am 21.12.05 wurde bei mir (25 Jahre, männlich, Student, vorher sehr sportlich Kraftdreikampf) eine TVT (4 Etagen mit Thrombuskopf bis in die v. cava, linksseitig) per CT diagnostiziert. Symptomatisch hatte ich nur am Tage vorher schmerzen und eine deutliche Beinschwellung +4cm. Ich wurde im Krankenhaus mit niedermolekularem Heparin und dann wurde überlappend orale Antikoagulationstherapie mit Marcumar durchgeführt.
Die Dupplex-Sonographie ergab dann das die v. cava soweit frei sei. Am 28.12 wurde ich entlassen mit der Bitte mich in die Hände eines Gefäßchirurgen oder Angiologen zu begeben.
Eine Thorax-CT am 29.12 erbrachte keine weiteren Hinweise auf eine Embolie. Eine Thrombophiliescreening wurde gemacht dabei wurde die F5 Faktor V-Leiden Mutation heterozygot (APC-Resistenz), wohingegen Protein-C, Protein-S, Lupus Antikoagulanz, AT-III und Prothrombin-Mutation 20210 negativ waren.
Die Antikoagulationsphase ist nun schon 6 Wochen im Gange ich habe immer noch ziemliches Taubheitsgefühl und Schwellungszustände (zw. 2-3cm Differenz zum rechten gesunden Bein) trotz Kompressionsstrumpf Kl. II wenn ich das Bein einer Belastung von 5.6km/h und einer Steigung von ca. 4.0% unterziehe. Im Vergleich zu der Anfangsphase ist aber eine merkliche Besserung eingetreten.
Hier die 2 wesentlichen Befunde vom
Befund 29.12:
RR bds. 139/80mmHg
Linke Wade umfangsvermehrt +3cm, ansonsten weich, keine relevante Variokose
Im Abdomen ist die linke Beckenetage komplett thrombosiert. V. cava und Gegenseite sind frei. Tiefe Vene ist komplett thrombosiert. Crosse mit erhöhtem Dauerfluß. Der Verschluß lässt sich popliteal verfolgen, hier Teilrekanalisation. Erhöhter Dauerfluß über der V. femoro-poplitea.
Befund 31.1 (Ambulante Angiologie):
Nun Teilrekanalisierung der V. iliaca links mit deutlichen thrombotischen Residuen, Vena femoralis links weiter verschlossen, Vena poplitea fast vollständig rekanalisiert. Am Unterschenkel links keine relevanten postthrombotischen Residuen, rechts weiter unauffälliger Befund.
Nebenwirkungen seit Beginn der Antikoagulationstherapie:
Blutwertprobleme:
31.12 erhöhter GOT Wert (nehme mal an das es mit dem Heparin zu tun hatte, erhöhte Leukozytenwerte 10.200)
19.1 erhöhte Leukozyten bei 12.800
26.1 Leukozyten bei 7.600 (normwertig)
31.1 immer noch erhöhter BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) bei 28 (leider hab ich nicht gefragt ob nach 1. oder 2. Stunden gemessen, trotzdem die TVT schon mehr als 4 Wochen vorrüber ist), CRP-Wert wohl i. O. (nicht nachgefragt), D-Dimere wohl auch i.O. (am 19.1 kaum noch positiv)
Befindlichkeitsprobleme:
30.12 Refluxerscheinungen und Verdacht auf Gastritis (Beschwerden inzwischen abgeklungen)
Verstopfungserscheinungen seit dem 22.1 zu wenig Stuhlgang aber täglich. Meiner Ansicht nach mit teilweise Stenoseartiger Durchmesserverringerung bis auf 2cm Durchmesser. Hausarzt meint das es weiterhin unbedenklich sei und nicht im Zusamenhang mit dem Vitamin-K-Antagonisten stehen kann.Entsprechende Gegenmaßnahmen wurden ergriffen: 500g Buttermilch täglich, Tropfen zur Anregung der Magen-Darmtätigkeit, viele Vollkornprodukte)
Gewichtsverlust von 91kg auf 83kg (bei 185cm Körpergröße) innerhalb von 4 Wochen, seit 1 Woche konstant. Ich befürchte etwas in Richtung Darmstenose, leider möchte mein Hausarzt keine Röntgenaufnahme des Bauchraums durchführen....
Nun zu meinen Fragen:
1. Wurde ich richtig behandelt (Heparin 6 Tage im Krankenhaus überlappend Marcumar für 1 Jahr + Kompressionsstrümpfe Kl. II. wohl lebenslang) oder hätte eine Thrombolyse (Alter 25 Jahre, 4 Etagen) wohl doch eher ins Auge gefasst werden müssen?
(3 Gefässchrirugen und ein Angiologe haben zurückhaltend geäußert)
Wie weit ist die Forschung in Bezug auf eine Alternative zu Marcumar?
2. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Venenklappen noch funktionstüchtig sind, wie hoch das Risiko von chronisch venöser Insuffizienz u. postthrombotischem Syndrom?
3. Gibt es eine Möglichkeit zur chrirurgischen Wiederherstellung der Venenklappenfunktion?
4. Wie hoch ist das Risiko (bei konsequenter Kompression) einen Ulcus crucis zu erleiden? Amputationsrisiko Unterschenkel in den nächsten 20 Jahren meines Lebens?
5. Ich betreibe seit dem 22.1 wieder konsequent Gehsport auf einem Laufband täglich zwischen 30-60Minuten, leider schwillt mein Bein immer um 1-2cm bei Belastung an und nach einer gewissen Zeit und entsprechender Belastung (6km/h u. 5.0% Steigung) stellen sich die typischen Taubheitsgefühle (schmerzhaft) ein. Ist es überhaupt sinnvoll mit diesen Erscheinungen sich einer sportlichen Aktivität hinzugeben?
Ich bedanke mich erstmal für Ihre Aufmerksamkeit bin immer noch total fertig und habe die Sorge, dass sich das Bein nie mehr wirklich erholen wird und ich für immer ein "Gehkrüppel" bleiben werde der nach einer Minute zügigem Laufen schon wieder an sein Thrombosebein denken muss.
Hochachtungsvoll
Christoph B.
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