erst mal danke für diesen Service hier.
Nun zu meiner Situation (wird leider länger):
Am 15.12.2011 wurde bei mir der retinierte 48 entfernt. Aufgrund einer sehr großen Zyste, durch die sich bereits knapp 1/4 des Mandibulabogens abgebaut hatte, so dass im Bereich 47/48 akute Frakturgefahr bestand, wurde die Knochenhöhle mit Eigenknochen (Entnahme durch Scraper im Bereich unter 43 - 45) und Ersatzmaterial gefüllt sowie eine Miniplattenosteosynthese nach Champy vorgenommen.
Nach zunächst etwas verzögerter Heilung aufgrund einer Entzündung durch einen Knochensplitter in der 2. Woche (wurde entfernt) ging es mir am Ende der 3. post-OP Woche recht gut. Die Schwellung war auf ein Minimun zurückgegangen und ich war fast schmerzfrei (der N. a. i. hat vorher kräftig getobt, da er während der OP einige Zeit frei lag und mehrfach Irritationen abbekommen hatte).
Am Abend des 08.01.2012 biss ich dann irgendwie so unglücklich mit den Schneidezähnen der linken Seite von einem (eigentlich weichen) Brötchen ab, dass wohl eine Hebelwirkung entstand. Auf jeden Fall krachte es plötzlich so laut, dass mein Sohn, der gute 4 m entfernt stand, das Geräuch hörte. Im selben Moment bildete sich auch im Bereich der Restschwellung (46/47) erneut eine dicke, sichtbare Schwellung unter der Wange. Außerdem verspürte ich Schmerzen im Bereich des aufsteigenden Astes bis ins Kiefergelenk rechts.
Der zahnärztliche Notdienst konnte nicht helfen, zumal die Praxis kein OPG besitzt. Also ging ich am Montagmorgen zu meinem Operateur. Das angefertigte OPG zeigte zu unserem Erstaunen eine Fraktur des Schraubenkanals der obersten Osteosyntheseschraube, allerdings glücklicherweise nicht komplett, sondern mit einem "heilen" Rest von ca. 1,5 - 2 mm.
Der Chirurg ordnete sicherheitshalber zusätzlich ein DVT an, um genauer sehen zu können und eine Verschiebung auszuschließen.
Bis dahin war ich mit der Behandlung dort überaus zufrieden, aber nun kommt der Teil, der mich verwirrt, ärgert und Fragen aufwirft:
Als das DVT auf dem Bildschirm war, schloss er zunächst aus, dass womöglich doch eine Fraktur im vor OP gefährdeten Bereich entstanden war. Danach holte er den Querschnitt des aufsteigenden Astes auf den Schirm, aber an der völlig falschen Stelle!!! Es war anhand seiner Haltung, seiner Bewegungen des/r Bildes/r und der Darstellungen auf dem Schirm deutlich zu sehen, dass er die Stelle mit dem Schraubenkanal nicht fand!
Plötzlich hatte er es sehr eilig, wurde nervös, murmelte "keine Fraktur, wahrscheinlich ein Muskelfaserriss", beauftragte die Assistentin mit einer AU für eine weitere Woche und ein nochmaliges Rezept für Clindamycin 600 und mich mit 4 Wochen strengstem Kauverbot - und verschwand aus dem Zimmer.
Ich blieb sprachlos zurück....auf der Übersicht des DVT (Schädel von außen in 3D) waren die Schrauben und die Fraktur nämlich deutlich zu erkennen.
Nun habe ich mich seitdem peinlich an das Kauverbot gehalten, das Antibiotikum regelmäßig genommen (letzte Tablette gestern Abend), die Schwellung/Schmerzen gingen zurück und ich gehe seit Montag wieder arbeiten.
Seit gestern früh ist wieder eine dicke Schwellung und Schmerzen vorhanden (bis in den Bereich 44). Heute ist diese noch stärker als gestern, es fühlt sich allerdings nicht entzündlich an (keine pulsierenden Schmerzen).
Während der gesamten Zeit sickert auch permant Wundsekret (kein Eiter) durch die s. g. distal und buccal des 47 und der distale Zahnfleischrand fühlt sich ständig irgendwie wund an (so ähnlich als ob man sich mit einer harten Brotkruste das Zahnfleisch aufgerieben hat). Nach diesem Umstand habe ich den Chirurgen am 09.01. ebenfalls gefragt, er sah jedoch nur kurz von vorne nach dem Narbenzustand des Zahnfleisches. Ich habe den Eindruck, dass sich fast über die komplette Länge des UK rechts eine Höhle zwischen Weichteilgewebe und Knochen befindet, in der sich immer wieder Flüssigkeit sammelt.
Ich weiß schon nicht mehr, was ich machen soll. Da häufiges Sprechen den Zustand seit der OP immer verschlechtert, vermute ich, dass im Moment das viele (nicht vermeidbare) Sprechen bei der Arbeit die Ursache ist. Aber ich kann doch wegen dieser Geschichte nicht noch länger zuhause bleiben. Ich habe eine Position mit viel Verantwortung und derzeit auch extremem Termindruck. Außerdem habe ich einen Azubi, den außer mir niemand in der Klinik ausbilden kann und darf.
Selbstverständlich gehe ich jetzt erst mal zu meinem Zahnarzt, der mich voraussichtlich wieder in die chirurgische Praxis schicken wird. Aber so langsam komme ich zu der Überzeugung, dass ich mir noch mal eine zweite Meinung einholen sollte. Daher meine Anfrage an Sie. Leider kann ich Ihnen kein Röntgenbild zukommen lassen, da sich dieses noch im Besitz der MKG-Praxis befindet.
Haben Sie einen Rat für mich?
MfG
Sue
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