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Frage an Frau Dr. Schaaf bzgl. Thrombose

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  • Frage an Frau Dr. Schaaf bzgl. Thrombose

    Hallo Frau Dr. Schaaf,

    ich habe hier im Forum schon einiges zum Thema Thrombose verfolgt und hoffe sehr, dass Sie mir Antworten auf meine Fragen geben können. Unten habe ich 2 Berichte meines Gefäßchirurgen aufgeführt, damit Sie einen Überblick über meine Situation bekommen.

    10.05.2012:
    Diagnose:
    Akute Thrombose der V. tib. post. rechts
    Z. n. OP einer Haglundferse 23.04.2012
    Untersuchung:
    Farbduplexsonographie, Kompressionstest
    Beurteilung:
    Duplexsonographisch Bestätigung einer Thrombose der V. tib. post., freier Abstrom über Beckenvenen, V. fem. com., V. fem. sup. und v. poplitea.
    Therapie / Empfehlung:
    Konsequente Kompressionstherapie (langer Strumpf, Klasse II), therapeutische Heparinisierung mit niedermolekularem Heparin und überlappender Marcumarisierung mit INR-Zielwert 2,5-3 für 6 Monate, duplexsonographische Verlaufskontrollen nach 5-7 Tagen, nach 3 Monaten und nach 6 Monaten.

    Darauf folgte dann am 06.08.2012 die Verlaufskontrolle mit folgendem Ergebnis:
    Diagnose:
    Postthrombotisches Syndrom rechts
    Z. n. Thrombose der V. tib. post. rechts vom 10.05.2012
    Z. n. OP einer Haglundferse 23.04.2012
    Untersuchung:
    Farbduplexsonographie, Kompressionstest
    Beurteilung:
    Postthrombotische Veränderungen in der posterioren Venengruppe, diese ist insgesamt gut rekanalisiert rechts, etwas schmal kalibriger, freier Abstrom über die fibulare Venengruppe, Popliteal-, Femoral- und Beckenvene rechts, Hauptabfluss über das tiefe Venensystem, keine sekundären Stauungszeichen, tastbare Fußpulse, keine PAVK.
    Therapie / Empfehlung:
    Weitere konsequente Kompressionstherapie mit Wadenstrümpfen der Klasse II, rückfettende Hautpflege, die Marcumartherapie kann nach der Mitbehandlung beim Chirurgen und bei vollständiger Immobilisation beendet werden, 14 Tage nach Normalisierung des Quickwertes sollte eine Thrombophelie durchgeführt werden, gefäßchirurgische Verlaufskontrolle nach 3 Monaten.

    Der Arzt war begeistert von diesem Ergebnis und meinte, dass ich mich sehr darüber freuen könnte. Allerdings hat er mir meine Freude sehr schnell wieder genommen, als er meinte, dass ich die Kompressionsstrümpfe nun immer tragen müsste. Können Sie an Hand meiner Berichte beurteilen, ob dies wirklich so ist? Ich bin deswegen nämlich ganz schön fertig.
    Um dies vielleicht noch besser beurteilen zu können: Ich bin weiblich, Ende 20, kaufmännische Angestellte, schlank und sportlich (laufe ca. 3-4 pro Woche jeweils mindestens 1 Stunde auf einem Crosstrainer und mache anschließend Muskelaufbauübungen). Außerdem versuche ich mich auf Grund meiner sitzenden Tätigkeit so viel wie möglich zu bewegen (Treppen laufen, Fahrrad fahren, mit meinem Hund spazieren, demnächst werde ich höchstwahrscheinlich noch mit Radfahren unter Wasser beginnen).
    Ich frage mich, ob ich nicht auf Grund meiner Lebensgestaltung vielleicht irgendwie nach einem Jahr oder so doch auf die Strümpfe verzichten kann und da ich einfach mal eine 2. Meinung hören möchte, wende ich mich an Sie.
    Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.


