Und die nächste bescheidene Nacht hinter mir… es hört mal wieder nicht auf. Ist jetzt schon die Dritte in Folge.
Gestern Abend ging dann auch erst gar nix mehr, trotz positiver Mantras und Affirmationen am Nachmittag, Probestunde Kampfsport von 19:30-21:00 und Einschlaf-Meditation, als ich um Viertel vor zehn ins Bett bin. Mehr als leichtes Wegdämmern war nicht, „pling“ war ich wieder wach. Selbst 12mg Atosil brachten nach ner Dreiviertelstunde nicht den gewünschten Erfolg, und so bin ich um halb zwölf heulend zu meiner Frau gekrochen, die mich dann auch wieder in den Arm genommen, getröstet und aufgebaut hat. Danach ging’s dann halbwegs und ich konnte bald schlafen, ohne weitere Medis und ohne Meditation.
Fakt ist aber:
Wenn ich mich tagsüber nicht so soll oder gar schlecht fühle, geht das halbwegs. Das ist nicht schön, mitunter auch richtig besch***en. Aber trotzdem bekomme ich das mittlerweile halbwegs verpackt, irgendwie. Ich weiß, daß früher oder später wieder bessere Tage kommen und es vorübergehen wird.
Nachts nicht schlafen zu können, weil meine Gedanken und der Geist nicht zur Ruhe kommen, macht mich allerdings echt fertig. Da hilft – derzeit zumindest – auch noch keine Meditation, keine Entspannungsübung, kein Ruhig-Atmen… Es ist schlicht ne Glücksfrage, ob ich nach ner Stunde dann doch einschlafe oder nicht. Oder erst nach zwei, drei oder vier Stunden, oder ob ich dann alle ein bis zwei Stunden wachwerde. Dabei ist mein Schlaf selbst in den letzten Jahren immer noch so ein bißchen ein Fixpunkt für mich gewesen, auf den ich mich verlassen konnte: Ich schlafe gern, ich schlafe gut (bzw. habe gut geschlafen), und ich brauche meine 7-9 Stunden.
Daß das jetzt nicht mehr funktioniert, ich mich noch nicht einmal mehr darauf verlassen kann, macht mir Angst. Besonders schlimm eben abends, wenn ich im Bett liege und mich hin- und herwälze, die Gedanken trotz Baldriparan / Atosil nicht zur Ruhe kommen, und dann irgendwann die Panik Überhand nimmt, ich würde „nie wieder“ nachts vernünftig schlafen können. Aber auch jetzt, im wachen Zustand während ich das hier schreibe, ist diese Sorge latent im Hintergrund.
Ich weiß:
Daran werde ich nicht sterben – wenn ich richtig müde und k.o. bin, holt sich mein Körper schon den Schlaf. Klar.
Nur daß ich als voll berufstätiger Familienvater ja nun schon gucken muß, daß ich den üblichen Tagesrhythmus halbwegs einhalte: Es nutzt mich nix, wenn mein Körper den ausgefallenen Schlaf im Laufe des Vormittages nachholen möchte und mir im Büro der Kopf auf die Tastatur fällt. „Schlimm“ genug, daß ich ja eben meine Viertel- bis halbe Stunde Mittagsschläfchen brauche. Die reicht aber natürlich auch nicht aus, um mich komplett über Wasser zu halten. Komme ich gegen sechs nach Hause, bin ich meistens durchaus müde (und unlustig) genug, daß ich mich eventuell für 1-2 Stunden schlafen legen könnte. Nur ist da erstens eigentlich noch Familien- und Sohnemann-Zeit, zweitens wäre ich dann nachts erst recht wach. Lege ich mich also Zuhause nicht hin, sondern hoffe darauf, daß die Müdigkeit bis um neun oder zehn noch zunimmt, bin ich bis dahin meistens wieder so wach und aufgedreht / überdreht, daß an Schlaf erstmal nicht zu denken ist.
Sicher wird das kein Dauerzustand werden. Ich hatte im März 1-2 Nächte dieser Art, im April 2-3, dazwischen immer ein paar Wochen Ruhe, in denen ich teils richtig gut geschlafen habe. Es wird dieses Mal ähnlich sein.
Trotzdem hatte ich das in den letzten ein bis zwei Jahren nicht mehr so gehäuft, und daß das jetzt Anfang/Mitte Mai schon wieder losgeht, nachdem ich maximal zwei Wochen Ruhe hatte, macht mir echt ziemlichen Bammel…
Ich will mein Leben nicht der Depri und den Ängsten überlassen – ich will dagegen angehen, ich will es akzeptieren und annehmen, ich will, daß es besser wird, und ich will es eigentlich auch ohne die Fluoxetin schaffen (Absetzen ist jetzt viereinhalb Wochen her).
Aber dafür brauche ich auch die Kraft – und die fehlt mir teilweise spürbar, wenn ich nicht mehr vernünftig schlafen kann… Mit ner vernünftigen Portion guten Nachtschlafs sehe ich die Dinge tagsüber nicht ganz so negativ bzw. sogar positiv und etwas zuversichtlicher.
Wie geht ihr denn bzw. seid ihr mit Schlafproblemen umgegangen, während das „normale“ Leben tagsüber eben nicht stillsteht? Habt ihr noch ein paar „geheime“ Tipps?
Und wenn ihr sie losgeworden seid, wie seid ihr sie losgeworden - hat sich das von selbst irgendwann wieder gelegt? Oder konntet / mußtet ihr dem irgendwie nachhelfen?
Bin wie üblich für jeden Rat und Beruhigung dankbar
LG, Alex
PS: Ich packe das hier mal extra in einen separaten Thread wegen des Fokus auf Schlafprobleme.
Kommentar