Den meisten Menschen hat man anerzogen, Kinder müßten Fleisch und Milchprodukte zu sich nehmen, damit sie stark und gesund werden. Die Wahrheit ist jedoch, daß Kinder, die vegan aufgezogen werden, die also keine tierischen Produkte essen, weder Fleisch, noch Eier oder Milchprodukte, alle für ein optimales Wachstum notwendigen Nährstoffe aus pflanzlichen Quellen beziehen können. Es ist nicht nur eine Tatsache, daß Kinder keine tierischen Produkte benötigen, vielmehr geht es ihnen ohne diese auch noch viel besser.
Man halte sich einmal folgendes vor Augen: Viele der "traditionell" ernährten Kinder, deren Nahrung reich an Cholesterin und gesättigten Fettsäuren ist und u.a. aus Hamburgern, Hot Dogs und Pizza besteht, zeigen bereits Anzeichen von Herzerkrankungen - der Todesursache Nr.1 bei Erwachsenen - wenn sie eingeschult werden. Eine epidemiologische Studie erbrachte bedeutend erhöhte Cholesterin- und Fettspiegel in den Arterien der meisten Kinder unter 5 Jahren. (1) Kindern, die vegan ernährt werden, bleibt dieser Zustand erspart. Auch die Wahrscheinlichkeit, daß sie z.B. an Asthma, durch Eisenmangel bedingte Blutarmut oder Diabetes erkranken werden, verringert sich damit; außerdem zeigen sie eine geringere Anfälligkeit für Ohreninfektionen und Koliken.(2)
Aber eine vegane Ernährung bietet noch andere Vorteile. Die tödlichen E.Coli-Bakterien, die in Bayern im Zeitraum von Juli 1995 bis Mai 1996 zum Tode von 7 Kindern und zur Erkrankung von mer als 900 weiteren Personen führte, veranlaßte das Ministerium dazu, die Meldepflicht für Ehec-Infektionen auszuweiten un vor dem Verzehr von Rohmilch zu warnen. Eine Studie zur weiteren Aufklärung wurde in auftrag gegeben. nach Einschätzunge des Fernseh-Magazins "Frontal" könne der Keim aus den Rinderbeständen kaum noch entfernt werden (Stuttgarter Nachrichten, 7. 5. 1996). Nach Angaben der Centers for Disease Control, einer amerikanischen Behörde zur Überwachung von Krankheiten und Epidemien, gibt es allein in den USA jährlich mehr als 20.000 Fälle von Infektionen aufgrund von E.Coli-Bakterien, die sich auf Fleisch zurückführen lassen. (3) Außerdem schützt eine vegane Ernährung die Kinder vor Pestiziden, Hormonen und Antibiotika, wie sie den Tieren in großen Mengen verabreicht werden und sich dann in deren Fettgewebe und Milch in konzentrierter Form ablagern. (4)
Der Nährwert einer veganen Ernährung
Ernährungsexperten und Ärzte haben zwischenzeitlich begriffen, daß pflanzliche Nahrung eine gute Versorgungsquelle für Eiweiß, Eisen, Kalzium und Vitamin D darstellt, da diese leicht vom Körper absorbiert werden können und ihre Fette keine Arterien verstopfen.
Protein: Entgegen der weitläufigen Ansicht liegt unsere Hauptsorge darin, daß wir unseren Kindern womöglich zuviel davon geben, nicht etwa zuwenig. Der Ernährungswissenschaftler und Biochemiker Dr. T. Colin Campbell, Autor der China-Studie, hat nachgewiesen, daß ein Überschuß an tierischem Protein das Wachstum von Tumoren tatsächlich fördert - und die meisten Menschen, die sich auf der Basis von Fleisch ernähren, konsumieren drei- bis zehnmal soviel Protein wie ihr Körper benötigt ! (5).
