Ich habe nun seit einiger Zeit das Internet durchforstet, weil mich seit Mitte August unerklärliche Symptome und Schmerzen begleiten. Irgendwann bin ich dann auf diese Seite gestoßen und möchte einmal meine Probleme schildern.
Angefangen hat alles im Urlaub im August als ich plötzlich bei einigen Bewegungen wahnsinnige Schmerzen in der rechten Schulter und ein Kribbeln in beiden Händen verspürte.
Ich dachte an Blockaden in der Brustwirbelsäule, die ich öfter habe, oder einen eingeklemmten Nerv.
Ich machte mir also keine ernsthaften Gedanken, buchte mir also mal eine Massage, machte Sport, ging in die Sauna, aber nichts half. Im Gegenteil, denn plötzlich tat mir der linke Mittelfinger beim Krümmen weh und nach kurzem Sitzen schmerzten mir die Kniegelenke sobald ich aufstand.
Nach 6 Wochen suchte ich dann meinen Hausarzt auf und schilderte ihm mein Problem. Aufgrund des Kribbelns in beiden Händen überwies er mich zum Orthopäden mit der Bitte eines MRT, um einen Bandscheibenvorfall auszuschließen.
Mein Orthopäde befreite mich tatsächlich erst einmal von Blockaden, gab mir ein Rezept für Krankengymnastik und Massagen und wir verzichteten vorerst auf ein MRT.
Leider brachte auch die Behandlung nicht den gewünschten Erfolg, denn zwar verschwand so ganz langsam das Kribbeln, aber meine Hände und Füße wurden immer dicker und plötzlich schmerzte mein rechter Daumen wie verrückt. Die Krankengymnastin versuchte jeden nur möglichen Ansatz, aber die Schmerzen im linken Mittelfinger und im rechten Daumen sowie in der Schulter blieben und meine Verzweiflung wurde immer größer.
Schließlich bin ich dann zu einem Osteopathen, der mich schon einmal von unerklärlichen Schmerzen befreit hatte. Er bearbeitete den Sägezahnmuskel, die oberste Rippe, aber nach 3 Sitzungen konnte ich keinen Erfolg feststellen.
Also wieder zurück zum Orthopäden und ab zum MRT – kein Bandscheibenvorfall, wieder zurück zum Hausarzt, um Gicht und Rheuma auszuschließen.
Inzwischen waren 2 Monate unerträglicher, unerklärlicher Schmerzen und anscheinend ziemlicher Wassereinlagerungen vergangen und ich überlegte, was in meinem Leben passiert war, das dieses erklären konnte.
Das einzige, was ich verändert hatte war das Absetzen des Nuva-Ringes im Juli. Ich hatte die Frauenärztin gewechselt und die hatte mir die Leviten gelesen – Nuva-Ring, 43 Jahre alt und Raucherin. Sie hat mir dringend davon abgeraten, den Ring, den ich seit Jahren ohne Probleme verwendete, weiter zu verwenden.
Also entschied mich zum Absetzen und wollte anfangen, natürlich zu verhüten.
Es kam allerdings keine Blutung – aber ich wusste, dass es auch dauern kann bis sich der Zyklus wieder einspielt.
Doch eines Abends war ich so verzweifelt, weil mir keiner helfen konnte, dass ich all meine Symptome plus Nuva-Ring bei google eingab. Und ich konnte mich kaum satt lesen….es ging so vielen Frauen wie mir, die unter Hormonmangel aufgrund von Wechseljahren litten. Frauen, die keine Hitzewallungen, Schlafstörungen und depressiven Stimmungen haben, sondern unter rheumatisch ähnelnde Schmerzen und Wassereinlagerungen leiden. Eine Rücksprache mit meiner Mutter gab mir eigentlich Gewissheit – sie war bereits mit 42 mit den Wechseljahren durch.
Ich machte also einen Termin bei meiner Frauenärztin, schilderte ihr meine Probleme, doch ich erntete nicht viel Verständnis – „ich sei zu jung für die Wechseljahre“. Erst, als ich von meiner Mutter erzählte, erklärte sie sich bereit, einen Hormonstatus zu machen.
Ein paar Tage später durfte ich erneut in die Praxis und sie sagte: Ja, Hormonmangel liegt vor und verordnete mir Gynokadingel in Kombination für zwei Wochen mit Progestan.
Inzwischen hatte ich einiges darüber gelesen, dass natürliches Progesteron das Brustkrebsrisiko erheblich senken soll und fragte, ob Progestan ein Gestagen oder natürlich sei. Als ich sie danach fragte, sagte sie mir: „Ich habe Medizin studiert“. Und auf meine Nachfrage, wie schnell es mir besser gehen würde, erwiderte sie nur, dass in ein einer Woche alles vorbei wäre. Auch, wenn mein Vertrauen zu dieser Ärztin aufgrund ihrer Aussagen fürchterlich schnell vorbei war, so war ich zuversichtlich. Aber – ich bekam plötzlich unreine Haut, aber die Schmerzen in Schulter, Mittelfinger und dem Daumen blieben – ich hatte fast das Gefühl, dass es eher noch schlimmer wurde. Flaschen aufschrauben, Hosen anziehen, Autofahren waren nur unter wahnsinnigen Schmerzen zu meistern. Inzwischen war ich auch psychisch schon ziemlich am Ende, denn niemand verstand mich.
Nach vier Wochen setzte ich das Gel und die Tabletten ab.
Ich wechselte erneut die Frauenärztin und schilderte ihr meine Geschichte. Sie machte keinen Hormonstatus, sondern untersuchte mich nur gynäkologisch und sah, dass absolut keine Schleimhaut aufgebaut wurde – ein Hormonmangel also wirklich nicht wegzudiskutieren ist.
Sie verschrieb mir Lafamme, die ich jetzt seit 3 Tagen nehme und gespannt bin, ob sie Linderung schaffen.
Aber trotzdem bleibt natürlich auch die Sorge, ob die chemische Variante wirklich so eine gute Sache ist. Warum beschäftigen sich so wenige Gynäkologen mit der Substitution mit natürlichen Hormonen oder ist meine Sorge vielleicht auch unbegründet?
Für eine Meinung von Ihnen wäre ich dankbar.
Meine Ausführungen sind sehr ausführlich, aber ich wollte einfach einmal aufzeigen, welch eine Odyssee ich bereits hinter mir habe und kein einziger Arzt bei diesen Symptomen auf die Wechseljahre gekommen ist! Es müssen also nicht immer Hitzewallungen sein…
Viele Grüße,
c115
Kommentar