Pille und Migräne

[sunshine1005]

Hallo,

ich nehme seit Mitte 1998 die Pille. Zuerst nahm ich die Lovelle, mit der ich sehr gut zurechtkam. Seit 2005 habe ich regelmäßig schlimme Migräneattacken. Vor 2 Jahren habe ich dann nach Absprache mit meinem Frauenarzt mit der Cerazette angefangen, da bei vielen Frauen dadurch die Migräne verschwindet. Bei mir leider nicht. Zwar bekomme ich gar keine Blutungen mehr, aber die Migräne kommt immer noch. Seit Januar 2010 sogar 7 Tage im Monat (nicht an einem Stück, zwischen 1-4 Tage durchgehend).

Jetzt meine Frage: Ich überlege die Cerazette abzusetzen, um zu testen, ob ich dann immer noch Migräne bekommen (also um zu gucken, ob es allgemein daran liegt, dass ich die Antibabypille nehme). Was denken Sie darüber? Meinen Sie es besteht die Möglichkeit, dass es mir danach besser geht, oder ist es eher unwahrscheinlich, dass es daran liegt?
Große Lust habe ich natürlich nicht, auf einmal mit Kondom zu verhüten und nach der Testphase muss ich dann wieder von neuem mit der Pille anfangen. Ist es denn einen Versuch wert?

Vielen Dank.

[Anonymer User]

Re: Pille und Migräne


Hallo sunshine,

ich hatte früher auch starke Migräne - mit und auch ohne Pille.

Da ich dann irgendwann eh keine Hormone mehr nehmen durfte, habe ich mich für die Kupferspirale entschieden und nehme Betablocker zur Migräneprophylaxe.
Seither habe ich statt 4mal im Monat nur noch ca. alle 4 Monate einmal Migräne. Das lässt sich aushalten.

Vielleicht wäre das bei Dir auch einen Versuch wert?

Warst Du denn schonmal beim Neurologen? Bei so starker Migräne ist sein zusätzliches immer besser als nur das des FA alleine. Meiner hat mich damals auch zum Neurologen überwiesen.

Viele Grüße,
Claudia

[Dr. Scheufele]

Re: Pille und Migräne


Hallo,

ich wuerde auch vor einem Absetzversuch zu einer neurologischen Kontrolle raten.

Gruss,
Doc

[sunshine1005]

Re: Pille und Migräne


Hallo Claudia,

vielen Dank für deine Antwort.

Ich war schon beim Neurologen und habe auch eine Zeit lang Betablocker genommen, die ich aber nicht vertragen habe.

Aber das ist doch auch keine Dauerlösung, oder?
Oder musst du die Betablocker jetzt für immer nehmen?

Ich freue mich für dich, dass es bei dir soviel besser geworden ist!

Lieben Gruß
Sunshine

[sunshine1005]

Re: Pille und Migräne


Hallo Doc,

ich war schon beim Neurologen, sogar schon bei zwei verschiedenen und bei einem Spezialisten. So richtig untersucht haben die mich aber meiner Meinung nach alle nicht. Ich wurde immer nur alles mögliche gefragt und habe Tagebuch über die Migräneattacken führen müssen.
Ich bekam unter anderem Betablocker (die ich aber nicht vertrug), mal was Homöopathisches, Sumatriptan (die bei den beiden letzten Malen gar nicht mehr gewirkt haben, obwohl sie es sonst immer getan haben), Maxalt usw. Kann es sein, dass ich schon immun gegen Sumatriptan bin, da ich sie mehrmals im Monat nehmen muss?

Mein Vater hat auch sehr oft mit starken Kopfschmerzen zu kämpfen. Kann das vererbt worden sein?

Gestern lag ich schon wieder wegen einem Anfall flach und meine Sumatriptan konnten mir keine Linderung verschaffen!

Was kann ich denn nur tun, ich bin echt total verzweifelt!!!
Bitte helfen Sie mir!!!

[Anonymer User]

Re: Pille und Migräne


Hallo,

naja, viel mehr als Fragen stellen und Migränetagebuch empfehlen kann man da auch nicht. Die Hauptaufgabe eines Neurologen in solchen Fällen besteht ja darin, andere Ursachen für die Kopfschmerzen auszuschließen.

Ich würde dann auf jeden Fall den Versuch wagen, die Pille abzusetzen. Das schadet ja in keinem Fall und Kondome sind ja auch nicht die einzige Alternative.

Warst Du schonmal bei einem Schmerztherapeuten?
Akupunktur wäre auch eine Möglichkeit - da solltest Du aber nicht irgendwen nehmen, sondern einen Akupunkteur, der migräneerfahren ist.
Wie ist es mit Stressbewältigung?

Der Frauenarzt wird in dem Fall wohl nicht der richtige Ansprechpartner sein.

Hast Du hier schonmal geschaut?
http://migraeneliga-deutschland.de/

Du hattest mich gefragt wegen der Betablocker: ich nehme die jetzt schon mehrere Jahre, obwohl ich weiß, dass man das eigentlich nur zeitlich begrenzt machen sollte. Da ich damit aber sehr zufrieden bin und es mir ja auch hilft, bleibe ich dabei - von mir aus auf ewig. Hauptsache, nicht mehr mehrmals im Monat Migräne haben!

Wenn Du Betablocker als Migräneprophylaxe nicht verträgst, könnte man doch ein anderes Medikament zur Prophylaxe versuchen. Betablocker sind nicht die einzige Möglichkeit.

Ich wünsche Dir, dass Du bald eine Lösung findest - zur Not musst Du den Ärzten halt die Türe einrennen. Aber so geht das nicht weiter.

Viele Grüße,
Claudia

[sunshine1005]

Re: Pille und Migräne


Hallo Claudia,

du hast Recht, ich werde es mal versuchen, ob es ohne Pille besser wird. Ich hoffe es zwar sehr, aber irgendwie glaube ich nicht daran.

Mein Vater hat auch so viel Probleme mit Kopfschmerzen und ich habe bei mir beobachtet, dass es viel mit dem Wetter zu tun hat. Auch durch Alkohol wird manchmal eine Attacke ausgelöst, aber das habe ich ja selber in der Hand und deswegen trinke ich ja auch selten und in Maßen mal etwas.
Auch wenn ich mich aufrege, oder weine (bin sehr nah am Wasser gebaut), wenn ich mich mit meinem Freund streite, habe ich anschließend Migräne.

Ich werde auf jeden Fall noch einen weiteren Neurologen hinzuziehen und es auch mal mit Akkupunktur versuchen.
Im Moment habe ich Physiotherapie, die ich von meinem Hausarzt aufgrund der Migräne verschrieben bekommen habe. Ich war nämlich letztens bei ihm, als ich drei Tage lang Migräne hatte und nichts half. Ich bekam dann von ihm eine Infusion, die leider auch nicht geholfen hat. Erst am Abend des vierten Tages ging die Migräne dann auf einmal von selber weg.

Vielen Dank für den Link, den schaue ich mir jetzt erst mal an.

Danke für deine Antwort und deine Tipps.

Sobald es Neuigkeiten gibt, werde ich sie dir hier berichten.

Viele Grüße
Sunshine