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Thrombose im rechten Bein

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  • Thrombose im rechten Bein

    Sehr geehrte Frau Dr. Schaaf,

    ich bin derzeit Studentin in Großbritannien und hatte letzte Woche eine sog. "Asessment Woche," in der Hausarbeiten, Prüfungen und ähnliche Tests erfolgen. Nun verspürte ich einen plötzlichen Schmerz, nachdem ich mich buchstäblich eine Woche lang so gut wie gar nicht von meinem Tisch bewegt hatte, um die anstehende Dissertation fertigzustellen. Ich fuhr daraufhin drei Tage später ins Krankenhaus, da sich der Schmerz zunehmend verschlimmerte. Die Ärzte diangnostizierten per Ultraschall eine Thrombose im rechten Unterschenkel. Und das obwohl ich erst 19 Jahre alt bin und sportlich sehr aktiv! ( Cross-country laufen, joggen, Gewichtstraining). Ich bin total verzweifelt, denn es gibt keine Thrombosefälle in meiner Familie, die auf einen erblichen Hintergrund schließen lassen könnten. Die Schmerzen haben nach zwei Tagen Enoxaparin Spritzen noch nicht wesentlich nachgelassen und ich kann immer noch nicht vollständig auftreten; es schmerzt dann stark von der Kniekehle abwärts. Ganz besonders habe ich jetzt Angst vor einer Embolie, wenn ich ins Fitnesstudio gehe um z.B: auf dem Crosstrainer zu laufen.

    Kann ich trotz dieses Ziehens in der Wade, flott auf dem Laufband gehen? Oder wäre es ratsam, das Bein hochzulegen und zu schonen, um eine Embolie zu vermeiden.

    Ich danke Ihnen recht herzlich für Ihre HIlfe und freue mich darauf, bald von Ihnen zu hören.

    Beste Grüße,
    Anne-Mone


  • Re: Thrombose im rechten Bein


    Die Schmerzen lassen vermuten, dass die Thrombose nicht ganz klein ist. Schmerzen in der Kniekehle gehören auch nicht wirklich zur Unterschenkel-Thrombose, sondern eher zu TVTs , die auch die Kniekehle betreffen. Sie werden den Oberschenkel-TVTs zugerechnet.

    Lassen Sie Befund bitte kontrollieren, wenn das möglich ist und fragen Sie explizit nach dem Befund in der Kniekehle und im Oberschenkel.

    Nächstes Problem: Sie erhalten Enoxaparin. In welcher Dosierung? Bei Thrombose muss gewichtsadaptiert dosiert werden. Die Prophylaxe-Dosierung reicht nicht. Bitte kontrollieren Sie das. Nehmen Sie den Beipackzettel und das Internet zu Hilfe.

    Nächstes Problem: Sie schreiben nichts von Kompression. Kompression ist aber die wichtigste Maßnahme - in Verbindung mit viel flottem Gehen. Sie brauchen einen gut und fest sitzenden Strumpf, der bis zum Oberrand des Oberschenkels reicht. Wenn Sie den aus irgendeinem Grunde nicht bekommen können, rufen Sie Ihre Eltern an, damit die Ihnen einen schicken. Kostet 180 Euro, die aber sicher gut investiert sind. Machen Sie sich vorher im Internet schlau unter "Abmessen eines Kompressionsstrumpfes", um Ihren Eltern die richtigen Werte durchzugeben. Bei Problemen, kontaktieren Sie mich!

    Gehen, Laufen, Sitzen, was sonst?
    Sie sollten derzeit nicht länger sitzen, jedenfalls nicht auf einem Stuhl. Sie dürfen auf dem Sofa liegen und Sie dürfen flott spazierengehen. Sie sollten aber nicht mit Gewalt etwas erzwingen wollen. Körperlich anstrengende Tätigkeiten sind eher schlecht.

    Wie soll ich mich zurecht finden?
    Anhaltspunkte: Ein Strumpf passt, wenn er sich eng anfühlt ohne einzuschneiden und ohne zu rutschen.
    Wenn Sie ausreichend Heparin (Enoxaparin) bekommen, sind Sie außer Gefahr für Komplikationen. Bei einer TVT erhalten Sie üblicherweise das Heparin nur so lange bis Sie einen ausreichenden Marcumarspiegelwert haben. Marcumar nehmen Sie dann 3 Monate bei US-TVT bzw. 6 Monate bei OS-TVT. Ausreichende Antikoagulation, sei es durch Heparin oder Marcumar (=Cumarin) ist unumgänglich zur Vermeidung von Komplikationen = weitere Thrombosen und/oder Embolien.

    Noch Fragen?

    Schicken Sie bitte bei eiligen Fragen eine Mail an [email protected].

    Dr. Schaaf

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