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Marcumar absetzen?

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  • Marcumar absetzen?

    Ich wollte wegen der Praxisgebühr 2 Packungen Marcumar verschrieben haben. Dies wollte der Arzt nicht machen, weil sein Budget nur für 3 Monate vorgesehen ist und die Packung wesentlich länger hält. Außerdem hatte er Bedenken, mir nach 11 Jahren Marcumar Einnahme weiterhin Marcumar zu verschreiben, weil im Ultraschall vor 1 Jahr eine Durchgängigkeit festgestellt wurde. Ich habe aber vor 1 jahr nach dem Aussetzen für 1 Monat festgestellt, daß die Beine wieder wehtaten. 1,5 Monate nach der Ultraschalluntersuchung. Auch jetzt habe ich wieder Störungen im Kopf, nachdem ich die Tablette vergessen habe, einzunehmen. Der Arzt begründet seine Bedenken damit, daß ich verbluten könnte und er dann die Schuld bekommt.
    Meine Mutter ist an Thrombose gestorben. Sie hat kein Marcumar bekommen. Eine Bekannte ist an Thrombose gestorben, nachdem sie das Marcumar abgesetzt hat. Da habe ich natürlich mehr Angst davor, das Marcumar abzusetzen. Gibt es denn eine längste Einnahmedauer oder vielleicht hängt das auch mit dem Alter zusammen. Bin jetzt 65 Jahre. Könnte ja sein, daß im Alter die Adern dünner werden und leichter platzen. denke ich so. Aber eine Untersuchung in dieser Hinsicht hat nicht stattgefunden. Kann man denn die Dicke der Adern wegen der Gefahr messen?

    mit freundl. Gruß
    Quehl


  • RE: Marcumar absetzen?


    Viele Menschen nehmen Marcumar bis an ihr Lebensende, auch wegen Thrombose, häufiger wegen Arterienproblemen, z.B nach Herzklappen-OP. Die Adern werden im Alter nicht dünner und die Gefahr zu verbluten besteht unter Marcumar immer. Das ist ein Grund, warum die Therapie nur so lange fortgeührt werden soll wie sie nötig ist. Nach tiefer Beinvenenthrombose wird 3 Monate nach Unterschenkel-, 6 Monate nach Oberschenkel- und 12 Monate nach Beckenvenenthrombose empfohlen, bei Thrombose (egal wo) mit Lungenembolie auch 12 Monate. Das sind Richtwerte, kein Mensch kann sagen, ob 5 oder 7 Monate besser wären als 6, aber die 6 sind erprobt und deswegen empfohlen.

    Wenn es mehrmals zu Thrombose gekommen ist oder wenn eine Gerinnungsstörung vorliegt, wird das ganze schon sehr viel schwammiger. Da lauten die Empfehlungen dann "langfristig" "über mehrere Jahre" oder auch mal lebenslang, aber die Experten sind sich nicht einig, weil man Nutzen und Risiko auch so schlecht untersuchen kann.

    Ich fälle daher individuelle Entscheidungen, die sich im Wesentlichen nach den Wünschen des Patienten richten, so lange sie medizinisch vertretbar sind und kläre den Patienten entsprechend auf. Wenn jemand wie Sie das Marcumar gut verträgt und sich sicher und wohl dabei fühlt, bekommt er es. Die Argumentation mit dem Budget halte ich für etwas fadenscheinig, da geht es eher darum, jedes Quartal die Betreuungsziffer abzurechnen, denn Marcumar kostet ja nicht viel. Ich kenne Menschen, die dieses Problem durch ein Gespräch mit dem Apotheker gelöst haben, was übrigens klassischerweise bei Frauen im gebärfähigen Alter auftitt, die die Pille nehmen... Wenn man sich überlegt, was in den letzten Jahren alles aus der Rezeptpflicht rausgefallen ist, dann fragt man sich wirklich, warum es nicht die Möglichkeit gibt, die eigene Dauermedikation ohne Rezept zu bekommen...

    Es spricht also meiner Meinung nach nichts dagegen, dass Sie sich durchsetzen, sowohl mit Ihrm Wunsch nach Marcumar als auch nach einem zweiten Rezept.

    Ales Gute

    Dr. Ive Schaaf

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    • RE: Marcumar absetzen?


      Einen ganz großen Dank für Ihre Antwort. Wenn das Marcumar aus der Rezeptpflicht herausfallen würde, würde ich 7 Euro mehr bezahlen müssen und so einige Zeit einsparen, weil sich die Ärzte jedesmal so anstellen. Die wollen dauernd den Quickwert messen, sonst bekomme ich das Marcumar nicht. Und das ist jetzt schon der 2. Arzt. So viele Ärzte gibt es in unserem kleinen Ort nicht, daß ich da dauernd wechseln kann. Kann ich mir von dem jetzigen Internisten eine Überweisung zum Hausarzt ausstellen lassen und das der mir dann die 2. Packung verschreibt? Der Hausarzt hat allerdings Mitteilung vom Internisten bekommen.

      mit freundl. Gruß
      Quehl

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      • RE: Marcumar absetzen?


        ich habe das 1. Marcumar bekommen, habe eine Überweisung zum Hausarzt erhalten und habe dort wegen der Debutierung die 2. Packung bekommen. Dieser Arzt fand die 10 jährige Marcumareinnahme überhaupt nicht gut und fand eine Kontrolle alle 3/4 Jahr als so gut wie nichts. Er hat das dann als in Eigenregie bezeichnet. Wegen einer mögl. Gerinnungsstörung hat er mich woanders hin überwiesen. Da war das schon gut, daß ich von Ihnen schon mal darauf hingewiesen worden bin und das gleich richtig verstanden habe. Meine Beschwerden nach dem Nichteinnehmen einer Tablette hat er als nicht erheblich abgetan.
        In Bezug auf das Verbluten meinte er, daß man einen Ast auf den Kopf bekommen könnte oder das die Augen oder Magen bluten könnten. So aus dem Nichts heraus ohne Grund und ohne vorherige Ankündigung. Ohne Grund kann ich mir nicht vorstellen, aber plötzlich kann ich mir schon eher vorstellen, weil die anderen Krankheiten auch plötzlich auftraten.
        Da ich vermutlich zu wenig Bewegung als Ursache der Thrombose annehme, ist die Frage, mit wieviel Bewegung kann man auf Marcumar verzichten?
        Ist es sinnvoll, einen Quickwert von 50 oder 60% anzustreben, um einerseits das Verblutungsrisiko zu verringern, aber andererseits eine gewisse Verdünnung noch wirken zu lassen?

        mit freundl. Gruß
        Quehl

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