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Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?

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  • Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?

    Guten Tag!

    Der größte Risikofaktor für die Entstehung einer Thrombose ist eine vorherige Thrombose! Anfang des Jahres habe ich nach Zeiten erhöhter körperlicher Anstrengung (Umzug) buchstäblich über Nacht eine Thrombose im Unterschenkel bekommen. Zuerst dachte ich an einen Muskelkater, als die Schmerzen immer heftiger wurden, ging ich zum Arzt, welcher mir vorsorglich Clexane verschrieb und mich in eine Praxisklinik schickte, da die da wohl bessere Ultraschallgeräte (2farbig) haben. Mir kam es so vor, als ob sie hauptsächlich die Venen in der Kniekehle untersucht haben, eine war dann auch dicht. Also dann das Übliche, mehr Clexane, Kompressionsstrumpf und anschließend Marcumar. Die Beschwerden gingen schnell wieder zurück. Nach ca. 3 Monaten Kontrolle, die Vene war wieder offen, aber einige Venenklappen sind nicht mehr voll funktionsfähig. Der Arzt hat mich beruhigt und meinte, richtig übel wäre es geworden, wenn die Vene garnicht mehr wieder aufgegangen wäre. Er sah keine Einschränkungen für mich, was Sport angeht, auch das Tragen des Kompressionsstrumpfes sein nicht unbedingt erforderlich.

    Trotzdem tut mir seitdem das Bein weh, wenn ich sitze, werde ich nervös und sehe die nächste Thrombose in der Entstehung, beim Gehen ist es okay, aber wie gesagt, die erste Thrombose kam über Nacht! Neuerdings habe ich so etwas wie neurologische Störungen, die beiden Zehen neben den großen Zeh scheinen irgendwie beeinträchtigt zu sein, so'n bisschen, als seinen sie eingeschlafen.

    Jetzt frage ich mich und die Expertin, ist die Thrombose überhaupt umfassend diagnostiziert worden? Wo die nun genau saß, weiß ich nicht. Auch die Ursachen sind unklar. Ungewönhlich ist auch ein hoher Blutdruck, der bei einer Routineuntersuchung festgestellt wurde, sowie ein Ruhepuls um die 90!

    Diesbezüglich vermute ich allerdings einen Zusammenhang mit Wohngiften im neu verklebten Fussbodenbelag: Flüssigspachtel, lösungsmittelhaltiger Kleber vollflächig ausgebracht plus PVC-Belag sorgen für einen deutlich wahrnehmbaren Chemikalien-Mix, was der Vermieter natürlich anders sieht. Und so steht der nächste Umzug auf der Agenda.

    Was soll ich tun, womit muss ich rechnen? Werden mir die Zehen und dann das Bein abfallen? Leider gibt es wenige Tätigkeiten, die man mit hochgelegten Beinen ausführen kann. Meine erste Maßnahme wäre erstmal Gewichtsabnahme, 10 - 20 kg, da ich mich als männlich und adipös bezeichen würde.

    Vielen Dank für hilfreiche Antworten!


  • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


    Die Beschwerden an den Zehen haben vermutlich nichts mit der Thrombose zu tun, sie kommen eher vom Rücken.

    Die Thrombose ist wahrscheinlich ausreichend untersucht worden, entscheidend ist vor allem, wie es jetzt aussieht und das scheinen Sie ja zu wissen: Die Venen sind wieder offen, aber ein paar Klappen funktionieren nicht mehr. Dementsprechend haben Sie Beschwerden beim sitzen und stehen. In diesen Situationen solten Sie Strümpfe tragen. Je ausgedehnter der Klappenschaden, desto eher kommt es zu Beschwerden und um so konsequenter müssen Sie die Strümpfe tragen.

    Die Ursache Ihrer Thormbose ist auch bekannt, so wie Sie das schildern - es war der Umzug und die damit verbundene Anstrengung.

