Schmerzen nach Thrombose

[Nahema]

Vor mehr als einem Jahr brachte ich (50), vorher nie Venenprobleme, von einer Fernreise eine Thrombose mit (bis einige cm ueber dem Knie). Seitdem leide ich an chronischen, zum Teil unertraeglichen Schmerzen im betroffenen Bein, mindestens Unterschenkel, oft auch ganzes Bein bis Hueften-/Leistengegend. Nach 1/2 Jahr Marcumar war Thrombose so gut wie weg, eine Venenklappe funktioniert aber nicht mehr richtig. Phlebologe verpasste mir Zinkleimverbaende, dann massgeschneiderte Kompressionsstruempfe, die ich auch regelmaessig trage, ausser nachts. Von POSTthrombotischem Syndrom kann man kaum sprechen, denn die Schmerzen begannen bereits 3 Monate nach Thrombose. Bin mittlerweile ratlos; Schmerztabletten helfen praktisch nicht. Habe Buerojob, versuche aber moeglichst viel Bewegung, Laufen, Radfahren, Schwimmen. Offensichtlich gibt es keine andere Therapie, oder kann mir noch irgendjemand einen Rat geben?

[Dr. Schaaf]

RE: Schmerzen nach Thrombose


Das, was Sie schildern, passt nicht zusammne.

Wenn nach einem halben Jahr Marcumar die Thrombose so gut wie weg war, dann müssten Sie jetzt mit Kompressionsstrümpfen beschwerdefrei sein.

Also entweder ist wieder eine tiefe Vene verschlossen oder es liegt überhaupt ein ganz anderer Grund für die Schmerzen vor.

Lassen Sie doch erst einmal den Venenbefund kontrollieren. Wenn sich dabei kein nennenswertes Strombahnhindernis in der Tiefe mehr findet, sollte man nach einer anderen Ursache für die Beschwerden suchen.

Dr. Ive Schaaf

[Nahema]

RE: Schmerzen nach Thrombose


Danke fuer die schnelle Antwort. Ich habe erst kuerzlich eine sehr gruendliche erneute Sonographie machen lassen; es wurde minimales altes Material an einer Venenwand festgestellt, dazu die schlecht funktionierende Venenklappe, aber kein neuer Verschluss. Da ich frueher zuweilen an Gelenkschmerzen litt, habe ich zudem eine komplette rheumatologische Untersuchung machen lassen, um andere Ursache fuer die Schmerzen auszuschliessen. Befund negativ. Ausserdem sind Schmerzen nur im linken Bein. Soll ich noch zu einem Neurologen, Orthopaeden? Die Schmerzen sind chronisch, nicht bewegungsabhaengig, ein staendiger, bohrender Schmerz. Keine aeusserlichen Veraenderungen, auch keine Schwellung, aber Wade ist druckempfindlich. Befund meines Phlebologen: Venoese Insuffizienz und PTS. Aber woher kommen die Schmerzen, und was kann ich dagegen tun ausser Kompression???

[quehl]

RE: Schmerzen nach Thrombose


das ist wohl so ähnlich, wie ich es auch habe. Beim Ultraschall alles in Ordnung und später wieder Schmerzen auch im anderen Bein. Ich sehe die Ultraschalluntersuchung als Momentaufnahme und die Thrombosekügelchen schwirren im Blut herum und kommen dann ab und zu an die enge Beinvene. Und da drückt es dann.
Also weiterhin Marcumar einnehmen und Kompressionsstrümpfe tragen.

mfg
Quehl

[Nahema]

RE: Schmerzen nach Thrombose


Marcumar habe ich nach 6 Monaten abgesetzt. Weder mein behandelnder Kardiologe noch mein Phlebologe sahen die Notwendigkeit einer weiteren Einnahme, da sich die Thrombose ja aufgeloest hatte; ersterer meinte sogar, ich muesste ohne Kompression zurechtkommen. Wegen der Schmerzen habe ich mich aber doch dazu entschlossen, zumal dadurch PTS-Risiko verringert wird. Die Schmerzen sind mir ein Raetsel -- und letztlich auch meinen Aerzten. Aber mit der Thrombose muessen sie zusammenhaengen, denn vorher hatte ich sie ja nicht, jedenfalls begannen sie noch waehrend der Marcumar-Einnahme. Kann EINE defekte Venenklappe solch verheerende Folgen haben?!