Kinder können das notwendige Eiweiß vollständig über Vollkorngetreide in Form von Haferflocken, braunem Reis und Nudeln aufnehmen, aus Nüssen und Saaten, wie z.B. aus Tahini und Ernußbutter, und auch aus Hülsenfrüchten, einschließlich Tofu, Linsen und Bohnen. (6)
Eisen: Nur wenigen Eltern ist bekannt, daß es bei manchen Babies zu Blutungen der inneren Organe kommt, wenn sie Kuhmilch trinken. Dies erhöht aber das Risiko, an einer Blutarmut, verursacht durch Eisenmangel, zu erkranken, da das verlorengegangene Blut ja Eisen enthält. (7) Säuglinge, die sich während des ersten Lebensjahres von Muttermilch ernähren, erhalten ausreichend Eisen (und tragen ein niedrigeres Risiko, dem plötzlichen Kindstod zum Opfer zu fallen). Babies, die mit der Flasche aufgezogen werden, sollten auf Sojabasis unter Zusatz von Eisen ernährt werden, um das Risiko von Darmblutungen zu minimieren. Nahrungsmittel, die reich an Eisen sind, wie z.B. Rosinen, Mandeln, getrocknete Aprikosen, Molasse und angereicherte Cerealien aus Getreide befriedigen die Bedürfnisse von Kleinkindern und Kindern über 12 Monate. Vitamin C hilft dem Körper dabei, Eisen aufzunehmen, daher sind Nahrungsmittel, die reich an beidem sind, wie z.B. grünes Blattgemüse, besonders wertvoll. (8)
Kalzium: Kuhmilch zu trinken ist so ziemlich der schlechteste Weg, wenn man seine Knochen stärken will. Zuviel Protein wie es z.B. das tierische Protein darstellt, das man Kindern in Form von Milchprodukten zuführt, verursacht vielmehr einen Kalziumverlust. (9) In Ländern, in denen zwar die Kalziumaufnahme gering ist, dasselbe aber auch für Protein gilt, ist Osteoporose quasi unbekannt. (10) Maisbrot, Brokkoli, Kohl, Tofu, getrocknete Feigen, Tahini, Bohnen und angereicherter Orangensaft sowie Sojadrinks sind ausgezeichnete Kalziumquellen. Genau wie bei Eisen hilft auch hier das Vitamin C dem kindlichen Organismus, das Kalzium effizient aufzunehmen. (11)
Vitamin D: ist eigentlich gar kein richtiges "Vitamin", sondern ein Hormon, das von unserem Körper gebildet wird, wenn wir unsere Haut dem Sonnenlicht aussetzen. Kuhmilch enthält von Natur aus kein Vitamin D, sondern sie wird später damit angereichert. Vitamin D- angereicherte Sojadrinks liefern diesen Nährstoff daher genauso gut, ohne allerdings zusätzliche tierische Fette zu enthalten. Ein Kind, das wenigstens 15 Minuten täglich draußen spielt und die Sonne an Arme und Gesicht läßt, ist ausreichend mit Vitamin D versorgt. (12)
Vitamin B12: Dieses lebensnotwendige Vitamin war einst in der Schale von Kartoffeln, roten Beeten und anderen Wurzelgemüsen natürlich vorhanden, jedoch hat die Abkehr von natürlichen Düngemitteln in unserer Landwirtschaft dazu geführt, das es aus dem Boden verschwunden ist. Jedes im Laden erhältliche Multivitamin- Präparat wird Ihr Kind ausreichend mit B12 versorgen. B12 findet sich außerdem in Nährhefe (bitte nicht mit Bier- oder Bäckerhefe verwechseln) und in vielen angereicherten Cerealien. (13)
Gefahr durch Milchprodukte
Kinder benötigen keine Milchprodukte, um stark und gesund groß zu werden. Der Direktor für Pädiatrie an der Johns Hopkins Universität, Dr.Frank Oski, meint: "Es gibt in keiner Lebensphase einen Grund dafür, Kuhmilch zu trinken. Die ist für Kälbchen ausgelegt und nicht für Menschen, und wir sollten alle noch heute aufhören, sie zu trinken." (14) Dr.Benjamin Spock stimmt dem zu und meint, daß Milch zwar die Idealnahrung für Kälbchen darstellt, für menschliche Kleinkinder jedoch gefährlich sein kann: "Ich möchte mich hier speziell an Eltern wenden: Kuhmilch.....hat bestimmte Nachteile für einige Babies. Sie verursacht Allergien, ist schlecht verdaulich und trägt zu einigen Fällen von Diabetes bei Kindern bei." (15)
