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Alternative zu Marcumar ?

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  • Alternative zu Marcumar ?

    Hallo,

    schön Sie gefunden zu haben )

    Ich (w, 31 J.) habe eine Faktor V Mutation mit APC-Resistenz.
    Vor ziemlich genau 10 Jahren hatte ich eine tiefe Bein- und Beckenvenenthrombose, vom Fußgelenk bis fast zur Hohlvene. Leider hat damals weder die durchgeführte Lysetherapie noch die Thrombektomie mit Einsatz eines AV-Shunts geholfen. Drei Tage nach der OP hatte sich die vermutlich schon zu alte Thrombose wieder gebildet und ist eben bis heute noch im Körper, selbst der Shut wurde durch die Thrombose verschlossen !
    Ich trage seit der Zeit einen Kompressionsstrupf Kl. III, rauche nicht (tat ich nie), habe die Pille abgesetzt, nach dem mir von einer Schwangerschaft dringend abgeraten wurde, unterzog sich mein Mann aus Angst vor einer ungewollten Schwagerschaft sogar einer Vasektomie, gehe 2x am Tag für ca. 30-40 Min spazieren und genieße 1x in der Woche die 40 minütige manuelle Lymphdrainage.
    Vor 10 Jahren wurde mir empfohlen erstmal für 1 Jahr Marcumar zu nehmen und es erst bei einer erneuten Thrombose wieder einzusetzen.
    Nun ist die Tiefenvene lt. Dopplersono in den Gelenken wieder frei, die Venenklappen natürlich kaputt. Bei der neulich erfolgten Blutentnahme zeigte sich, dass ich eine stark beschleunigte Blutsenkung, eine chronische aber keine akute Entzündung im Körper habe. Aufgrund der stark druckempfindlichen Beine, die außerdem ödematös und somit dauerhaft angeschwollen sind, vermutet mein Hausarzt eine chronische Venenentzündung.
    Ich muss nun gestehen, dass ich ganztags im Sitzen arbeite und dazu noch übergewichtig bin (105 kg bei 169 cm) sind dies ja leider Risikofaktoren für eine neue Thrombose oder eine evtl. Embolie.
    Nun hat mir mein Arzt gesagt, dass ich wieder Marcumar nehmen soll, da sich von der bestehenden Thrombose auch heute noch jederzeit etwas lösen und eine Lungenembolie auslösen kann. Da war ich doch sehr erschrocken. Aufgrund der Nebenwirkungen war ich eigentlich sehr froh, dass ich es nicht mehr nehmen musste. Nun möchte ich Sie nach der langen Vorrede fragen, ob es denn keine Alternativen zu Marcumar gibt ? Reicht es nicht, Heparin zu spritzen ? Muss auch bei einer regelmäßigen Heparininjektion der INR-Wert regelmäßig kontrolliert werden ? Gibt es sonstige Medikamente, die nicht so schwer belasten wie Marcumar ? Wie wahrscheinlich ist es, dass sich auch nach 10 Jahren tatsächlich noch etwas von der alten Trombose lösen und somit eine Embolie verursachen kann ?

    Vielen Dank an dieser Stelle schon mal für Ihre Antwort,
    hoffnungsvolle Grüße
    sra77


  • Re: Alternative zu Marcumar ?


    Man soll ja nie nie sagen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sich von einer 10 Jahre alten Thrombose noch ein Gerinnsel löst und eine Lungenembolie auslöst, dürfte wirklich gegen Null tendieren. Nach 10 Jahren ist das Gerinnsel zu fester Materie umgewandelt wie Bindegewebe, das ist kein Gerinnsel mehr, sondern Narbengewebe in der Ader, entstanden aus einem Gerinnsel.

    Ob man bei APC-Resistenz und abgelaufener tiefer Beinvenenthrombose lebenslang Marcumar einnehmen soll, wird unterschiedlich beurteilt. Die Risiskofaktoren, die Sie mir schildern, sind langes Sitzen und Übergewicht, aber Sie tragen konsequent Ihre Strümpfe. Da werden Sie sicher Experten für als auch gegen Marcumar finden. Die Tatsache, dass jetzt 9 Jahre Ruhe ist - ohne Marcumar, wenn ich Sie recht verstehe - spricht gegen Marcumar. Vor allem, wenn Sie die Risikosituationen kennen (Langstreckenflug, fieberhafter Infekt usw) und immer gezielt zusätzlich mit Heparin einer erneuten TVT vorbeugen.

    Neu auf dem Markt ist eine Alternative zum Heparin, die nicht mehr gespritzt werden muss. Ich bin immer dafür, mit solchen Neuentwicklungen vorsichtig umzugehen, auch weiß ich nicht, ob sie überhaupt eine Zulassung für die Dauertherapie haben bzw. bekommen werden.

    Wenn man Heparin spritzt, muss man weder Quick noch INR messen.

    Die Theorie von der Venenentzündung wegen der hohen Senkung ist übrigens nicht naheliegend. Venenentzündungen sind dicke, harte und heiße rote Streifen am Bein. Nicht zu übersehen. Venenentzündungen in der Tiefe (und deswegen nicht sichtbar) gibt es nicht.

    Weitere Fragen? Alles beantwortet?

    Dr. Schaaf

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