da mein Zahnproblem und der Schmerzverlauf etwas untypisch ist muss ich etwas weiter ausholen, um meine Situation verständlich darstellen zu können.
Vor ca. 6 Wochen bekam ich drückende Zahnschmerzen links oben im Kiefer. Zunächst ging ich davon aus, dass meine Weisheitszähne mal wieder schieben würden und habe zwei Wochen abgewartet. Der drückende Schmerz war jeden Tag vorhanden, war kaum zu lokalisieren und ließ nur nachts nach (Schmerzskala 3-4 von 10). Irgendwann kam mir das ganze dann doch komisch vor und ich ging zu einer anderen Zahnarzt, da ich erst zwei Monate zuvor bei der Vorsorgeuntersuchung bei meinem alten Zahnarzt war und dieser nichts feststellen konnte.
Nun gut, der neue Zahnarzt entdeckte, dass am 25 eine Sekundärkaries unter einer bereits sehr tiefen Füllung entstanden ist und vermutete, dass an diesem Zahn der Nerv bereits zu zicken anfangen würde. Nachdem ich etwas geschockt aus der Praxis kam entschloss ich mich noch eine dritte Meinung einzuholen, um sicher zu sein, dass auch wirklich Karies auf dem Röntgenbild zu sehen ist und der Zahn behandlungsbedürftig ist. Auch der zweite Zahnarzt bestätigte die Karies und entfernte die Füllung samt Karies (er konnte beim Füllen schon den Nerv durchschmimmern sehen und hat ein Medikament in den Zahn gegeben und dann die Füllung drauf gemacht). Nach weiteren 10 Tagen mit gleichbleibenden Schmerzen (3-4 von 10 auf Schmerzskala) und einem weiteren Röntgenbild war recht klar, dass der Nerv bereits entzündet ist und auch das Bohren nicht gut verkraftet hat und ich entschloss mich zusammen mit dem Zahnarzt zu einer Wurzelbehandlung, welche die auf Endodontie spezialisierte Zahnärztin der Praxis durchführte.
Nach der ersten Behandlung in der der Nerv unter Betäubung entfernt wurde hatte ich absolut keine Beschwerden mehr und war schon äußerst glücklich. Nach der zweiten Behandlung (eine Woche später), in der die Kanäle aufbereitet und gespüht wurden, bekam ich allerdings heftige Aufbissbeschwerden, wobei in Ruhe keine Schmerzen vorhanden waren (zwischendurch auch einmal einen Tag heftige Berührungsempfindlichkeit, die jedoch wieder verging). Die Beschwerden hielten 4 Tage an, dann ging ich erneut zum Zahnarzt. Dieses mal war die spezialisierte Kollegin jedoch nicht da, sodass mein anderer Zahnarzt den Zahn aufmachte, erneut spülte und verschloss, nach weiteren zwei Tagen nochmal das gleiche Spiel, allerdings mit einer stärkeren Medikamenteneinlage. (ja den Zahn mehrmals in so kurzer Zeit zu öffnen war wohl eine Fehler).
Nun hatte ich letzten Donnerstag eigentlich den Termin zur Wurzelfüllung. Da die Aufbisschmerzen zwar nach der zweiten Eröffnung durch den anderen Zahnarzt zurückgegangen sind, ich nun aber wieder den gleichen Druckschmerz auf dem Zahn hatte, wie ganz zu Beginn der Behandlung konnte diese allerdings nicht durchgeführt werden. Die Ärztin wog lange ab und eröffnete dann den Zahn erneut um nochmal zu spülen und ein leichteres Medikament einzulegen, um zu sehen wie sich der Zahn nun verhält. Seitdem habe ich allerdings fast unverändert die selben Schmerzen (leicht drückend und manchmal bis zur Schläfe ziehend). Ich nehme ab und an Ibu 400, welche manchmal helfen und manchmal gar nicht.
Meine Fragen nun:
1. Woran könnte es liegen, dass der Zahn keine Ruhe gibt, aber nach der ersten Behandlung symptomlos war? (Miskroskop wurde verwendet, Kanäle können gut trocken gelegt werden)
2. Was schlagen Sie als weiteres Vorgehen vor? Ich möchte den Zahn ungern ziehen lassen, da die Schmerzen zu keinem Zeitpunkt unerträglich waren...
Vielen Dank schonmal,
Julia
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