Die Amerikanische Akademie für Pädiatrie empfiehlt, Kleinkinder unter einem Jahr nicht mit Vollmilch zu ernähren. Milchprodukte sind der führende Grund für Lebensmittelallergien. So leiden z. B. mehr als zwei Drittel der amerikanischen Indianer und derjenigen, die asiatischer oder mexikanischer Abstammung sind, sowie 15 Prozent der Weißen über eine Laktose-Intoleranz und leiden an solchen Symptomen wie Blähungen, Krämpfen, Erbrechen, Kopfschmerzen, Hautausschlag oder Asthma. (16) Viele Menschen erlangen erst im Alter von mehr als vier Jahren eine solche Laktose-Intoleranz. Bei diesen Menschen sickert das tierische Eiweiß in das Immunsystem und kann so zu chronischem Naselaufen, Kratzen im Hals, Heiserkeit, Bronchitis und immer wieder auftretenden Ohreninfektionen führen. (17)
Milch steht unter dem Verdacht, bei Kindern und Jugendlichen Diabetes auszulösen, eine Erkrankung, die zum Erblinden und anderen schwerwiegenden Schädigungen führen kann. (18) Bei manchen Kindern betrachtet der Körper Kuhmilchproteine als Fremdsubstanzen und produziert daher große Mengen an Antikörpern, um diesen "Eindringling" abzuwehren. Doch diese Antikörper zerstören auch Zellen, die in der Bauchspeicheldrüse Insulin produzieren, was dann zur Diabetes führt.
Nach einer Schätzung sind z. B. etwa 20 Prozent der US-amerikanischen Milchkühe mit Leukämieviren verseucht, die auch während des Pasteurisierens nicht abgetötet werden. (19) Diese Viren wurden bei Milch und Milchprodukten im Supermarkt vorgefunden. Da scheint es alles andere als reiner Zufall zu sein, daß gerade bei Kindern im Alter von 3-13 Jahren, die besonders viel Milchprodukte verzehren, die Leukämierate extrem hoch ist. (20)
(1) Akman, D., et al. "Heart Disease in a Total Population of Children; The Bogalusa Heart Studay," Southern Medical Journal, Oct. 1982, 75(10), pp. 1177-81, and G.S. Berenson, et al., "Cardiovascular Risk Factors in Children. Should They Concern the Pediatrician?"" American Journal of Diseases of Children, Sep. 1982, 136(9), pp. 855-62.
(2) Klaper, Michael, M.D., Pregnancy, Children, and the Vegan Diet, 1994 edition, pp. 2-3, 36, and Physicians Committee for Responsible Medicine, news release: "Top Doctors Warn: Milk Can Cause Health Problems," September 29, 1992.
(3) "A Disease That's a Bite Away," Washington Post, February 13, 1994,
(4) Klaper, Michael, M.D., Pregnancy, Children, and the Vegan Diet, 1994 edition, p. 2.
(5) "Want Long Life? Lay Off Meat," Tucson Citizen, October 4, 1991.
(6) Klaper, op.cit., pp. 12-14
(7) "Doctor Spck Adds Clout to Warnings About Cow's Milk," Wall Street Journal, September 30, 1992.
(8) Klaper, op.cit., pp. 17-18.
(9) Ibid., pp. 15-16.
(10) "Don't Believe Everything Dairy Industry Tells You," San Luis Obispo Telegram-Tribune, February 10, 1993.
(11) Klaper, op.cit., pp. 15-16.
(12) Klaper, ibid., p. 58.
(13) Klaper, ibid. (14) "Dr. Spock Joins Milk's Dectractors," Washington Post, September 30, 1992. (15) Physicians Committee for Responsible Medicien, news release: "Top
Docotrs Warn: Milk Can Cause Health Problems," September 29, 1992. (16) "Don't Believe Everything Dairy Industry Tells You," op. cit.
(17) Ibid.
(18) "Don't Drink Milk?" Washington Post, February 9, 1993.
(19) Klaper, op.cit., p. 42
(20) "Vegan From the Cradle: A Medical Doctor Explains Why an Animal-Free
Diet for Babies Is His First Choice," Vegetarian Times, Sept. 1987.
Quelle:
www.peta.de
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