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Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwangerschaft

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  • Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwangerschaft

    Liebe Frau Dr. Schaaf,

    bei meiner Internet-Recherche über TVT bin ich auf Ihre Homepage gestoßen und bin begeistert über Ihr Angement.

    Zu meiner Person:
    Ich hatte Anfang August 2010 eine tiefe Beckenvenenthromose (betroffen ist V.i. externa und V.i. communis) auf der linken Seite. Ich war zu diesem Zeitpunkt in der 32. Schwangerschaftswoche. Ich bin 29 Jahre alt, Nichtraucherin, Normalgewichtig, habe bis zur Schwangerschaft viel Sport getrieben; bei den Genetischen Untersuchungen wurde ein Faktor II, Faktor V Leiden ausgeschlossen. Auch gibt es in meiner Familie kein Venenleiden.

    Bis zur Geburt (Ende September) meines Sohnes nahm ich Heparin und trug Tag und Nacht Kompressionsstrümpfe Klasse 2. Nach der Geburt wurde ich auf Macumar eingestellt. Die Strümpfe trage ich immer noch (seit einer Woche aber nur noch am Tag). Seit der Geburt gehe ich täglich ca. 1 Stunde spazieren und mache 1x pro Woche Pilates. Seit 2 Wochen jogge ich wieder 4x pro Woche.

    Beschwerden habe ich an sich nicht; das linke Bein wird – wenn ich die Strümpfe nicht trage z.B. beim duschen – ein bisschen blau und beim joggen habe ich leichte Schmerzen im linken Bein.

    Die aktuelle Untersuchung (vor einer Woche) hat jedoch gezeigt, dass zwar die Venen nicht mehr ganz verschlossen sind, aber wohl nicht mehr ganz aufmachen werden.

    Eigentlich hätte ich jetzt lt. Arzt Macumar absetzten können, aber bei der Blutuntersuchung kam heraus, dass die D-Dimer auf 0,7 erhöht sind. Jetzt nehme ich Macumar noch mal 2 Monate und dann werde ich erneut untersucht!


    Jetzt meine Fragen:

    Was bedeute dass der D-Dimer Wert erhöht ist? Bleibt das für immer so?

    Habe ich zur Zeit eine erhöhte Gefahr Thrombosen / LE zu bekommen?
    Wie ist es wenn ich endgültig Macumar abgesetzt habe; habe ich dann eine erhöhte Gefahr Thrombosen zu bekommen?

    Kann ich wieder ganz gesund werde?

    Gibt es Operationsmethoden oder Behandlungen um die Thrombose zu heilen?

    Mit was muss ich in Zukunft rechnen? Werde ich, wenn die Venen nicht ganz aufmachen Beschwerden bekommen? Wie schaut es aus, wenn ich Älter bin? Werde ein PTS bekommen?

    Kann ich meine Lebensweise verbessern, damit die Throbose heilt? Physiotherapie?

    Ich bin gerne und viel im Gebirge? Gibt es Probleme mit der Höhe?

    Vielen Dank für Ihr Bemühen und viele Grüsse
    Barbara


  • Re: Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwangerschaft


    Nach Beckenvenen-TVT ist ein Jahr Marcumar vorgesehen (Leitlinien), egal wie viel rekanalisiert ist.

    Es ist funktionell unerheblich, ob alles wieder aufgemacht wird. 50% reichen für einen normalen Abfluss. Und nur die Funktion ist wichtig, der Rest ist Ksmetik. Der Körper ist mit einer 50% Reserve gebaut.

    Zu Ihren Fragen:

    Was bedeute dass der D-Dimer Wert erhöht ist? Bleibt das für immer so?
    Das ist egal. Der Wert ist nur bedingt aussaagefähig, siehe www.laborlexikon.de.


    Habe ich zur Zeit eine erhöhte Gefahr Thrombosen / LE zu bekommen?
    Sie haben lebenslang ein höheres Risiko als jemand, der noch nie eine TVT hatte. Unter Marcumar ist Ihr Risiko besonders winzig. Danach sollten Sie normal leben, außer in Risikosituationen. Da sollten Sie besonders auf sich aufpassen (Flüge, Fieber, Gips, OP...)