    Es ist richtig, dass Sie nach einer Thrombose ein höheres Risiko für eine neue Thrombose haben, allerdings bedeutet das nicht, dass Sie jetzt permanent Angst haben müssen. So lange Sie sich nicht in Risikosituationen befinden, ist das Risiko dennoch gering. Lediglich in Risikosituationen sollten Sie aufmerksamer sein und auch eher mal Heparin spritzen als wenn Sie noch nie eine Thrombose gehabt hätten.

    Dr. Schaaf

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    • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


      Hallo Frau Dr. Schaaf, erstmal vielen Dank für die Antwort.

      Es ist nun so, dass diese Thrombose eine traumatische Erfahrung für mich war und ich nun kein Vertrauen mehr in mein Bein habe. Ich habe auch keine Lust, ständig diese Strümpfe zu tragen. Auf jeden Fall muss ich mir vor dem nächsten Umzug etwas Blutdrucksenkendes verschreiben lassen, ansonsten trifft mich noch der Schlag. "Ausreichend untersucht", nun ja, ich weiß weder, wo diese genau saß, noch wie groß diese war. Von Zeit zu Zeit messe ich den Umfang der Waden, der Unterschied war bisher maximal 1 cm, der Arzt meinte, das wäre noch im Toleranzbereich selbst für gesunde Beine. Mein Vater hatte Krampfadern, so dass wohl auch eine gewisse genetische Disposition vorliegt. Außerdem trinke ich niemals 3 Liter Wasser am Tag, was ja oft empfohlen wird, was wird wohl auch nicht gerade 'blutverdünnend' wirken?

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      • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


        Bei so neurologischen Störungen denkt man als Hypochonder natürlich sofort an Tumor oder MS .. (:\\)

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        • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


          Da kommt der normale Mensch natürlich nicht drauf. Der denkt da an die naheliegende Dinge wie: Rückenabnutzung, zu viel sitzen, schlechte Haltung usw.

          Mein Chef hat immer gesagt: Wer oft seltenen Diagnosen stell, hat selten recht.

          Womit er recht hat.

          Also, nachschauen lassen beim Orthopäden oder gleich mal mit Rückengymnastik anfangen, schadet ja nicht.

          Dr. Schaaf

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          • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


            Nun ja, von Orthopäden halte ich nichts, zumindest habe ich noch keinen guten kennengelernt, die röntgen einen erstmal und wissen dann nicht, was sie mit einem anstellen sollen.

            Auch muss es doch irgendeinen Grund für die Beinthrombose geben, ich kann mir kaum vorstellen, dass das Blut einfach aufhört, zu fließen. Normalerweise setzt diese Gerinnung doch beim Auftreten einer (inneren) Verletzung ein, bzw. erfüllt da ihren ursprünglichen Sinn, oder nicht?

            Schönes Wochenende allen (8))

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            • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


              Eine Thrombose entsteht immer dann,
              - wenn das Blut eindickt (schwitzen, Fieber, zu wenig trinken, etc)
              - wenn das Blut steht (langes sitzen, Bettlägrigkeit, Gipsruhigstellung, etc)
              - wenn genetische Faktoren die Gerinnung verändern
              - wenn Hormone die Gerinnung verändern
              - wenn eine OP die Gerinnung verändert
              ...

              Wenn ich es richtig gelesen habe, kam die TVT bei Ihnen nach dem Umzug, nennt sich Thrombose par effort, klassische Auslöser: Garten umgegraben, Berg raufgerannt, ungewohnte harte Arbeit geleistet (=zb Umzug).
              Wenn Sie wissen wollen, ob geneitsche Faktoren hinzukommen, müssten Sie das den Arzt fragen. Vermutlich ist Ihre Gerinnung kontrolliert worden, ist heute Standard.

              Ihre Zurückhaltung gegenüber Orthopäden würde dafür sprechen, dass Sie meiner alternativen Anregung folgen: Rückengymnastik. Hilft in der Tat schneller als Röntgen :-)

              Dr. Schaaf

              Kommentar



              • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


                "Wenn ich es richtig gelesen habe, kam die TVT bei Ihnen nach dem Umzug, ... " - nach dem Umzug, aber nicht direkt danach, so dass ein Zusammenhang nur vermutet werden kann.

