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Stress oder krank?

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  • Stress oder krank?

    Hallo zusammen,

    seit fast 1 Woche schleppe ich mich nur noch durch den Tag. Es begann mit Ziehen in den Beinen und Schlappheit.

    Dazu kamen eine unglaubliche innere Unruhe, Herzrasen und so ein Ziehen in den Beinen, als wenn sie eingeschlafen waren, nur nicht so stark, dafür permanent.

    Ich bin ziemlich schnell schlapp und meine Arme und Beine haben null Power mehr. Alles strengt an. Ab und an tun auch die Gelenke in Knie und Handgelenk weh....

    Ich bin seit Langem recht gestresst. Aber kann all dies wirklich nur davon kommen?

    Inzwischen, nach etwa 1 Woche, mache ich mir echt Gedanken - sowas hatte ich noch nie. Muskelschwäche hat ja auch das ein oder andere richtig schlimme Gesicht... (ALS/ MS)

    Beim Arzt war ich, Blut abgenommen, Ergebnis morgen.

    Bin ziemlich fertig deswegen. Vielleicht kennt Ihr das? Oder die Experten hier?


  • Re: Stress oder krank?

    Hi,
    das kann durchaus vom Stress kommen, den solltest du reduzieren und für Ausgleich sorgen.
    MS und ALS ist doch recht unwahrscheinlich, MS ist auch auch nicht unbedingt so absolut wie die meisten denken, aber ich glaube nicht dass du daran denken solltest.

    Natürlich kann dir hier niemand sagen ob es wirklich vom Stress kommt, es ist aber so dass sich Stress auch auf Nervenbahnen und sogar die Blutbahnen auswirken kann, die Säfte zähflüssiger fließen lässt und dann zu Missempfindungen führt.
    Wenn du auch noch viel im Sitzen arbeitest, dann umso mehr, besonders wenn du keinen Ausgleichssport machst um die Lebenssäfte in Bewegung zu halten.

    Trotzdem müssen Symptome immer erst medizinisch abgeklärt werden, bevor man sicher sagen kann dass es vom Stress kommt, deshalb wäre auch eine Ü zum Neurologen gut.
    Und bis dahin, mehr Entspannung und viel Bewegung, vielleicht bemerkst du alleine dadurch schon eine Verbesserung was die Angst weniger werden lässt.
    Lass auch die Finger von Google, da landet man bei solch Symptom eingaben ganz automatisch bei den üblen Erkrankungen.
    Stimmen tut das aber so gut wie nie, da Google keine Diagnosen stellt sondern nur nach der Häufigkeit von Klicks Seiten vorschlägt, eine Maschine kann nur die Wörter erkennen, die irgendwo schon mal vorgekommen sind und sucht die entsprechenden Seiten.

    Es gibt auch das Phänomen der unruhigen Beine, sehr unangenehm und angst einflößend weil es ein sehr unangenehmes Gefühl macht, aber nichts bedrohliches.

    Kommentar


    • Re: Stress oder krank?

      "mit Ziehen in den Beinen und Schlappheit."

      So sehr es möglich ist, dass Stress die o.g. Beschwerden verursachen kann, ist es doch sinnvoll, das Ganze mal von einem Neurologen beurteilen zu lassen.

      Kommentar


      • Re: Stress oder krank?

        Hallo Chrissi,

        ja, das kann alles von Streß kommen.
        Viele moderne Studien gehen sogar zwischenzeitlich davon aus, daß Streß bei jeder Erkrankung immer eine Rolle spielt als mehr oder weniger starker Katalysator. Und in zahlreichen Fällen hätten wir bestimmte Erkrankungen ohne Streß beispielsweise gar nicht erst, zumindest lange nicht so häufig, bspw. Reizmagen und -darm, Migränen, Rückenschmerzen, schmerzhafte Muskelverspannungen, Tinnitus, usw.