    Wie ist es wenn ich endgültig Macumar abgesetzt habe; habe ich dann eine erhöhte Gefahr Thrombosen zu bekommen?
    siehe oben.

    Kann ich wieder ganz gesund werde?
    Sie werden immer ein erhöhtes Risiko behalten und möglicherweise immer Strümpfe brauchen bei langem sitzen /stehen. Ansonsten "Ja".

    Gibt es Operationsmethoden oder Behandlungen um die Thrombose zu heilen?
    Nein, nicht für Sie, gottseidank. Nur in verzweifelten Situationen versucht man operativ etwas zu verbessern (hohes Risiko, schlechte Prognose).


    Mit was muss ich in Zukunft rechnen? Werde ich, wenn die Venen nicht ganz aufmachen Beschwerden bekommen?
    siehe oben.

    Wie schaut es aus, wenn ich Älter bin? Werde ein PTS bekommen?
    weiß man nicht. Könnte sein, sieht eher nicht danach aus. Solange Sie Ihre Beine im Auge behalten würden Sie die Vorläufer rechtzeitig erkennen und könnten Sie "wehren".

    Kann ich meine Lebensweise verbessern, damit die Throbose heilt? Physiotherapie?
    Sie machen schon mehr als genug. Bitte Pause machen beim joggen, wenn es zieht! Nicht durch den Schmerz durch. Der Schmerz signalisiert, dass es knapp wird mit dem Bluttransport. Diesen Reiz zu setzen ist gut, immer wieder, aber dann auch Rhe geben, der Körper hat ´s ja begriffen, seine Reparaturprozesse brauchen Zeit.


    Ich bin gerne und viel im Gebirge? Gibt es Probleme mit der Höhe?
    Ne, aber genug trinken bitte.

    Alles Gute - Dr. Schaaf

    Kommentar


    • Re: Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwangerschaft


      Liebe Frau Dr. Schaaf,

      vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!
      Zu Ihren Antworten habe ich noch ein paar Fragen:

      ´ Es ist funktionell unerheblich, ob alles wieder aufgemacht wird. 50% reichen für einen normalen Abfluss. Und nur die Funktion ist wichtig, der Rest ist Ksmetik. Der Körper ist mit einer 50% Reserve gebaut.´

      Was ist wenn ein Abschnitt der Venen gar nicht aufmacht? Gibt es das? Und wenn ja, was bedeutet das?
      Und allgemein: Ist der Reflux (ohne funktionierende Veneklappen) auch bei einer Thrombose im Becken ein Problem? Können die nach unten anschließenden Klappen durch den Blutdruck dann nicht mehr vollständig schließen (durch die Vergrößerung des Venenquerschnitte)?

      ´ Danach sollten Sie normal leben, außer in Risikosituationen. Da sollten Sie besonders auf sich aufpassen (Flüge, Fieber, Gips, OP...)´

      Bedeutet das, dass ich in diesen Risikosituationen Heparin spritzen sollte?
      Wie schaut es bei mir bei einer erneuten Schwangerschaft aus? Ist das Risiko eine erneute Thrombose zu bekommen dann deutlich höher als normal? Muss während der gesamten Schwangerschaft Heparin spitzen?

      ´ Werde ein PTS bekommen? 
weiß man nicht. Könnte sein, sieht eher nicht danach aus. Solange Sie Ihre Beine im Auge behalten würden Sie die Vorläufer rechtzeitig erkennen und könnten Sie "wehren". ´

      Was sind diese Vorläufer und wie kann ich mich ´wehren´?

      Nochmals vielen vielen Dank für Ihr Bemühen und ein großes Kompliment für Ihr Engagement!!!
      Liebe Grüsse Barbara

      Kommentar


      • Re: Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwangerschaft


        50% sollten schon überall offen sein. Wenn ein Abschnitt gar nicht wieder aufgeht, muss der Körper Umgehungsvenen zur Verfügung stellen. Das muss nicht schlechter sein, funktionell gesehen. Wie gut es funktioniert, erkennt man am besten "klinisch" also an fehlenden Stauungszeichen.