                "- wenn das Blut eindickt (schwitzen, Fieber, zu wenig trinken, etc) " - da muss ich sicherlich was tun und viel mehr kalorienfreie Getränke zu mir nehmen. Leider hat der Arzt vor den Marcumar-Quicktests nicht meinen "Normalwert" bestimmt.

                Rückengymnastik? Da habe ich z. Zt. keine Schmerzen, auch radle ich jeden Tag ein paar Kilometer. Da das anscheinend nicht ausreicht, um abzunehmen, so 10 bis 20 kg, plane ich den Kauf eines Crosstrainers nach dem erneuten Umzug. Ist der angenehmste Bewegungsablauf, der Kalorien verbrennt und zusätzlich noch die Gelenke schont (8))

                Kommentar


                • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


                  Wenn es innerhalb von einer Woche nach dem Umzug war, könnte der Zusammenhang trotzdem gegeben sein. Manche Thrombosen wachsen langsam und werden ja auch meist nicht sofort festgestellt.

                  Was Ihr Gewicht betrifft:
                  Sie sollten wissen, wieviel Kalorien in dem Essen ist, was Sie zu sich nehmen.
                  Gilt auch für Getränke.
                  Besonders gern unterschlagen werden Alkohol, Softdrinks und Süßigkeiten.

                  Meist ist es eine Summe von Dingen. Man sollte sie langsam angehen, das hat die besten Chancen.

                  Dr. Schaaf

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                  • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


                    Guten Morgen!

                    Bzgl. Ursache der Thrombose, es wäre für mich interessant, ob sich eine Kausalkette gibt, bestehend aus: PVC / lösungsmittelhaltiger Klebstoff => Blutdruck => Thrombose. Doch selbst wenn so eine Kette existieren sollte, dürfte es schwierig sein, einen Gutachter zu finden, der einem das vor Gericht bestätigt.

                    Bzgl. Gewichtsabnahme, es ist klar, das sowas nicht von einem Tag auf den anderen passieren kann, aber man kann sich ja mal (mittelfristige) Ziele setzen. Selbst mit 20 kg weniger wäre ich noch nicht untergewichtig ()

                    Beim nächsten Umzug werde ich selbstverständlich die Strümpe tragen und momentan verbrauche ich noch (ohne weitere Absprache) die Restbestände an Marcumar in geringerer Dosierung, das sollte ich wahrscheinlich garnicht hier hinschreiben ..

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                    • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


                      Das mit dem Marcumar dürfen Sie schon schreiben, dafür sind wir ja hier. Aber niedrig dosiertes Marcumar hat nun mal keine Wirkung. Es gibt Tabletten, die haben in niedriger Doseirung auch eine Wirkung, z.B. Vitamine. Die können Sie nach Tagesbedarf oder auch höher oder niedriger dosieren und haben dementsprechend einen Effekt auf den Körper. Hormone wie die Pille kann man richtig dosieren, damit sie eine Schwangerschaft verhüten oder niedriger, wenn man nur möchte, dass die Regelschmerzen besser werden oder die Pickel weg gehen, in hoher Dosierung werden sie zur "Pille danach" (ist nur als Beispiel gedacht, gilt nicht für jede Pille). Im Falle von Marcumar sieht das aber anders aus. Sie haben ganz lange gar keine Wirkung und dann geht´s schlagartig los mit der Wirkung, die dann auch ganz schnell bedrohlich werden kann, wenn man zu viel nimmt. Man nennt das ein "sehr kleines therapeutisches Fenster". Wenn Sie meine Einschätzung dazu wissen wollen: Lassen Sie das mit dem Marcumar und spritzen Sie lieber bei Bedarf Heparin. Das hilft dann wenigstens.

