mit mir (m, bald 28 Jahre; nichtraucher, 185 cm/78 kg) geht es mal wieder durch: Seit einiger Zeit (ca. 2-3 Monate) habe ich 'Schmerzen' im rechten Oberbauch. Diese äußern sich eher dumpf, d.h. von drückend, ziehend, bis stechend und sind meist spürbar, wenn ich mich irgendwie bewege bzw. an die entsprechende Stelle drücke (manchmal fühlt sich der "Schmerz" so an, als drücke man auf ein Hämatom, das man sich infolge einer Stoßverletzung geholt hat). Bzw. weiß ich gar nicht mehr wirklich, was ich wahrnehme ... vielleicht ist es ja sändig da, ich weiß es nicht. Die Stelle des Schmerzes ist jedenfalls nicht immer eindeutig zu beschreiben: vorwiegend ist es der Bereich, wo der Großteil der Leber ist; manchmal ist die Oberbauchmitte (so an der Leberspitze, kurz unterhalb des Brustbeins) betroffen, manchmal der rechte Rippenbogen; dann die gesamte rechte Flanke, oder der rechte Rippenbereich. Dann wiederum der Bereich bis zum Nabel bzw. oberhalb des Nabels; teilweise gibt es entsprechende Schmerzen auch an (denselben?) Stellen des Rückens. Teils sind Rückenschmerzen da (direkt unter dem rechten Schulterblatt bzw. zwischen beiden Schulterblättern, welche neuerdings auch in die rechte Schulter bzw. den rechten Arm z.T. bis in die Fingerspitzen ausstrahlen; z.T. auch Kreuzschmerzen, die sich auch hinten im Becken bemerkbar machen ...) Die Schmerzen sind nun nicht so, dass ich sie nicht aushalten würde (mit Ausnahme, wenn ich meinen Ellenbogen anwinkle, so dass der Unterarm den Oberarm berührt, dann gibt es wie einen "Schmerzblitz" im Arm), nein, sie verursachen mir stets "Unbehagen". Hinzu kommt seit einiger Zeit das Gefühl von Müdigkeit (trotz 9 Stunden Schlaf), Abgeschlagenheit und das Gefühl einer bevorstehenden Ohnmacht, und dem Gefühl, sich wie auf "Watte" zu bewegen, "müde Knie", d.h. mit recht weichen Knien, teilweise ist dies mit "latenter" Übelkeit und Schwindel, z.T. Juckreiz an verschiedenen Stellen, vorwiegend im Bart-Bereich und all das mitunter von einer Art 'Angst' begleitet verbunden. (Wobei letztere dann wohl erst recht zum Tragen kommt, wenn sich die geschilderten Symptome verstärken oder dadurch verstärken.) Oft merke ich auch, dass es in jenem Oberbauchquadranten, der mir "Probleme" bereitet öfters zu Darmgeräuschen kommt, d.h. es gluckst und gurgelt ...
Da ich weiß, dass ich hypochondrisch veranlagt bin (Vater bzw. Großmutter; Mein Vater leidet auch unter Hypochondrie u. Burnout bzw. Depression), habe ich die in Österreich bestehende Möglichkeit der jährlichen Gesundenuntersuchung stets genutzt, meist im Februar des Jahres. In diesem Jahr ging es mir aber generell so gut, dass ich dazu keinen Anlass sah und keinen Termin diesbezüglich vereinbart habe. Durch ziemlich viel Stress in der Arbeit ist mir dann zunächst dieses Drücken im Oberbauch (Ende August) aufgefallen. Daraufhin habe ich mir einen Termin für eine Gesundenuntersuchung geben lassen, welchen ich erst im November bekam. Das war mir allerdings eine zu lange Wartezeit, weswegen ich bei einem Internisten vorstellig wurde. Ein (meinem Empfinden nach recht "oberflächlich" durchgeführter) Oberbauch-Ultraschall zeigte keine Auffälligkeiten, ebensowenig die Blutuntersuchung; EKG auch nicht und auch eine Magenspiegelung war o.B. (lediglich minimal gerötete Magenschleimhaut). Letztlich wurde eine mögliche Histamin-Intoleranz festgestellt. Dann bekam ich eine eitrige Angina, welche erfolgreich durch meinen Hausarzt mit Antibiotika behandelt wurde. Als die Angina vorbei war, spürte ich wieder diese Oberbauchschmerzen bzw. Müdigkeit/Schlappheit und war deshalb beim Hausarzt. Dieser vermutete dahinter nichts Schlimmes, zumindest nichts Organisches, überwies mich aber (zu meiner Beruhigung) zu einem anderen Internisten (vom ersten hatte ich nichts erzählt). Ein Ultraschall des Herzens, bzw. des Oberbauches + Nabels war ohne Befund, ebenso fiel ein Hämokulttest negativ aus; ein Thorax-Röntgen war ebenso ergebnislos. Auch dieser Internist vermutete hinter den Oberbauchbeschwerden Schmerzen in der Bauchoberfläche, d.h. ausgelöst durch irgendwelchen Verspannungen, die er mir jedoch nicht genau erklären konnte; in Anbetracht meiner familiären Vorbelastung vermutete er (wie auch mein Hausarzt) eine (gen.) Angststörung bzw. Karzinophobie.
