#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Messgerät zum Selbstmanagement

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Messgerät zum Selbstmanagement

    Hallo Frau Dr. Schaaf und alle Mitleser,

    nachdem meine Prognose gerade auf 2 Jahre Marcumar bei einer 3-stufigen tiefen Beinvenentrhombose steht und der Allgemeinarzt mich seit Mitte Januar immer wieder mit der Dosierung unter Zielwert fährt, hat mir die Gefäßchirurging den Floh ins Ohr gesetzt, dass ich doch selbst messen und dosieren lernen könnte.

    Ich habe durch die erfahrene suboptimale Betreuung in den letzten drei Monaten ca. die Hälfte der Zeit unter dem INR Zielwert 2.0 zugebracht und meine Thrombose um ca. 125% verlängert ;-)
    Humor ist, wenn man trotzdem lebt.

    Dennoch, ich kann so nicht weiter machen, die Situation wird ja nicht besser.

    Fragen also:

    - übernehmen Krankenkassen das INR Messgerät bei dieser prognostizierten Laufzeit?
    - in welcher Reihenfolge muss ich Ärzte und Kasse angehen, damit das genehmigt wird?
    - Wer hat hier Erfahrung mit dem selbst Messen und Dosieren und wenn ja, welche?

    Ich würde mich über Informationen und Erfahrungswerte sehr freuen.

    viele Grüße
    Feli


  • Re: Messgerät zum Selbstmanagement


    Selbst messen finde ich gut.
    Ohne es genau zu wissen, würde ich als erstes die KK anrufen und mich dort nach den Voraussetzungen erkundigen, dann entsprechend vorgehen.
    Als ungeduldiger Mensch würde ich vermutlich parallel mal schauen, wer sein Gerät nicht mehr braucht und auf der Plattform mit den vier Buchstaben anbietet.

    Können wir bei Gelegenheit noch mal über die 2 Jahre reden???

    Dr. Schaaf

    Kommentar


    • Re: Messgerät zum Selbstmanagement


      Guten Morgen,

      gestern wieder die Begegnung mit der dritten Art:
      Blutabnahme
      INR bei 1,8
      Quick bei 37
      sagt doch der Doc: Heute 3 Tabletten und dann weiter die Dosierung wie bisher... und weil er eh sauer ist, dass er sich mit mir so mühen muss, will er mich erst in zwei Wochen wieder sehen.
      Ich befürchte, bis dahin gurkt der INR Wert weiter am unteren Ende oder darunter herum und ich kann nicht glauben, dass das richtig ist.
      Da muss jetzt echt ein anderer Arzt her.

      Gelegentlich nochmal über die zwei Jahre reden?
      Bitte gern.
      Ist diese Einschätzung einer Gefäßchirurgin, die ich bekam denn wieder sooo daneben? Langsam frag ich mich, ob und wem ich noch glauben darf.

      Liebe Grüße
      Feli

      Kommentar


      • Re: Messgerät zum Selbstmanagement


        Hallo Feliurs,

        als Tip:
        Manche Apotheken bieten auch INR-Messungen an. Habe ich während der Marcumar-Einnahme oft machen lassen, weil mir die Intervalle beim Arzt auch sehr lang erschienen.

        Gruß

        Lavendelblau

        Kommentar



        • Re: Messgerät zum Selbstmanagement


          Nichts und niemandem glauben, immer selber schlau machen...

          z.B. Leitlinien der AWMF Düsseldorf.
          Da werden Sie keine 2 Jahre finden.
          Marcumar macht keine Heilung, es dient der Komplikationsvermeidung (Lungenembolie) und der Rezidivprophylaxe.
          Standard nach Beckenvenen -TVT ist 1 Jahr.

          Womit wurden die 2 Jahre begründet?

