Thrombose Diagnostik, vorher Antikoagulantien

[Coffeeroaster]

Sehr geehrte Frau Dr. Schaaf,

seit Freitag habe ich Schmerzen in der re. Wade (vorne-rechts) die am Samstag stärker wurden und Sonntag auch seitl. am Knie waren. Seit Freitag mache ich Heparin 60.000 Verbände, am Sonntag mittag habe ich prophylaktisch Fraxiparine 0,3ml bekommen. Montag mittag wurde bei mir Duplex gemacht und die D-Dimere gemessen. Alles ohne Befund.

Wie weit verändert das Fraxiparin die Werte? Ich meine, es wirkt ja blutverdünnend und ich habe gelesen, dass bei schon eingeleiteter Behandlung mit Heparin oder Antikoagulantien keine sichere Aussage möglich ist. Und die Salbe und Fraxiparin fallen ja nun darunter. Kann nun doch eine Thrombose vorliegen und sie ist deswegen nicht erkannt worden?

Vielen Dank!
Coffeeroaster

PS: Ich gehöre zur Risikogruppe: mein Vater hat Krampfadern und ich rauche, nehme die Pille und hatte vor 2,5 Monaten eine Bauch-OP.

[Dr. Schaaf]

Re: Thrombose Diagnostik, vorher Antikoagulan


Fraxi beeinflusst die Blutwerte nicht , die Salbe schon gar nicht - da können Sie sicher sein.

Was Ihre Situation generell angeht: Lassen Sie sich bei Gelegenheit Ihre Venen beidseits komplett untersuchen und besprechen Sie mit dem Arzt, wie hoch Ihr Risiko ist, einfach, damit Sie es wissen und sich in Risikosituationen (wie z.B. Grippe mit Bettlägrigkeit) danach richten können.

Was Ihre Schmerzen angeht: Es könnte sich trotz der ganzen negativen Befunde noch immer um eine - allerdings kleine - Thrombose handeln, die irgendwo in einer Muskelvene besteht, aber nicht auffindbar ist. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, wenn entsprechend gezielt untersucht wird, aber weil man es nie ganz ausschließen kann, "stopfe" ich die Patienten in solchen Situationen in einen Verband oder Strumpf, das hilft gegen eine Thrombose, wenn eine da ist und hilft auch meistens gegen die Beschwerden.

Wenn sie allerdings mehr werden trotz Strumpf/Verband, so gibt das schon wieder einen Hinweis auf den Ursprung der Beschwerden. So wie Sie es beschreiben, käme als nächstes ein Problem der Wirbelsäule als Ursache in Frage. Sie können Ihren Arzt fragen oder im Rahmen der "Selbstbehandlung" z.B. 3 Tage je eine Kopfschemrztablette nehmen und Rückengymnastik machen.

Viel bewegen und Bein hochlagern (im sitzen) ist sowieso gut. Die meisten dieser Beschwerden gehen dann innerhalb weniger Tage wieder weg.

Dr. Schaaf

[Coffeeroaster]

Re: Thrombose Diagnostik, vorher Antikoagulan


Sehr geehrte Frau Dr. Schaaf,

vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Allerdings ergeben sich für mich nun neue Fragen:
Man hat mir gesagt, ich solle einfach strammere Skisocken tragen und keinen Kompressionsstrumpf. Habe mir nun Feinkniestrümpfe geholt, die die Blutzirkulation aktivieren soll. Oder wären Kompressionsstrümpfe besser?

Die Schmerzen waren hauptsächlich bei Berührung/Druck zu spüren. An der Wade und am Knie hat es sich gut gebessert, allerdings "merke" ich ständig die Oberschenkvene (und ziehen in der Leiste). Als wenn sie "heiß" wäre. Äußerlich ist aber nichts zu spüren.
Reichen da Kniestrümpfe oder besser Strumpfhose?
Was kann ich sonst noch tun?
Und warum beeinflußt das Fraxiparin die Blutwerte nicht?

Bitte entschuldigen Sie die vielen Fragen!
Danke für Ihre Geduld!

Coffeeroaster

[Dr. Schaaf]

Re: Thrombose Diagnostik, vorher Antikoagulan


Nachdem es jetzt ja schon besser wird, muss man wahrscheinlich gar keine Kompression (Strumpf) mehr machen. So wie es sich anhört, ist in 2 Tagen alles vorbei.

Die Antwort auf die Heparin (Fraxi-) frage ist etwas komplex. Schauen Sie mal selber unter wikipedia.de, ich such später etwas Verständliches, was ich kopieren kann.

Dr. Schaaf