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Kompressionsstrümpfe ein Muss?

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  • Kompressionsstrümpfe ein Muss?

    Liebe Frau Dr. Schaaf,

    ich habe im kommenden Monat ein Venenstripping der Vena magna links und hoffe so von meinen Beschwerden - Zwicken entlang der ausgebeulten Vene und Stauungsgefühl - loszukommen. Ich trage seit ungefähr einem Jahr brav Kompressionsstrümpfe (nur im Sommer weniger) und habe trotzdem das Gefühl, dass sich die Veneninsuffizienz intensiviert. Am Abend merke ich trotz des Strumpfes Stauungen in den Beinen - auch im noch gesunden Bein, wo sich allerdings auch schon erweiterte Venen abzeichnen. Ist das normal? Auf Ihren Rat hin habe ich Venoruton probiert. Tut sich rein gar nichts. Habe nun Venostasin als Creme und Tabletten gekauft.
    Bewegen tu ich mich viel. Laufe schnellen Schrittes so oft es geht, treibe Aquagymnastik. Bin auch nicht übergewichtig und eigentlich schon immer sportlich gewesen. Und trotzdem... Fühle mich schon wie eine alte Frau und bin doch erst Anfang 30! Erblich bin ich nicht vorbelastet, hab aber trotzdem schon frühzeitig Besenreißer bekommen.
    Was kann ich noch tun? Gibt es Alternativen in der Naturheilkunde?

    Sollte man eigentlich Sport wie joggen lieber mit Strümpfen verüben oder geht es da auch ohne? Macht es überhaupt Sinn Kompressionsstrümpfe ein Leben lang zu tragen?
    Ich habe einfach nur Angst, dass ich irgendwann mit Elefantenbeinen herumlaufe...

    Ich wünsche Ihnen jetzt schon einen schöne Urlaubszeit!

    Grüße


  • Re: Kompressionsstrümpfe ein Muss?


    Mal der Reihe nach:
    Es ist Ihnen zu wünschen, dass das Stripping sich positiv auf Ihre Beschwerden auswirkt, sicher ist das aber nicht. Die meisten Beschwerden kommen von der Venenwandschwäche, Krampfadern verhalten sich meist eher still*.

    Strümpfe sollten angenehm sein, die Schwellneigung beheben und alle Beschwerden beseitigen. Tun sie das nicht, muss man nochmal sorgfältig alles durchschauen, ob man auch die richtigen Diagnosen gestellt hat und die richtigen Schlüsse gezogen hat.

    Elefantenbeine gibts eigentlich nur beim Lymphödem, aber das haben Sie nicht, so wie es sich anhört.

    Also immer mit der Ruhe und ein bisschen Zuversicht schadet auch nicht.

    Zum Thema Naturheilkunde ist mir leider nichts bekannt, was wirklich hilft, auch wenn immer wieder alles mögliche empfohlen wird. Einzelne Personen profitieren von einzelnen Substanzen - das wars dann aber meiner Erfahrung nach.

    Dr. Schaaf

    * Weitere Infos zu Krampfadern und Venenwandschwäche unter www.v-e-n-e-n.de - stichworte.

    Kommentar


    • Re: Kompressionsstrümpfe ein Muss?


      Danke für Ihre Antwort(en). Die Strümpfe sind eigentlich auch angenehm und sehr gut angepasst. Neulich saß ich allerdings eine Weile während eines Konzertes, hatte die Strümpfe an, klappte die Füße oft hoch und runter und trotzdem spürte ich meine Beine sehr. Kann es auch möglich sein, dass sich das Bein am Abend in einem engen Strumpf einfach unwohl fühlt und es anfängt zu spannen oder dass dann doch etwas Blut in den Füßen versackt und durch die Enge des Strumpfes nicht mehr hochtransportiert wird?

