da ich selbst diverse Foren und Artikel im Internet genutzt habe um mich über die Kupferspirale ("Femena") zu informieren, möchte ich nun meine Erfahrung mit Euch teilen und mein Fazit bereits vorweg nehmen: Ich hatte wie einige der Nutzerinnen im Netz auch einen Leidensweg bis die Spirale endlich saß, aber mit glücklichem Ende.
Vorab: Ich bin in medizinischen Dingen nicht ausgebildet und kann meine Angaben hier folglich nur laienhaft weitergeben, jedoch tue ich das mit bestem Wissen und Gewissen. Zur genauen Art und Weise wie eine Spirale eingesetzt wird, möchte ich daher hier keine Angaben machen. Dazu sollte selbstverständlich ein Gynäkologe gefragt werden. Ich beschränke mich also in meinem Bericht nur auf meine eigenen Erfahrungen, die ich hier sachlich schildern werde, um Euch nicht die Möglichkeit zu nehmen einen eigenen Eindruck zu gewinnen:
Vor ca. drei Wochen hatte ich mein erstes Beratungsgespräch mit meiner Gynäkologin. Ich interessierte mich für das Einsetzen der Kupferkette ("GyneFix"). Nachdem sie meine Gebärmutter notwendigerweise ausgemessen hatte, kam sie jedoch zum Ergebnis dass die Kupferkette für mich derzeit nicht geeignet ist. Der Grund ist, dass meine Gebärmutter zu klein sei. Für das Einsetzen der Kupferkette solle die Gebärmutterwand mind. 1 cm dick sein, meine sei jedoch nur 0,58 cm dick. Das läge daran dass ich noch keine Kinder geboren und über zehn Jahre die Anti-Baby-Pille genommen habe. Daher hat meine Ärztin mir zur Kupferspirale geraten. Die könne heutzutage auch bei Frauen eingesetzt werden, die noch kein Baby geboren haben. Außerdem sei sie auch für Frauen mit kleiner Gebärmutter geeignet.
Während meiner folgenden Periode hatte ich also einen Termin bei meiner Gynäkologin zum Einsetzen der Kupferspirale. Die Spirale wird lt. meiner Ärztin grundsätzlich während der Regel eingesetzt, da währenddessen der Gebärmutterhals auf natürliche Weise etwas geweitet ist und dadurch das Einführen der Spirale erleichtert. Außerdem bekam ich eine Tablette, die das Erweitern der Gebärmutter zusätzlich unterstützt. Ich war also für den Termin in optimaler Weise vorbereitet. Jedoch hatte ich beim Versuch die Spirale einzuführen sehr starke Schmerzen, da mein Gebärmutterhals trotz allen Vorbereitungen immer noch zu eng war. Folglich konnte ich mich nicht mehr entspannen, geschweige denn ruhig liegen bleiben. Es war also schier unmöglich die Spirale einzuführen. Nach zweimaligem Versuch haben meine Ärztin und ich entschieden, das Einsetzen abzubrechen.
Sie hat mir erklärt dass es nun die Möglichkeiten gibt, entweder die Spirale unter Vollnarkose einzusetzen, oder eben auf andere Verhütungsmittel zurück zu greifen. Ich hatte für mich entschieden dass ich den Eingriff unter Narkose vornehmen lassen möchte. - Gestern war der Termin:
Zuerst hatte ich Aufklärungsgespräche mit dem Arzt der mir die Spirale einsetzte und der Narkoseärztin und dann ging es los. Der Eingriff selbst hat wohl nur wenige Minuten gedauert und da für diesen Eingriff weniger Schlafmittel verwendet wird, als für eine klassische Operation, war auch die Aufwachphase wesentlich kürzer. Ich war für den gesamten Eingriff, mit Beratungsgesprächen und auf Aufwachphase, insgesamt keine drei Stunden im Operationszentrum.
Nach den Berichten die ich in Internetforen gelesen habe, habe ich mit sehr starken Schmerzen gerechnet, die tagelang anhalten und deshalb vorsichtshalber schon Ibuprofen 600 zuhause bereit gelegt. Eben weil bereits der reguläre Versuch die Spirale einzuführen schon so sehr weh getan hat, hatte ich erwartet, dass erst recht der Eingriff unter Narkose nach dem Aufwachen weh tun muss, da ich während des Einsetzens der Spirale unter Narkose weder meine Periode hatte, noch vorher die Tablette zur Weitung des Gebärmutterhalses eingenommen hatte. Was ich aber anschließend spürte war nahezu das komplette Gegenteil. Lediglich währed des Sitzens habe ich ein leichtes Zwicken gespürt, im Liegen war alles so, als hätte es nie einen Eingriff gegeben. Je mehr ich nach der Narkose zu mir kam, wurde das Zwicken etwas stärker, jedoch nur wenig schmerzhaft. Zur Sicherheit wurde mir aber gleich ein leichtes Schmerzmittel verabreicht und ich bekam eine Binde wegen der leichten Blutung die durch den Eingriff entstand. Wenige Minuten nach der Operation wurde ich bereits wieder aus dem Aufwachraum geführt.
Nach einer anschließenden - ebenfalls kurzen - Beobachtungszeit noch im Operationszentrum, durfte ich unter Begleitung meines Freundes nach Hause gehen. Nach Anraten der Ärzte hat er sich zur Sicherheit an dem Tag frei genommen um nach dem Eingriff für mich da zu sein, falls es wider Erwarten Komplikationen gibt. Jedoch ging es mir im Vergleich zum Einführen der Spirale bei meiner Gynäkologin, wirklich gut. Ich hatte keine Schmerzen, sondern war lediglich den Rest des Tages etwas geschwächt, konnte aber ohne Probleme - natürlich zur Sicherheit immer unter Begleitung und Unterstützung meines Freundes - den Alltag bewälten und unter anderem einkaufen gehen, Essen kochen und einen kleinen Spaziergang machen.
Heute spüre ich überhaupt nichts mehr von dem Eingriff gestern. Ich habe lediglich noch eine leichte Blutung. Mein Arzt hatte mir jedoch schon vor der Operation erklärt, dass diese Blutung noch ein paar Tage anhalten kann, daher mache ich mir keine Sorgen. Ansonsten spüre ich weder das leichte Zwicken noch, noch habe ich irgendwelche Schmerzen.
Alles in allem kann ich also sagen dass ich mit dem Ergebnis vollstens zufrieden bin. Zwar hatte ich beim üblichen Versuch die Spirale einzusetzen unaushaltbare Schmerzen, jedoch war das Einsetzen unter Narkose für mich die richtige Entscheidung.
Ich kann also meinen Ärzten recht geben. Bei allem Respekt allen Menschen gegenüber, die schlechte Erfahrungen gemacht haben. Es ist doch so, dass oft diejenigen Menschen Beiträge in Internetforen schreiben, die schlechte Erfahrungen gemacht haben, wohl einfach und verständlicherweise um ihrem Ärger Luft zu machen. Ich möchte heute aber meine positive Erfahrung mit Euch teilen, um dem entgegen zu wirken dass Frauen hauptsächlich verunsichert werden oder Angst bekommen, nachdem sie im Netz recherchiert haben.
Also habt keine Angst vor dem Einsetzen der Spirale. In den meisten Fällen geht die Frau, wie ich auch, glücklich nach Hause.
Viele Grüße
eine zufriedene und schmerzfreie Patientin