Thrombose - einige Fragen

[peter99]

Hallo und guten Tag,

hier kurz meine "Vorgeschichte":

Ich bin 42 Jahre alt, eigentlich kerngesund, habe in den letzten zwei Jahren den Sport aber etwas vernachlässigt.
Am 24.12. musste ich wg. eines stark geschwollenen Beines (Oberschenkel und Wade) in die Notfallambulanz. Die haben mich dann dabehalten. Diagnose:
tiefe Ober- und Unterschenkelthrombose und leichte Embolie. Entlassung am 31.12., mit Marcumar und Kompressionsstrumpfhose versorgt. Seitdem bin ich bei meinem Hausarzt (Internist), der das Bein nochmal geschallt hat (Aussage: alles dicht). Seine Hinweise für ein weiteres Vorgehen beschränken sich leider auf: Geduld, bewegen, wenn möglich, Schmerzmittel: Paracetamol, Novaminsulfon, Tramadol. Nach meinem Hinweis, dass ich mir eine sehr enge Betreuung wünsche, bekam ich einen Vortrag, wieviel er und alle Ärzte im Krankenhaus zu tun hätten und Fragen stellen meine Plficht wäre. Einiges habe ich erfahren ... aber immer noch viel zu wenig. Deshalb hier meine Fragen:

1. Die Schwellung hat bis heute nicht abgenommen. Oberschenkel und Wade + 3 cm Umfang. Neu ist ein leichte Schwellung in der Kniekehle. Strumpfhose ist Klasse 2.
Wann müsste die Schwellung nachlassen.

2. Ich habe starke Schmerzen (heiße, gespannte Wade und Kniekehle) und habe mich seit dem ich das Krankenhaus verlassen habe kaum bewegt. Gänge von 2-3 Minuten in der Wohung reichen mir. Nach 3 Etagen im Treppenhaus zum Auto für die Arztfahrt bin ich auch ziemlich ko. Dabei schmerzt das Bein so stark, dass ich humpele und es kaum belaste. Aber ich soll es doch gerade bewegen!?! Oder? Muss ich jetzt soviel Schmerzmittel nehmen, bis ich die Bewegung aushalten kann?

3. Zu meinem Arzt habe ich nicht mehr ganz soviel Vetrauen. Bin ich bei einem Spezialisten besser aufgehoben (Gefäßchirug?). Wie bekomme ich den besten Arzt für mein "Leiden"?

4. Für den März war eine Skiwoche vorgesehen. Im Moment kann ich mir das überhaupt nicht vorstellen. Aber selbst wenn der Schmerz weg sein sollte ... sollte ich das besser lassen?

Vielen Dank für Ihre/Eure Antworten im voraus,

liebe Grüße

Peter

[Dr. Schaaf]

Re: Thrombose - einige Fragen


Was so jeder unter "kurz" versteht...

Spaß beiseite, ich würde Ihnen gern helfen und alle Fragen so ausführlich beantworten wie Sie es sich wünschen, aber das schaffe ich heute nicht (Virus in den Knochen, Jahrestag meiner Geburt muss noch begossen werden). Also betrachten Sie bitte das Folgende als "Anzahlung", ich melde mich in den nächsten Tagen immer wieder mit "Ratenbeträgen".

Von hinten: Den Skiurlaub würde ich an Ihrer Stelle stornieren und zumindest jetzt schon mal eine Alternative suchen, falls sich nicht alles sehr rasch zum Besseren wendet. Ausnahme: Sie fahren mit, gehen aber nur spazieren oder bestenfalls zum Langlauf, das könnte klappen.

Die Frage nach dem besten Arzt ist schwer zu beantworten. Es muss jemand sein, der sich die Zeit nimmt, die Sie brauchen, obwohl er dabei im Kassensystem sicher draufzahlt. Und es muss jemand sein, der viel Erfahrung mit Thrombosebetreuung hat. Vielleicht kann ich Ihnen helfen, wenn Sie mir Ihre Plz verraten an [email protected].

Zu 2. Eine Thrombose ist eine sehr schwere Krankheit und in Ihrem Falle hört es sich nach einer unsympathischen Variante an. Schon alles dicht macht wenig Mut, aber wahrscheinlich ist auch der wichtigste Knotenpunkt, die Leist betroffen und dann ist guter Rat wirklich teuer. Es klingt so, vielleicht können Sie nächste Woche noch mal konkret nachfragen "Ist die Leiste auch zu? Wo fließt das Blut aus der Magna hin?" Ihr Arzt sollte Ihnen das telefonisch sagen können.

Dann Weiteres von mir, ok?

Zu 1. Die Schwellung kann hartnäckig sein. Und ggf. muss man dann die Kompression auch verstärken, also mehr als Klasse 2. Lassen Sie uns nächste Woche darüber nachdenken.

Dr. Schaaf