  • Re: Frage an Frau Dr. Schaaf bzgl. Thrombose


    Hallo,

    ersteinmal möchte ich sagen, dass sie bei ihren Ärzten in guten Händen gewesen sind. Alles wurde richtig gemacht und empfohlen.

    Ob Sie die Strümpfe nun immer lebenslang und vor allem tgl. tragen müssen, kann man nur beurteilen , wenn man Ihr Bein gesehen hat. Ist es geschwollen bzw. schwillt es an , wenn sie die Strümpfe nicht tragen.

    Was ist aus dem Thrombophilie-Screening geworden?

    An Ihrer Stelle würde ich die Strümpfe auf jeden Fall tgl. bei der Arbeit tragen. Bei einer isolierten Unterschenkelvenenthrombose dürfte das postthrombotische Syndrom eigentlich nicht sehr ausgeprägt sein.

    Mfg

    Dr. Siegers

    Kommentar


    • Re: Frage an Frau Dr. Schaaf bzgl. Thrombose


      Sehr geehrte Frau Dr. Schaaf,

      ich habe in der 28. SSW eine Bein- und Beckenvenenthrombose bekommen.Nach 3 Wochen Krankenhausaufenthalt wurde ich entlassen.Die Ärzte haben gesagt, dass die Vene nicht rekanalisiert ist, jedoch sich Umgehungskolaterallen gebildet haben.Ich trage 24 Stunden ATS und spritze 1ml 19.000 i.E Heparin 1x/d.Soweit geht es mir gut, doch wenn ich die ATS ausziehe und duschen gehe, dann verfärbt sich das linke Bein bläulich.Ist das nach vier Wochen noch normal, sind vielleicht die Umgehungskolaterallen noch nicht genung ausgebildet?

      Grüße Bozena 77

      Kommentar


      • Re: Frage an Frau Dr. Schaaf bzgl. Thrombose


        Hallo Dr. Siegers,

        erst mal vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben und mir so schnell geantwortet haben. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

        Bisher trage ich den Strumpf den ganzen Tag. Ich habe also noch nicht ausprobiert, wie mein Bein sich verhält, wenn ich den Strumpf weg lasse. Damit warte ich auch noch etwas.

        Das Thrombophilie-Screening wurde noch nicht gemacht, da ich noch mit Marcumar behandelt werde. Aber sobald ich diese Untersuchung hinter mir habe, werde ich mich hier bestimmt wieder melden.

        Auf jeden Fall beruhigt es mich schon mal, dass Sie geschrieben haben, dass das postthrombotische Syndrom in meinem Fall eigentlich nicht sehr ausgeprägt sein dürfte.

        Na ja, die nächsten Monate werden wahrscheinlich zeigen, wie es weiter geht.

        Kommentar



        • Re: Frage an Frau Dr. Schaaf bzgl. Thrombose


          Hallo Dr. Schaaf / Dr. Siegers,

          am 18.08.12 hatte ich hier das letzte Mal was zu meiner Thrombose geäußert und geschrieben, dass ich mich nach dem Thrombophilie-Screening noch mal melden würde. Ich habe nun das Ergebnis:

          Diagnose:
          Postthrombotisches Syndrom rechts
          Z.n. Thrombose der V. tib. post. rechts vom 10.05.2012
          Z.n. OP einer Haglundferse 23.04.2012
          hereditäre Thrombophilie - heterozygote Faktor-V-Genmutation

          Fragestellung:
          Überprüfung der Gerinnungsparameter bei o.g. Anamnese

          Untersuchung:
          AT III, Protein C, APC-Resistenz, Lupus Inhibitoren, Gensondentest für Prothrombin und Faktor V

          Beurteilung:
          Erniedrigte APC-Resistenz mit 1,78, leicht erniedrigte AT III Aktivität mit 82 %, Nachweis einer heterozygoten Faktor-V-Genmutation, alle übrigen o.g. Laborparameter waren normwertig zu bestimmen, eine Genmutation für Prothrombin nicht nachweisbar.

