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Mache ich mich verrückt, oder bin ich ernst erkrankt?

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  • Mache ich mich verrückt, oder bin ich ernst erkrankt?

    Hallo liebe Forumgemeinde,

    mit mir (m, bald 28 Jahre; nichtraucher, 185 cm/78 kg) geht es mal wieder durch: Seit einiger Zeit (ca. 2-3 Monate) habe ich 'Schmerzen' im rechten Oberbauch. Diese äußern sich eher dumpf, d.h. von drückend, ziehend, bis stechend und sind meist spürbar, wenn ich mich irgendwie bewege bzw. an die entsprechende Stelle drücke (manchmal fühlt sich der "Schmerz" so an, als drücke man auf ein Hämatom, das man sich infolge einer Stoßverletzung geholt hat). Bzw. weiß ich gar nicht mehr wirklich, was ich wahrnehme ... vielleicht ist es ja sändig da, ich weiß es nicht. Die Stelle des Schmerzes ist jedenfalls nicht immer eindeutig zu beschreiben: vorwiegend ist es der Bereich, wo der Großteil der Leber ist; manchmal ist die Oberbauchmitte (so an der Leberspitze, kurz unterhalb des Brustbeins) betroffen, manchmal der rechte Rippenbogen; dann die gesamte rechte Flanke, oder der rechte Rippenbereich. Dann wiederum der Bereich bis zum Nabel bzw. oberhalb des Nabels; teilweise gibt es entsprechende Schmerzen auch an (denselben?) Stellen des Rückens. Teils sind Rückenschmerzen da (direkt unter dem rechten Schulterblatt bzw. zwischen beiden Schulterblättern, welche neuerdings auch in die rechte Schulter bzw. den rechten Arm z.T. bis in die Fingerspitzen ausstrahlen; z.T. auch Kreuzschmerzen, die sich auch hinten im Becken bemerkbar machen ...) Die Schmerzen sind nun nicht so, dass ich sie nicht aushalten würde (mit Ausnahme, wenn ich meinen Ellenbogen anwinkle, so dass der Unterarm den Oberarm berührt, dann gibt es wie einen "Schmerzblitz" im Arm), nein, sie verursachen mir stets "Unbehagen". Hinzu kommt seit einiger Zeit das Gefühl von Müdigkeit (trotz 9 Stunden Schlaf), Abgeschlagenheit und das Gefühl einer bevorstehenden Ohnmacht, und dem Gefühl, sich wie auf "Watte" zu bewegen, "müde Knie", d.h. mit recht weichen Knien, teilweise ist dies mit "latenter" Übelkeit und Schwindel, z.T. Juckreiz an verschiedenen Stellen, vorwiegend im Bart-Bereich und all das mitunter von einer Art 'Angst' begleitet verbunden. (Wobei letztere dann wohl erst recht zum Tragen kommt, wenn sich die geschilderten Symptome verstärken oder dadurch verstärken.) Oft merke ich auch, dass es in jenem Oberbauchquadranten, der mir "Probleme" bereitet öfters zu Darmgeräuschen kommt, d.h. es gluckst und gurgelt ...

