ich bin auf Ihre Internetseite gestoßen und habe schon einige Informationen finden können. Trotzdem würde ich gerne noch ein paar Fragen stellen.
Ich bin 34 Jahre alt und in der 26. SSW und bin seit vier Tagen im
Krankenhaus, wo ich mit starken Beinschmerzen hingegangen war. Ich habe gerade nicht den genauen Befund der betroffenen Venen, weiß aber, dass ich im linken Bein von ca der Leiste an eine Beckenvenenthrombose habe, die mindestens 8-10 cm lang ist. Das genaue Ende im Beckenboden konnte wegen der Schwangerschaft per Ultraschall nicht bestimmt werden. Ich bin durch ein Wechselbad der Gefühle gegangen, weil ich mich wegen der Aussagen des Gynäkologen bzgl Lungenembolie und Prognose bzgl Öffnung der Vene und der Gefahren für das Baby mich oder das Baby schon halb im Grab gesehen habe. Der gerinnungsspezialist, der später zu mir kam, hatte demgegenüber eine eher lockere Haltung, wollte mich sogar alsbald mit Heparineinstellung entlassen (er ist Prof der Hämatologie in der Klinik). Der andere Prof. der Gynokolgie, der mich vorher angeschaut hatte, teilte diese Meinung aber nicht, weil er wohl schlimme Verläufe bei Schwangeren mit Thrombose gesehen hatte und wil mich nun vorerst eine Woche in der Klinik behalten und beobachten.
Allerdings fühlte ich mich auch nicht gut, die Schmerzen v.a. in der Leistengegend hatten in der Klinik sehr stark zugenommen, sogar nur im Liegen, ich konnte mich nur unter starken Schmerzen zur Toilette bewegen und zurück. Wegen der Schmerzen im liegen konnte ich ich nicht schlafen und bekam zudem leichtes Fieber. Insofern wollte ich auch in der Klinik bleiben. Ich habe dann etwas Paracetamol über Nacht genommen und heute scheint es mir ein wenig besser zu sein. Ich kann aber immer noch nur kurz auf den Gang gehen, zur Toilette, mal kurz aufstehen und etwas beiseite räumen, weil dann die Schmerzen sehr schnell ziemlich doll werden. Wenn ich den Strumpf abnehme, um zu duschen, wird das Bein nach einer Minute sehr fleckig blau-lila - das war eigentlich nicht so schlimm, als ich ins KH gekommen bin...könnte es sich verschlimmert haben? Ich machete grosse Sorgen...
Ich spritze 2x täglich ein Heparinmittel, bin damit laut Blutlaboregebnis auch im Zielbereich. Dem Kind geht es gut, ich habe keine Wehen, mein EKG ist gut, Blutdruck ok, eine größere Lungenembolie konnte durch Herzultraschall ausgeschlossen werden. Ich trage mittlerweile angepasste Kompressionsstrümpfe bis hoch am oberen Oberschenkel.
Ich habe einen leicht erhöhten Entzündungswert, uU wegen der Kollatervenen.
In meiner Familie sind bisher keine Thrombosen bekannt, meine Oma väterlicherseits hatte wohl Krampfadern. Die Pille wurde als Risikofaktor ausgeschlossen, da ich sie nur im Jugendalter vier Jahre genommen habe. Eine Untersuchung auf Thrombophilie geht zZt wohl nicht. Ich rauche auch schon lange nicht mehr, war eher Gelegenheitsraucherin. Ich habe bis vor zwei Jahren relativ viel Sport gemacht, bei früheren Operationen ( Armbruch, Kiefer-OP) gab es keinerlei thrombotische Vorkommnisse.
Leider habe ich jobbedingt in den letzten zwei Jahren keinen Sport gemacht, bin (auch noch bis vor drei Wochen) ca 2-3 mal im Monat mit dem Flugzeug gependelt.
Ich bin einfach gerade sehr ratlos und beunruhigt, insbesondere auch was die Zukunft angeht.
Daher folgende Fragen (die ich natürlich auch hier bei Gelegenheit klären werde/würde):
Wie sind die Aussichten einer vollständigen Heilung, also das Freiwerden der Vene. Sie ist wohl ganz fest dicht und so, wie ich das in ihrem Forum verstanden habe, gibt es wohl gerade im Becken und in der Leiste Probleme bei der vollständigen Heilung?
Wie lange könnte es dauern, dass eine Besserung eintritt bzgl blau werden und Schwellung/Schmerzen? Soll ich sehr viel gehen und gibt es auch im Liegen Fussgymnastik?
Werde ich mein Bein wieder ganz normal verwenden können? Ich habe Angst, dass ich keinen Sport mehr machen und immer die Strümpfe tragen muss..
Wie sind die Risiken/Gefahren einer neuen Thrombose, wenn ich keine Thrombophilie habe?
Kann man die Bildung von oberflächlichen Umgehungsvenen und damit Krampfadern in der Leiste/Becken verhindern?
Da ich auf der Gynäkologie liege, ist kein Gefässspezialist wirklich absprechbar...
Vielen Dank schonmal im Voraus!
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