Hormonbehandlung nach Lungenembolie

[Solitaire]

Hallo,
ich habe ein Problem und kann meiner Meinung nach wählen zwischen Pest und Kollera! Naja, ganz so schlimm vielleicht nicht.
Ich hatte vor zwei Jahren eine Lungenembolie. Ursachen waren Übergewicht, Rauchen, Pille, Mangel an Vitamin B6, B12 und Folsäure. Mir wurde gesagt, dass ich nun keine Hormone mehr nehmen darf. Da ich aber auch an Endometriose leide,die jeden Monat sehr schmerzhaft ist, habe ich mir die Hormonspirale legen lassen, da ja jeden Monat ca eine Woche Tramal nehmen, auch keine Dauerlösung sein kann. Ich habe also den Ratschlag der Ärzte schon nicht befolgt, aber auch häufiger die Meinung gehört, dass die Hormonabgabe so minimal ist dass mann diese Entscheidung vertreten kann.

Nun habe ich aber als Nebenwirkung der Hormonspirale am linken Eierstock eine Zyste, die wohl so groß ist wie eine gefüllt Harnblase. Kommende WOche muss ich nochmal zur Kontrolle, aber meinen Schmerzen zu urteilen, hat sich die Zyste nicht zurück gebildet. Also soll sie wohl mit Hormonen behandelt werden. Davor habe ich aber wirklich Angst, da dann ja die Thrombosegefahr wieder hoch ist. Bei meiner letzten Embolie habe ich die vorangegangene Thrombose auch nicht bemerkt und die Embolie nur, weil ich zeitgleich eine Rippenfellentzündung hatte und deshalb große Schmerzen. Was ist, wenn ich die Thrombose wieder nicht bemerke, sondern erst die Embolie? Ich habe wirklich große ANgst, fast schon Panik! Bitte um Ratschlag

[Solitaire]

Re: Hormonbehandlung nach Lungenembolie


P.S. Bin erst 25 Jahre

[Dr. Schaaf]

Re: Hormonbehandlung nach Lungenembolie


Ich bin ja nun kein Gynäkologe und kann mich deswegen nur bedingt zur Therapie der Eierstockzyste äußern, aber meines Wissens bilden sich die meisten Zysten von allein wieder zurück, meist innerhalb von drei Monaten. Allerdngs ist die Chance bei großen Zysten viel kleiner als bei kleinen Zysten. Man kann eine Hormonbehandlung probieren, aber die Chance auf Rückbildung wird dadurch nur gering besser. Letztlich bleibt dann nur die Operation. Dass die Zyste durch die Hormonspirale kommt, ist nicht gesagt, der Zusammnhang ist möglich, aber die Zyste hätte auch die Hormonspirale auftreten können.

In Ihrem Falle sollte man vor einer Hormontherapie die Risiken sehr genau abwägen. Wie steht es denn jetzt um
- Rauchen
- Übergewicht
- Bewegung
- Vitamin B12 /Folsäure?

Wenn die Hormone das einzige Risiko sind, sieht es ganz anders aus, als wenn mehrere Faktoren zusammentrefffen.

Sollte eine Hormontherapie durchgeführt werden, so würde ich als vorbeugende Maßnahmen Kompressionsstrümpfe und viel Bewegung in dieser Zeit empfehlen.

Dr. Schaaf

[Solitaire]

Re: Hormonbehandlung nach Lungenembolie


Vielen Dank für Ihre Antwort.
Ich Rauche nicht mehr, seit vier Wochen, aber das Übergewicht is noch da.
Den Mangel an Vitaminen und Folsäure kann ich nicht beurteilen. Damals wurde vom Krankenhaus eine Therapie mit entsprechenden Präparaten empfohlen, aber mein Hausarzt war der Meinung, dass das nicht nötig wäre.
Bei der Behandlung der Zysten haben sie schon recht, aber man probiert ja meist gerne ohne OP auszukommen, habe aber eine entsprechende ANfrage im GYN-Forum gestellt.
Dass sich Zysten zurückbilden stimmt auch, aberich habe nach wie vor die selben Schmerzen, wie an dem Tag als ich zur Gyn gegangen bin und die Zysten festgestellt wurden, deshalb befürchte ich dass die Zysten noch da sind.

[Solitaire]

Re: Hormonbehandlung nach Lungenembolie


Habe eben im Gyn-Forum gelesen, dass der FA auch eher eine OP empfiehlt, naja werde ich wohl nicht drumherum kommen.
Trotzdem noch eine Frage: Mein Internist hat vorgeschlagen, mich zu einem Gerinnungsarzt zu schicken, falls eine Hormonbehandlung notwenidig ist. Wie heißt ein solcher Arzt in der Fachsprache? Kann nämlich keinen finden.