                      Was Ihre PVC-Hypothese ageht, ist mir nichts in der Richtung bekannt. Haben Sie die Begriffs-Kombination schon mal gegoogelt? Der Spezialist, der Ihnen dazu weiterhelfen könnte ist der Arbeitsmediziner oder der Toxikologe. Vielleicht hilft Ihnen das ja weiter.

                      Dr. Schaaf

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                      • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


                        Bzgl. Marcumar, zu geringe Dosierung, gar keine Wirkung? Hmm, die ideale Dosis war 3/4 Tablette, ich nehme jetzt 1/2 zur Vorbeugung. 4 Heparin-Spritzen habe ich auch noch, die bewahre ich aber für einen evtl. Notfall. Wie auch immer, es wäre wahrscheinlich sinnvoll, wenn ich meinen Doc nochmal aufsuche (8))

                        PS: Ich habe noch so einen alten "Bauch-Weg-Gürtel" aus dem Teleshopping gefunden, da auch ein kürzerer Gurt vorhanden ist, teste ich gerade die "Muskelpumpe" in der Wade mit unwillkürlichen Muskelkontraktionen durch elektrische Impulse, mal sehen, ob das was bringt .. ()

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                        • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


                          Gestern 0,5 cm Unterschied im Wadenumfang, ist anscheinend eher besser geworden (8))

                          Generell kann ich Krankheiten nicht überwinden, sondern nur vergessen, in diesem Sinne wäre auch das dauerhafte Tragen eines Kompressionsstrumpfes nicht sinnvoll.

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                          • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


                            10 Monate später - ich trage wieder den Strumpf!

                            Meiner Meinung nach habe ich eine oberflächliche Venenentzündung (Thrombophlebitis) auf dem linken Fuss, das gleiche Bein also, in welchem ich vor 10 Monaten eine Thrombose im Unterschenkel hatte.

                            Das Problem: ich habe den Fuss jetzt 4 Ärzten gezeigt, die nicht meiner Meinung waren, da der Fuss nicht übermäßig angeschwollen ist. Die Vene ist aber hart, angschwollen und mittlerweile mit Fremdkörpergefühl. Der Fuss wurde geröngt, eine Diagnose lautete "Mückenstich" und es wurde mir eine Kortison-Salbe verschrieben!

                            Morgen muss ich unbedingt noch einmal einen Facharzt aufsuchen, von mir aus soll er mir das Ding aufschneiden. Da die Schwellung eher größer geworden ist, habe ich mir jetzt erstmal als Sofortmaßnahme eine übrig gebliebene Clexane-Sprize verabreicht.

                            Schlimm finde ich, dass ich anscheinend eine Neigung zur Blutverklumpung entwickelt habe, muss ich jetzt dauerhaft Blutverdünner einnehmen?

                            Kommentar


                            • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


                              Eine Thrombophlebitis ist ROT, HEISS und SCHMERZHAFT. Selten verlaufen Thrombophlebitiden nur mit Verhärtung und ganz selten ohne Rötung. Diagnostik der Wahl ist die Sonographie, Doppler und B-Bild bzw. Duplex.
                              Therapie der Wahl ist Kompression mit einem extra Polster entlang der entzündeten Vene. Zusätzlich kann man ASS nehmen - vorher den Arzt fragen, vor allem wenn weitere Medikamente eingenomen werden.
                              Aus einer Venenentzündung leitet sich noch nicht die Indikation zur lebenslangen Blutverdünnung ab.

