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Fehlerhafte Wurzelbehandlung oder richtiges Vorgehen?

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  • Fehlerhafte Wurzelbehandlung oder richtiges Vorgehen?

    Guten Abend Dr. Schmitz-Hüser,




    Ich hatte vor eineinhalb Wochen (Mittwoch 08.05.) eine routinemäßige Zahnreinigung, nach welcher Schmerzen am letzten Backenzahn (Zahn 17 glaube ich, vor dem Weisheitszahn) unten links auftraten. Am darauffolgenden Tag ging ich zu meiner Zahnärztin, die eine Karies zwischen diesem und dem Weisheitszahn diagnostizierte und eine Behandlung für Freitag, den 17.05. ansetzte. Dazu kam es allerdings nicht, weil ich am Wochenende sehr starke Schmerzen hatte und deshalb zum dienst-habenden Notzahnarzt ging, der schließlich am Sonntag, den 12.05. den Zahn bohrte und mit einer Kunststoffüllung versah. Er machte allerdings kein eigenes Röntgenbild. Die Schmerzen dauerten an und am Dienstag, den 13.05. suchte ich erneut meine Zahnärztin auf. Sie machte eine Wurzelbehandlung ohne Kofferdam-Methode. Auch danach blieben die Schmerzen, deshalb ging ich am Donnerstag zu ihrem Kollegen. Dieser meinte, es seien Wohl "Gase" im Zahn und behandelte ihn erneut an der Wurzel. Er füllte den Zahn aber nicht erneut, sondern ließ ihn nur mit Watte abgedichtet offen. Dazu verschrieb er mir Ibuprofen und Clindamycin. Übers Wochenende besserte sich mein Zustand, die Schmerzen verschwanden aber nicht. Heute wollte er den Zahn verschließen, tat es jedoch nicht. Stattdessen reinigte er die Wurzel erneut und tat kleine Stäbchen mit einem Medikament, das wohl die Infektion zurückdrängen soll, hinein. Er verschloss den Zahn mit Gips und bat mich, ihn in vier Wochen zur Wiederholung dieser Prozedur aufzusuchen. Nun sind meine Schmerzen am Zahn aber schlimmer als je zuvor, von Verbesserung ist nichts zu spüren. Ist das normal? Wie würden Sie vorgehen und finden Sie die Methodik Ihrer Kollegen (ohne Kofferdam) angebracht? Ich bin nach über zehn Tagen Dauerzahnschmerz und beinahe täglichen Zahnarztbesuchen langsam wirklich verwirrt und frage mich, ob alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Ich wäre Ihnen für Ihre Einschätzung sehr dankbar.

    Vielen Dank im Voraus und freundliche Grüße


    Andreas Mauer






  • Re: Fehlerhafte Wurzelbehandlung oder richtiges Vorgehen?

    Waren Sie erneut bei Ihrem ZA?

    Röntgenbild ist wichtig ! Eventuell Zahnfilm (Einzelbild), kann mehr
    Details darstellen.
    Die hinteren Backenzähne sind etwas kritisch.
    Möglich das statt anzunehmender 2 Wurzelkanäle ein dritter
    die Probleme macht. Selbiger vielleicht im Rö nicht eindeutig
    sichtbar ist.
    Mal unabhängig von Kofferdam.

    In Ihrer Situation müssen Sie im Zweifel jeden Tag bei Ihrem ZA
    vorstellig werden.
    4 Wochen Wartezeit nach einer WB bis zur Folgebehandlung sind
    utopisch..
    Habe mir selbst schon anhören müssen das nach einer WB u.
    Medikation das Medikament 1 Woche wirken müsse.
    Bin jedoch tgl.fast die Wände hochgelaufen.
    Am Ende war es ein nicht im RÖ deutlich sichtbarer
    Wurzelkanal der in der Tiefe lag u. die Probleme verursacht hat.
    Ein hinterer Backenzahn.

    Alternativ einen Kieferchirurgen aufsuchen?

