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1 Jahr nach Oberarm-/Schultervenenthrombose

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  • 1 Jahr nach Oberarm-/Schultervenenthrombose

    Hallo Frau Dr. Schaaf,

    im November 2007 wurde bei mir eine ausgedehnte Arm-/Schultervenenthrombose links festgestellt.

    Auslöser hierfür war mit hoher Wahrscheinlichkeit eine virale Meningitis 09/2007 mit stationärem Aufenthalt und Bettlägerigkeit. Während des Krankenhausaufenthalts im September habe ich am linken Arm wiederholt intravenös Infusionen bekommen, einmal hatte sich auch am linken Handgelenk eine Entzündung gebildet, weil der Zugang wohl falsch gestochen wurde. (Während dieses KH-Aufenthaltes habe ich übrigens keine vorbeugenden Heparinspitzen bekommen!)

    Es erfolgte eine 6-monatige Marcumartherapie, im Anschluß daran wurde in der Gerinnungsambulanz mein Blut auf mögliche angeborene oder erworbene Risikofaktoren/Gerinnungsstörungen "auf den Kopf" gestellt. Hier wurde aber - zum Glück - (fast) nichts gefunden. Eine MTHFR-Mutation in heterozygoter Form (was auch immer das bedeutet) und ein Plasminogenaktivatorinhibitor I-Polymorphismus, ebenfalls in heterozygoter Ausprägung (?) wurden festgestellt, aber dem "kommt keine klinische Bedeutung als thrombophiler Risikofaktor zu".

    Ende Februar 2008 wurde eine Dopplersonographie durchgeführt, aus der ersichtlich war, dass die Vene weiterhin verschlossen war (ungefähr im Achselbereich), sich aber ein guter Umgehungskreislauf gebildet hat.

    Zu mir selbst: ich bin 34 Jahre alt, habe insges. 14 Jahre lang die Antibabypille genommen (seit ca. 4-5 Jahren aber schon nicht mehr), rauche seit Sept. '07 gar nicht mehr (vorher Gelegenheitsraucher), habe Normalgewicht und treibe seit 15 Jahren ca. 2-4x wöchentlich regelmäßig Sport. Ich trinke auch reichlich und regelmäßig, 3l Wasser pro Tag sind kein "Problem" für mich.

    Jetzt zu meinem eigentlichen Anliegen:

    Seit gut einem Monat habe ich wieder verstärkt Beschwerden im geschädigten Bereich. Zwickerlein/leichte Schmerzen zwischendurch hatte ich eigentlich immer wieder mal, insbesondere bei besonders schwüler/warmer Wetterlage, Wetterumschwüngen und/oder meinen "Tagen". Aber seit Anfang September nehmen diese Beschwerden irgendwie Überhand, was bei mir langsam aber sicher wieder die Angst aufkeimen lässt.

    Angefangen haben diese erneuten "Dauerbeschwerden" vermutlich, nachdem ich bei einem Fitnessstudiobesuch wohl mit etwas mehr Gewicht als vorher üblich trainiert habe, weil ich mich an dem Tag eigentlich recht gut fühlte. (zur Info: ich verzichte auf ausgeprägtes Kraft-/Gewichttraining seit der Thrombose völlig; es handelte sich hier um Geräte-Circuitübungen mit sehr leichtem Gewicht). Als ich dann am Nachmittag noch im Garten arbeiten wollte, wurde mein linker Arm leicht taub und recht blau. Ich habe den Arm sofort kalt abgebraust, mich hin- und den Arm hochgelegt und auch meinen Kompressionsstrumpf wieder angelegt. Die Verfärbung und die Taubheit vergingen sofort wieder. Nachdem sich das an den folgenden 2 Tagen wiederholt hat, bin ich damit zum Arzt gegangen, der mir zur Vorsicht einige Heparinspritzen aufgeschrieben hat. Außerdem hat er mir noch Blut abgenommen, um den D-Dimer-Wert (glaube, dass es der war?) zu checken. Der war aber normal. Mein Arzt hatte eine erneute Thrombose von vornherein für unwahrscheinlich gehalten, wollte aber auf Nummer sicher gehen. Er vermutete, dass diese Reaktion wohl durch zu hohe Belastung hervorgerufen wurde (Muskel zu sehr beansprucht, Umgehungsvenen abgedrückt).