        Klappen: Im Becken gibt es meist keine Klappen mehr, hier stellt sich das Problem der nicht mehr funktionierenden Klappen praktisch nicht.

        In Risikosituationen sollten Sie Strümpfe tragen und je nach Situation auch Heparin spritzen. Nicht unbedingt beim Fliegen, da tut es auch Kompression plus Bewegung, aber bei Fieber, großen OPs und Gips!!!

        In der nächsten SS haben Sie ein erhöhtes Risiko, also auch Strümpfe tragen. Heparin nur, wenn trotz Strümpfen noch Bedenken bestehen, z.B. weil Sie liegen müssen oder extrem Wasser einlagern, usw.

        Vorläufer sind Hautveränderungen im (Innen-) Knöchelbereich, braune Flecken und "Besenreiser".

        Wehren: Strümpfe, evtl. Venentabletten, VarizenOP falls es zu Krampfadern kommt.

        Noch Fragen ?

        Alles Gute - Dr. Schaaf

        Kommentar



        • Re: Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwangerschaft


          Hallo Frau Dr. Schaaf,

          habe jetzt den Bericht von dem Phlebologen bekommen. Dieser sagt jetzt doch aus, dass die V.i. communis sich nicht geöffnet hat:

          „ Es findet sich in der Vena iliaca externa zwar ein gutes Signal aber als bandförmiges nicht atemabhängiges Signal. Die iliaca communis ist weiterhin verschlossen. Parvainsuffizienz.“

          Was bedeutet diese Diagnose jetzt für mich (zur Erinnerung: Die Thrombose hatte ich im August 2010 in der 32. SSW)?
          Wird die V.i. communis verschlossen bleiben und was bedeutet, dass bei der V.i. externa kein atemabhängiges Signal zu sehen ist?

          So viel ich weis bedeutet Parvainsuffizienz, dass die Rosenvene krampfaderartig verändert ist. Stimmt das? Und was bedeutet das? Ist das eine ´Nebenwirkung´ der Thrombose, oder hatte ich schon vorher Venenprobleme im linken Bein?
          Und – sollte man dann diese Krampfander operieren lassen?
          Sind das, die von Ihnen beschriebenen Vorläufer gegen die man sich wehren muss?

          Sie haben bei der letzten Nachricht geschrieben, dass der Abfluss funktioniert wenn keine Stauungszeichen auftreten. Was sind solche Stauungszeichen?

          Vielen vielen Dank, dass Sie sich die Mühe machen alle meine Fragen zu beantworten.
          Viele Grüsse Barbara

          Kommentar


          • Re: Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwangerschaft


            Parvainsuffizienz bedeutet kein funktionierenden Klappen in der Vene hinten an der Wade, die in der Kniekehle mündet. Das war vielleicht schon lange so, kommt jedenfalls eher nicht von der Beckenvenenthrombose.

            Im Becken ist eine (wichtige) Venen verschlossen, aber der "Zulieferer" ist nur verengt, aber durchflossen. Weil er verengt ist, ist das Signal dort nicht atemabhängig, das Blut fließt ständig mit der selben Geschwindigkeit und nicht wie üblich bei der Ausatmung schneller als bei der Einatmung. Fragt sich, sohin dieses Blut fließt, wenn der Abfluss über die Iliaca communis nicht möglich ist. Dazu schreibt der Kollege leider nichts. Es dürfte sich um Umgehungsvenen im kleinen Becken handeln. 'Wie gut die funktionieren, lässt sich am ehesten an der Stauung ablesen - wenn denn überhaupt eine da ist.

            Natürlich wünsch sich jeder immer, dass die Thrombose wieder weg geht. Aber das muss gar nicht die beste Lösung sein. Es kann durchaus sein, dass Umgehungsvenen funktionell genauso gut oder auch mal besser sind. In erster Linie interessiert daher immer der klinische Befund und erst in zweiter Linie das Ultraschallergebnis.

