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Operation-Alternativen

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  • Operation-Alternativen

    Hallo, Dr.Schaaf

    Ich bin 27 Jahre alt und habe eine Stammvarikosis 2 an einem Oberschenkel. Weitestgehend symptomlos zum Glück.
    Mein Phlebologe empfiehlt mir eine Stripping-Op.
    Da ich aber Medizin studiere mache ich mir leider ziemlich viel Gedanken.
    Ich gaube mein Arzt bietet nur diese Op an. Wollte ihn aber erstmal nicht fragen. (Haben nur geklärt, dass Veröden keine Option ist)
    Nun meine Frage: Bietet sich für mich die Möglichkeit einer Chiva Behandlung oder Endovenösen Lasertherapie?
    Könnte ich dann den Arzt wechseln, bzw. würde mir das meine gesetzl. Kasse leisten?
    Vielen Dank für Ihre Zeit


  • RE: Operation-Alternativen


    Chiva ist ebenso möglich wie endovenöser Laser oder VNUS Closure oder Schaumverödung.

    Aber die Verfahren sind nicht gleichwertig was die bislang bekannten Langzeitergebnisse angeht. Ich kann nur das vortragen, was mir bekannt ist und das mag nicht vollständig sein, ich bitte das zu berücksichtigen.

    Die Ergebnisse nach Stripping-Operation sind nach einigen Jahren nur noch in einem Drittel der Fälle als gut, in einem weiteren als "mittel" und im letzten Drittel als eher schlecht zu bezeichnen. Man sucht daher nach Alternativen. Die erste davon war Chiva. Und obwohl die Verfechter nach wie vor auf dem Standpunkt stehen, es sei ein tolles Verfahren, kommt man in den Länder, wo es viel gemacht wurde, wieder davon ab bzw, die Nachoperationen werden von den Kassen nicht mehr übernommen (weil es zu viele sind).

    Zur Schaumverödung ist zu sagen, dass es ein sehr vielversprechendes Verfahren ist, was noch so neu ist, dass es noch nicht überall angeboten wird und ich persönlich kenne die Langzeitergebnisse nicht, insbesondere wenn es um eine Magnainsuffizienz mit insuffizienter Crosse geht, kann ich dazu nichts sagen. Auch müsste man sich informieren, wie sich die Situation darstellt, wenn später an der Crosse operiert werden muss.

    Der endovenöse Laser ist auch noch relativ neu. Es liegen meines Wissen noch keine Langzeitergebnisse vor. Dazu könnte man aber mal das Internet befragen, die Universität Bonn und hier Herr Prof. Eberhard Raabe können dazu sicher etwas sagen.

    VNUS Closure dürfte am wenigsten bekannt sein. Mir persönlich gefällt das Verfahren sehr gut. Es basiert auf einer Katheterbehandlung bei der kein Laser sondern Radiofrequenzen (hochfrequente Wellen, hat nichts mit Radioaktivität zu tun) verwendet werden, um die Gefäßwand (und nicht das Blut wie beim Laser) zu erhitzen. Die kollagenen Fasern in der Wand schrumpfen, so dass sich die Gefäßwände eng aneinander legen und etwas später miteinander verkleben. Man hat sehr viel weniger Schmerzen als beim Stripping, es gibt keine Nachteile, wenn später doch mal operiert werden muss. Der Leistenschnitt entfällt, man kann gleich einen Strumpf tragen, das kosmetische Ergebnis ist sehr überzeugend und wenn sich die vorläufigen Trends weiter fortsetzen ist vor allem das Langzeitergebnis deutlich besser weil die Gefäßneubildungen im OP-Gebiet (Neovaskularisationen) entfallen. Wie Sie sicher schon befürchten, zahlt die normale Kasse aber (noch?) nicht. So weit ich weiß, gilt das aber auch für den Laser und für Chiva.

    Schön verwirrt? Na, dann ist ja gut...

    Mein Tipp: Nichts überstürzen. Die OP einer Stammvarikosis im Stadium II nach Hach ist selten dringend. Beschwerden treten praktisch nur bei längerem Sitzen etc auf und lassen sich durch das Tragen von Strümpfen vermeiden.Die ersten Langzeitergebnisse für VNUS liegen vor und sie sind vielversprechend. Für den Laser werden sie sicher bald vorliegen und die Kostenübernahme mag sich auch ändern oder Sie schließen eine Zusatzversicherung ab...

    Dr. Ive Schaaf

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    • RE: Operation-Alternativen


      Vielen Dank für diese Erläuterungen!!!
      Ich denke ich werde etwas warten, die Entwicklungen verfolgen
      und mich später erst behandeln lassen.
      Es reizt mich schon sehr, die Vene drinnen zu lassen, denn was weg ist ist weg. Auserdem behandelt die VNUS Closure das Venenproblem anscheinend viel mehr am Ursprung des Übels. Hört sich sehr interessant an.

      Kommentar

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