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niedrig dosiertes Östrogen

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  • niedrig dosiertes Östrogen

    Hallo Forum,

    kurz zur Vorgeschichte:
    Ich bin mitte Vierzig und nach der Entfernung eines Eierstocks (Zyste) vor fünf Jahren in die Wechseljahre gekommen. Vor gut zwei Jahren ergab ein Hormonstatus, dass meine Hormone auf dem Stand einer Frau nach der Menopause sind, ich bekomme aber bis jetzt trotzdem noch alle paar Monate mal eine Blutung und spüre auch körperlich, dass dann kurzzeitig mehr Östrogen da ist.
    Verkürzte Zyklen habe ich schon, seit ich 30 bin, ich hatte viele Jahre Symptome eines Progesteronmangels bzw. einer Östrogendominanz, außerdem Myome und eine Mastopathie, wobei sich beides im Zuge der Wechseljahre verbessert hat.

    Seit zweieinhalb Jahren leide ich nun unter deutlichen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, sehr trockener Haut und Schleimhäuten, Libidoverlust, häufigem nächtlichem Erwachen und plötzlicher Traurigkeit, Verstopfung, häufigen Gelenkschmerzen nach Belastung.
    Ich habe verschiedene pflanzliche Präparate versucht (Yamswurzel, Cimicifuga, Mönchspfeffer), die mir entweder nicht halfen, oder die ich nicht vertragen habe. Ich habe auch einen Versuch mit einer Progesteroncreme (bioidentisches Progesteron, 5%-ige Creme) gemacht, auf die ich mit starker Übelkeit und massiver Verstopfung reagiert habe.

    Da meine Beschwerden in den Phasen, in denen mein Körper selber noch etwas mehr Östrogen produziert,fast alle weg sind, hat mir meine Frauenärztin nun ein Estradiol-Gel verschrieben. Es handelt sich um ein in einer auf naturidentische Hormone spezialisierten Apotheke hergestelltes Gel, die tägliche Dosierung enthält 0,6 mg Estradiol (= 1 Dosierhub).
    Meine Ärztin meint, bei dieser niedrigen Dosierung sei es nicht nötig, zusätzlich Progesteron zu nehmen, da ich dieses ja auch nicht gut vertragen hätte. Ich soll jetzt vier Wochen diese Dosierung probieren und danach zur Untersuchung kommen.

    Ich mache mir nun Sorgen wegen der Wirkung des Östrogens auf Brust und Gebärmutter. Für die vier Wochen jetzt sehe ich nicht so ein Problem, aber ist es wirklich ratsam, für längere Zeit nur Östrogen zu nehmen, auch wenn die Dosis gering ist?

    Ich hab erst gestern angefangen, das Gel zu schmieren, hab aber leider auch wieder mit leichter Übelkeit reagiert. Kann es sein, dass ich Hormone einfach gar nicht vertrage oder die Dosis trotzdem noch zu hoch ist?
    Mein Körper reagiert leider extrem empfindlich auf fast alle Medikamente, ich würde es deshalb gern mit winzigen Hormondosen probieren - und dann eben lieber auch mit Progesteron zusätzlich, denn ich vermute, dass auch die Progesteronmenge, die ich vor einiger Zeit versucht habe, einfach zu hoch für mich war.
    Macht das Sinn? Gibt es Frauen, denen winzige Dosen helfen?

    Viele Grüße,
    Holunderbeere


  • Re: niedrig dosiertes Östrogen


    hallo Holunderbeere,

    ja es gibt Frauen die mit quasie "homöopathischer " Dosierung eines Östrogengels komplett beschwerdefrei sind. Sie benutzen einen Bruchteil der verschriebenen Präparate und es hilft trotzdem. Deswegen würde ich auch so vorgehen: mit der kleinstmöglichen Menge anfangen und herausfinden, wann und wie Besserung eingetreten ist. Die Menge bitte nicht jeden Tag erhöhen, es braucht gute 3-4 Tage um die Verbesserung oder den Stillstand der Beschwerden zu beurteilen.
    Ob Sie mit Ihrer passenden Dosierung dann ein Gestagen dazu brauchen, dann beim nächsten Gyn mit einer Ultraschalluntersuchung entschieden werden (Höhe der Schleimhaut), an der Brust hat eine Ostrogenmonodosierung sogar einen höheren Benefit im Vergleich zu Frauen ohne Hormoneinnahme.

    Dann noch etwas: Frauen die sehr stark auf Medikamente reagieren, haben meiner Beobachtung nach eine nach TCM sogenannte "Leber-Qi" Stagnation. Dies und auch die Wechseljahrssymptomatik können sich mittels Akupunktur und Kräutermischungen deutlich bessern. Ein kleiner Lesetipp dazu: "der Weg der Kaiserin" ist Lehrbuch und Roman gleichzeitig, mit vielen guten Tipps und Tricks!

    es grüßt Frau Dr. med. Athanassiou

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    • Re: niedrig dosiertes Östrogen


      Liebe Frau Dr. Athanassiou,

      herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort.
      Ich finde die Vorgehensweise, die Sie beschreiben, sehr nachvollziehbar.
      Meine Ärztin hat leider sehr ausdrücklich betont, dass ich erstmal genau einen Hub Dosiergel pro Tag nehmen soll und ich traue mich jetzt nicht so recht, davon abzuweichen. Aber beim nächsten Termin werde ich sagen, dass ich gern individuell meine "Wohlfühldosis" ausprobieren möchte.

      Danke auch für den Buchtipp und den Hinweis mit dem "Leber Qi".

      Viele Grüße und schönen Sonntag,
      Holunderbeere

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