            Stauungszeichen: Schwellung am Knöchel, später auch weiter oben. Müde, schwere Beine. Besenreiser am Innenknöchel. Hautveränderungen vor allem am Innenknöchel, die Unterhaut wird hart und dunkel, manchmal gibt es auch kleine fast weiße Flecken.
            Um da nichts zu übersehen, sollte man anfangs einmal im Jahr, später alle 2 bis 3 Jahre einen Phlebologen den Befund kontrollieren lassen. Selber Fotos zu machen ist auch sinnvoll.

            Dr. Schaaf

            Kommentar


            • Re: Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwangerschaft


              Hallo Frau Dr. Schaaf,

              vielen Dank für die schnelle Antwort.
              Könnte die V. i. communis noch aufmachen?
              Wenn nicht, ab wann (Zeitraum) kann man sagen ob der Abfluss ausreicht bzw. ob eine Stauung vorliegt (Ich habe gelesen, dass im Becken wenig Platz für Umgehungsvenen besteht – d.h. dass eine Stauung sehr wahrscheinlich ist?)?
              Oder besteht die Gefahr einer Stauung mein ganze Leben lang, bzw. wird mit zunehmenden Alter größer?
              Fliest das Blut von der V. i. interna dann auch über Umgehungsvenen in die große Holvene?
              Alles im allem fliest doch dann das Blut im Beckenbereich deutlich langsamer als normal, oder?
              Bedeutet dass dann nicht, wenn ich Macumar absetze, dass in diesem Bereich schnell wieder eine Thrombose entstehen, bzw, die vorhandene wachsen könnte?
              Noch eine Frage zur Parvainsuffizienz: Ist hier ein operativer Eingriff sinnvoll?

              Nochmals vielen Dank
              Barbara

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              • Re: Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwangerschaft


                Die Rekanalisation ist ist anfangs am ausgeprägtesten, nach 6 Monaten weitgehend abgeschlossen, aber grundsätzlich im ersten Jahr möglich. So weit die abstrakten Zahlen.

                Eine Kollateralenbildung (Umgehungsvenen) kann funktionell genauso gut sein, also muss man nicht unbedingt darauf hoffen, dass die alten Venen wieder aufgehen, es geht auch anders, Hauptsache unterm Strich wird genügend Transportvolumen zur Verfügung gestellt.

                Die Funktion kann man am besten im Ultraschall messen. Wenn bei weiteren Kontrollen atemabhängige Strömung zu sehen ist, erst ein wenig, später mehr, ist das ein gutes Zeichen.

                Jede Umgehung ist denkbar, das Blut fließt in Umgehungsvenen nicht unbedingt langsamer, sondern meist schneller.

                Wie sich die Stauung auf Dauer entwickeln wird, kann man jetzt noch nicht absehen. (Sorry)

                Parvainsuffizienz: Ist an sich eine OP-Indikation. Solange Sie Strümpfe tragen, ist sie aber auch durch den Strumpf bestens behandelt und wenn sie erst kürzlich aufgetreten ist, sollte sie erst kontrolliert werden.

                Dr. Schaaf

                Kommentar


                • Re: Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwangerschaft


                  Hallo Frau Dr. Schaaf,
                  ich war vor meiner Schwangerschaft sehr sportlich und möchte so weit wie es geht an mein altes Leben anknüpfen....
                  Ist nach überstandener Thrombose meine Leistungsfähigkeit schlechter?
                  Werde ich wieder viel Sport ohne Einschränkungen treiben können?
                  (zur Erinnerung: Beim joggen habe ich leichte schmerzen im Unterschenkel).
                  Kann ich Mehrtages-Touren im Gebirge gehen?
                  Halbmarathon?
                  Mountainbike-Touren?
                  Klettern?
                  Reiten?
                  Und wie sieht es mit einem Vollbad aus? Ist das nach einer überstandenen Thrombose verboten?
                  Nachmals vielen vielen Dank
                  Barbara

                  Kommentar


                  • Re: Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwang


                    Die Antworten sind unten drin...

                    ich war vor meiner Schwangerschaft sehr sportlich und möchte so weit wie es geht an mein altes Leben anknüpfen....
                    -- Man kann jetzt noch nicht genau sagen, in wieweit das möglich sein wird, aber meist können alle gewohnten Tätigkeiten wieder aufgenommen werden, wenn auch überwiegend mit Strumpf. Das lässt sich erst im Laufe der Zeit beurteilen und dauert auch zum Teil mehr als ein Jahr. Muss aber nicht, geht auch schneller, ist individuell verschieden.

