Er schlug eine Überkronung vor, und nach einer gewissen Zeit der Abwägung, weil der Zahn definitiv noch keine Beschwerden verursachte, willigte ich in die Behandlung ein, obwohl durch die vermutete, tiefe, profunde Karies eine Eröffnung der Pulpa möglich war und damit eine Wurzelkanalbehandlung erfolgen müsse.
Zur Zeit der Behandlung hatte ich einen abklingenden grippalen Infekt.
Das Cerec-Inlay wurde also mit der seitlich tiefen Karies entfernt, der Zahn für die Krone vorbereitet (Abschleifen und Aufbau bzw. Abdeckung der tiefen Läsion), ein Abdruck gemacht und das Provisorium aufgesetzt.
Vor zwei Wochen wurde dann die Voll-Keramikkrone angepasst. Seither habe ich Beschwerden, die sich wirklich schlecht deuten und diagnostizieren lassen.
Nach Abklingen der Betäubung war der einsetzende Schmerz nach Einsetzen der Krone deutlicher und stärker als beim Provisorium, aber, klar, es wurde ja auch noch einmal aufgebaut, mit UV-Licht gehärtet in mehreren Schritten und schließlich auch zementiert.
Nachdem am nächsten Tag der akute Schmerz des Vorabends verschwunden war, blieb der Zahn sehr empfindlich, und ich kaue seither auf der anderen Seite, obwohl es derzeit etwas besser wird.
Bei der Kontrolle vor einer Woche bestand ich auf einem Röntgenbild, da der Zahn 37 vor Jahren eine Wurzelbehandlung hatte und später eine Teilkrone bekam. Dieses Röntgenbild von vor einer Woche war sowohl für den 36 als auch für de 37 unauffällig.
Interessant ist, dass dieser wurzelbehandelte Zahn beim Anstoßen mit der Zunge immer eine "Rückmeldung" vom Kieferknochen sandte, ohne jedoch wirklich schmerzhaft zu sein. Mein ZA deutet dies bis heute als leichte Überfüllung bei der WKB und eine damit verbundene Irritation der Wurzelspitze bzw. der umliegenden Gewebes.
Nach der Überkronung des 36 kamen neben der Druck- und Temperaturempfindlichkeit auch Beschwerden, die bis ins Kiefergelenk, den Oberkiefer, ja auch die Augen und Ohren reichten.
Ich "knirsche" nicht, und mein ZA meinte, dass die zweimalige Behandlung durchaus eine muskuläre Verspannung in Richtung CMD bewirken könne.
Im Moment nehme ich ab und zu eine Ibuprofen 300, vor allem nachts, aber nicht regelmäßig.
Was mich stutzig macht, sind leichte Attacken von Nachtschweiß, tagsüber manchmal ein leichtes Frösteln und eine durchgängig leichte Temperatur (normalerweise 36,6 rektal, derzeit 37,4).
In Ruhe habe ich nur ein leicht dumpfes Gefühl im Kiefer, aber ohne Pulsieren oder gar Klopfen.
Apropos Klopfen: beide Zähne sind nicht klopfempfindlich, der 36 wohl kältempfindlich (Vitaltest letzte Woche mit Wattebausch). Auch ein Druck mit der Zunge zeigt keine Reaktion beim 36, wohl aber z.B. etwas Härteres mit ein Keks oder Vollkornbrot.
Ich möchte meinen ZA nicht ständig nerven. Er meint, dieser Zustand könne ein paar Wochen dauern, der Nerv sei halt gereizt durch die Behandlung und die verwendeten Stoffe.
Das kann ich akzeptieren, aber wo sollte ich die "Reißleine ziehen", wenn die Beschwerden nicht abklingen?
Ich habe nächste Woche mein jährliches "großes" Labor beim internistischen Hausarzt. Gibt es da Blutwerte, die auf einen Handlungsbedarf hinweisen könnten, etwa Eröffnung des überkronten Zahns durch die Krone und Wurzelbehandlung? Ich gehe nicht leichtfertig mit "toten" Zähnen in meinem Kiefer um und bin durchaus bereit, etwas "zu leiden", möchte aber nicht ein allmähliches Absterben des Nervs und die unweigerliche Pulpitis riskieren, die ja gravirende Folgen bis hin zur Sepsis haben kann.
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