[Dr. Schaaf]

Re: Hormonbehandlung nach Lungenembolie


Gerinnungsärzte heißen Hämatologen, sind aber besser zu finden unter dem Begriff "Gerinnungsambulanz".

ABER ich gehe davon aus, dass die gesamte Diagnostik damals im Krankehaus schon gemacht wurde. Die Befunde liegen wahrscheinlich schon vor und wenn Sie eine Gerinnungsdefekt hätten, dann hätte man ihnen das bereits gesagt. Für diesen Fall käme während der Hormonbehandlung eine Vorbeugung mit Bauchspritzen in Frage - nur glaube ich eher nbicht, dass eine Störung vorliegt.

Was Vitamin B12 und Folsäure angeht: DIe Untersuchung und die Behandlung kann der niedergelassenen Kassenarzt nicht auf Kosten der Kasse durchführen. Fragen Sie mal, was es kosten würde, ggf. den Folsäurespiegel auf eigene Kosten bestimmen zu lassen und überlegen Sie sich, was Ihnen Ihre Gsundheit wert ist. Die Vitamin B12 Tabletten kosten sicher weniger als Sie bis gestern für die Zigarteen ausgeben würden und SIE BRAUCHEN SIE aller Wahrscheinlichkeit nach.

Dr. Schaaf

[Solitaire]

Re: Hormonbehandlung nach Lungenembolie


Ich bin ja gerne bereit mir die Vitamin B12 Tabletten zu kaufen, nur bin ich unsicher, was passiert, wenn ich ein solches Präparat einnehme und mein B12 Spiegel vielleicht im Normbereich ist. Kann man B12 überdosieren?
Habe mich in der Beziehung wohl zu sehr auf die Aussage des Arztes verlassen, als er sagte, dass ich die empfohlenen Präparate nicht benötigen.
Mit dem Folsäurespiegel werde ich mich erkundigen.

Ein Defekt liegt nicht vor, dass wurde damals untersucht. Ich habe mich auch gefragt, was ein Gerinnungsarzt dazu sagen soll, denn in die Zukunft schauen kann ja niemand.

Aber ich habe halt schon sehr viel Angst, weil wie gesagt, was ist, wenn ich erst wieder eine Embolie bemerke und nicht die vorhergehende Thrombose? Wenn ich die EMbolie überhaupt bemerke.

Vielen Dank für ihre ausführlichen Antworten.

[Dr. Schaaf]

Re: Hormonbehandlung nach Lungenembolie


So weit ich weiß, kann man Vitamin B12 nicht überdosieren. Andererseits würde ich das Geld nur dann ausgeben, wenn Sie B12 wirklich brauchen, sonst ist es ja zum Fenster rausgeschmissen.

Machen Sie sich nicht so viel Sorgen darüber, dass Sie die Thrombose nicht gemerkt haben, das ist oft der Fall. Und die Rippenfellentzündung war wahrscheinlich schon Folge der Embolie - so läuft es immer wieder. Wenn Sie eine Embolie nicht merken, dann ist sie so klein, dass sie von allein wieder ausheilt. Wenn sie etwas größer ist, macht sie Atemnot oder eine Lungenentzündung oder eine Rippenfellentzündung, also alles Dinge, die Sie sicher mitbekommen. Auch sind Sie ja sehr viel hellhöriger geworden, wenn es um Schmerzen in der Lunge oder Atemprobeme geht, also machen Sie sich keinen Kopf. VIIIIIIEL bewegen, ist in jeder Beziehung gut.

Dr. Schaaf

[Solitaire]

Re: Hormonbehandlung nach Lungenembolie


Es ist nur so schwierig...die Atemnot hatte ich ja, bin nachts wegen der Atemnot und Schmerzen per RTW ins Krankenhaus gekommen. Klar bin ich sensibler geworden. Aber es ist manchmal schon schwierig. Ich habe z.B. jetzt gerade einen heftigen Infekt hinter mir und dabei durchs Husten auch immer "Lungenschmerzen" gehabt, wozu der Arzt nur meinte, dass sei Muskelkater vom Husten. Durch den Infekt hat sich vermutlich mein Asthma, das sonst nur allergisch bedingt war, verändert, so dass ich den Husten noch immer nicht los bin und mir meine Lunge mitlerweile jeden Tag weh tut. (Eine gründliche Untersuchung beim Pneumologen steht noch aus. Ich habe erst seit heute die Überweisung.) Wie soll ich da zwischen Atemnot und Husten wegen Asthma und oder Atemnot und Husten wegen Lungenembolie unterscheiden?
Auf Bewegung achte ich auch, selbst wenn ich mal "einen faulen Tag" habe, sehe ich zu, dass ich zumindest mal spazieren gehe oder so.