                    Ist nach überstandener Thrombose meine Leistungsfähigkeit schlechter?
                    - Nein, eigentlich nicht. Solange es noch Einschränkungen der Transportfunktion im Bein gibt, ermüdet dies schneller. Wenn aber Menschen von Leistungsminderung nach TVT berichten, dann handelt es sich in der Regel um Patienten, die eine Lungenembolie hatten. Was Sie aber schon wissen und berücksichtigen sollten: Die Reparaturprozesse, die der Körper nach einer Thrombose zu bewältigen hat, sind Schwerstarbeit. Das wird oft gar nicht berücksichtigt.
                    Werde ich wieder viel Sport ohne Einschränkungen treiben können?
                    - Siehe oben. Ich denke ja, meist ist es so, aber versprechen kann ich es nicht. Was nicht gut ist, sind Sportarten mit viel Bauchpresse, z.B. Muskelmaschinen im Fitnessstudio.
                    (zur Erinnerung: Beim Joggen habe ich leichte schmerzen im Unterschenkel).
                    - Wenn Sie vorläufig statt joggen walken könnten, wäre das besser. Die Erschütterung beim Joggen ist nicht so gut wie die harmonische Muskelanspannung beim walken / gehen.
                    Kann ich Mehrtages-Touren im Gebirge gehen?
                    - Müsste gehen.
                    Halbmarathon?
                    - Kann ich nicht sagen, wird man sehen. Ausgeschlossen ist es nicht, aber das muss man später emotionsfrei entscheiden. Wenn sich Stauungsbeschwerden zeigen, besser nicht. Insgesamt ist Halbmarathon eine sehr hohe Beanspruchung der Venen, auf die man vielleicht auch freiwillig verzichten sollte zugunsten anderer Sportarten.
                    Mountainbike-Touren?
                    - Müsste gehen.
                    Klettern?
                    - Müsste gehen.
                    Reiten?
                    - Sofort.
                    Und wie sieht es mit einem Vollbad aus? Ist das nach einer überstandenen Thrombose verboten?
                    - Nein.
                    Nachmals vielen vielen Dank - immer gern.

                    Beim Sport geht es letztlich auch darum, ein "zu viel" zu vermeiden, unabhängig von der Sportart. Man muss sich in dem Moment klar machen, wie viel Blut durch die Venen gepumpt werden muss und dass eine Hochbelastung die Venen immer belastet, auch gesunde Venen. Solchen Stress sollte man von den Beinen fern halten, wenn die Venen nicht mormal transportieren können. Und noch zum Verständnis: Es kann funktionell (und nur darum geht es) genau so gut oder sogar besser sein, wenn die thrombosierten Venen nicht wieder aufmachen, sondern vom Körper Umgehungsvenen zur Verfügung gestellt werden. Die haben dann nämlich unter Umständen funktionierende Klappen (=Ventile) und sind nicht "klappenlose Schläuche" wie die rekanalisierten Venen.

                    Dr. Schaaf

                    Kommentar



                    • Re: Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwang


                      Hallo Frau Dr. Schaaf,
                      ich habe noch 2 Fragen - und dann bin ich für mein Leben nach einer Thrombose genug informiert:

                      1. Wie schaut es mit Verhütung aus? Die Pille kommt für mich wegen der Thrombosegefahr nicht mehr in Frage. Ist eine Hormon- oder Kupferspirale denkbar, oder habe ich auch hier eine größere Thrombosegefahr?

                      2. Darf ich Schuhe mit Absätzen (nur bei besonderen Anlässen) tragen?

                      Nochmals vielen vielen DANK!
                      Barbara

                      Kommentar


                      • Re: Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwang


                        Absätze: 3-4 cm immer.
                        5-7 stundenweise, nur wenn die Beine nicht meckern
                        über 8 wenn´s sein muss, aber keine Sekunde länger.

