ich habe vor 3 Wochen beim Joggen plötzlich heftige Schmerzen im li. Unterbauch bekommen und bin dabei kollabiert. Diagnose: retroperitoneales Hämatom - Ursache unklar. Ich bin 40 Jahre alt, sportlich ,fit und bisher gesund. Im CT- Abdomen keine Auffälligkeiten außer des großen Hämatoms.
Behandlung: Bettruhe, Hb -Kontrollen, keine Antikoagulation wg. der Blutung. 3 Tage später MRT- Abdomen: Hämatom konstant, Zufallsbefund: tiefe Beckenvenenthrombose der V. Iliaca int. und ext., asymptomatisch. Behandlung: Heparinperfusor nach PTT, keine Kompressionstherapie!!, Kontroll FKDS: umflossener Thrombus in der V. Femoralis profunda, gute atemmodulation, durchgängige Beckenetage. Weiterhin keine Beschwerden ( zumindest nicht von der Thrombose)
Bei stabilem Hb Umstellung auf Innohep therap. 1 x tägl. 0,6 ml. S.c..
Ich bin vor 10 Tagen mit relativen Wohlbefinden entlassen worden, bin ins Sanitätshaus, wurde vermessen und bestellte eine Kompressionsstrumphose der Klasse 2.(Lieferzeit 1 Woche)
Vor 6 Tagen bekam ich zu Hause plötzlich heftige Schmerzen in der Leiste und das li. Bein schwoll an.
Vorstellung in der Klinik 1. Hilfe: FKDS: V. femoralis zu, Saphena offen, poplitea offen, im MRT: Thrombose hat proximal und distal in der V. iliaca int. und ext. zugenommen. Enlassung nach Hause mit weißem Krankenhausstrumpf. Zu Hause weiterhin heftigste Leistenschmerzen, Gehen nicht möglich.
Vor 4 Tagen habe ich mich im Gefäßzenrum vorgestellt. Das Bein wurde gewickelt, aber: mit Watte unter den Pütterbinden und ziemlich locker (zumindest rutschte der Verband beim aufstehen runter und das ganze sah nicht besonders professionell aus). Am Anfang hatte ich auch im Liegen furchtbare Leistenschmerzen, jetzt im Liegen besser, kann aber nur ganz kurze Strecken laufen. Vor 3 Tagen habe ich meinen Kompressionsstrumpfhose bekommen, den Verband abgemacht und die Strumpfhose angezogen - fühlt sich im Liegen gut an, aber beim Gehen habe ich Schmerzen, mein Bein schwillt an und ich habe wie ein Dauerkrampf in der Wade.
Meine Fragen:
1. Reicht eine Kompressionsstrumpfhose der Kl. 2 oder soll ich lieber Kl. 3 bestellen?
2. Soll ich auch nachts den Strumpf tragen und das Bein hochlagern?
3. Bei der Beckenvenenthrombose brauche ich auch Kompression im Becken- Unterbauchbereich, oder reicht Oberschenkel?
4. Hat jemand eine Idee, warum ich so heftige Leistenschmerzen habe, und wie lange die noch anhalten?
5. Bringt ein Lymphomat was und wenn ja, ab wann und wie bekomme ich so ein Gerät?
6. Gibt es Erkenntnisse, ob niedermolekulares Heparin, oder Xarelto besser bei der Rekanalisation wirkt? (ich weiß, dass sie nicht fibrinolytisch wirken, trotzdem vielleich aus Erfahrung?) Marcumar sol ich wegen des retrperitonealen Hämatoms nicht nehmen...
7. Der Chef vom Gefäßzentrum meinte, er glaubt nicht dass die Femoralis in der Leiste wieder aufgeht - das hat mich ganz schön entmutigt...ist es wirklich so, dass man nach so einer kurzen Zeit schon sagen kann, ob ein Gefäß sich wieder öffnet? Kann ich irgendwas selber tun, für eine bessere Rekanalisation?
8. Ich würde gerne mehr rumlaufen, bekomme aber nach 50 m schon Schmerzen und einen Wadenkrampf.
9. Haben diese Thrombosen Femoralis + Iliacalvenen wirklich eine sehr schlechte Prognose?
10. Ich bin selbständig- ab wann kann ich wieder arbeiten?
Ich weiß, es sind viele Fragen und die Geschichte ist kompliziert, ich bin noch total geschockt... Ich bin eigentlich total "gesund"... Keine Thrombophilie, auch nach 3 MRT- s keine Ursache für das retroperitonealen Hämatom erkennbar...
Vielleicht hat hier jemand paar gute Tipps?
Vielen Dank!
Momo
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