bevor ich meinen langen Text hier einstelle schon einmal vorab vielen Dank fürs Lesen – und besonders an Frau Dr. Schaaf dafür, dass sie dieses Portal überhaupt zur Verfügung stellt. Und das auch noch kostenfrei!. In Zeiten, in denen es im Krankenhaus und im Behandlungszimmer immer „Zackzack“ geht, bleiben leider immer mehr Fragen unbeantwortet, weil man Vieles in der Hektik und der Kürze der Zeit einfach vergisst… Und somit ist eine Plattform wie diese wirklich Gold wert!
Aber nun zum Thema: Zurzeit kämpfe ich (Frau, Mitte vierzig, leider stark übergewichtig) mit den Nachwirkungen meiner dritten Thrombose.
Erste Unterschenkel TVT links, vor knapp 14 Jahren, vor acht Jahren dann eine Becken TVT links. Danach eigentlich (bis auf ein dickeres linkes Bein und einige Besenreiser) beschwerdefrei.
Ende August dann eine Venenentzündung im linken Bein. Behandlung zunächst mit Salbe, dann – als das nicht half – mit Antibiotika und wieder einige Tage später war ich zum Abklären in der Gefäßchirurgie des Krankenhauses. Dort hat man mich gar nicht wieder weg gelassen, am nächsten Morgen war ich gleich die Erste im OP und es wurde eine Crossektomie durchgeführt. Die oberflächliche Oberschenkelvene war komplett zu, ein großer Thrombus ragte schon in die tiefe Vene hinein.
Nun nehme ich Marcumar, für mindestens 12 Monate. Und bereits im Krankenhaus wurde eine Kompressionsstrumpfhose angemessen (bei der Phlebographie wurde festgestellt dass auch im Bauchraum Thromben waren).
Ich hab noch immer ein bisschen Schmerzen im Bein (meist ein leichtes „Pieken“ an verschiedenen Stellen im Oberschenkel, manchmal auch ein Zwacken in der Wade) und natürlich unterschwellig Angst, einer der so gut wie unwahrscheinlichen Fälle zu sein, in dem eine erneute Thrombose unter Marcumar auftritt). Schließlich bin ich familiär vorbelastet, eine Gerinnungsstörung liegt aber nicht vor; das ist untersucht worden.
Große Probleme habe ich zurzeit mit Wechseljahresbeschwerden – Druck auf der Brust, Blutdruckschwankungen, Herzrasen; daraus resultierende manchmal tagelang andauernde Einschlafstörungen und natürlich massiver Schlafmangel. Das macht das ruhige Umgehen mit der Diagnose Thrombose und der Angst vor einer erneuten Thrombose oder gar Lungenembolie nicht gerade leicht!
Ich nehme gegen die Wechseljahresbeschwerden keine Hormone. Kurzzeitig (über einen Zyklus) habe ich Anfang dieses Jahres Progesteron eingenommen, aber das hat mir nicht geholfen. Nun nehme ich Remifemin, was keine Nebenwirkungen bezüglich Thrombosegefahr haben soll. Ich hoffe, da ist nichts Gegenteiliges bekannt????
Inzwischen arbeite ich wieder – leider habe ich einen Bürojob und sitze den ganzen Tag am Schreibtisch. Einige Tipps konnte ich mir aus diesem Forum schon heraus lesen. Ich werde mir eine Fußwippe unter den Schreibtisch stellen und versuche natürlich, mich so viel wie möglich zu bewegen.
Am Gewicht muss ich selbstverständlich auch arbeiten – leider nicht ganz einfach… Die Ernährung ist bei mir nicht das ganz große Problem, mir fehlt es hauptsächlich an Bewegung. Vollzeit-Bürojob, nach Feierabend gibt es zu Hause auch noch genug zu tun und bis das Kind im Bett ist, ist acht Uhr vorbei. Sich dann noch aufzuraffen etwas für die Fitness zu tun ist verdammt schwer…
Und hier kommt mein momentan fast größtes Problem ins Spiel: Das Spazierengehen fällt mir schwer, weil die Strumpfhose nicht richtig sitzt. Bereits nach einigen Schritten zieht sich der Stoff in den Kniekehlen und ich bin ewig am Ziehen und Zupfen wenn ich unterwegs bin. Man kann ja auch nicht überall einfach die Hosen runter lassen (:\\). Da macht das Spazieren gehen wirklich keinen Spaß – es macht manchmal sogar wirklich aggressiv…(:O)
Meine zweite Strumpfhose sitzt schon ein bisschen besser als die Erste, aber lange nicht optimal. Diese Hose ist „durchgestrickt“ – wegen der Problematik im Bauchraum. Bei der ersten Strumpfhose wurde das wohl nicht beachtet, die ist oben rum „labbrig“.
Die erste Strumpfhose wurde vom Sanitätshaus an den Hersteller eingeschickt. Der Ersatz ist auch nicht besser. Ich bin wirklich entnervt! Ich MÖCHTE mich doch bewegen! Aber es ist so lästig; und es tut auch weh, wenn sich die Strumpfhose zieht – es ist als wenn einem jemand ein Band ums Knie schnürt (naja – wem erzähle ich das in diesem Forum!).
Ganz gut klar komme ich mit meinem einzelnen Oberschenkelstrupf. Kann ich diesen weiterhin mit gutem Gewissen tragen und bringt für die Kompression im Bauchraum eine ordentliche Miederhose etwas?
Kann ich den ganzen Prozess der „Reparatur“ ggf. mit Homöopathie zusätzlich unterstützen? Gibt es sonst rezeptfreie Medikamente mit denen man sich und seinen Venen was Gutes tun kann?
Fragen über Fragen – und bestimmt auch wieder was vergessen…
Ich freue mich auf Antworten - vielleicht finden sich ja einige Leidensgenossinnen und –genossen zum Erfahrungsaustausch.
Viele Grüße
vom Nordlicht
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