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Beckenvenenthrombose

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  • Beckenvenenthrombose

    Liebe Frau Dr. Schaaf,

    ich wende mich an Sie mit der Hoffnung endlich Klarheit und aufschlussreiche Antworten zu erhalten.

    Ich hatte im Sept. 2010, vier Wochen nach der Geburt meiner Tochter, eine Beckenvenenthrombose links mit folgendem Befund:
    Phlebosonographie: li. Bein thromb. Verschluss der V. fem. und V. popl. im Sinne einer Vieretagenthrombose
    MRT des Beckens: Die li. Beckenvenen bis zum Übergang in die unauffällige Vena cava inferior aufgetrieben bei Signalabsenkung in T2 und GI-Wichtung im Sinne eines thrombotischen Verschlusses. Die re. Beckenvenen zeigen sich von regulärer Morphologie.
    Der Blutbefund betreffend APC-Resistenz, Protein C und Protein S war negativ.

    Ich war 3 Wochen in stationärer Behandlung, wovon ich 10 Tage absolute Bettruhe hatte. Danach OAK mit Sintrom für ein Jahr, bis Sept. d. J., sowie tägliches konsequentes Tragen von Kompressionsstrümpfen Kl. II bis dato. Ich habe im vergangenen Jahr sehr viel Bewegung gemacht, d.h. ich bin täglich mindestens einmal, oft sogar viermal mindestens eine halbe Stunde flott spazieren gegangen und seit einem Monat mache ich auch Kraft- und Ausdauertraining im Fitnessstudio, wobei ich vor allem beim bergauf gehen noch immer ein Spannen im Bein spüre und kurz rasten muss. Auch ist mein li. Bein immer noch dicker als das rechte, wobei die Differenz schon morgens besteht und sich im Normalfall nicht im Laufe des Tages steigert.

    Die Kontrolluntersuchungen im letzten Jahr ergaben folgende Befunde:
    04.10.2010
    Im Bereich der Leistenregion kleine Kollateralkreisläufe bereits erkennbar. Um die Knöchelregion ist eine Corona phlebectatica vorhanden und eine Beinumfangsdiff. links stärker als rechts messbar. Fußpulse gut tastbar.
    Duplexsonographie: deutliche postthromb. Veränderungen der tiefen Leitvenen im Verlauf der Beckenvenen sowie der V. femoralis superficialis und poplitea erkennbar.

    04.02.2011
    Beinumfangdiff. im Vergleich zur letzten Kontrolle deutlich geringer. V. poplitea wieder frei durchgängig und komprimierbar.

    28.09.2011
    MRT Unterbauch:
    Postthromb. VÄ in den Beckenvenen links mit präpubischen Kollateralen und Kollateralen links paravertebral. Erhebliche Abflussbehinderung der Beckenvenen links.

    Auf Anraten meines Phlebologen werde ich kommende Woche ein erneutes Thrombophilie-Screening machen lassen.

    Nun bitte ich Sie mir zu erläutern, wie Sie meinen Gesundheitszustand beurteilen, vor allem was den Befund der MRT Untersuchung betrifft.
    Weiters würde ich gerne noch ein Kind bekommen und möchte wissen ob Sie diesbezüglich Bedenken haben bzw. was ich im Falle einer Schwangerschaft beachten und machen müsste.

    Vielen Dank schon mal im Voraus für Ihre Antwort.


  • Re: Beckenvenenthrombose


    Der Abfluss im Beckenbereich erfolgt über Umgehungsvenen, die Kniekehle scheint wieder frei oder jedenfalls gut durchgängig zu sein. Die Venen im Oberschenkel sind zuletzt vor einem Jahr beschreiben als postthrombotisch, was nichts Genaues bedeutet.

    Entscheidend ist aber ohnehin Ihr klinischer Befund und dazu beschreiben Sie eine Umfangsdifferenz, die aber nicht mehr ausgeprägt zu sein scheint und keine Schwellneigung im Laufe des Tages, nur Schmerzen bei längerem Stehen, richtig?

    Was genau möchten Sie zu Ihrer Situation wissen?

    Was eine weitere SS betrifft, sie ist möglich. Ob eine frühzeitige Thromboseprohylaxe erforderlich ist, hängt von der Thrombophiliediagnostik ab. Ich gehe davon aus, dass alles in Ordnung sein wird, weil schon einmal alles in Ordnung war. Ihr persönliches Risiko und die erforderlichen Maßnahmen kann man Ihnen am besten in einer Gerinnungsambulanz erklären.

    Weitere Fragen ?

    Dr. Schaaf

    Kommentar


    • Re: Beckenvenenthrombose


      Vielen Dank schon mal für Ihre Antworten!

      Prinzipiell würde ich sagen es tritt keine Schwellneigung im Laufe des Tages auf, außer vielleicht bei außergewöhnlicher Belastung, aber dazu habe ich bereits in anderen Beiträgen gelesen, dass man es mit zwei Strümpfen übereinander versuchen könnte und dass werde ich in Zukunft ausprobieren.
      Schmerzen im Stehen habe ich nicht, als Schmerzen kann man meine Beschwerden auch generell nicht bezeichnen, nur wenn ich sehr flott bergauf gehe z. B. merke ich dass mein Bein zu pumpen anfängt, so auch wenn ich vom Gehen ins Laufen wechsle.
      Mich würde noch interessieren aus welchem Grund das betroffene Bein überhaupt noch etwa 2-4 cm dicker ist als das gesunde und ob man daran etwas ändern kann??

      Weiters möchte ich wissen, welche Gefahr für mich besteht nochmals eine Thrombose zu haben. Ist die Gefahr größer, dadurch dass das Blut nun durch Umgehungsvenen fließt??

      Betreffend einer Schwangerschaft hat man mir in Aussicht gestellt, dass ich die gesamte SS Heparin spritzen müsste, einfach um das Risiko zu minimieren, was halten Sie davon (sofern keine Thrombophilie) ??
      Und wenn ich durchgehend spritze, ist die SS dann völlig risikolos oder stellen sich andere Probleme auch noch??

      Im Allgemeinen wüsste ich noch gerne ob ich mit meinem Bein in die Sauna oder ins Solarium gehen darf??

      Vielen Dank nochmals!
      Mfg

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      • Re: Beckenvenenthrombose


        - Das Pumpen zeigt an, dass es zur Stauung kommt. Sie sollten dann langsamer machen.
        - Die Umfangsdifferenz bleibt manchmal dauerhaft, meist geht sie durch gute Kompression plus Training wieder weg.
        - Statistisch gesehen ist ihr Risiko für eine erneute TVT erhöht. Wegen der vorangegangenen TVT, nicht wegen der Umgehungsvenen.
        - Heparin in der SS ist unproblematisch. Durchspritzen oder nicht muss man individuell entscheiden, am besten nach Beratung in der Gerinnungsambulanz.

        Dr. Schaaf

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