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missglückte Wurzelfüllung
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missglückte Wurzelfüllung
Ich bekam vor drei Wochen eine WF an einem devitalen Zahn (Oberkiefer). Mein Zahnarzt bereitete den Wurzelkanal zu tief auf, auf einem Rö. konnte man sehen, daß dass Instrument deutlich über die Wurzelspitze hinausging. Der Zahnarzt nach der Behandlung: "das passiert halt". Bei der zweiten Sitzung wurde der WK mit Endomethasone verfüllt. Hierbei ging deutlich erkennbar einiges drüber hinaus. Wieder der gleiche Kommentar. Der Zahn schmerzt nicht, aber am Zahnfleisch in dem Bereich der Wurzel (-Spitze?) gibt es eine Rötung und spürbare Reizung. Wie ist das ganze zu bewerten? Wie ist die Prognose? Ich bin Allergiker. Muss ich Probleme erwarten, weil das WF-Material nicht vollständig resorbiert werden kann? Was kann ich jetzt tun? Ich habe ehrlich gesagt das Vertrauen zu dem Zahnarzt verloren, weil ich den Eindruck habe, daß die Behandlung nicht planmäßig verlaufen ist, und weil ich von anderen Zahnärzten gehört habe, daß man sowas mit elektronischer Wurzellängenmessung oder zusätzlichen Rö.-Aufnahmen sowie durch Begrenzung der Arbeitstiefe mit einem Stopper am Instrument vermeiden kann. Oder sind das alles Gerüchte und nicht gängige Praxis? Hätte man nicht nach der festgestellten "Überinstrumentierung" mit Guttapercha-Stiften abfüllen sollen, damit gegebenfalls später noch korrigiert werden kann? (Revision) Oder kann man das Kind jetzt noch mit einer Revision aus dem Brunnen holen? Oder ist das alles gar nicht so schlimm?Stichworte: -
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Dr. Dr. Rüdiger Osswald
RE: missglückte Wurzelfüllung
Die meisten Zahnärzte verkünsteln sich mechanisch, weil sie die Krankheit immer noch nicht versatnden haben, obwohl es sich um nicht mehr als eine einfache Infektionskrankheit handelt.
Die Anatomie der Wurzel ist derart kompliziert (zahllose Seitenkanälchen, Verzweigungen, Verbindungen, Dentibtubulie, Ecken, Nischen, usw.), dass man mechanisch eh nur maximal 50% des organischen Materials entfernen kann. Deshalb muss man vor dem Abfüllen durch sorgfältige Desinfektion mit einem potenten Desinfekrionsmitte (z.B. ChKM) dafür sorgen, dass alle Keime platt sind.
Wenn ein Zahn einen Herd hat, dann ist eine Überaufbereitung sogar sinnvoll, um dem Desinfektionsmittel Zugang zum Ort des Geschehens zu verschaffen und für Abfliss des Eiters/Wundsekretes über dden Wurzelkanal zu sorgen.
Wenn Sie jetzt Beschwerden haben, dann ist das weniger ein Problem der Überstopfung von Endomethasone, das bei reizlosen Verhältnissen (Bakterien alle ermordet) beschwerdefrei toleriert und im Laufe der Zeit außerhalb des Zahnes knöchern ausheilend resorbiert wird (deshalb eigent es sich so gut), sondern vielmehr ein deutlichen Zeichen dafür, dass zu früh abgefüllt und nicht sorgfältig genug vor dem Abfüllen mit einem potenten Desinfektionsmittel desinfiziert wurde.