      Ich trage die K-Strümpfe sehr regelmäßig, habe ich sie mal nicht an, dann zwickt es in beiden Beinen und kribbelt auch. Es scheinen immer mehr Venen an den Waden durch und Besenreiser, die ich bislang nur am Oberschenkel hatte, bilden sich nun auch an den Waden und an den Fußknöcheln. Na super! Wo soll das noch hinführen? Ich habe das Gefühl, je mehr ich gegen die CVI mache, desto schlimmer wird sie. Wo soll ich da noch Zuversicht hernehmen? Ich bewege mich, ich trage Strümpfe und flaches Schuhwerk, dusche kalt, nehme alle möglichen Mittelchen. Mehr kann man doch eigentlich nicht tun... Es ist als wäre mit 30 ein plötzlicher Alterungsprozess in Gang gekommen, verstärkt vielleicht durch zwei Schwangerschaften. Aber ich dachte immer, dass die Venenerkrankung relativ schleichend wäre insofern mein keine Thrombose hat(te).

      Noch eine Frage: Wie wirkt sich eigentlich ein schwacher Beckenboden auf die Venen aus? Gibt es da Möglichkeiten, durch Beckenbodentraining etwas für die Venen zu tun?

      Und: Erneuert sich das Bindegewebe nicht auch von Zeit zu Zeit so wie sämtliche Zellen im Körper?

      Wie immer vielen Dank für Ihre Antwort.

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      • Re: Kompressionsstrümpfe ein Muss?


        Zur Beruhigung: Ich hatte auch mit 30 "einen Schub" und sah mich schon auf dem OP-Tisch, aber dann wurde es wieder besser statt schlechter.

        Klingt doch alles ganz vernünfitg, was Sie machen, also einfach mal ein bisschen abwarten. All zu viel Nabelschau macht es nicht besser.

        Im Konzert schneiden die Strümpfe manchmal in der Kniekehle ein, das würde ich am ehesten vermuten. Wenn´s geht, mal das eine, mal das andere Bein ein wenig ausstrecken, das hilft.

        Ob der Beckenboden den Venen hilft, ist meines Wissens nicht untersucht, ich würde es aber annehmen - auch wenn man sicher keine überragende Wirkung erwarten darf.

        So und jetzt genehmigen Sie sich irgendwas, was Sie wirklich gern mögen - ein Ferrero Küsschen, ein Glas Wein oder eine warme Badewanne und tanken ganz genüsslich Zuversicht.

        Hegen und pflegen Sie Ihren Körper, aber ersparen Sie ihm alle spartanischen Maßnahmen. Dazu gehört auch kaltes Duschen, wenn Sie es nicht als angenehm empfinden. Auch der Körper fühlt sich am wohlsten, wenn er geliebt wird - und Sie sich mit ihm. Ganz sicher!

        Dr. Schaaf

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        • Re: Kompressionsstrümpfe ein Muss?


          Liebe Frau Dr. Schaaf,

          vielen Dank für Ihre Portion Zuversicht. Die sollte man immer haben
          Ich bin mittlerweile meine Stammvarikose am linken Bein los, habe mich vor drei Wochen operieren lassen. Verheilt alles sehr gut und die OP verlief komplikationslos. Ich glaube ich war in guten Händen bei dem Operateur, ein Fachmann auf dem Gebiet.
          Kann ich eigentlich jetzt wieder joggen ohne Strumpf? Der sollte ja nun noch drei weitere Wochen tagsüber getragen werden.
          An meinem rechten Bein mehren sich zwar weiterhin die Besenreiser, aber ich versuche nicht mehr darüber nachzudenken. Man kann ja doch nichts machen. Hoffe sehr, dass "der Schub" wie bei Ihnen auch mal wieder aufhört. Dauert ja nun schon zwei Jahre an.

          Herzliche Grüße und machen Sie weiter so hier im Forum!

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          • Re: Kompressionsstrümpfe ein Muss?


            Die Empfehlungen für die Strümpfe schwanken zwischen 3 und 6 Wochen nach OP, ich wähle immer "bis beschwerdefrei". Das trifft auch und gerade fürs joggen zu. Probieren Sie es. Wenn die Erschütterung noch unangenehm ist, dann halt noch eine Weile mit Strümpfen laufen.

            Alles Gute!

            Dr. Schaaf

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