Ich bin 25 Jahre alt (179cm, 68 kg, Nicht-Raucherin) und nehme seit 6 Monaten die Pille "Chariva". Es ist meine erste Einnahme einer Verhütungspille. Ich habe mich am Anfang sehr wohl damit gefühlt. Meine Haut, die sehr unrein ist und mich gelegentlich zur Verzweiflung gebracht hat ist super rein geworden. Auch schwitze ich weniger und sehe frischer aus.
In Monat Nr.3 bekam ich in der zweiten Einnahmewoche starke Zwischenblutung mit Unterleibsschmerzen. Es hat sich angefühlt wie eine zu frühe Menstruation, die 1 1/2 Wochen bis zu meiner "richtigen" Menstruation angedauert hat. Nach Abklärung durch meine FA war ich beruhigt - "Es hängt mit der hormonellen Umstellung zusammen" - was ja auch in der Anfangsphase normal ist. Nach einem guten 4. Einnahme-Monat hatte ich erneut im 5. Monat Zwischenblutungen (7 Tage) in der dritten Einnahmewoche. Allerdings ohne Schmerzen oder sonstige Beschwerden. Auch hier ging es direkt in meine Periode über. Diese war begleitet von katastrophaler Migräne, die mich 1 1/2 Tage ans Bett fesselte. Als dies vorüber war, hab ich mich die ganze Pillenpause weiter gequält. Ich war unruhig, aufgedreht, war schnell in Panik zu versetzten und hab keine großen Menschenmassen mehr ertragen. Meine Arme und Beine haben geschmerzt. Dazu kam, dass ich genau diese Woche im Ausland war und mich noch unwohler gefühlt habe. Nach panischen Gegoogle hatte ich gerade wegen der mittlerweile lähmenden Schmerzen im linken Arm plötzlich Angst vor einer Thrombose. Bei einem Azrtbesuch, der sowohl Lunge, Herz, Arme und Beine kontrollierte war ich beruhigt. Die Schmerzen in Armen und Beinen waren auf eine extrem Verspannung und Blockaden in Nacken und Halsbereich zurückzuführen, die ich seitdem mit Physiotherapie behandele. Trotzdem bin ich am 3. Einnahmetag des 6. Monats zum Hausarzt für einen Bluttest. Mein Thrombose-Wert war völlig in Ordnung. Mit dem Gefühl mich sinnlos in sämtliche Internet-Beiträge reingesteigert zu haben, habe ich mich beruhigt und versucht mich zu entspannen.
Dennoch fühle ich mich diesen Einnahmemonat unwohl. Ich bin eigentlich sehr lebenslustig und offen, doch liege ich jede freie Minute, in der ich mit beim Grillen wäre oder auf dem Fahrrad verbringe, im Bett. Ich weine bei jeder Kleinigkeit und bin schrecklich impulsiv. Ich fühle mich allein und verlassen und obwohl meine Freundinnen mich aufmuntern wollen mit Kinobesuchen, Konzerten oder einem Kaffee zwischendurch, will ich die Wohnung nicht verlassen und mich nur noch verkriechen. Dazu kommen meine Rücken- und Unterleibsschmerzen. Das Stechen hatte ich nur 2-3 Tage, der Rücken aber bleibt. Meine Brüste tun weh. Sie sind nicht empfindlich, aber sie schmerzen bei Druck und fühlen sich einfach anders an. Ich hatte noch nie eine besonders einfache Schilddrüse, aber es fühlt sich an, als mache mein Körper was er will. Ich bin lustlos und fühle mich depressiv. Ich weiß nicht wie sich eine Depression anfühlt, aber ich glaube jetzt weiß ich es. Ich bemerke immer mehr Symptome die sich anders anfühlen. Ich hab das Gefühl nicht mehr komplett scharf zu sehen bzw. gucke manchmal wie nach 2 Gläschen Weinschorle. Ich habe mich dabei ertappt Texte größer zu scrollen oder die Augen öfter zusammenzukneifen. Gestern in der Duschen ereilte mich ein leichter Schwindel und mein linkes Sichtbild flackerte muntere 5 Minuten, bis ich wieder richtig gucken konnte. Ich fühl mich einfach nicht mehr wie mein Ich.
Ich weiß nicht an was es liegen kann, als an der Pillen-Einnahme. Ich habe aufgehört zu googlen und lenk mich ab, aber mir fallen immer mehr Dinge auf. Heute beim Duschen fiel mir auf, dass ich grau-weiße Schamhaare bekommen habe. Meine rechte Brust ist gewachsen. Auch in meinem Kopfhaar finden sich immer mehr graue Haare. Ich lache weniger und weine mehr. Verliere mich gerade in jedem Frust von mir und auch von anderen. Ich liebe meine Haut und ich geniesse den GV mehr denn je. Aber mein Partner sagt auch: "Wenn es Dir nicht gut geht, setz sie ab, ich will dass Du Dich wohl fühlst und glücklich bist."
Was soll ich tun?
Ich befinde mich gerade am Ende von Einnahmewoche 2, hab also mit heute noch 8 Pillen vor mir. Muss mich aber gerade überwinden sie einzunehmen - soll ich sie trotzdem nehmen? Soll ich es einfach lassen, um meine persönliche Kontrolle wieder zu gewinnen? Soll ich das Präparat wechseln? Ich bin etwas hilflos.
Ich hoffe es hat jemand einen Rat für mich,
herzliche Grüße, C.
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