Da gibt es jetzt nur 2 Alternativen:
a) noch mal von vorn und diesmal sorgfältig desinfizieren (besser)
b) Wurzelspitzenresektion
Herzliche Grüße
Osswald
www.tarzahn.de
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wurzel-übel
RE: missglückte Wurzelfüllung
Sehr geehrter Herr Dr. Osswald,
vielen Dank für Ihre Information. Ich hatte aus der Reaktion meines Zahnarztes leider schließen müssen, dass die Überaufbereitung und die Überstopfung nicht beabsichtigt waren. Ich hatte darauf hin einen anderen Experten befragt, der dies als "nicht optimal" bezeichnet hatte. Er betrachtet das Verfahren mit elektronischer Wurzellängenbestimmung und Abfüllung mit Guttapercha-Stiften als "lege artis". Eine Überstopfung mit Guttapercha-Stiften könne man mittels einer Revision korrigieren, bei Verwendung einer Paste sei das dagegen nicht möglich. Als ich später auf Ihren Seiten von der Timbuktu-Methode las und von Walkhoff, war ich verunsichert, ob es vielleicht doch beabsichtigt gewesen sein könnte.
Ich hatte daher zwischenzeitlich meinen Zahnarzt aufgesucht und ihn dazu befragt. Er reagierte abwehrend und verunsichert und ließ keinen Zweifel daran, daß die Überinstrumentierung und die Überstopfung unbeabsichtigt waren. Scheinbar rechnete er damit, ich wolle ihn verklagen. Das Gespräch entwickelte sich unerfreulich zu einem sehr spannungsgeladenen Gespräch. Leider bin ich ein Mensch, der solche Situationen nicht gut aushalten und parieren kann. Ich entschied mich daher, den Zahnarzt zu wechseln. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß nach so einem Gespräch der Zahnarzt noch konzentriert an mir arbeiten kann. Außerdem ist mein Vertrauen dahin. Nun tut es mir leid, da die Behandlung wohl so schlecht nicht war. Die Reizung am Zahnfleisch ist inzwischen abgeklungen und der Zahn beschwerdefrei.
Die Informationslage ist aber widersprüchlich, so daß ich immer noch verunsichert bin. Ihre Ausführungen über die Timbuktu-Methode finde ich überzeugend, nur weiß ich nicht recht, was ich davon halten soll, wenn sie unabsichtlich angewandt wird...
Da die Cavit-Füllung beim wurzelbehandelten Zahn nach drei Wochen schon sehr stark ausgewaschen war, bin ich zu einem anderen Zahnarzt gegangen, um mir dort Glasionomer-Zement reinmachen zu lassen. Als der Zahnarzt bei mir zwei provisorische Füllungen sah, war er gleich skeptisch. Es konnte ihm ja nicht unbemerkt bleiben, daß ich einem Zahnarzt aus der Behandlung davongelaufen war. Er war sehr distanziert und wollte von mir wissen, wo ich vorher in Behandlung war. Es kostete einige Überredungskunst, damit er sich schließlich an die Versorgung des wurzelbehandelten Zahns machte. Ich hatte ihm gesagt, daß mein früherer Zahnarzt Glasionomer-Zement vorgesehen hatte, da man ja nicht weiß, was aus dem Zahn wird. Er sagte: "das kann man machen", doch nachdem er den Zahn präpariert hatte und mir die Anweisung gegeben hatte, den Mund nicht zu schließen, murmlelte er: da kann man auch Kunststoff reinmachen. So ging ich mit einer Compomer-Füllung nach Hause (prämolarer Seitenzahn). Ich war sehr verärgert, daß sich der Zahnarzt nicht an die Abmachung gehalten hatte und sagte den zweiten Termin ab.
So war nun der Stand:
Die Diagnose des ersten Zahnarztes war gewesen: ein Zahn devital und beherdet (Zahn A), ein Zahn Füllung defekt (Zahn B), ein Zahn Füllung defekt, vital, und auf dem Rö. Wurzelkanal hell (Zahn C). Letzterer schien Zahnarzt 1 (ich werd jetzt mal numerieren, sonst wird es zu kompliziert zu umschreiben) Rätsel aufzugeben, denn er sagte "ich weiß auch nicht, was mit dem ist". Später fragte ich ihn, wie es mit dem Zahn weitergehen solle, und er meinte: "Wurzel-Resektion". Die zwei Aussagen konnte ich nicht so recht zusammenbringen. Zahnarzt 1 führte die Wurzelbehandlung an Zahn A wie beschrieben durch und versorgte Zahn B mit einer "medizinischen Füllung" (irgendwas für die Pulpa). Zahnarzt 2 versorgte Zahn A mit Compomer.
