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INR Schwankungen, Reise, Bluttest

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  • INR Schwankungen, Reise, Bluttest

    Sehr geehrter Hr. Dr.Siegers,

    ich (36, Subclavia-Venenthrombose rechts, 2.TEE, vor 2 Monaten; und US-Venenthrombose links for 14 Monaten) wäre wieder für Einschätzungen Ihrerseits auf einige Fragen dankbar:

    1. Ich merke, dass ich auch nach 2 Monaten - wenngleich deutlich verbessert - immer noch leicht thrombosiert bin, was meinem Internisten zufolge normal sei, sowas dauere einfach einige Monate...

    Zusammenhängen könnte es wohl auch damit, dasss die Antikoagulation mittels Sintrom bei mir nicht immer im Zielbereich (2-3) ist. Trotz gleichbleibender Dosis ist der INR in den letzten Wochen von 2 auf 1,9 auf 1,8 auf 2,2 und nunmehr auf 1,6 geschwankt (nunmehr hat mir mein vorsichtiger Hausarzt wieder eine halbe Tablette mehr pro Woche verschrieben). Frage: Mir sind die Schwankungen ernährungsbedingt unerklärlich. Können Sie mir bitte bestätigen, dass es unmaßgeblich ob ich die Tablette (unmittelbar) vor,während oder nach dem Essen (abends) einnehme?

    2. Ich werde in 2 Wochen eine lange geplante Kuba-Reise antreten. Mein Internist meinte, das sei kein Problem, wenn ich richtig eingestellt sei. Ich werde daher kurz vor Abflug und auch in Kuba kurz vor Rückflug einen INR Test machen. Frage: Sollte ich wieder im unteren Zielbereich oder knapp darunter liegen, würden ich mir das zusätzliche Spritzen einer Lovenox überlegen. Würden Sie dies aufgrund des erhöhten Blutungsrisikos eher ausschließen? Wie schnell wirkt Sintrom? Wenn ich in Kuba am Vormittag vor Ablug einen Test im Labor mache, der Wert wieder zu niedrig wäre, könnte ich natürlich auch eine zusätzliche Sintrom Tablette vor dem Abendflug nehmen.

    3. Im Hinblick auf Ursachenforschung meiner wiederholten Thrombose hält mein Internist Bluttests generell für überbewertet (es konnte sonst keine möglichen Ursachen festgestellt werden). Seiner Erfahrung lassen sich daraus schlüssigen Erkenntnisse für ein Rezidivrisiko ableiten. Dementsprechend hat er auch aus dem Laborergebnissen zu meinem Bluttest keine Handlungserfordernisse abgeleitet. Ich selbst habe in den Testergebnissen aber gesehen, dass keine Ergebnisse für Faktor V Leiden und Prothrombin-Polymorphismus ermittelt werden konnten. Sollte ich dazu Ihrer Einschätzung nach doch einen Test dazu über den Hausarzt anfordern lassen? Im übrigen habe ich im Bluttest auch gesehen, dass der Faktor VIII Wert mit 275 deutlich über dem empfohlenen Grenzwert von 149 lag. Ihre Einschätzung dazu? Kann es sein, dass solche Werte, die ja unmittelbar zu Beginn der Behandlung, während man mit Lovenox behandelt wird, erhoben werden, gar nicht aussagekräftig sind und man den Bluttest nach Beendigung der Sintrom-Therapie erneut durchführen soll?

    4. Und damit letzte Frage, deren Beantwortung naturgemäß in diesem Forum nicht wirklich möglich ist. Allerdings eine Tendenz würde mich doch interessieren. Die Frage nach der Dauer der Antikoagulation. Hier meint mein Internist: Bei meinem Alter übersteigen die Gefahren einer Dauer-Antikoagulation den Nutzen, zumal meine erste Thrombose ja nur eine leichte Muskelvenenthrombose war. Gefühlsmäßig würde ich da zustimmen. Es sind jedenfalls mal die nächsten Monate abzuwarten, in denen hoffentlich eine komplette Auflösung der Thrombosierung erfolgt.

    Vielen, vielen Dank für Ihre Unterstützung!


  • Re: INR Schwankungen, Reise, Bluttest


    Hallo,

    bezüglich Ihrer INR -Einstellung sind die Schwankungen als normal einzustufen. Ein Zusammenhang mit der Ernährung ist grundsätzlich möglich. Sie können aber diesbezüglich beruhigt sein. Sie sollten die Tablette immer zur gleichen Zeit (morgens, mittags oder abends) einnehmen.

    Eine zusätzliche Antikoagulation mit Enoxaparin (lovenox) ist bei der geplanten Flugreise übertrieben und würde ein unnötiges Blutungsrisiko bedeuten.

    Eine Subclavia-Thrombose ist eher selten. Danach hatten Sie die Unterschenkelthrombose erlitten. Die Therapie mit Sintrom sollte demnach (Rezidivthrombose! ) mind. 12 Monate betragen.

    Regelmäßige Ultraschalluntersuchungen sollten gewährleistet sein.

    Eine erneute Thrombophiliediagnostik ist nach Beendigung der Sintromtherapie in Erwägung zu ziehen, wenngleich keine direkten Konsequenzen sich hieraus ergeben würden. Sind in Ihrer Familie vermehrt Thrombosen ev. auch mit Lungenembolie aufgetreten?

    Sie müssen nach der Sintromtherapie in Risikosituationen (Flugreise, lange Autofahrt, Operation,...) auf eine Thromboseprophylaxe mit Heparinspritzen achten.

    Beste Grüße,

    Dr. Siegers

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