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Welche Hormone sind schädlich für die Venen?

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  • Welche Hormone sind schädlich für die Venen?

    Sehr geehrte Frau Dr. Schaaf,
    weiß man eigentlich nach heutigem Stand der Wissenschaft genau, welche Hormone einen schädlichen Einfluss auf das Venensystem haben, bzw. welche die Venen erweitern und die Festigkeit der Gefäße schwächen? Man liest meistens im Netz nur allgemeine Formulierungen, wie der Sammelbegriff "Schwangerschaftshormone". Nicht jedoch, welche(s) der Hormone sich am negativsten und welches sich kaum, oder gar nicht auf die venösen Gefäße auswirkt. Auch liest man sogar das genaue Gegenteil, wie z.B., dass Progesteron erweiterte Venen wieder verkleinert, bzw. enger stellt. Was ist nun richtig?
    Herzlichen Dank im Voraus für ihre Antwort!


  • Re: Welche Hormone sind schädlich für die Ven


    Mit dem aktuellsten Stand der Forschung bin ich überfragt. Allerdings sind neue Studien meist nur eine Zeit lang gültig bis die nächste Studie das Gegenteil beweist...

    Man weiß,
    dass Schwangerschaftshormone die Venen schwächen, weil sie dazu führen, dass alle Bindegewebe nachgeben, u.a. indem Wasser eingelagert wird. Daher treten in der SS vermehrt Krampfadern auf, die sich nach der SS auch wieder zurückbilden können.

    Man weiß,
    dass Antibabypillen das Risiko für die Entstehung einer Thrombose erhöhen. Das gilt allen voram für Östrogene und hier wieder deutlich mehr für synthetische Östrogene als für pflanzliche Östrogene, wie sie z.B. für die Behandlung der Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden. Ob bei Letzteren ein Restrisiko besteht oder gar kein Risiko, ist meines Wissensn nicht letztlich geklärt. Weil synthetische Östrogene das TVT-Risiko erhähen, wurden die Pillen in den letzten Jahren immer "kleiner", sprich die Östrogendosierung wurde so weit als möglich reduziert. Dennoch wird nach einer TVT der Verzicht auf eine Östrogenpille empfohlen. Die Daten, die mir zum Nuva-Ring beknnat sind, bei dem die Östrogene direkt "vor Ort" am Gebärmutterhals eingebracht werden, besagen, dass das TVT-Risiko nicht häher einzuschätzen sei als bei östrogenfreien Antibabypillen (=Minipille, nicht zu verwechseln mit Mikropille).

    Man weiß,
    dass auch die anderen Bestandteile der Antibabypille (Gestagene) das Risiko für tiefe Thrombosen erhöhen können, allerdings nur in deutlich geringerem Maß. Auch hier ist meines Wissens nicht abschließend geklärt, ob hier ein relevantes Restrisiko besteht oder gar kein Risiko. Die restliche Ungewissheit bei diesen Fragen liegt in der Natur der Sache oder auch in der Art der Risikobeurteilung /im Studiendesign. Aber das ist eine lange Geschichte.

    Ob Progesteron die Venen tonisieren kann, weiß ich nicht. Es müsste eigentlich so sein, zumindest im Labor, aber ob das dann wieder klinisch relevant ist, weiß ich nicht.

    Dr. Schaaf

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