    Da ich weiß, dass ich hypochondrisch veranlagt bin (Vater bzw. Großmutter; Mein Vater leidet auch unter Hypochondrie u. Burnout bzw. Depression), habe ich die in Österreich bestehende Möglichkeit der jährlichen Gesundenuntersuchung stets genutzt, meist im Februar des Jahres. In diesem Jahr ging es mir aber generell so gut, dass ich dazu keinen Anlass sah und keinen Termin diesbezüglich vereinbart habe. Durch ziemlich viel Stress in der Arbeit ist mir dann zunächst dieses Drücken im Oberbauch (Ende August) aufgefallen. Daraufhin habe ich mir einen Termin für eine Gesundenuntersuchung geben lassen, welchen ich erst im November bekam. Das war mir allerdings eine zu lange Wartezeit, weswegen ich bei einem Internisten vorstellig wurde. Ein (meinem Empfinden nach recht "oberflächlich" durchgeführter) Oberbauch-Ultraschall zeigte keine Auffälligkeiten, ebensowenig die Blutuntersuchung; EKG auch nicht und auch eine Magenspiegelung war o.B. (lediglich minimal gerötete Magenschleimhaut). Letztlich wurde eine mögliche Histamin-Intoleranz festgestellt. Dann bekam ich eine eitrige Angina, welche erfolgreich durch meinen Hausarzt mit Antibiotika behandelt wurde. Als die Angina vorbei war, spürte ich wieder diese Oberbauchschmerzen bzw. Müdigkeit/Schlappheit und war deshalb beim Hausarzt. Dieser vermutete dahinter nichts Schlimmes, zumindest nichts Organisches, überwies mich aber (zu meiner Beruhigung) zu einem anderen Internisten (vom ersten hatte ich nichts erzählt). Ein Ultraschall des Herzens, bzw. des Oberbauches + Nabels war ohne Befund, ebenso fiel ein Hämokulttest negativ aus; ein Thorax-Röntgen war ebenso ergebnislos. Auch dieser Internist vermutete hinter den Oberbauchbeschwerden Schmerzen in der Bauchoberfläche, d.h. ausgelöst durch irgendwelchen Verspannungen, die er mir jedoch nicht genau erklären konnte; in Anbetracht meiner familiären Vorbelastung vermutete er (wie auch mein Hausarzt) eine (gen.) Angststörung bzw. Karzinophobie.

    Üblicherweise verschwanden bisher alle meine "Zipperlichen", wenn ich wusste, dass nichts "Ernstes" dahinter war. Diesmal war das anders. Ich konnte sie nicht so recht zurückdrängen, und musste ständig an diese "Beschwerden" denken bzw. träumte/träume zum Teil auch davon. Eines Tages war mir so übel, verbunden mit den Oberbauchschmerzen, dass mich ein Arbeitskollege in die Notaufnahme brachte. Dort wurde ich zunächst über mein Erscheinen gerügt und mir dann versprochen, alle meine Vermutungen abzuklären. (Zu diesem Zeitpunkt war das Lungenkrebs bzw. ein Tumor, der im Bauchraum sitzt und mir diese Beschwerden verursacht; dies wurde aber mit einem Kopfschütteln quittiert.) - d.h. geplant war Oberbauchsonographie + Blutuntersuchung u. EKG etc. ... letztlich wurde bis auf die Oberbauchsonographie (in Ermangelung eines freien Gerätes) ein großes Blutbild angefertigt, der Bauch abgetastet, die Lunge abgehört und ein EKG geschrieben, beides laut den Ärzten in bester Ordnung, sodass keine weiteren Untersuchungen notwendig seien. Die Diagnose lautete "Somatisierungsstörung" bzw. wurde ich an die Psychiatrische Ambulanz weiterverwiesen. -

    Zur Abklärung meines z.T. auftretenden Schwindels war ich einige Tage später bei einer Neurologin vorstellig, die letztlich ein MRT des Schädels anfertigen lies, welches auch in bester Ordnung war. Auch die Neurologin nahm mir Blut ab, und die Blutuntersuchung zeigte zusätzlich zu einem niedrigen Leukozytenwert von 3500 (Referenz: 4000-10800 Zellen/µl) einen 25-OH Vitamin D3-Mangel mit 15,1 (Referenz: 30-70 ng/ml) an. (Das Blut war ca. 1 Woche Nach dem Absetzen meiner Antibiotika entnommen.) - Die Diagnose der Neurologin (unter Einbeziehung aller Untersuchungen bzw. Symptome die ich ihr geschildert hatte) war letztlich: Überlastungssyndrom + Leukopenie, Vit. D3-Mangel; zu einer Blutkontrolle soll ich in ca. 4 Wochen wieder erscheinen; für die nächsten 8 Wochen soll ich 2x50 ggt/Woche Oleovit D3 nehmen. Gleichzeitig bekam ich eine Überweisung zu einer Physiotherapie.