          Dr. Schaaf

          Kommentar


          • Re: Messgerät zum Selbstmanagement


            Guten Morgen,

            Begründung: Ausmaße der Thrombose und damit vermutliche Dauer, bis das Ding abgebaut ist, wobei das nicht so definitiv ausgesagt wurde, sondern "möglicherweise" und die weitere Entwicklung mal abwarten.
            Ich seh mir dann aber auch wirklich eher den Worst Case an und freu mich, wenn mein Körper das etwas besser kann.
            Auf alle Fälle wird jetzt Mitte März nochmal geschallt und dann weiß ich wieder mehr.
            --> Wenn weder das Marcumar, noch die Heparin-Spritzen zur Heilung führen, sondern nur mehr Risiken abbauen, was macht mich dann heil? Einzig das Gehtraining?

            Leider haben die mit den 4 Buchstaben nicht ein solches Messgerät.
            Ich werde mal in der Apotheke nachfragen, ob es diese Geräte auch zum Leihen gibt und wenn nicht, ob ich dort mal messen lassen kann. Aber auch das müsste ja mehrfach getan werden, um vergleichbare Werte und Entwicklung auslesen zu können, nicht wahr?

            Spätestens für den Sommerurlaub muss ich ja unabhängig sein können, denn da mag ich in die schottischen Highlands ...für ein paar Wochen ;-)
            Nachdem dort die Ernährung ganz sicher anders abläuft, als im hiesigen Alltag, wäre ich schon froh, messen zu können.

            Vielen Dank für Ihre Geduld und die immer entspannten Antworten - die schätze ich besonders an Ihnen.

            herzliche Grüße
            Feli

            Kommentar


            • Re: Messgerät zum Selbstmanagement


              Das Ding heißt Coagu Check, lassen Sie doch die Suchmaschine mal ran. Mach ich auch, sobald ich ein wenig Luft habe. Die Woche ist es ein wenig eng.

              Und wenn der Kontroll-Schall war, dann reden wir noch mal über Marcumar etc.

              Heilung macht in der Tat nur der Körper und Sie animieren ihn dazu mit dem Laufen. So ist das.

              Lg

              Dr. Schaaf

              Kommentar



              • Re: Messgerät zum Selbstmanagement


                Hallo Feli,

                ich benutze ein solches Coagu-Check Gerät zum Selbstmanagement seit 1 1/2 Jahren und das mit gutem Erfolg und stabilene Werten. Ursprung war eine Augenthrombose im Bereich der Makula und danach wurde festgestellt, dass ich an einem Antiphospholipidsyndrom (Gerinnungsstörung) leide. Ich muss zusätzlich zum Marcumar auch noch Ass nehmen, bin bei Gerinnungsspezialisten in Behandlung. Die haben mit auch das mit dem Coagu-Check empfohlen, da ich einmal wöchentlich messen muss und das zu sehr auf die Venen ging und ausserdem mein berufliches Leben stark beeinträchtigte, da ich mehr Zeit beim Doc verbrachte als sonst wo.
                Ich habe von dieser Gerinnungsambulanz die Info-unterlagen bekommen, musste mich dann bei einem Schulungsprogramm anmelden. Die haben mir auch gesagt, was ich als Begründung für die Genehmigung an die Krankenkasse einsetzen muss. Der Arzt muss das natürlich noch abstempeln.
                Man muss noch erwerbstätig sein, engmaschige Kontrollen müssen vorgeschrieben sein und Venenprobleme, ich glaub das waren die wichtigtsten Kriterien. Hab dann mit der Krankenkasse telefoniert, die haben mir sofort so einen Antrag geschickt und da war dann alles erklärt. Die Kosten für die Schulung (ca. 200 Euro) wurden auch übernommen. Est nach erfolgreicher Schulung kann dann mit dem entsprechenden Zertifikat das Gerät beantragt werden. Das Gerät wurde von der Krankenkasse bestellt und kam mit einem Päckchen. Das Ding kostet ca. 800 Euro, gehört weiterhin der Krankenkasse und ist eine Leihgabe solange du es brauchst. Die Kosten für die Messstreifen sind relativ hoch, werden aber auch von der Kasse übernommen. Du hast das Recht auf 100 Streifen/Jahr, aber es macht ja keinen Sinn unnötig oft zu messen. einmal die Woche ist schon viel und nur bei Abweichungen ist eine Kontrollmessung nötig. Das mit der Wirksamkeit und der Dauer bis zur Wirksamkeit bei einer geänderten Dosierung ist das, was du in der Schulung lernst. Marcumar hat eine vorlaufzeit von ca. 3 Tagen, bis die höhere Dosis überhaupt was verändert, d.h. du nimmst am Montag eine höhere Dosis, kannst aber frühestens am Donnerstag merken, ob sich was geändert hat, manchmal noch länger.