    Das Gerätetrainig habe ich inzwischen sicherheitshalber ganz eingestellt, ich beschränke mich jetzt nur noch auf Ausdauersport (Step-Aerobic, Aerobic, Nordic-Walking). Eine extreme Verfärbung bleibt dabei auch aus, Taubheit ebenfalls, jedoch kann ich jedes Mal eine leichte Verfärbung beobachten. Möglicherweise war das auch vorher schon so und ist mir nur nie aufgefallen - aber weil der Arm dieses eine Mal so extrem blau gefärbt war, achte ich da momentan sehr (vielleicht auch zu sehr) drauf.

    Momentan habe ich sehr häufig Beschwerden im Oberarm-/Achsel-/Brustbereich in Form von Ziehen und Zwicken, was sich auch den linken Hals/Nacken und ins linke Schulterblatt zieht . Der Arm ist im Schulterbereich wieder unbeweglicher (irgendwas spannt/sperrt), an manchen Tagen scheine ich die kompletten Adern im Arm unangenehm zu spüren.

    Sind diese Beschwerden denn normal für den Krankheitsverlauf? Ist es vielleicht wetter-/jahreszeitbedingt, dass sie sich wieder vermehren/verschlimmern?

    Ich mache mir schon seit einigen Tagen wieder schlimme Gedanken darüber und habe regelrecht Angst davor, dass es wieder schlimmer wird. Leider kenne ich sonst niemanden mit einer Thrombose - erst recht nicht mit einer Armthrombose, mit dem ich mich mal austauschen könnte, was vielleicht auch mal recht hilfreich und vor allem auch beruhigend sein könnte.

    Ich hoffe, Sie haben einige beruhigende Worte für mich.

    MfG M.


  • Re: 1 Jahr nach Oberarm-/Schultervenenthrombose


    noch ein Nachtrag:

    seit 1 1/2 Wochen habe ich endlich einen neuen Kompressionstrumpf, nachdem der alte schon seit ca. Juli ziemlich "ausgenudelt" war und kaum noch Stützwirkung hatte. (Die Kasse genehmigt ja nur allle halbe Jahre einen neuen Strumpf...) Aber zu dem Zeitpunkt konnte ich den Strumpf auch mal mehrere Stunden weglassen, ohne Beschwerden o. ä. zu haben. Nachts habe ich ihn auch mal ganz weggelassen. Vielleicht ist das ja auch noch irgendwie wichtig für eine Beurteilung. Der neue Strumpf ist jetzt natürlich ganz deutlich spürbar.

    Kommentar


    • Re: 1 Jahr nach Oberarm-/Schultervenenthrombo


      Vorweg: Die Kasse genehmigt meines Wissens auch mehr als zwei Strümpfe pro Jahr. Fragen Sie mal selber beim Sachbearbeiter nach "UNTER WELCHEN UMSTÄNDEN mehr als zwei Strümpfe pro Jahr genehmigt werden." Möglicherweise muss das Rezept vom Facharzt ausgestellt werden, das ist je nach Bundesland verschieden.

      Dass der Arm blau wird oder leicht bläulich, mag eventuell auf Dauer so bleiben, wenn nicht genügend Umgehungsvenen da sind oder aber bei bestimmten Tätigkeiten diese Venen abgedrückt werden. Das sollte man herausfinden.

      Was Sie brauchen, ist nicht leicht zu finden. Sie brauchen einen versierten Angiologen mit viel Zeit, der genau nachschaut, ob und bei welchen Bewegungen/Belastungen es zu einer Einengung Ihrer Venen kommt. Es gibt dann die Möglichkeit, bestimmte Belastungen zu vermeiden und/oder durch gezielte Krankengymnastik - auch das ist was Besonderes - die Muskeln so aufzutrainieren, dass sie die Einklemmungen vermeiden können.

      Ich würde an Ihrer Stelle die Venen jetzt sowieso noch mal untersuchen lassen, weil es sich ja irgendwie aktuell verschlechtert hat, also nutzen Sie die Gelegenheit den Spezialisten ausfindig zu machen.

      Vonwegen der beruhigenden Worte: Ich kenne wenige solche Fälle, aber alle waren nach etwa 2 Jahren mit ihrer Situation recht zufrieden, sprich sie kamen gut zurecht.

      Dr. Schaaf

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