    Ich war mittlerweile - da ich mir sicher bin, Hilfe zu benötigen - bei einer Psychotherapeutin (die vordergründig auf Basis von medizinischer Hypnose/Gesprächstherapie, systemischer Therapie u. Verhaltenstherapie arbeitet, da ich mich noch nicht mit Psychopharmaka herumschlagen wollte ... - deshalb war ich auch nach der Notaufnahmen-Episode nicht in der psychiatrischen Ambulanz) vorstellig und habe bereits 3 Therapiesitzungen hinter mir; zwischenzeitlich sind meine Oberbauchbeschwerden/Angst eigentlich besser geworden, nur seit ein paar Tagen sind sie wieder verstärkt hier; gleichzeitig fühle ich mich, als könne ich jederzeit umfallen, bin müde, kraftlos. - Nichtsdestotrotz werde ich heute Abend wieder meine 5 km-Laufrunde starten, die ich alle 2 Tage laufe, damit ich wenigstens ein bisschen Sport mache, was ich die letzten Jahre eigentlich nicht tat. ... Nun beginnt in mir erneut die Gedankenspirale zu keimen: was ist, wenn da doch etwas übersehen wurde. z.B. wenn ein Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Darmkrebs o.ä. diese Beschwerden verursacht. (Zu letzterem meinte der Internist: äußerst Unwahrscheinlich, gerade weil in meiner Familie keine Krebsfälle überhaupt bzw. DK im Speziellen bisher aufgetreten sind; zum Pankreas sagte er nichts bzw. hab ich deshalb auch nicht gefragt damals, worüber ich mich heute sehr ärgere ...) ...

    Ich überlege nun seit Tagen, mir einen (privaten) Termin zu einem weitern Ultraschall/MRT der Oberbauchorgane geben zu lassen; oder ist das sinnlos bzw. wiederum nur "Nährboden" einer (stressbedingten?) Angststörung? - Können meine Beschwerden allesamt psychisch Verursacht sein? (Da denke ich mir: sie sind ja nicht von heute auf morgen gekommen, also gehen sie wahrscheinlich nicht von heute auf morgen weg...) ... - Kann ich mich beruhigen, oder kündigt da irgendetwas Böses an? Vielen Dank für Eure Antworten,

    eniem

    P.S.: Beruflich stehe ich zZt unter Doppelbelastung, d.h. einerseits Studium, andererseits im Finalstadium meiner Dissertation neben einem 40h/Wo-Job und Musikertätigkeit an den Wochenenden; dies allerdings schon seit über 6 Jahren - mich wundert es, dass sich Stresssymptome bisher nicht früher bemerkbar gemacht hatten, falls das tatsächlich infolge des Stresses oder einer "verselbstständigten" Angst kommt ...

    (Und bzgl. der Doppelbelastung merke ich tagtäglich, dass ich eigentlich nicht das beruflich machen möchte, worüber ich gerade dissertiere, hier hält mich nur der Ehrgeiz über Wasser, diese Sache zu beenden; damit ich mich dann vollständig auf mein Musikstudium/Musikertätigkeit konzentrieren kann.)

    P.P.S.: Leider habe ich in diesem Sommer 2 Bekannte (allerdings beide 50+) an einem Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren; und in 2 Jahren zuvor 2 Studienkollegenan Keimzellen- bzw. Lymphdrüsenkrebs (letzterer konnte bei dem Kollegen auch erst nach angeblich 10 Ärzten diagnostiziert werden ...) ... und ja, keine Ahnung, aber möglich, dass mir das alles - auch nachträglich - sehr zusetzt und mich in diese Gedankenspirale getrieben hat. Ich weiß es ja selbst nicht.

    Vielen Dank jedenfalls fürs geduldige Lesen!


  • Re: Mache ich mich verrückt, oder bin ich ernst erkrankt?

    "wenn ich mich irgendwie bewege bzw. an die entsprechende Stelle drücke"

    Können Sie die Stelle genau orten?

    Wird der Schmerz stärker, wenn Sie sich vorbeugen oder richtig bücken?

    Kommentar


    • Re: Mache ich mich verrückt, oder bin ich ernst erkrankt?

      Sg. Hr. Dr. Riecke,

      besten Dank zunächst für Ihre Antwort!


      Können Sie die Stelle genau orten?

      Wird der Schmerz stärker, wenn Sie sich vorbeugen oder richtig bücken?
      Hm, das ist ja das Komische. Direkt 'definieren' kann ich diese Stelle nicht. Hauptsächlich tritt dieses 'Gefühl' am rechten Oberbauch auf, etwas unterhalb des rechten Rippenbogens. Es kann aber auch vorkommen, dass dieses Gefühl auf etwa derselben Höhe auftritt, dann jedoch eher mittig vom Bauch bzw. um den Nabel herum.

