Ich (37) hatte Ende November einen Unfall im Sportunterricht. Ich habe mir beim Erklimmen des Stufenbarrens das Knie verdreht. Diagnose: Korbhenkelriss im Innenmeniskus, Teilriss am vorderen Kreuzband und ein Bluterguss im Knie. Nach Erstversorgung beim ortsansässigen D-Arzt bin ich zu Hause in gebeugter Beinstellung rumgelaufen, da der Korbhenkelriss mein Knie blockierte. Ich hatte auch in den ersten zwei Wochen keine Gehhilfen, da der Arzt mir keine verschrieben hatte. Ebenfalls habe ich bei Erstuntersuchung keine prophylaktische Thrombosespritze erhalten und auch keine fortführende Prophylaxe Therapie. Ich kannte mich bis dato mit solchen Sachen auch nicht aus, weil ich vorher nichts in die Richtung hatte.
Nach ein paar Tagen wachte ich mit Schmerzen, ausgehend von der Kniekehle in die Wade morgens auf. Es fühlte sich wie ein stehengebliebener Krampf an. Jedoch dachte ich da noch nicht an eine Thrombose, ich führte es vielmehr auf die Verletzung des Knies zurück. Nach einiger Zeit schwoll jedoch die Wade zusätzlich an und ich suchte einen Venenarzt auf.
Diagnose:
Tiefliegende Phlebothrombose des Beins links
Beurteilung nach Untersuchungen und Ultraschall:
Gastrocnemius-Venenthrombose mit inkompletter Beteiligung der V.poplitea im P2 Segment
Aussage des Arztes: Es handele sich zum Glück um eine kleine Stelle. Man könne die Vene dort zusammendrücken, jedoch nicht vollständig.
Therapie:
Anfänglich Xarelto 15 mg 2x täglich
Vor der Knie OP Umstellung auf Clexane 80mg
Nach Knie OP erneute Umstellung auf Xarelto 15mg 2x täglich
Derzeit Xarelto 20mg 1x täglich
Immer in Verbindung mit Kompressionsstrumpf Klasse 2 bis zum Oberschenkel. (kurzzeitige Unterbrechung direkt nach OP, bedingt durch Verband und Orthese. Nach Kontrolle wieder getragen)
Ich bin noch heute geschockt und traurig über die Umstände. Thrombose Kontrolle erfolgt im April.
Ist es möglich, dass die Thrombose vollständig heilt und nur durch den Unfall verursacht wurde? Ich habe Angst stets mit Blutverdünnern und Kompression leben zu müssen. Ich bin noch heute nicht vollständig wieder hergestellt (Knie OP erfolgte am 20.12) und nur eingeschränkt beweglich. Es besteht die Möglichkeit, dass durch einen erneuten Eingriff eine vordere Kreuzband Plastik im Knie gemacht wird. Dazu habe ich nächste Woche einen Termin zur Zweitmeinung und ebenfalls im April erfolgt ein Gutachten zum Unfall.
Ich habe Physio und mache die vorgegebenen Übungen dazu 2x täglich 30 min, um Beugung und Streckung (schon sehr gut), laufen und Muskelaufbau Sorge zu tragen.
Der Venen Arzt meinte, dass der Kompressionsstrumpf den ganzen Tag getragen werden müsse, dieser schränkt mich beim Laufen jedoch sehr ein und ich fühle mich in der Bewegung sehr statisch, da er ja doch aufs Knie drückt. Ich habe den Strumpf aus Angst lange auch in der Nacht getragen, ziehe in mittlerweile jedoch zum Schlafen aus. Ich hoffe, das darf man?
Hat jemand Erfahrungungen mit solchen Gegebenheiten und Erfolgschancen? Über schnelle Antworten würde ich mich sehr freuen.
LG
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