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blaue Hände/Füße und Flecken an Armen/Beinen

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  • blaue Hände/Füße und Flecken an Armen/Beinen

    Hallo,
    ich dachte mir ich frage hier mal nach ob man mir helfen kann.

    Ich habe ständig probleme mit kalten Händen und Füßen, diese werden dunkelblau und lila und dazu kommen noch die flecken an den Oberschenkeln, Ober- u. Unterarmen, Bauch und Händen. Dieses ist mir zum erstenmal im Urlaub(Mallorca)2007 aufgefallen. Im Sommer ist es auch gut sichtbar (ziehe deshalb nicht mehr gerne Röcke an) und im Winter ist es ganz extrem. Ich war deswegen bereits bei mehreren Ärzten,Allgemeinmediziner,Rheumatologe,Neurologe,O rthopäde und schließlich beim Gefäßspezialisten. der Gefäßspezialist sagte mir schließlich das man da nichts machen kann, da ich einen niedrigen Blutdruck habe und es nur ein Medikament gibt welches diesen noch weiter senkt. Ich soll mich vor feuchter Kälte schützen und mich warm halten da es sonst im Winter zu Erfrierungen kommen könnte. Auch soll ich zwischendurch Massageübungen machen. Aber man kann nichts gegen diese Flecken und blauen und kalten Hände und Füße machen. Nur habe ich das Gefühl, dass das sich "ausbreitet", den die roten Flecken am Bauch habe ich zum erstenmal vor 6 Monaten entdeckt.

    Würde mich freuen wenn mir jemand einen Rat dazu geben kann.

    Danke
    Tanja


  • Re: blaue Hände/Füße und Flecken an Armen/Bei


    Das was Sie erzählen klingt nach dem so genannten Raynaud Syndrom. Wenn Sie den Begriff googlen, werden Sie schnell erkennen, dass es sich um ein schweres Krankheitsbild handelt, wobei die beschriebene anfallsweise Problematik oft gar nicht so typisch ist.

    Einfach ausgedrückt ist beim Raynaud Syndrom die Kalt-Warm-Regulation nicht in Ordnung. Anstatt bei echten kalten Temperaturen (z.B. Null Grad) die Hautdurchblutung zu drosseln, damit über die Haut nicht so viel Wärme verloren geht, macht der Körper das bei normalen Temperaturen. Darum geht es den Betroffenen auch im Sommer besser als im Winter. Je nachdem, wo die Betroffenen wohnen, kann es da zu echten Problemen kommen. Wenn ein Betroffener bei minus 20 Grad aus dem Haus geht, ohne sich gut vor Kälte zu schützen, kann es zu Erfrierungen kommen. Ein Tipp, den man Betroffenen deshalb geben kann, ist, sich langfristig Richtung Süden zu orientieren. In Lissabon statt in den Alpen zu leben, kann ein relativ einfacher Ausweg sein.

    Die Behandlungsmöglichkeiten sind wirklich recht mager. Hilfreich sind bestimmte Blutdruckmedikamente, deren Wirkungsweise in einer Gefäßerweiterung besteht. Selbst wenn die betreffende Frau einen niedrigen Blutdruck hat, kann man das probieren, indem man die Medikation langsam einschleicht. Ein weiterer medikamentöser Ansatz ist die Gabe eines Prostaglandin-ähnlichen Wirkstoffes. Schließlich gibt es auch noch die Möglichkeit, bestimmte Nervenfasern operativ außer Funkition zu setzen, die an der Warm-Kalt-Regulation beteiligt sind. Das ist aber wirklich eine "letzte Möglichkeit", die übrigens auch nicht immer zum gewünschten Erfolg führt.

    Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob diese Erkrankung tatsächlich bei Ihnen vorliegt. Um sie nachzuweisen, braucht man bestimmte Untersuchungsgeräte (akrale Pulsoszillographie). Solange es nur ein Schönheitsproblem ist, wird der Arzt einem solchen Betroffenen meist raten, sich vor Kälte zu schützen und mehr nicht. Da die Krankheit leider im Laufe der Jahre schlechter wird, kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo eine Behandlung dringend gewünscht wird. Dann werden meist als erstes die Blutdrucktabletten versucht (Kalziumantagonisten), wobei es sehr wichtig ist, langsam einzuschleichen, vor allem bei Frauen. Wenn das nicht reicht oder nicht möglich ist, wird man das Prostaglandin E1 Analogon versuchen. Die Operation ist in meinen Augen ein ziemlich verzweifelter letzter Versuch.

    Ich muss dazu anmerken, dass mein Kenntnisstand mittlerweile mindestens 10 Jahre alt ist und ich nicht weiß, ob in der Zwischenzeit neuere Möglichkeiten entwickelt worden sind. Sollten Sie im Netz etwas finden, schicken Sie mir bitte den Link, damit ich es anschauen und Ihnen ggf. "übersetzen" kann.

    Dr. Schaaf

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    • Re: blaue Hände/Füße und Flecken an Armen/Bei


      Hallo Herr Dr. Schaaf,

      danke für Ihre schnelle Antwort.

      Also der Gefäßspezialist hat mir auch als mögliche Krankheit das Raynaud Syndrom genannt nur fand ich es schade, dass ich bei so vielen Ärzen war und dann die Antwort kam "Da müssen Sie mit leben". Ich denke bloß jetzt schon an den Herbst/Winter.
      Aber ich werde auf jedenfall das im Auge behalten.

      Wie schlimm kann denn so etwas werden?


      Viele Dank nochmals
      Tanja

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      • Re: blaue Hände/Füße und Flecken an Armen/Bei


        Für Ärzte ist es halt auch doof, wenn sie zwar dem Ding einen Namen geben, aber nicht wirklich weiter helfen können... Da kommt schnell Sprachlosigkeit auf.

        Wie schlimm es werden kann, hab ich absichtlich nur angedeutet, weil Extreme extrem sind und es meines Erachtens keinen Sinn macht, sich frühzeitig verrückt zu machen. Positiv denken ist besser und hilft.

        Aber wenn Sie eswirklich wissen wollen: Die Finger, Zehen, Nasenspitze etc. können abfrieren. Wie echte Erfrierungen. Zehen fallen ab, Fingerspitzen und Nase werden schwarz und müssen amputiert werden. Und das alles während die anderen noch nicht mal einen Pullover tragen.

        Aber diesen Schuh ziehen Sie sich bitte nicht an!
        - Millionen von Frauen haben eine Lymphstauung, aber nur sehr wenige bekommen die Elefantenbeine, die man immer auf den Bildern sieht.
        - Nur weil man nicht Größe 34 hat, bedeutet das nicht, dass man irgendwann zu schwer für die Waage ist.
        - Nur weil man Akne hat, bedeutet das nicht, dass man irgendwann durch ein Narbengesicht entstellt ist.
        - Nur weil man Rheuma hat, bedeutet das nicht, dass man eines Tages verkrüppelte Hände hat und nicht mehr mal eine Tasse zum Mund führen kann.
        Ok? Wissen Sie, wie ich es meine?

        Dr. Schaaf

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