im Juli erlitt ich, 41 Jahre alt, beim Sport einen Muskelfaserriss in der rechten Wade. Der folgenden Immobilität wurde durch den Arzt fatalerweise nicht mit Heparin begegnet. Mitte August wurde eine tiefe Beinvenenthrombose festgestellt. Da ich zuvor wochenlang über Atembeschwerden bei kleinster Anstrengung klagte, Schmerzen in der Wade hatte und mir meine Arbeit sehr schwerfiel, gehen die Ärzte zudem von einer Lungenembolie aus.
Zunächst erhielt ich 2x täglich Xarelto 15 mg, seit September 1x täglich 20 mg. Außerdem trage ich auf Anraten der Ärzte 24 Stunden täglich einen oberschenkellangen Kompressionsstrumpf. Es geht mir gut und ich bin wieder voll leistungsfähig.
Drei Monate nach der Diagnose wurden im Ultraschall noch Reste des Thrombus festgestellt. Gestern, fast sechs Monate später, sind diese zum Glück aufgelöst. Der Gefäßchirurg sagte mir, ich könne nun das Xarelto absetzten und müsse die Strümpfe nur noch in Belastungssituationen tragen.
Nun muss ich gestehen, stark verunsichert zu sein, denn ich ging davon aus, dass bei einer Lungenembolie 12 Monate Xarelto angeraten sind. Sonst keineswegs pessimistisch, habe ich momentan Angst um meine Gesundheit und vor einer Wiederholung, da ich beruflich viel am Schreibtisch sitze.
Ich laufe täglich 15.000 Schritte. habe die Pille, die ich immer problemlos vertrug, nach über 20 Jahren sofort abgesetzt, rauche nicht und trinke seit meiner Jugend drei Liter Wasser täglich,
Bei der Abklärung einer thrombophilen Diathese im Speziallabor ergab sich eine heterozygote Prothrombin-G20201A-Mutation, eine erhöhte Faktor VIII Aktivität und ein "am ehesten falsch positives Lupus Antikoagulans". Dazu muss ich sagen, dass ich aus Unwissenheit 15 Stunden vor der Untersuchung Xarelto genommen hatte, anstatt 24 Stunden vorher darauf zu verzichten. Der Test soll wiederholt werden, nachdem ich Xarelto vier Wochen abgesetzt habe. Die Empfehlung des Gerinnungsspezialisten im Labor lautet schon jetzt aufgrund der vorläufigen ergebnisse, auf die Pille zu verzichten und in Belastungssituationen wie auf langen Flügen Heparin zu spritzen.
Mein Gefäßchirurg im Klinikum sagte mir gestern aber, dass eine lebenslange geringfügige Gabe von Blutverdünnern (welche erwähnte er nicht) nötig sein könnte, wenn das Labor in einigen Wochen weitere Gerinnungsstörungen findet.
Nun zu meinen Fragen:
Plädieren Sie für 12 Monate Xarelto nach der Lungenembolie, anstatt es wie empfohlen abzusetzen?
Muss ich Angst haben, Xarelto nun abzusetzen, falls sich in vier Wochen weitere genetische Faktoren im Labor herauskristallisieren, die eine gerungfügige Gabe von blutverdünnenden Mitteln nötig machen? Dann wäre ich ja mindesten vier Wochen ganz ohne "Schutz".
Was könnte das Labor noch finden und wie und unter welchen Medikamenten wäre dann zu verfahren? ASS?
Für wie wahrscheinlich halten Sie eine neue Thrombose ohne Medikamente?
Ich danke Ihnen schon jetzt für Ihre Antworten auf meine vielen Fragen und Ihre großartige Unterstützung im Rahmen dieses Forums, die sehr hilft!
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