                              Dr. Schaaf

                              Kommentar


                              • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


                                Hallo Frau Dr. Schaaf,
                                [quote Dr. Schaaf]Eine Thrombophlebitis ist ROT, HEISS und SCHMERZHAFT. Selten verlaufen Thrombophlebitiden nur mit Verhärtung und ganz selten ohne Rötung. [/quote]
                                Alle diese Symthome waren (sind) vorhanden. Es handelt sich aber um eine Vene, die quer über den Spann (Fuss) verläuft und evtl. nicht ganz so wichtig ist?
                                [quote Dr. Schaaf]Diagnostik der Wahl ist die Sonographie, Doppler und B-Bild bzw. Duplex. [/quote]
                                Die Diagnose durch Hausarzt und "Gefässspezialist" erfolgte durch Augenscheinnahme.
                                [quote Dr. Schaaf]Therapie der Wahl ist Kompression mit einem extra Polster entlang der entzündeten Vene. [/quote]
                                Der Hausarzt hat mir ein Antibiotikum verschrieben, der "Gefässspezialist" eine Kortisonsalbe. Die Behandlung lief etwas chaotisch ab: Nachdem die Vene an einem Abend sehr geschwollen war, habe ich 1/3 Clexane-Spritze direkt in die Vene verabreicht und den Rest subkutan nach Vorschrift. Diese unvorschriftsmäßige Verabreichung hat tatsächlich die Schwellung verringert und lokal allerdings eine leichte allergische Hautreaktion hinterlassen. Da ich beim Hausarzt nicht gleich begeistert war, schon wieder Antibiotikum zu nehmen, hat mir dieser einen Pflasterverband mit "gelben Zeugs" angelegt, von dem "gelben Zeugs" hat er mir auch noch eine Spritze abgefüllt, aber nur zur äußerlichen Anwendung, es soll wohl desinfizieren. Allerdings hat sich entweder durch das "gelbe Zeugs" oder durch das Pflaster die allergische Hautreaktion verstärkt, so dass ich jetzt auf die Kortison-Salbe plus hypoallergenes Plaster umgestiegen bin und mal abwarte, wie sich das bis Montag entwickelt. Tagsüber trage ich auch wieder den Strumpf, nach längerem Stehen tut mir das ganze Bein weh. Als Reserve habe ich nur noch eine Clexane-Spritze übrig, falls das Bein am WE anschwellen sollte, was hoffentlich nicht passiert, werde ich sofort in's Krankenhaus fahren, um zumindest ein neues Rezept zu bekommen.
                                [quote Dr. Schaaf]Zusätzlich kann man ASS nehmen - vorher den Arzt fragen, vor allem wenn weitere Medikamente eingenomen werden. [/quote]
                                Aspirin vertrage ich nicht so gut, gibt's das auch mit magensaftresistentem Überzug?
                                [quote Dr. Schaaf]Aus einer Venenentzündung leitet sich noch nicht die Indikation zur lebenslangen Blutverdünnung ab.

                                Dr. Schaaf [/quote]
                                Das ist doch mal eine gute Nachricht. Schönes Wochenende Ihnen und allen Leidgeplagten :-)

                                Kommentar


                                • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


                                  Augenschein ist ok, wenn dann bereits die Diagnose sicher ist. Sonst, s. oben. Aber es scheint ja ein eindeutiger Befund zu sein.

                                  Antibiotika werden gern verwendet bei Phlebitis, aber meines Wissens fehlt dieser Maßnahme der Wirksamkeitsnachweis.

                                  Wichtige oder weniger wichtige Venen gibt es in diesem Zusammenhang nicht. Jede Venenentzündung kann in die Tiefe wandern und zur Thrombose werden. Es ist also immer wichtig, rasch und gut zu behandeln.

                                  Das gelbe Zeug, wenn es Rivanol war, liebe ich heiß und innig - für offene Wunden, Wunden mit kleinen Stichkanälen etc. Bei Phlebitis ist die Haut intakt und Rivanol hat keine Chance da hin zu kommen, wo es helfen soll.

                                  Gerade am Fuß würde ich das mit dem Polster (medizinisch Pelotte) machen. Sonst erreicht man nur schlecht den Druck, den man sich wünscht.

                                  ASS gibt es in verschiedenen Darreichungsformen, die unterschiedlich stark auf den Magen schlagen. Alternativen sind magensaftresistent verpacktes Diclofenac oder einfach Paracetamol, schlimmstenfalls / bestenfalls als Zäpfchen.

                                  Weitere Fragen?

