Niedrige Schmerzschwelle! HILFE!!!

[Freddy]

1990 war ich beim Zahnarzt; etwa um die Zeit wie jetzt.
Die Behandlung war so schmerzhaft, daß ich die nächste immer wieder verschob, bis es gar nicht mehr anders ging.
(Ein Zahn sollte raus, aber er saß zu fest).
Heute war wieder ein Termin. Wieder mußte ein Zahn gezogen werden. Diesmal klappte es auch, aber wieder hatte ich dabei sehr große Schmerzen.
Eigentlich HÄTTE ich keine Angst - wenn ich wüßte, daß die Prozedur nicht zu schmerzhaft wird (und gerade das ist oft nicht gegeben).
Es liegt an meiner zu niedrigen Schmerzschwelle; ich fühle also Schmerzen mehr als viele andere Menschen.
Wie kann ich dieses Problem ein wenig abbauen? (Bei Spritzen ist es genau das gleiche; unbeabsichtigt verkrampfe ich mich dabei, was die Schmerzen eigentlich noch steigert).

Freddy

[Dr. Dr. Rüdiger Osswald]

RE: Niedrige Schmerzschwelle! HILFE!!!


Manche Patienten entwickeln eine solche Angst, dass sie schon die Berührung oder die Vibration (Tiefensensibilität, mit lokaler Betäubung nicht auszuschalten) als Schmerz empfinden.

Wenn Sie aber in der Lage sind, sogar Extraktionen zu überstehen, dann schaffen Sie alles. Es würde also vielleicht doch Sinn machen, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen.

"Normale" Behandlungen sind zwar unangenehm, aber die Extraktion ist sicher der Gipfel.Und damit sollte man nicht anfangen.

Darüber hinaus ist es häufig so, dass diese Patienten aus Angst vor dem Schmerz so lange warten, bis es gar nicht mehr geht. Wenn es aber ga nicht mehr geht, dann ist der Zahn und seine Umgebung häufig so entzündet, dass die Spritze gar nicht mehr 100%ig wirken kann (Chemie der elektrischen Leitung). Diese Patienten befinden sich dann gewissermaßen in einem Teufelskreis, weil ihre Befürchtungen (es tut doch weh!) ständig auf's Neue bestätigt werden.

Sinn macht es also, mit einfachen Dingen, wie zB. Zahnsteinentfernung anzufangen, und sich dann langsam über unproblematische Füllungen bis zur Sanierung des Gebisses zu steigern, damit der Supergau (Extraktion) erst gar nicht mehr eintreten kann. Systematische Desensibilisierung gewissermaßen.

Herzliche Grüße

Osswald
www.tarzahn.de

[Freddy]

RE: Niedrige Schmerzschwelle! HILFE!!!


Hallo!
Sinn macht es also, mit einfachen Dingen, wie zB. Zahnsteinentfernung anzufangen, und sich dann langsam über unproblematische Füllungen bis zur Sanierung des Gebisses zu steigern, damit der Supergau (Extraktion) erst gar nicht mehr eintreten kann. Systematische Desensibilisierung gewissermaßen.
Wie soll ich mir das vorstellen? Leider bin ich kein Zahnarzt. (Auf meiner Station im Pflegeheim gibt es einen Heimbewohner, der sich schon selbst viele Zähne gezogen hat - aber wenn ich DAS könnte, hätte ich dieses Problem bestimmt nicht).
Wenn Sie aber in der Lage sind, sogar Extraktionen zu überstehen, dann schaffen Sie alles.
Leider fing der Zahnarzt gleich mit der größten Sache an (der Zahn war wahrscheinlich sogar entzündet). Ich habe es zwar überstanden, aber wie gesagt, mit sehr großen Schmerzen.
Als ich 19 war (inzwischen 43) mußte mir im Unterkiefer ein Zahn gezogen werden. Es gab einen kurzen Ruck - spürbar, aber nicht schmerzhaft.
1990 (und auch gestern) betraf es einen Zahn im Oberkiefer. Beide Male schrie ich vor Schmerz so laut, daß ich fürchtete, mich zu ÜBERschreien.
(Ich habe gehört, daß die Wurzeln mancher Oberkieferzähne bis an die Augen heranreichen. Stimmt das, und wenn ja, könnte es damit zusammenhängen?)
Wie erwähnt, habe ich in dem Sinne keine Angst vor dem Zahnarzt. Ich habe "nur" das Problem, daß ich Schmerzen sehr stark empfinde.
Nun noch eine andere Frage: Gestern bekam ich sogar etwas mehr Betäubungsmittel als normal (ich hatte den ZA auf mein Problem hingewiesen).
Nach etwa 3 Stunden war die Betäubung abgeklungen, bis auf eine kleine Stelle, die auch angeschwollen ist.
Ich habe gerade eine Schwester danach gefragt (eine Pflegefachkraft). Sie sagte, das sei normal, aber sie ist eben keine Zahnärztin.
Ist diese Erscheinung gefährlich?

Freddy