      Was das Bücken betrifft: hier lässt sich dieses Gefühl zum Teil 'reproduzieren' bzw. verstärken. Zwar nicht unbedingt, wenn ich mich "normal" vorbeuge/bücke, sondern eher, wenn ich gleichzeitig noch andere Tätigkeiten verrichte, wie z.B. sitzend nach vorne beugen und das Bein anheben muss, um mir die Schuhe anziehe, oder wenn stehend mich Bücke und ein Bein anwinkle, um mich anzuziehen etc. ...

      mlg,
      eniem

      Kommentar


      • Re: Mache ich mich verrückt, oder bin ich ernst erkrankt?

        Moin eniem,

        zunächst mal willkommen im Forum

        Was Deine Beschwerden angeht, so denke ich auch, daß sie bei Dir streßbedingt sind - jedenfalls, da die Ärzte nichts organisches finden konnten.

        Nach allem, was Du schreibst, beschäftigt Dich sehr viel, und Du bist mit Deinen 28 Jahren auch schon mit einer Reihe nicht so schöner Erfahrungen in Kontakt gekommen. Gerade auch die Tode Deiner Bekannten und Kollegen in so kurzem Zeitabstand - das würde nicht nur Dich mitnehmen, glaub mal.
        Ich bin kurz vor 40, meine Mutter ist vor sechs Jahren gestorben. Vor drei Jahren begannen bei mir massiv spürbare und phasenweise beeinträchtigende Depressionen und Angstsymptome. Auch, wenn da garantiert viele Faktoren zusammenkamen - Streß auf der Arbeit, Kind, alltäglicher Kleinkram - und ich u.a. wahrscheinlich auch über meine Mutter eine gewisse Anfälligkeit dafür mit auf den Lebensweg bekommen habe, so wird eben auch der (frühe) Tod meiner Mutter (sie ist gerade mal 58 geworden) 100% da mit reingespielt haben. Gerade auch seitdem machen mich auch Tode im Kollegenkreis, von denen ich mitbekomme, nochmals etwas betroffener - ich bekomme seitdem "plötzlich" mit, daß unser Leben, mein Leben endlich ist. Das hat mich 35 Jahre lang praktisch gar nicht beschäftigt. Nicht, daß 35 Jahre lang niemand gestorben wäre - aber ich glaube, erst mit dem Tod meiner Mutter ist da ein gehöriger Brocken "Welpenschutz" in der Hinsicht weggebrochen...

        Deshalb, auch, wenn das vielleicht nur ein geringer Trost ist: Daß solche Ereignisse Dich / uns beschäftigen, macht Dich / uns menschlich, und das ist - auch wenn es ein trauriger Anlaß ist - irgendwo beruhigend, oder?


        Aber zurück zu Dir:
        Da Du auch ansonsten eine Menge um die Ohren hast, halte Dich Deine Symptome für grundsätzlich nachvollziehbar und heutzutage (leider) relativ normal.

        Soll heißen:
        Weder machst Du Dich verrückt, noch bist Du ernsthaft erkrankt.

        Aber:
        Du solltest lernen, auf Deinen Aktions- und Streßpegel zu achten und wo möglich, den Druck rauszunehmen. Vor allem den Druck, den Du Dir evtl. nur selbst auferlegst.

        Daß sich Streß übrigens gern auf den Bauch bzw. den Magen auswirkt, ist übrigens deshalb normal, weil der Magen / Bauch ein emotionales Zentrum des Körpers ist - man spricht ja beispielsweise auch nicht umsonst davon, man solle "auf sein Bauchgefühl hören".
        Die "minimal gerötete Magenschleimhaut" deutet auf einen Magensäure-Überschuß hin, der in Deinem Fall sehr wahrscheinlich streßbedingt ist - der Anfang einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung). Auch, daß die Magenschmerzen bei Dir "wandern" und nicht immer am gleichen Ort sind, deutet meiner eigenen Erfahrung nach darauf hin.
        Hatte ich auch zweieinhalb Jahre lang mit zu tun...

