Thrombose und Hormonspirale

[Sabine-HH]

Hallo,

Ich bin 26 Jahre alt und hatte im Juni eine Oberschenkelthrombose. Bereits vorher war eine APC-Resistenz bekannt, trotzdem hat mein Frauenarzt mir immer die Pille verschrieben.

Meine Frage nun: Da die Pille ja nun definitiv nicht mehr angewendet werden darf, hat mein Arzt mir eine Hormonspirale empfohlen, dieses Hormon solle keine weitere Gefahr bedeuten. Stimmt das? Wenn nein, welche anderen Möglichkeiten bieten sich?

Vielen Dank,

Sabine

[Dr. Schaaf]

RE: Thrombose und Hormonspirale


Ich glaube nicht, dass sich irgend jemand dazu versteigen Ihnen zu versichern, dass ein Hormonpräparat GAR KEIN Risiko birgt. Der Grund ist: Wir wissen es einfach nicht, es ist sehr schwierig, Studien mit einer entsprechenden Fragestellung durchzuführen.

Ohne Hormone lässt sich Verhütung nur durch Enthaltsamkeit, Kondome oder Schaum oder Pessare oder ähnliches praktizieren ist, was alles nicht jedermanns Sache ist.

Eine normale Spirale wäre eine Möglichkeit ohne Hormone und sicher empfehlenswert mit den bekannten Nachteilen - alle paar Jahre wechseln, was kein Zuckerschlecken ist und verstärkte Blutung.

Die Hormonspirale bedeutet eine sehr niedrig dosierte Gestagengabe (und eben nicht Östrogen) und das dürfte wohl diejenige Hormontherapie (zur Empfängnisverhütung) sein, die das geringste Risiko aufweist. Ich empfehle die Hormonspirale auch deswegen sehr gern.

Wenn Sie aber kein gutes Gefühl dabei haben und von Haus aus keine starke Regelblutung haben, dann sind Sie mit der normalen Spirale auf der sichereren Seite.

Im Übrigen finde ich, dass jemand wie Sie sich (zumindest) einmal im Leben in einer Gerinnungsambulanz eingehend beraten lassen sollte. Da werden dann auch alle die Dinge erfragt und mit berücksichtigt, die ich Sie jetzt nicht fragen bzw. die ich Ihnen nicht ansehen kann.

Dr. Ive Schaaf