Eine Woche nach der Entlassung hatte ich immer noch Schmerzen in der Armbeuge, wo sich die Infusionsnadel befand. Ich ging damit zur Hausärztin, die meinte, die Vene würde sich hart anfühlen und auch etwas geschwollen. Sie schickte mich zu einer Praxis für Gefäßchirurgie.
Dort wurde per Armphlebographie festgestellt, dass die Vene von der Armbeuge bis zur Achselhöhle thrombosiert ist.
Da ich doch ziemlich geschockt war und nicht so richtig mit der Situation umzugehen wusste, wurde ich zur Marcumar-Einstellung nochmal in ein anderes Krankenhaus eingewiesen. Dort bekam ich morgens und abends Heparin-Spritzen und abends Marcumar-Tabletten. Der Arm wurde in einen festen Verband gewickelt.
Nach 8 Tagen Aufenthalt bin ich entlassen worden. Ich trage jetzt tagsüber einen Kompressionsstrumpf sowie Handschuh am rechten Arm, den ich abends in Handwäsche mit Feinwaschmittel wasche und danach nochmal eben mit klarem Wasser spüle. Danach wickel ich beide Teile in ein Handtuch und drücke das Handtuch von außen mal eben fest zusammen. Über Nacht hänge ich beide Teile lose über die Wäscheleine.
Am nächsten Morgen ziehe ich beide Teile nach dem Duschen wieder an und ziehe mir zum Anziehen des Kompressionsstrumpfes an der linken Hand einen Gummi-Handschuh an. So schont man angeblich das Material.
Die Marcumar soll ich noch 3 Monate nehmen.
Ich bin mit dem Klinefelter Syndrom auf die Welt gekommen und muss lebenslänglich künstliches Testosteron einnehmen. Seit einigen Jahren nehme ich zu diesem Zweck das Testogel. Meine Hausärztin meinte nach meiner Thrombose, es sei bekannt, dass sich Testosteron schädigend auf Blutgefäße auswirke und die Infusionsnadel sei womöglich nur der Auslöser für die Thrombose gewesen.
Ich soll deshalb auch noch zum Hämatologen, um abklären zu lassen, ob bei mir Gerinnungsstörungen vorliegen.
Ich bin total unsicher, was ich machen darf und was nicht:
- Ich würde gerne wieder mein Programm beim Kieser-Training aufnehmen, weil mir das Training in den letzten 10 Jahren für meinen Rücken gut getan hat, zumal ich zu schnell und zu hoch gewachsen bin (204 cm). Aber ich darf laut der Gefäßchirurgin nur die Geräte trainieren, bei denen die Arme nicht belastet werden. Ich muss auf jeden Fall den Armstrumpf während des Trainings tragen, was ich auch mache. Aber mein großer Rückenmuskel (Höhe Brustwirbelsäule) schmerzt und um den großen Rückenmuskel zu trainieren, müsste ich auch mit den Armen arbeiten, was ich aber nicht darf. Ich weiß nicht, ob ich wenigstens Gymnastik machen darf.
- Der Handschuh vom Armstrumpf hat meinen Daumen derart abgeschnürt, dass er an der Seite etwas taub geworden ist. Die Gefäßchirurgin meinte dazu, wenn ich nicht arbeiten würde, könnte ich den Handschuh auch auslassen.
- Der Arm ist schon dünner geworden, als er bei seiner Vermessung war. Aber als Folge rutscht mir der Armstrumpf nun ständig von der Achselhöhle Richtung Ellbogen, also nach unten. Ich habe die Gefäßchirurgin schon nach einem neuen Strumpf gefragt, aber ich bekomme keinen neuen. Macht es Sinn, einen anderen Arzt (z. B. Hausarzt) zu fragen?
Kommentar