                Auch bei mir waren Differenzen zwischen dem Selbstmessen und bei Doktor (Hausarzt) da, teilweise relativ hohe Abweichungen. Der Doc hat sich dann selbst mal schlau gemacht beim Hesteller und bei Fachleuten und deren Aussage war, dass frisches Blut, egal ob Fingerblut oder Venenblut immer einen anderen Wert ergibt, als Blut, welches abgenommen wird und erst noch an ein Labor geschickt werden muss und dort erst nach Stunden getestet wird.

                Er war am Anfang auch nicht ganz so für das Gerät, aber hat dann eingesehen, dass es für mich eine gute Lösung ist. Er hat schon schlechte Erfahrungen mit älteren Patienten gemacht, die sich dann nicht sicher waren und doch zu ihm in die Praxis kamen.

                Kann dich nur ermutigen, dich für dieses Selbstmanagement zu entscheiden und für eine Schulung anzumelden. Das waren bei mir 2 x 5 Stunden, da wurde richtig gemessen etc. Schulungsleiterin war eine Selbstbetroffene, die einem das sehr gut rübergebracht hat und es gibt mir jetzt eine Selbstsicherheit mit Schwankungen umzugehen. Ich fühle mich sicher und merke es an den relativ stabilen Werten. Ausnahmen gibt es schnell, Alkohol getrunken, erkältet, falsches Essen mit zuviel Vitamin K etc. Aber das lernst du dann und es ist wichtig, dass du da sicher wirst.

                Solltest du noch Fragen haben, melde dich.

                Gruß
                Jutta

                Kommentar


                • Re: Messgerät zum Selbstmanagement


                  Super nette rund hilfreicher Beitrag.

                  Danke

                  Kommentar


                  • Re: Messgerät zum Selbstmanagement


                    Hallo Feli,

                    ich wollte nach meiner 2. Thrombose auch auf Selbstmessung umstellen. Alles in allem war das ein sehr einfacher Vorgang.

                    Habe bei meiner KK angerufen, und mir einen Antrag auf Kostenübernahme schicken lassen, den mein Hausarzt dann ausfüllen musste. Dann musste ich zu einem Seminar für das CoaguCheck-Gerät (wird in allen größeren Städten angeboten). Der erste Termin dauerte 2 Std und wir wurden über die Wirkung von Marcumar aufgeklärt, und wie wir bei Veränderung des INR die Dosierungen ändern müssen. Beim 2. Termin wurden wir dann im Einzelgespräch in das Gerät eingewiesen und mussten durch Eigenmessung nachweisen, dass wir das Gerät beherschen. Das Zertifikat dieser Schulung wurde dann wieder bei der KK eingereicht und innerhalb einer Woche war mein Gerät da, ich musste lediglich 10 Euro draufzahlen.

                    Bei Ebay wird man diese Geräte eher selten finden, da sie a) recht teuer sind und b) von der KK nur als Leihgeräte ausgegeben werden. Dies muss man auch unterschreiben. Ein weiterer Vorteil (ich weiß leider nicht ob das generell so ist) ist, dass durch die Genehmigung der KK auch die doch recht teueren Teststreifen zuzahlungsfrei sind.

                    Ich komme mit der Messung und dem Gerät super zurecht und habe meinen INR auf stabile 2,4 eingestellt. Also kann ich nur empfehlen das Gerät.

                    Bei Fragen einfach nochmal melden.
                    LG

                    Kommentar


                    Lädt...
                    X