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heparin abgesetzt, was nun?

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  • heparin abgesetzt, was nun?

    Hallo liebe Leser,
    ich, männlich, 47, habe im Oktober 2010 eine vollständige TVT im rechten Bein, bei freier Beckenstrombahn bekommen. 5 Tage KH, Blutgentest negativ, Kompressionsstrumpf KL II, wird von mir konsequent getragen (Ausnahme Nachts im Bett). Ich habe bis vor wenigen Tagen 2x tgl. Heparin -Mono Embolex 8000- ohne Probleme gespritzt.
    Ich bewege mich sehr viel und habe auch einen 1-wöchigen Ski-langlaufurlaub ohne Probleme verbracht.
    Jetzt, nach Absetzen des Heparins mache ich mich wohl selbst etwas verrückt, da ich mit spitzen Ohren in mich hineinhöre.
    Ist es normal, dass ich nach längerem Sitzen ein leichtes Spannungsgefühl im betroffenen Bein verspüre?
    Kommt das möglicherweise vom Strumpf, der auf der Haut arbeitet?
    Ich kann keine Anschwellung des Beins verzeichnen (die maße sind zum linken Bein nahezu identisch, bis auf die dickste Stelle der Wade, da habe ich etwa 10 mm mehr Umfang)

    Kann mir hier jemand evtl. meine Sorge nehmen und sagen dass es ganz normal ist oder ist hier ein Besuch beim Arzt angeraten?

    Danke


  • Re: heparin abgesetzt, was nun?


    Es klingt alles nach einem unkomplizierten Verlauf und somit auch nach "Machen Sie sich keine Sorgen". Zu dem was Sie spüren, ist zu sagen, dass es nach kompletter Thrombose des Beines nicht außergewöhnlich ist, wenn man nach langem Sitzen noch solche Probleme hat. Wenn Sie sie unter Heparin nicht hatten, mag das verschieden Gründe haben, am Heparin kann´s eigentlich nicht liegen - logisch betrachtet.

    Wie wäre es denn, wenn Sie Ihren Befund jetzt mal kontrollieren lassen? Sie wollen doch sicher wissen, was noch verschlossen und was schon wieder offen ist. Wenn Sie das Ergebnis haben, können Sie auch zuverlässiger in sich hinein spüren.
    Fragen zum Verständnis:
    Warum hatten Sie nur 5 Monate Heparin und kein Marcumar?
    Wann wurden bisher Kontrollen gemacht und mit welchem Ergebnis?

    Dr. Schaaf

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    • Re: heparin abgesetzt, was nun?


      Sehr geehrte Frau Dr. Schaaf,
      vielen Dank für Ihre Antwort.
      Ich komme noch einmal auf die Problematik mit dem Strumpf zurück, da ich, wie erwähnt, hier eine Ursache für das Spannungsgefühl sehe. Nach neuer Vermessung wird nun ein neuer Strumpf angefertigt. Obgleich ich hoffe, das Problem damit dann gelöst zu haben, beantworte ich gerne Ihre Fragen:
      Mein Hausarzt versicherte mir, bei meinem Krankheitsverlauf wäre die Therapie mit Heparin nach einem halben Jahr beendet und nur noch Kompressionstherapie nötig. Weshalb mir nach 5 Monaten und 7 Tagen kein weiteres Heparin mehr verschrieben wurde, kann ich nicht sagen.
      Aufgrund meines berufsbedingten Verletzungsrisikos (Polizist) wurde schon im Krankenhaus von einer Marcumarisierung abgesehen und Heparin empfohlen.
      Es wurde nur eine Nachkontrolle, vier Wochen nach Eintreten der TVT, durchgeführt (nach Ansicht der durchführenden Ärztin für diagnostische Radiologie eigentlich verfrüht).
      Befund der Phlebographie aus dem November:
      "Unverändert zur Voruntersuchung freie Durchgängikeit der anterioren Venen sowie der posterioren Vene auf Höhe des distalen Unterschenkels. In der Spätphase flaue Kontrastierung der Vena poplitea distal des Gelenkspaltes, bei sonst vorliegendem Verschluss. Unverändert zur Voruntersuchung vollständiger Verschluss der Vena femoralis superficialis.
      Der Kontrastmittelabstrom auf Höhe des Oberschenkels verläuft partiell über tiefe Kollateralen bzw. über Seitenäste der Vena femoralis profunda.
      Freie Durchgängigkeit von Vena femoralis communis und Beckenstrombahn. Unbehinderter Abstrom in die Vena cava inferior.
      Unverändert zur Voraufnahme wird ein Großteil des Kontrastmittels aus dem Unterschenkel über kräftige Seitenäste der Vena saphena drainiert.
      Der gestreckte Stamm der Vena saphena magna mündet an korrekter Stelle im Bereich der Leiste.
      Thrombotische Aussparungsfiguren sind nicht mehr sichtbar."