    Sollte es weiterhin gravierende Probleme geben, eventuell
    eine WSR geplant sein, sollten Sie sich besser von
    diesem Zahn trennen.
    MfG





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    • Re: Fehlerhafte Wurzelbehandlung oder richtiges Vorgehen?

      Guten Abend!

      Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich war gestern erneut bei meinem Zahnarzt, der den Gips wieder entfernt hat. Jetzt soll ich den Zahn komplett offen lassen und schon in einer Woche wiederkommen, bis dahin Ibuprofen und nun Doxycyclin. Die Gasentwicklung ist mittlerweile so stark, dass es geradezu sprudelt. Angeblich hilft das Offenlassen aber, die anaeroben Bakterien durch Sauerstoffkontakt abzutöten. Ich bin gespannt... Die Schmerzen bleiben jedenfalls und sind jetzt wieder schlimmer geworden. Ich frage mich wirklich, ob es nicht Alternativen gäbe.
      Viele Grüße

      Andreas Mauer

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      • Re: Fehlerhafte Wurzelbehandlung oder richtiges Vorgehen?

        Wurde noch mal die Wurzel behandelt?
        RÖ, Zahnfilm ?
        Wie lange liegt das letzte RÖ zurück?

        Ich kenn es aus der Vergangenheit auch noch so, das der
        Wurzelkanal berinigt u. mit Wasserstoffperoxyd gespült wurde.
        Anschließend wurde er mit Watte abgefüllt.
        allerdings handelte es sich um einen heimlich abgestorbenen
        vereiterten Zahn.
        Hier wurde gespült, Kanal ausgefräßt, wieder gespült.
        Wie ich heute weiß nicht lange genug, WSR wäre auch wichtig
        gewesen. Handelte sich jedoch um einen vorderen Backenzahn
        mit 2 Wurzelkanälen statt theoretisch 1em.


        Tatsächlich können die Bakterien in einem Wurzelkanal hervorragend
        unter Sauerstoffabschluß leben. Sauerstoff mögen Sie nicht.

        Ibuprofen wirkt schmerzlindernd u. entzündungshemmend.
        Theoretisch sollten hier 3 x Tgl. alle 8 Std. 600mg ausreichen.
        Wirkung sollte innerhalb 20 - 40 Min. deutliche Besserung zeigen.
        Wenn nicht, erscheint mir das sehr kritisch.

        Ob Doxycyklin das Mittel der Wahl ist bin ich nicht sicher.
        Lesen Sie den Beipackzettel.

        Wie sollen Sie die Medikamente lt. ZA anwenden?
        Ibuprofen bei Bedarf ?
        Doxycyklin nach bestimmten Vorgaben ???

        Wenn Antibioika deutlich wirksam ist, sollte sich innerhalb 2-4 Std.
        eine spürbare Linderung der Symptome abzeichnen.
        Gleichzeitige Einnahme v. Ibuprofen kann hier die tatsächliche Wirkung
        verfälschen.
        Abgesehen davon sollten Sie die Medikamente immer zeitversetzt
        einnehmen, min. 2 Std.

        Zahn komplett offen lassen ?
        Das heißt Füllung raus, Zahn offen, freie Kanäle liegen blank ???
        Dann gibt es ja noch die med. Stifte !?
        Wurden Ihnen Empfehlungen zur speziellen Zahnhygiene mitgegeben?
        Spülungen etc. ?
        Sollte sich bis morgen keine deutliche Besserung zeigen gehen Sie
        wieder zu Ihrem ZA.
        Er soll nach einem 3en Kanal suchen.
        Ansonsten wirklich Zweitmeinung einholen od. sehr erfahrenen
        Kieferchirurgen auf suchen !
        Mir erschließt sich diese laxe Vorgehen auch nicht !
        MfG

        Kommentar



        • Re: Fehlerhafte Wurzelbehandlung oder richtiges Vorgehen?