          Therapie / Empfehlung:
          Konsequente Kompression mit Strümpfen der Klasse II, kurzfristige Kontrolle des AT III Wertes zum Ausschluss eines manifesten AT III Mangels, bei Immobilisation ist auf eine frühzeitige Rethromboseprophylaxe zu achten, bei oraler Kontrazeption liegt ein deutlich erhöhtes (ca. 30-fach) Thromboserisiko vor.

          Der Arzt sagte mir, dass ich von nun an ein paar Dinge beachten müsse: Heparin und Strumpf bei Flügen und langen Autofahrten, Heparin bei Bettlägerigkeit (aber kein Strumpf). Er sagte, dass aber der Wadenstrumpf in allen Fällen ausreiche. Er sagte auch, dass dieser nun mein ständiger Begleiter sei (zumindest am rechten Bein, dem Thrombosebein). Ich soll ihn auf jeden Fall während der Arbeit tragen (sitzende Tätigkeit). Nach der Arbeit könnte ich ihn ausziehen und beim Sport bräuchte ich ihn gar nicht tragen.

          Wie schätzen Sie die Situation ein?
          Können Sie mir bitte folgende Fragen beantworten?
          1. Auf Reisen soll ich an beiden Beinen Strümpfe tragen, im Alltag ist das nicht nötig. Wie sehen Sie das?
          2. Warum soll ich den Strumpf bei Bettlägerigkeit nicht tragen? Ich dachte, dass gerade dann Thrombosen entstehen können und ich auf Grund meiner Bettlägerigkeit nach der OP auch eine bekommen habe.
          3. Denken Sie auch, dass der Wadenstrumpf ausreicht?
          4. Reicht es wohl, wenn ich den Strumpf nur bei der Arbeit trage und am Wochenende z.B. nicht, egal wie lange ich auf den Beinen sein werde (wenn ich nicht gerade verreise natürlich)?
          5. Muss ich ihn beim Sport wirklich nicht tragen?

          Für Ihre Antworten wäre ich Ihnen wirklich sehr dankbar.

          MfG
          Phönix38

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          • Re: Frage an Frau Dr. Schaaf bzgl. Thrombose


            Hallo, Ihr Arzt hat das Procedere sehr gut beschrieben....

            Hier die antworten auf Ihre Fragen:

            1. Auf Reisen soll ich an beiden Beinen Strümpfe tragen, im Alltag ist das nicht nötig. Wie sehen Sie das?

            Ich würde auch im Alltag den Unterschenkelkompressionsstrumpf vor allem bei sitzender Tätigkleit empfehlen.


            2. Warum soll ich den Strumpf bei Bettlägerigkeit nicht tragen? Ich dachte, dass gerade dann Thrombosen entstehen können und ich auf Grund meiner Bettlägerigkeit nach der OP auch eine bekommen habe.

            Wenn Sie Thrombosespritzen bekommen, ist der Strumpf bei vorrübergehender Bettlägerigkeit unnötig.


            3. Denken Sie auch, dass der Wadenstrumpf ausreicht?

            Ja, definitiv!

            4. Reicht es wohl, wenn ich den Strumpf nur bei der Arbeit trage und am Wochenende z.B. nicht, egal wie lange ich auf den Beinen sein werde (wenn ich nicht gerade verreise natürlich)?

            Das ist ok.

            5. Muss ich ihn beim Sport wirklich nicht tragen?

            Nein, aber wenn das bein anschwillt, sollten Sie auf dem Strumpf zurückgreifen....

            Beste Grüße,

            Dr. Siegers

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            • Re: Frage an Frau Dr. Schaaf bzgl. Thrombose


              Vielen Dank für Ihre Antworten. Sie haben mir auf jeden Fall geholfen.

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