        Hier würde ich Dir im ersten Ansatz Iberogast-Tropfen empfehlen, falls es die auch in Österreich gibt, oder ein vergleichbares pflanzliches Mittel gegen Magen- und Darmbeschwerden. Es wird Dir helfen, Deinen Bauchraum zu entspannen und auch eventuell überschüssige Magensäure zu regulieren, ohne direkt in den Organismus einzugreifen wie es andere "echte" Medikamente tun.
        Ferner Zirkulin Magenpastillen. Auch die helfen, überschüssige Magensäure zu neutralisieren, und die kannst Du auch bei Bedarf jederzeit einwerfen.

        Wenn es zu schlimm wird, kannst Du unterstützend auch mal für zwei Wochen Omeprazol oder Pantoprazol nehmen - sogenannte Protononenpumpenhemmer. Die setzen direkt an der Quelle der Magensäureproduktion an und blockieren so wirksam eine Überproduktion.
        Gibt es zumindest in Deutschland mittlerweile frei erhältlich in jeder Apotheke. 1x täglich eine Tablette, 20 mg.

        Ich hab während meiner Gastritiszeit regelmäßig Pantoprazol genommen, bestimmt ein bis anderthalb Jahre am Stück, in der Spitze sogar für einige Monate 40 mg. So lange allerdings natürlich nur nach Rücksprache mit und Ansage durch meinen Hausarzt!

        Zwei Wochen kannst Du allerdings bedenkenlos auch ohne Hausarzt nehmen, vorausgesetzt, Du hast keine Nebenwirkungen. Am besten ist es natürlich, sich mit dem Hausarzt trotzdem vorher kurz abzustimmen, damit er zumindest Bescheid weiß.


        Schließlich aber das A&O, das mir - glaube ich - am meisten geholfen hat:
        Du solltest Deine Ernährung ein klein wenig anpassen, sofern nicht bereits geschehen:
        • Möglichst keine Friteusen-Pommes oder -Schnitzel;
        • Kaffee immer mit mindestens einem kleinen Tropfen Milch;
        • wenig Fruchtsäure (d.h. Säfte möglichst verdünnt mit Wasser);
        • dafür aber mehr basisches Gemüse, insb. Salate und Paprika;
        • Fleisch und pflanzliche Fette sind grundsätzlich kein großes Problem - ich mache mir über meinen allabendlichen Salat immer kaltgepresstes Oliven- oder Leinsamenöl, null Problemo.
        • Billige 08/15-Öle sind tabu!
        • Süßspeisen und Desserts sind in Maßen ok, wenn sich Dein Magen ok anfühlt. Soll heißen: In meinen akuten Gastritis-Phasen hab ich darum nen Bogen gemacht, seitdem geht es aber ganz gut. Wenn ich es allerdings übertreibe, bekomme ich recht zügig die Quittung *g*
        Grundsätzlich sind abends auch (zu viele) Kohlenhydrate tabu!!!
        Das hängt damit zusammen, daß der menschliche Körper zur Verdauung von Kohlenhydraten Magensäure benötigt. Diese wird aber vorranging in der ersten Tageshälfte vom Körper produziert und praktisch gar nicht bzw. viel zu wenig nur in der Nacht. In der Folge liegen einem dann die drei Weizenbrötchen und der anschließende Schokopudding abends wie ein Stein im Magen - im Gegenzug muß der Körper dann am nächsten Morgen Magensäure ohne Ende produzieren... in gewisser Weise also doppelt ungesund.
        Wenn es also geht bzw. Du das gern ißt, steige auf Knäckebrot oder Vollkorntoast (getoastet natürlich) um. Dinkel-Vollkornbrot geht auch. Handelsübliche Weizenbrote aus den Großbäckereien solltest Du komplett meiden. Wenn, nimm ein gutes Vollkorn-Mischbrot vom Bäcker Deines Vertrauens.

        Ich esse seitdem abends meistens nen großen Salat mit Tomaten und Mozarella oder Thunfisch, eventuell auch mal Mais oder Kidneybohnen, Gurken, was eben in der Richtung so da ist. Und dazu 1-2 Scheiben Knäckebrot oder eben ein Vollkornbrot mit Dinkel (kein Schwarzbrot!) mit ein bißchen Wurst oder Käse.
        Alles tipp-topp seitdem

        Zuguterletzt:
        Vor jeder Mahlzeit eine Handvoll Nüsse einwerfen - Walnüsse, Paranüsse, Cashews...
        => Der Körper stellt sich dann in der Folge auf eine primär eiweiß-haltige Verdauung ein und produziert nicht unnötig viel Magensäure.