                        Verhütung:
                        Spirale ja, Kupfer-spirale ja, Kondome sowieso.

                        Meist ja: Hormon-Spirale (Mirena), niedrig dosierte Vaginalring (Nuva-Ring), östrogenfreie Pille (Cerazette). MUSS MAN im Einzelfall besprechen.

                        Dr. Schaaf

                        Kommentar


                        • Re: Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwang


                          habe gerade entdeckt, dass sich am linken Innenknöchel Besenreiser gebildet haben - was ist jetzt zu tun?
                          Die Kompressionsstrümpfe trage ich täglich und ich versuche mich so viel wie es geht zu bewegen....

                          Kommentar


                          • Re: Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwang


                            Sagen Sie den Dingern, die sollen wieder weg gehen...

                            Im Ernst: Keine Panik, das lässt sich nicht immer vermeiden. Aber sie können wieder weg gehen. Unbeirrt weiter machen, Sie machen schon alles richtig. Das Einzige, was Sie noch verbessern könnten: Man kann den Druck hinter dem Innenknöchel mit einer Pelotte verbessern. Das ist ein Wattepolster, das Sie von oben in den Strumpf stopfen und hinter dem Knöchel platzieren. Das Wattepolster stellen Sie selbst her aus ganz normaler Watte, die Sie zum "Ei" zupfen.

                            Alles verstanden? Sonst noch mal nachfragen. Bin jetzt wieder täglich online.

                            Dr. Schaaf

                            Kommentar


                            • Re: Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwang


                              Liebe Frau Dr. Schaaf,
                              jetzt ist es endlich soweit - die Behandlung meiner Beckenvenenthrombose jährt sich und ich darf endlich Macumar absetzten. Ich habe lange darauf gewartet, weil ich Sportarten wie klettern und reiten nicht ausüben konnte - aber jetzt, wo es soweit ist, habe ich doch Angst vor einer neuen Thrombose.
                              Ist das Risiko nach dem Absetzten von Macumar sehr erhöht? Muss man das Medikament ausschleifen (mein Arzt sagt, ich soll es einfach absetzten)?
                              Leider sind meine Venen (V.i. externa + communis) nicht wieder aufgegangen - aber ich habe (auch beim Sport) keine Beschwerden mehr... also heißt es jetzt abwarten wie sich alles in Zukunft entwickelt!
                              Mein Arzt sagt zu mir: auf jeden Fall lebenslang Kompressionsstrümpfe! Wie sehen Sie das (ohne Strümpfe wird das Thrombosebein etwas blau)?
                              Und eine wichtige Frage habe ich: Meine Thrombose ist in der Schwangerschaft aufgetreten. Was sagen Sie zu einer erneuten Schwangerschaft? Wie sieht das Risiko aus? Müsste ich 9 Monate + 6 Wochen (Wochenbett) Heparin spritzen? Und was sagen Sie zu den Nebenwirkungen (Osteoporose)?
                              Vielen dank schon im voraus für Ihre Antwort
                              und viele Grüsse
                              Barbara

                              Kommentar


                              • Re: Tiefe Beckenvenenthrombose in der Schwang


                                Obwohl es keine logische Erklärung gibt, sollte Marcuamr ausgeschlichen werden - ein Woche halbe Doseirung, in der Woche drauf nochmals halbieren bzw jeden zweiten Tag.

                                Ob Sie den Strumpf brauchen, hängt davon ab, wie das Bein sich ohne Strumpf verhält. Ein blaues Bein möchte bitte schon den Strumpf, allerdings könnte es wahrscheinlich meistens ein kurzer Strumpf sein.

                                Für die nächste SS sollten Sie sich in einer Gerinnungsambulanz beraten lassen. Die genannte Dauer der Heparinversorgung entspricht dem Maximum. Meines Wissens ist die Osetoporosegefahr bei den moderenen Heparinen nicht mehr relevant, aber auch das müsste man Ihnen in der Gerinnungsambluanz sagen können.

                                Dr. Schaaf

                                Kommentar

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