        Ganz allgemein ausgedrückt bedeutet Streß die Ausschüttung u.a. von Adrenalin, wodurch dem Körper aus biologisch-evolutionärer Sicht Energie für Kampf oder Flucht gegen Säbelzahntiger zur Verfügung gestellt wird. Heutzutage gibt es zwar keine Säbelzahntiger mehr, aber alles, was wir modernen Menschen als hektisch, gefährlich oder eben "stressig" empfinden, löst die gleichen physiologischen Prozesse aus wir vor zehntausenden und Millionen von Jahren. Ist leider so.
        Der Haken heutzutage ist nur eben: Die Hektik, Gefahr und stressigen Gedanken entstehen nur noch in unseren Köpfen; von außen betrachtet ist da eigentlich "nichts", und vor allem eben nichts, wogegen man kämpfen oder wovor man weglaufen könnte. Die ganze Energie staut sich also im Körper auf, die ganzen auf Bewegung hin angespannten Muskeln bleiben dauerhaft angespannt. Da man sich i.d.R. nicht bewegt (kämpft oder flüchtet), entsteht innere Unruhe - rein nach unserer biologischen Programmierung ist kein Mensch dafür gemacht, eine "Gefahrensituation" (den Säbelzahntiger) einfach nur auszuhalten und nichts zu tun. Kann ja auch nicht sein, denn das wäre tödlich - der Säbelzahntiger hätte es sich seinerzeit garantiert nicht anders überlegt und wäre abmarschiert, nur weil sein Opfer nichts getan hat

        Früher oder später dann treten jedoch Erschöpfungssymptome ein, denn kein Muskel kann auf ewig angespannt sein. Die Folge sind dann Symptome wie Zittern, Schlappheit, Muskelzucken u.ä. Gleichzeitig steht man gedanklich aber womöglich trotzdem noch unter Strom, die Adrenalin-Ausschüttung geht also durchaus weiter. Je länger dieser Dauerstreß nun anhält, umso mehr Symptome können sich im Laufe der Zeit hinzugesellen: Herzklopfen, Herzrasen, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Reizdarm, usw.

        Wichtig ist - und das ist ein mehr oder weniger leichter oder schwieriger Lernprozeß:
        Mit all diesen Symptomen will Dir Dein Körper "nur" signalisieren, daß Du kürzer treten sollst! Daß Du lernst, zu entspannen, loszulassen, nicht über alles die Kontrolle behalten zu wollen. Daß Du lernst umzudenken, um mit der Zeit nicht alles bzw. zuviel als stressig zu bewerten.
        Wenn man es hinbekommt, die Symptome derart positiv zu deuten und zu sehen, ist man einen großen Schritt weiter, weil man wenigstens die Symptome selbst schonmal nicht mehr als Gefahr sieht - im besten Fall sogar als quasi inneren Freund, der einen auf ein Problem hinweisen möchte

        Sollte sich also aufgrund der Untersuchungen herausstellen, daß es wirklich vom Streß kommt (Stichwort 'psychosomatisch'), kann ich Dir aus eigener leidvoller Erfahrung nur den Tipp geben, auf Deinen Körper und die Symptome zu hören!

        Kleine Empfehlung schonmal:
        Die streßbedingte Energiespitze bekommst Du zwangsläufig am besten mit Bewegung abgebaut (quasi Kampf oder Flucht). Ne Viertel- oder halbe Stunde Spaziergang können da schon ausreichen, es muß kein (Hochleistungs-)Sport sein.
        Darüber hinaus sind Entspannungs- und Meditationsübungen sehr wichtig, weil sie Dir helfen werden, streßerzeugende Gedanken zu regulieren und runterzufahren


        Stichwort 'Untersuchungen':
        - Großes Blutbild - insb. auch hinsichtlich Vitamin D, Vitamin B12, Magnesium, Eisen (inkl. Transferrin und Ferritin, dem Langzeit-Speicherwert des Eisens) und Kalium, weil besonders diese Elemente einen großen Einfluß auf das Streßerleben und die Streßverarbeitung haben.
        - EKG
        - Schilddrüsenuntersuchung
        - und der von Tired und Dr. Riecke genannte Neurologe.


        Zu den von Tired erwähnten unruhigen Beinen:
        Restless Legs habe ich übrigens auch. Ist unangenehm, aber nicht schlimm geschweige denn gefährlich. Sie treten üblicherweise nur in Ruhe auf, zumeist abends beim Zubettgehen und ggfs. nachts. Es gibt Medikamente dagegen, habe auch eines seit Jahren in der Nachttischschublade, aber praktisch noch nie genutzt. Bei mir reicht es in 95% der Fälle aus, dann einfach nochmal für 5 Minuten aufzustehen, mich zu bewegen, mir beispielsweise in der Küche ne warme Milch oder nen Tee zu kochen und mich dann wieder hinzulegen


        LG und gute Besserung,
        Alex

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