                                  Dr. Schaaf

                                  Kommentar


                                  • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


                                    @Frau Dr. Schaaf,

                                    vielen Dank für die ausführliche Antwort! Diclofenac nehme ich z. Zt. ebenfalls, da der Phlebitis noch eine Entzündung der Achillessehne vorausging, dieses ist in der Tat ganz gut verträglich. Den ganzen Juni über ist der Fuss also nicht normal belastbar gewesen und es wird wohl noch ein bisschen dauern.

                                    Momentan steht optisch das Hautexem im Vordergrund, aber Ihren Tipp mit dem Polster werde ich gleich mal ausprobieren. Zusätzlich nehme ich die Kortisonsalbe gegen das Exem.

                                    Ferner habe ich mir vorgenommen, wenn die ganze Sache ausgestanden ist, einmal in einer Gerinnungsambulanz abklären zu lassen, ob bei mir eine Disposition diesbezüglich besteht.

                                    Schönes Restwochenende @all

                                    Kommentar


                                    • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


                                      Darf man hier Links veröffentlichen? Ich mache es einfach mal, falls es nicht erwünscht ist, wird der Admin diese schon wieder editieren.

                                      http://www.toppharm.ch/nc/gesundheit...pdiseasedb_pi1[showUid]=560&tx_tpdiseasedb_pi1[synonym]=365&cHash=f176138218&sword_list[0]=phlebitis

                                      Diesen Bandwurmlink wollte ich abkürzen, ist anscheinend nicht erlaubt: http://tinyurl.com/Thrombophlebitis. Also dann http://www.toppharm.ch anklicken und "Thrombophlebitis" in die Suche eingeben, da ist es (meiner Meinung nach) sehr gut erklärt, unter anderem auch "Thrombophilie".

                                      Bei http://de.wikipedia.org/wiki/Thrombophlebitis ist diese auch noch einmal kurz erklärt und für mich allmählich ein Grund, an der Kompetenz meiner Ärzte diesbezüglich zu zweifeln (das erste Mal bei meinem Hausarzt), dort steht bei den bisher vorgeschlagenen Therapien:
                                      Sicher wirksam [Bearbeiten]

                                      * Schmerzbehandlung mit Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac
                                      Was interessiert mich der Schmerz, ich möchte keine Lungenembolie und kein offenes Bein haben ..
                                      Bislang nicht systematisch untersucht [Bearbeiten]

                                      * Cortison
                                      * Antibiotika
                                      Bislang nicht systematisch untersucht, also in der Wirkung fraglich. Da ich nach wie vor einen harten Knoten oder Strang auf einem linken Fuss habe werde ich wohl morgen doch nochmal einen Facharzt (Phlebologen) aufsuchen ..

                                      Kommentar


                                      • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


                                        Wie lange dauert es eigentlich, bis sowas ausheilt? Jetzt ist knapp ein Monat 'rum und ich habe immer noch eine strangförmige Verhärtung auf dem Spann des linken Fusses, da kann ich Kompressen anlegen, wie ich will.

                                        Allmählich fühle ich mich wie ein Kassenpatient 2ter Klasse, wenn man im Wesentlichen mit Rezepten für neue Kompressionsstrümpfe und Schmerzmittel nach Hause geschickt wird. Ohne genaue Diagnose wird erstmal nach Wahrscheinlichkeiten behandelt. An der Stelle sinkt die Lebensgefahr unter x% ? Dann gibt's auch keine Heparin-Spritzen. Nutzlose Salbe darf man sich ja gerne rezeptfrei in der Apotheke kaufen. Passend dazu erhöht die Regierung die Beitragssätze. Grrrrrrrr

                                        Kommentar


                                        • Re: Nach der Thrombose ist vor der Thrombose?


                                          Die Ausheilung des Stranges kann durchaus eine Geduldsfrage werden. Leider gibt es keinen Wert, den ich Ihnen sagen kann.

                                          Dr. Schaaf

                                          Kommentar

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