          Hallo,

          das klingt in der gesamten Vorgehensweise nicht nach der Art wie heute eine Wurzelbehandlung durchgeführt werden sollte. Gehen Sie mal zu einem Spezialisten

          http://www.zahnarzt-am-maarweg.de/de...zelbehandlung/

          Gruß Peter Schmitz-Hüser

          Kommentar


          • Re: Fehlerhafte Wurzelbehandlung oder richtiges Vorgehen?

            Hallo,

            vielen Dank an Bagh11 und Dr. Schmitz-Hüser für die Antworten. Am Donnerstag hat sich mein Zustand nochmals verschlechtert, ich hatte Fieber und meine Lymphknoten schwollen an. Daraufhin überwies mich mein Zahnarzt zum Kieferchierurgen, dieser machte ein 3D-Röntgen und stellte fest, dass der Zahn sehr entzündet war und nicht mehr erhalten werden konnte. Also Not-OP mit Extraktion des Zahns, zum Glück war der Kiefer noch nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Danach waren meine Beschwerden im Bezug auf die Lymphe weg, ebenso wie das Fieber; und mein Allgemeinzustand besserte sich schlagartig. Natürlich habe ich noch immer Schmerzen wegen der Extraktion, aber das ist ja normal. Nach wie vor bleibt natürlich die Frage, ob man den Zahn durch richtiges Handeln von Anfang an hätte retten können, aber es bringt jetzt eh nichts mehr, sich damit zu beschäftigen. Meinen Zahnarzt werde ich wohl wechseln.
            Viele Grüße

            Andreas Mauer

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            • Re: Fehlerhafte Wurzelbehandlung oder richtiges Vorgehen?

              Zitat:

              Nach wie vor bleibt natürlich die Frage, ob man den Zahn durch richtiges Handeln von Anfang an hätte retten können, aber es bringt jetzt eh nichts mehr, sich damit zu beschäftigen.

              Diese Frage dürfte sich nur schwer beantworten lassen.
              Ein Restrisiko bleibt immer.

              Schmerzen nach Extraktion:
              Achten Sie darauf den Blutpropf in der Extraktionswunde zu erhalten.
              Also nicht ausspülen etc. Die Wunde muß von Innen nach außen heilen.
              Der Blutpropf bildet einen Wundschutz unterstütz die Wundheilung.
              Nach einigen Tagen können Sie vorsichtig mit der Pflege anfangen.
              Bei guter Wundheilung stellt sich nach ca. 2-3Tg. ein zusammenziehen
              des offenen Zahnfleisches ein, das Loch wird etwas kleiner.

              Siie sollten sich jedoch zur Kontrolle wieder bei Ihrem Kieferchirurgen vorstellen.

              Zitat:
              Natürlich habe ich noch immer Schmerzen wegen der Extraktion, aber das ist ja normal.
              Jein.
              Am ersten Tag nach der Extraktion könnte ein Schmerzmittel erforderlich sein.

              Kommt vielleicht auch darauf an wie der Schmerzverlauf ist.
              Leichte Schmerzen die vielleicht nervig sind aber gut zu ertragen
              sind noch hinnehmbar.
              Ein Dauerzustand über Tage sollte es nicht sein !
              Weiterhin alles Gute,
              MfG, Bagh 11


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              • Re: Fehlerhafte Wurzelbehandlung oder richtiges Vorgehen?

                Danke für die Tipps und Unterstützung. Da es sich ja um eine Not-OP handelte, gab es natürlich keinen Termin, um mit dem Kieferchirurgen die OP und Folgen vorzubesprechen, weshalb ich für jede Information sehr dankbar war/bin. Ich hatte heute den ersten Nachsorgeterminen, die Fäden wurden gezogen und die Wunde ist bisher gut verheilt. In ein paar Wochen folgt dann die Aufbauarbeit für das Implantat...
                Mit freundlichen Grüßen

                Andreas Mauer

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                • Re: Fehlerhafte Wurzelbehandlung oder richtiges Vorgehen?

                  Danke das sie sich noch mal zurückmelden.
                  Ich hoffe sie sind inzwischen soweit beschwerdefrei.

                  Alles Gute u. viel Erfolg für den weiteren Verlauf !!!
                  MfG, Bagh 11

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