      Ihren Vorschlag, den Befund kontrollieren zu lassen, hatte ich meinem Hausarzt bereits unterbreitet, der die Notwendigkeit bezweifelt. Ich werde dennoch darauf bestehen.

      Mit freundlichen Grüßen

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      • Re: heparin abgesetzt, was nun?


        Heparin war natürlich richtig bei Ihrem Beruf, aus 6 Monaten 5 zu machen, ist auch kein Verbrechen.
        Zum Zeitpunkt der Kontrolle floss Blut über Kollaterlane - das ist gut - aber auch über die Magna, das ist schlecht.
        Sie sollten eine Kontrolle mit ULTRASCHALL bekommen, nicht mit Phlebografie - ist weniger belastend.
        Schauen Sie mal, wie Sie mit dem neuen Strumpf zurecht kommen und melden Sie sich dann bitte ggf. noch mal.

        Dr. Schaaf

        Kommentar



        • Re: heparin abgesetzt, was nun?


          Sehr geehrte Frau Dr. Schaaf,
          vielen Dank für Ihre Einschätzung und Beurteilung der Situation.

          Ich hoffe auf eine Besserung mit dem neuen Strumpf und werde berichten.
          Mal schauen was mein HA zur Kontrolle mit Ultraschall sagt; ggf. werde ich den Behördenarzt darum bitten.

          mfG und schönes WE
          watercop

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          • Re: heparin abgesetzt, was nun?


            Sehr geehrte Frau Dr. Schaaf,
            vielen Dank für Ihre PM. Ich möchte aber anmerken, dass ich bereits bei Auftreten meiner TVT Ihre webseite ergoogelt habe und diese mich bis dato begleitet, da ich sie für das BESTE Infoportal im www halte.

            Zu meinem Spannungsgefühl möchte ich anmerken, dass der neue Strumpf nicht unbedingt der "Bringer" war.
            Das Gefühl begleitet mich eigentlich inzwischen durch den ganzen Tag.
            Wie erwähnt, lediglich ein Spannungsgefühl, -kein Schmerz, keine nennenswerte Anschwellung, keine Verfärbung des Beines.
            Ich kann es mir dennoch nicht erklären, da ich mich eigentlich strikt an Empfehlungen, insb. aus Ihrer webseite, halte. D.h.: konsequentes Tragen des Strumpfes, viel Bewegung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, kaltes Abduschen des Beines etc.

            Sind hier evtl. schon erste Anzeichen eines PTS erkennbar oder ist es auch denkbar, dass eine vorherrschende Stresssituation als Auslöser zu finden ist??
            Ich gebe zu, dass ich da etwas anfällig bin und Stresssituationen immer irgendwelche Körpersignale bei mir auslösen.

            Nach Ablegen des Strumpfes besteht das Spannungsgefühl nicht mehr.
            Am Knöchel des rechten Innenschenkels kann ich zum Abend eine leichte Aderverästelung unter der Haut erkennen (auf einer Strecke von ca. 10cm) die jedoch nach einiger Zeit im Liegen vollständig verschwindet. Gleiches kann ich auch in abgeschwächter Form am linken Bein erkennen.

            Haben sie evtl. eine Erklärung dafür ??
            Eine Untersuchung (Ultraschall) strebe ich für die nächste Woche an.

            watercop (hilflos)

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            • Re: heparin abgesetzt, was nun?


              Die Antworten sind unten drin...

              Sind hier evtl. schon erste Anzeichen eines PTS erkennbar
              Nein, so schnell geht es nicht mit dem PTS, was ohnehin oft vorschnell "vergeben" wird.

              oder ist es auch denkbar, dass eine vorherrschende Stresssituation als Auslöser zu finden ist??
              Klar, kann immer sein, aber da bin ich auch sehr zurückhaltend. Erst wenn alles andere ausgeschlossen ist, darf die Psyche als Erklärung dienen.

              Ich gebe zu, dass ich da etwas anfällig bin und Stresssituationen immer irgendwelche Körpersignale bei mir auslösen.
              Das wüde ich schon eher unterschreiben. Das betreffende Bein reagiert empfindlicher auf Druck - ok. Es meldet sich, weil es mehr Aufmerksamkeit möchte - ok.

