meine Freundin hatte zu Ostern letzten Jahres eine tiefe Venenthrombose im Oberschenkel und trägt seit dem auch täglich einen Kompressionsstrumpf. Letzte Woche bei der Nachkontrolle bekam sie dann die Diagnose, dass wohl "ein Paar" Venenklappen defekt sind und sie nun ein Postthrombotische Syndrom hat. Und seit dem ist sie völlig fertig und könnte den ganzen Tag heulen, weil sie nicht weiss wie sie mit der Diagnose umzugehen hat. Die Ärztin war mit ihren Auskünften wohl nicht so klar und hat mehr Fragen offen gelassen als beantwortet. Es wären wohl nicht so viele Klappen betroffen, aber einen Strumpf muss sie nun immer tragen, sonst bekommt sie ein offenes Bein. Viel mehr war nicht in Erfahrung zu bringen. Wie viele Klappen genau? Wie geht man im Alltag damit um? Ist der Verlauf immer so schlimm? Nichts. Vor allem sind wir uns nicht sicher, ob man nun schon von einem PTS sprechen kann, sie hat im Moment noch keine Anzeichen dafür sondern nur die defekten Klappen.
Meine Freundin durchforstet jetzt schon seit einer Woche das Internet um mehr Informationen über das PTS zu bekommen, aber meistens wird ja nur der schlimmste Verlauf beschrieben, inkl. schockierendem Bildmaterial. Sie ist gerade mal 31 und hat im Moment das Gefühl dass ihr ganzes Leben den Bach runter geht.
Das ganze nimmt mich natürlich auch sehr mit und ich würde Ihr gerne mit positiveren Nachrichten helfen... Darum habe ich ein Paar Fragen an die Experten hier:
- Muss man mit dieser Diagnose zwangsläufig mit den schweren Folgen rechnen?
- Würde ein Unterschenkelstrumpf ausreichen?
- Könnte Sie den Strumpf auch mal einen halben Tag auslassen, wenn Sie mal mit nem Sommerkleidchen in die Stadt will?
- Den Strumpf beim Sport auslassen oder anziehen?
- Wie ist es im Sommerurlaub? Ist Strandurlaub nun immer tabu, oder kann sie den Strumpf im Schatten auch mal auslassen wenn sie regelmäßig ins Wasser geht?
Wie gesagt, sie ist gerade mal 31 und weiss einfach nicht wie sie nun ihren Lebensablauf gestalten soll. Sie möchte natürlich keine schweren Folgen bekommen, möchte aber eben auch mal einen Tag "so sein wie alle". Also auch mal in der kurzen Hose/Kleid in die Stadt zum Shoppen gehen, oder normal in den Sommerurlaub fahren.
Wie kann man mit dieser Diagnose relativ normal leben ohne dass man mit Komplikationen rechnen muss? Sie war bisher sehr konsequent in der "Behandlung". Sie trägt regelmäßig den Strumpf, sie macht Sport, sie geht/läuft regelmäßig, sie braust die Beine Abends kalt ab, sie legt die Beine hoch so oft es geht. Kurz, sie hört schon auf Ihren Körper. Aber ist es auch möglich ihr für die Zukunft ein Paar Freiheiten zu gönnen? Tageweise? Ohne dass sie größere Beschwerden bekommt?
Vielen Dank schon mal für das Lesen
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