird dies dann in der Regel, wie bei mir, durch winkelförmige Pfeiler ausgeglichen, damit die Implantatpositionierung durch Verwendung winkelförmiger Pfeiler bei der Suprakonstruktion ausgeglichen werden kann oder bin ich eine Ausnahme ?

          Ich würde mich über eine Antwort zu meinen Fragen sehr freuen und ich bedanke mich dafür im voraus !


          Kommentar


          • Nachtrag


            Ich habe vergessen zu erwähnen, daß ich seit dem Zeitpunkt der Implantat OP bei BELASTUNG, z. B. beim Kauen, des neben den drei Implantaten befindenden Zahnes 45 ein Spannen an der rechten Hälfte der Unterlippe bis zum Kinn habe, dadurch wurde in der Anfangszeit und teilweise auch noch heute die Neuralogie und Parestesie in diesem Bereich verstärkt.

            Kann dies auf die Nähe zwischen Implantat und Nerv oder sogar auf Nervkontakt zurückzuführen sein und wie läßt sich die Ursache dieser Beschwerden überhaupt feststellen ?

            Kommentar


            • RE: Frage an Dr. Osswald


              ... vielleicht bekommen Sie auf der Seite "Implantate.com" gute Ratschläge - da tummeln sich lauter Implantologen ......

              Kommentar



              • RE: Nachtrag


                Tut mir leid, Sabine, aber ich verfüge (für mich zum Glück) nicht über die notwendigen persönlichen Erfahrungen, um Ihnen all diese komplizierten Fragen zu beantworten. Feststellen wie genau und in welchem Umfang der Nerv geschädigt ist, kann man neurologisch mit Sicherheit. Wenn das Implantat allerdings den Nerven nicht berührt/beschädigt (CT!) , und sich die Beschwerden ja ganz offensichtlich schon stark und anfangs schnell gebessert haben, dann besteht sehr große Hoffnung, dass sich alle Symptome in einem Zeitraum von zu ein bis zwei Jahren zurückbilden. Möglicherweise wäre es kein schlechter Rat, sich an die implantologische Abteilung der nächsten Uni-Klinik zu wenden.

                Was die Spannungen betrifft, so wäre ein Versuch mit einer adjustierten Aufbisschiene nicht schlecht. Ich kann selbstverständlich von dieser Position aus auch in keinem Fall Aussagen darüber machen, ob der Biss optimal eingestellt ist, was eine conditio sine qua non ist, und im ungünstigen Falle durchaus Beschwerden im Anschluss an Kaubewegungen erklären kann.

                Was die abgwinkelten Pfosten betrifft, so ist ihre Verwendung nicht ungewöhnlich. Insbesondere wenn man mehrere Implantate und/oder Implantate mit eigenen Zähnen verbinden will, kommt man häufig nicht darum herum, sie zu verwenden. Natürliche Wurzeln stehen ja auch nicht in jedem Falle gerade im Knochen. Mehr als 20 Grad ist allerdings ungewöhnlich. Ein Großteil der Behandlungsfehlergutachten (2, Platz, 1. Platz ist Schädigung benachbarter Strukturen )werden auf der anderen Seite angestrengt, weil das/die Implantate aufgrund mangehafter Achsrichtung nicht zur prothetischen Versorgung zu gebrauchen Ist/sind.

                Herzliche Grüße und gute Besserung

                Osswald
                www.tarzahn.de

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                • Danke !


                  Ich möchte mich für Ihre Antworten zu meinem Problem herzlich bedanken !

                  Viele Grüße
                  Sabine

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