Am Zahn C sind inzwischen leichte Schmerzen aufgetreten, die zeitweise entlang des Unterkiefers bis zum Kinn ausstrahlten. Die Schmerzen waren aber sehr schwach, lediglich die Stelle am Unterkiefer, die genau unter dem Zahn ist, war sehr druckempfindlich.
Der Schmerz und die Erinnerung an das Rö. trieben mich zu Zahnarzt 3. Bei diesem war ich schon vor ein paar Jahren gewesen. Er hatte damals eine Sanierung vorgeschlagen, die sich aber nach Rücksprache mit der Krankenkasse als unbezahlbar erwies. Ich entschied mich dennoch, dahin zu gehen, weil ich dachte, wenn ich für Zahn C eine Wurzelbehandlung brauche, bin ich bei dem gut aufgehoben, da er technisch supermodern arbeitet, z.B. mit elektronischer Wurzellängenbestimmung.
Der wollte gleich ein neues Rö machen. Nach meiner Erfahrung mit Zahnarzt 2 dachte ich, wenn ich ihm jetzt die vorhandenen Rös. besorge, dann geht es mir wie bei Zahnarzt 2 und stimmte zu. Auf dem Rö sieht man aber nur die Kronen und nicht die Zahnwurzeln, damit hatte ich nicht gerechnet. Er sah keine Notwendigkeit, an Zahn C irgendwas zu machen und riet mir zu einer Beißschiene, da er vermutete, die Schmerzen kämen von nächtlichem Zähneknirschen. Außerdem war wieder die Komplettsanierung Thema. Obwohl ich relativ deutlich zu verstehen gab, daß ich nicht glaube, daß eine Sanierung für mich zahlbar ist, will er ein neues kostengünstigeres Konzept ausarbeiten. Meinetwegen, ok. Als er beiläufig erwähnte, daß die vorhandene Füllung an Zahn C schadhaft sei, gab mir das einen Ansatzpunkt, ihn doch noch zu einer sofortigen Behandlung des Zahnes zu überreden. Beim Bohren ergab sich offenbar kein Hinweis darauf, daß mit der Wurzel etwas nicht stimmt. Er füllte den Zahn mit Glasionomer-Zement.
Jetzt meine Fragen:
1.) Wie ist die Compomer-Füllung auf Zahn A zu bewerten? Wie lange kann man die lassen? Zahnarzt 1 wollte mit Composit oder Amalgam versorgen. Zahnarzt 3 mit einer Krone. Was ist nun richtig? Ich habe mal gelesen, daß bei w-beh. Zähnen sehr wichtig sei, daß ein dauerhaft dichter Abschluss entsteht. Mir schwebt ein Keramik-Inlay vor. Wie wäre das? Der Zahn hat nur ein Loch, auf der Kaufläche, die Seiten sind vollständig erhalten.
2.) Was soll ich von Zahn C halten? Auf dem Rö. von Zahnarzt 1 war der WK aufgehellt und unter dem Zahn ging die Aufhellung weiter, als wenn sie aus der Wurzel herausspritzt. Kann es sein, daß sich der Zahn wieder beruhigt und die Erscheinung verschwindet, nachdem die schadhafte Füllung ersetzt ist? Oder muss eine Wurzelbehandlung durchgeführt werden? Und wenn ja, wie schnell? Nachdem der Zahn neu gefüllt ist, sind die Beschwerden vollständig verschwunden. Sogar der noch tags zuvor druckempfindliche Bereich am Unterkiefer ist nun völlig unauffällig.
3.) In Zahn B ist nach über drei Wochen immer noch diese pulpafreundliche "medizinische Füllung". Wie lange kann die drin bleiben?
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