        Bzgl. der diversen Schmerzen im Rückenbereich tippe ich mal auf tieferliegende Muskelverspannungen - das glaubt man kaum, was ne ordentliche Verspannung alles bewirken kann, wenn man es nicht mal selbst erlebt hat. (BTW: Auch bei ner Gastritis können die Schmerzen bis in den Rücken ausstrahlen, so daß man glaubt, man hätte primär Rückenschmerzen!)

        Hier solltest Du mal sehen, daß Du mit achtsamen Entspannungsübungen drangehst. Moderaten Sport machst Du ja schon - ich denke, ein bißchen autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung wären eine sehr nützliche Ergänzung.


        Ich will's für Erste mal dabei belassen.

        In jedem Fall: Mach Dich nicht verrückt - denn Du bist es nicht - und bleibt ruhig. Mach Dir bewußt und lerne, daß das alles ganz normale Streßreaktionen Deines Körpers auf die derzeitigen Belastungen sind - das zu akzeptieren, macht es schon mal erträglicher.

        Und - ganz wichtig: Das wird auch wieder besser mit der Zeit, sofern Du Dich mit diesen und anderen Tipps ein bißchen beschäftigst und sie - oder eben auch andere - auch umsetzt. Leider gibt es nicht unbedingt ein allgemeingültiges Pauschalrezept - aber mit etwas Zeit und Geduld wirst Du die Dinge herausfinden, die Dir helfen


        LG, halt die Ohren steif,
        Alex

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        • Re: Mache ich mich verrückt, oder bin ich ernst erkrankt?

          Hallo Alex,

          vielen Dank für deine Antwort. Es tut gut zu hören und zu lesen, dass man nicht alleine ist, in mancherlei Belangen! Ich habe deine Antwort mit großem Interesse gelesen und werde versuchen mein Leben entsprechend anders zu gestalten bzw. 'umzukrempeln'.

          Leider hab' ich vorhin den Fehler gemacht, das Forum etwas weiter zu durchforsten, sodass meine Angst bzgl. eines Bauchspeicheldrüsenkrebses irgendwie wieder 'angefacht' wurde. (Obwohl ich merke, dass z.B. diese Rückenschmerzen sehr bewegungsabhängig sind, und manche der beschriebenen Oberbauchschmerzen ebenso. ... Zwar nicht alle, aber der überwiegende Teil. Dann ist mir wohl klar, dass es ab und an irgendwo "zwacken" und ziehen kann, aber ich habe irgendwie so die Sorge, dass vor 2 Monaten die beiden Ultraschalls eher im - zumindest von mir so gefühlten - 'Schnellgang' erledigt wurden bzw. ärgere ich mich darüber, dass ich nicht nachgefragt habe, wie's denn um die Bauchspeicheldrüse steht. Bzw. dass man mich damals in der Notaufnahme "nur" mit einem großen Blutbild abgefertigt hatte und in Anbetracht der hervorragenden Werte einen Ultraschall für nicht notwendig erachtete.)

          Möglich, dass das alles psychosomatisch verursacht wird ... man mag's kaum glauben.

          Liebe Grüße aus Österreich,
          eniem

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          • Re: Mache ich mich verrückt, oder bin ich ernst erkrankt?

            Hi eniem,

            Ich habe deine Antwort mit großem Interesse gelesen und werde versuchen mein Leben entsprechend anders zu gestalten bzw. 'umzukrempeln'.
            Meiner Erfahrung nach reicht "gestalten". Sei vorsichtig mit so Worten wie "umkrempeln" - je nachdem, wie Du veranlagt bist, lösen sie sonst eher zusätzlichen Druck und Streß aus.

            Bei mir war es damals während der Gastritis schon ganz konkret das Wort "Ernährungsumstellung": Nachdem ich mitbekommen habe, was sich manche - insb. Heilpraktiker und in meinen Augen weltfremde Ernährungspäpste darunter so vorstellen, hab ich erstmal dicht gemacht. Wenn es nach meinem individuellen Ernährungsplan von Anfang 2013 ginge, dürfte ich nur folgende Fleischsorten verzehren:

            Fasan, Hase, Hirsch, Kalb, Rebhuhn, Reh und Ziegenfleisch !!!

