#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Thrombose

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Thrombose

    Hallo,
    nun muß ich auch mal einige Fragen loswerden ! Zuerst meine "Geschichte" : Ich bin weiblich, 32 Jahre jung und bei mir wurde im Oktober 2005 eine TVT Unter- und Oberschenkel links (nach einem Muskelfaserriß in der Wade) diagnostiziert. Üblicher Werdegang : Krankenhaus, Bettruhe, Heparin-Spritzen, ganz-Bein Kompressionsstrumpf, Marcumar-Einstellung, Entlassung, Krankenstand, tägliche (steigernde) Spaziergänge, wöchentliche Quick Wert Kontrollen beim Hausarzt und wieder arbeiten.
    Mittlerweile sieht das jetzt so aus : Arbeit als Verkäuferin (viel Bewegung), privat viel am Schreibtisch, Strumpf Tag und Nacht und eigentlich immer an, Marcumar täglich mit weiterhin wöchentlichen Kontrollen.
    Familiär sind kaum Venenvorfälle bekannt, ich bin ein wenig übergewichtig, nehme keine Pille und seit dem Vorfall (unfreiwillig) Nichtraucher.
    Nun zu meinen Fragen : (mein Arzt weiß nicht wirklich viel darüber und das Krankenhauspersonal verstand sich eher auf Horror-Stories und Panikmache - weshalb ich noch immer etwas verunsichert bin)
    * wie lange wird die Therapie wohl noch andauern ?
    * muß ich den Strumpf tatsächlich immer und überall tragen ?
    * wie lange werde ich den Strumpf überhaupt noch benötigen ?
    * ist längeres Sitzen, bei dem die Beine hoch gelagert und ausgestreckt sind wirklich genauso "gefährlich" ?
    * wie hoch ist jetzt noch das Embolie Risiko ?
    *ist es ratsam einen Gefäßchirugen o.a. aufzusuchen ?

    Vielen Dank im voraus und immer weiter so mit euren informativen Beiträgen
    Schöne Grüße
    dawn


  • RE: Thrombose


    Marcumar nach Unter- und Oberschenkelvenenthrombose üblicherweise 6 Monate.

    Strumpf normalerweise nur tags, die Dauer wird variabel gehandhabt, reicht von 6 Monate bis lebenslang. Die Entscheidung sollte meiner Meinung nach sich nach dem Befund richten: sind die Venen wieder offen, sind die Klappen kaputt, läuft das Blut vielleicht über Umgehungsvenen, bestehen - wenn ja welche - Beschwerden, wenn Sie die Strümpfe nicht tragen...usw.

    Da vor allem im ersten Jahr die Reparaturprozesse ablaufen, hat man im ersten Jahr auch die besten Chancen, mit Strumpf und viel Gehen ein möglichst gutes funktionelles Ergebnis zu erreichen. Ziel sollte es sein, dass der Körper gut transportierende tiefe Venen zur Verfügung stellt. Wenn er dafür die verschlossen Venen wieder aufmacht, kann wieder genügend Blut Richtung Herz fließen, aber diese Venen werden keine funktionierenden Klappen mehr haben und daher immmer Stütze brauchen (Strümpfe), manchmal den ganzen Tag, zumindest aber bei langem Stehen und Sitzen.

    Wenn der Körper hingegen tiefe (Muskel-)venen zur Verfügung stellt, kann das ein funktionell besseres Ergebnis bedeuten, weil diese Venen gesund sind und dementsprechend auch Klappen haben, so dass es nicht zur Stauung kommt und auch keine Strümpfe notwendig sind.

    Was bei Ihnen passiert, kann man mittels Ultraschall verfolgen (Doppler/Duplex).

    Was Sie tun können ist: Täglich die Strümpfe tragen, ziemlich konsequent (nehmen sie sich frei, wenn Ihnen danach ist - die Dinger sollen Ihnen schließlich helfen und Sie nicht quälen) und dazu möglichst 1-2 mal täglich 20 Minuten flott gehen.

    Gefahren:
    Solange Sie den Strumpf tragen und Marcumar nehmen, kann Ihnen eigentlich gar nichts passieren. Und danach: Natürlich dürfen Sie sitzen, auch längere Zeit und natürlich wäre es besser, Sie würden laufen oder liegen, aber das Leben will gelebt werden. Also: Bein hochlegen ist gut und tut gut. Dabei nur bitte nicht einen Fehler machen: Möglichst nicht (zu lange) überstrecken.

    Wenn Sie eine sitzende Tätigkeit haben, bewegen Sie die Füße, indem Sie die Zehen zur Nase ziehen und wieder locker lassen - als Sekretärin z.B. jedesmal wenn das Telefon klngelt oder Sie einen Druckbefehl (am Computer) starten.

    Das Thromboserisiko ist bei Ihnen höher als wenn Sie noch nie eine Thrombose gehabt hätten. Ob eine weitere Risikoerhöhung vorliegt, muss man mittels Blutuntersuchung feststellen (Ausschluss einer thrombophilen Diathese /Thrombophilie).
    Das Embolierisiko ist unter Marcumar äußerst gering und tendiert zudem nach dieser Zeit ohnehin gegen Null.

    Ihr betreuender Arzt sollte Phlebologe (Venenspezialist) oder Angiologe (Gefäßspezialist) sein, das kann unter Umständen auch ein Gefäßchirurg sein.

    So weit die ersten Klarheiten beseitigt?

    Dr. Ive Schaaf

    Kommentar


    • RE: Thrombose


      Hallo Dawn,

      Dein Mail klingt, als hätte ich es geschrieben. Ich hatte ebenso letzten Herbst eine Thrombose bis in den Oberschenkel und war danach auch völlig verunsichert. Mittlerweile habe ich einen Angiologen gefunden, der auch einen Doppler-Ultraschall durchgeführt hat und festgestellt hat, das die Venenklappen an den betroffenen Stellen funktionieren, wenn auch nicht so wie sie sollten. Aber mein Arzt meinte, das könnte noch kommen (Reparaturprozess 1 Jahr).
      Lass Dich nicht entmutigen.

      Viele Grüße
      Bea

      Kommentar

      Lädt...
      X