              Wobei "Spannung" ein ganz typisches Langzeitsymptom ist. Ich hab´s bisher immer so interpretiert, dass eben noch nicht wieder 100% der Funktion erreicht sind. Es geht, aber noch nicht ganz ohne "meckern".

              Jedenfalls würde ich es als "normal" halten in diesem zeitlichen Zusammenhang mit der TVT. Inbeirrt weitermachen und dann wird´s schon werden.

              Nach Ablegen des Strumpfes besteht das Spannungsgefühl nicht mehr.
              Passt zu meinen Überlegungen...

              Am Knöchel des rechten Innenschenkels kann ich zum Abend eine leichte Aderverästelung unter der Haut erkennen (auf einer Strecke von ca. 10cm) die jedoch nach einiger Zeit im Liegen vollständig verschwindet. Gleiches kann ich auch in abgeschwächter Form am linken Bein erkennen.
              Spricht dafür, dass der Abfluss eben noch nicht 100% störungsfrei von statten geht.

              Warum hilflos?

              MfG Dr. Schaaf

              Kommentar



              • Re: heparin abgesetzt, was nun?


                Danke, Frau Dr. Schaaf

                hilflos--
                war halt nur so ein Gefühlsausdruck.

                Da Sie aber PTS hinten anstellen und durch die Beantwortung meiner Fragen etwas Licht in in meine Situation gebracht haben, gehe ich schon viiiieeel "entspannter" ins Wochenende.

                Offenbar bin ich etwas zu ungeduldig und sollte dem Heilungsprozess die Zeit geben die er nun mal braucht.

                Vielen Dank für Ihre Sachlichkeit.

                mfG watercop

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                • Re: heparin abgesetzt, was nun?


                  Würde mir ja ein Armutszeugnis ausstellen, wenn die Hilflosigkeit bliebe...)

                  Ihnen auch ein schönes WE

                  Kommentar


                  • Re: heparin abgesetzt, was nun?


                    Hallo Frau Dr. Schaaf,

                    ich habe nun eine Untersuchung per Duplexsonographie bekommen:
                    "....hierbei zeigte sich in der re. leiste ein gut durchgängiges Venensystem, allerdings im Oberschenkel durchaus verschlossene tiefe Venen, die nicht zu komprimieren waren. In der Kniekehle zeigte sich eine Teilrekanalisation, so dass nach wie vor von einem verschlossenem Venensystem auszugehen ist. .... die Kompressionsbehandlung sollte lebenslang fortgeführt werden."

                    Zitat während der Untersuchung: " Wenn sie einen 100 %igen Befund haben wollen, dann sollten sie eine Phlebographie machen lassen."

                    Habs mal so hingenommen und mit meinem Behördenarzt besprochen. Dieser hat mir für Ende des Jahres eine weitere Untersuchung angeraten.
                    Mir geht es zur Zeit recht gut, habe keine nennenswerten Probleme (Spannungsgefühl verspüre ich nur noch selten und in abgeschwächter Form) und versuche nun positiv denkend mit der nötigen Geduld die Sache anzugehen.

                    ich denke, alles wird gut

                    mfg watercop

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                    • Re: heparin abgesetzt, was nun?


                      Ich nehme mal ein Beispiel, das ein "Cop" hoffentlich gut verstehen wid: Wenn an den Autobahnkreuzen der Verkehr gut fließt (Leiste und Kniekehle), findet der Verkehr dazwischen seinen Weg über die Autobahnen oder die parallel verlaufen Bundestraßen (Oberschenkel).
                      Zur Kniekehle: 50% Lumen reichen, denn der Körper ist mit einer 50%igen Reserve gebaut.

                      Dem "Alles wird gut" würde ich mich also anschließen.

                      Alles Gute

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                      • Re: heparin abgesetzt, was nun?


                        Danke,
                        liebe Frau Dr, Schaaf,

                        der "cop" hat es gut verstanden - war ja auch ein Beispiel aus der "Praxis"- ; )
                        Bin dann erstmal schmerz- und sorgenfrei, werde allerdings dem Forum treu bleiben.
                        Wenns mal wieder zwackt, tauche ich dann wieder auf.

                        Ihnen möchte ich nochmals für alles herzlich danken und ebenfalls alles Gute wünschen.

                        watercop

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                        • Re: heparin abgesetzt, was nun?


                          Danke - bis zum nächsten Mal.

                          Kommentar

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