            Fische: Flunder, Jacobsmuscheln, Karpfen, Lachs, Makrele, Meerbrasse, Scholle, Seezunge, Stint, Taschenkrebs, Thunfisch, Wels und Zander

            Umgekehrt bei Obst keine Äpfel, keine Bananen, keine Mandarinen - dafür aber Nektarinen. Keine Trauben - aber Rosinen

            Schön ist auch Getreide - nur noch Essener Brot, Reiskleie, Reiswaffeln und Sojamehl !!!

            Hallo...?!?
            Ernährungsbewußtsein und Bio in allen Ehren (ich finde Bio gut, BTW) - aber wenn ich mich nach den Angaben tagtäglich ernähren müßte - um am besten auch noch alles frisch natürlich -, verbrächte ich meine Feierabende ausschließlich damit, diverse Biosupermärkte und Delikatess-Metzgereien abzuklappern. Von dem Geld, das das alles in der Qualität kosten würde und der Zeit, die für die Zubereitung dann abends anschließend noch draufgeht, gar nicht zu reden.

            Bitte richtig verstehen:
            Ich will diese Ernährungsprogramme damit nicht schlecht reden, ganz im Gegenteil.
            Aber man sollte - gerade, wenn das Leben ansonsten stressig und vollgestopft ist - gucken, daß man die Angaben primär als Anregungen und Impulse versteht und nicht als neue absolute Wahrheit. Und wenn man die nicht einhält, geht's einem schlecht... *verdreht-die-Augen*

            Also guck mal, daß Du für den Anfang mit ein paar einfachen Dingen beginnst, die Du im Alltag gut einbauen kannst. Die von mir zuvor geschilderten gehen für mich bspw. relativ problemlos.

            Versuche also, auch meine Tipps primär als Impulse zu verstehen, und löse Dich von zu absoluten, einengenden Begriffen

            Leider hab' ich vorhin den Fehler gemacht, das Forum etwas weiter zu durchforsten, sodass meine Angst bzgl. eines Bauchspeicheldrüsenkrebses irgendwie wieder 'angefacht' wurde.
            Ich kenne das auch.
            Aber ich denke, es ist ein guter Anfang, daß Dir dieser Umstand schonmal so bewußt ist - dann kommst Du da auch leichter wieder raus.

            Wenn Dir unwohl ist was die letzte Untersuchung "im Schnellgang" angeht, dann besprich das mit Deinem Arzt und laß Dir ggfs. einen weiteren Termin geben. Vielleicht sind die Bilder vom ersten Termin auch gespeichert worden und ihr könnt sie nachträglich nochmal etwas ausführlicher besprechen.

            Ich habe damals während meiner Gastritis auch zwei unabhängige Untersuchungen auf Helicobacter machen lassen, weil ich dem ersten Ergebnis nicht 100% vertraut habe. Seitdem hab ich da gedanklich Ruhe. Genauso mit meiner Depression und Angststörung: Erst, nachdem mir mehrere Fachleute (2 niedergelassene Ärzte, 2 Therapeuten und dann noch ein Arzt, eine Therapeutin und das Pflegepersonal in einer psychosomatischen Klinik) immer wieder das gleiche erklärt und klargemacht haben und ich mir über diverse Bücher zusätzliches Wissen gleicher Tonart angelesen habe, hab ich dann irgendwann die nötige Ruhe und Gelassenheit entwickelt, die Sache nicht mehr unnötig zu hinterfragen oder zu dramatisieren (jedenfalls allermeistens *g*).

            Also geh ruhig nochmal auf Deinen Arzt zu und sag ihm, daß Du da noch unsicher bist und gerne etwas mehr Klarheit hättest.
            Letzten Endes bist Du ja in der Lage, Dich von Untersuchung und negativen Befunden normalerweise beruhigen zu lassen, hast Du eingangs beschrieben.

            Also kein Grund zum Verzweifeln - das wird auch dieses Mal wieder so sein.
            Ich jedenfalls bin mir aufgrunddessen, was Du schreibst, relativ sicher, daß es "nur" psychosomatisch ist.
            Und ja - unsere Psyche kann so ziemlich jedes körperliche Symptom verursachen... ist leider so.

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