Üblicherweise verschwanden bisher alle meine "Zipperlichen", wenn ich wusste, dass nichts "Ernstes" dahinter war. Diesmal war das anders. Ich konnte sie nicht so recht zurückdrängen, und musste ständig an diese "Beschwerden" denken bzw. träumte/träume zum Teil auch davon. Eines Tages war mir so übel, verbunden mit den Oberbauchschmerzen, dass mich ein Arbeitskollege in die Notaufnahme brachte. Dort wurde ich zunächst über mein Erscheinen gerügt und mir dann versprochen, alle meine Vermutungen abzuklären. (Zu diesem Zeitpunkt war das Lungenkrebs bzw. ein Tumor, der im Bauchraum sitzt und mir diese Beschwerden verursacht; dies wurde aber mit einem Kopfschütteln quittiert.) - d.h. geplant war Oberbauchsonographie + Blutuntersuchung u. EKG etc. ... letztlich wurde bis auf die Oberbauchsonographie (in Ermangelung eines freien Gerätes) ein großes Blutbild angefertigt, der Bauch abgetastet, die Lunge abgehört und ein EKG geschrieben, beides laut den Ärzten in bester Ordnung, sodass keine weiteren Untersuchungen notwendig seien. Die Diagnose lautete "Somatisierungsstörung" bzw. wurde ich an die Psychiatrische Ambulanz weiterverwiesen. -
Zur Abklärung meines z.T. auftretenden Schwindels war ich einige Tage später bei einer Neurologin vorstellig, die letztlich ein MRT des Schädels anfertigen lies, welches auch in bester Ordnung war. Auch die Neurologin nahm mir Blut ab, und die Blutuntersuchung zeigte zusätzlich zu einem niedrigen Leukozytenwert von 3500 (Referenz: 4000-10800 Zellen/µl) einen 25-OH Vitamin D3-Mangel mit 15,1 (Referenz: 30-70 ng/ml) an. (Das Blut war ca. 1 Woche Nach dem Absetzen meiner Antibiotika entnommen.) - Die Diagnose der Neurologin (unter Einbeziehung aller Untersuchungen bzw. Symptome die ich ihr geschildert hatte) war letztlich: Überlastungssyndrom + Leukopenie, Vit. D3-Mangel; zu einer Blutkontrolle soll ich in ca. 4 Wochen wieder erscheinen; für die nächsten 8 Wochen soll ich 2x50 ggt/Woche Oleovit D3 nehmen. Gleichzeitig bekam ich eine Überweisung zu einer Physiotherapie.
Ich war mittlerweile - da ich mir sicher bin, Hilfe zu benötigen - bei einer Psychotherapeutin (die vordergründig auf Basis von medizinischer Hypnose/Gesprächstherapie, systemischer Therapie u. Verhaltenstherapie arbeitet, da ich mich noch nicht mit Psychopharmaka herumschlagen wollte ... - deshalb war ich auch nach der Notaufnahmen-Episode nicht in der psychiatrischen Ambulanz) vorstellig und habe bereits 3 Therapiesitzungen hinter mir; zwischenzeitlich sind meine Oberbauchbeschwerden/Angst eigentlich besser geworden, nur seit ein paar Tagen sind sie wieder verstärkt hier; gleichzeitig fühle ich mich, als könne ich jederzeit umfallen, bin müde, kraftlos. - Nichtsdestotrotz werde ich heute Abend wieder meine 5 km-Laufrunde starten, die ich alle 2 Tage laufe, damit ich wenigstens ein bisschen Sport mache, was ich die letzten Jahre eigentlich nicht tat. ... Nun beginnt in mir erneut die Gedankenspirale zu keimen: was ist, wenn da doch etwas übersehen wurde. z.B. wenn ein Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Darmkrebs o.ä. diese Beschwerden verursacht. (Zu letzterem meinte der Internist: äußerst Unwahrscheinlich, gerade weil in meiner Familie keine Krebsfälle überhaupt bzw. DK im Speziellen bisher aufgetreten sind; zum Pankreas sagte er nichts bzw. hab ich deshalb auch nicht gefragt damals, worüber ich mich heute sehr ärgere ...) ...
Ich überlege nun seit Tagen, mir einen (privaten) Termin zu einem weitern Ultraschall/MRT der Oberbauchorgane geben zu lassen; oder ist das sinnlos bzw. wiederum nur "Nährboden" einer (stressbedingten?) Angststörung? - Können meine Beschwerden allesamt psychisch Verursacht sein? (Da denke ich mir: sie sind ja nicht von heute auf morgen gekommen, also gehen sie wahrscheinlich nicht von heute auf morgen weg...) ... - Kann ich mich beruhigen, oder kündigt da irgendetwas Böses an? Vielen Dank für Eure Antworten,
eniem
P.S.: Beruflich stehe ich zZt unter Doppelbelastung, d.h. einerseits Studium, andererseits im Finalstadium meiner Dissertation neben einem 40h/Wo-Job und Musikertätigkeit an den Wochenenden; dies allerdings schon seit über 6 Jahren - mich wundert es, dass sich Stresssymptome bisher nicht früher bemerkbar gemacht hatten, falls das tatsächlich infolge des Stresses oder einer "verselbstständigten" Angst kommt ...
(Und bzgl. der Doppelbelastung merke ich tagtäglich, dass ich eigentlich nicht das beruflich machen möchte, worüber ich gerade dissertiere, hier hält mich nur der Ehrgeiz über Wasser, diese Sache zu beenden; damit ich mich dann vollständig auf mein Musikstudium/Musikertätigkeit konzentrieren kann.)
P.P.S.: Leider habe ich in diesem Sommer 2 Bekannte (allerdings beide 50+) an einem Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren; und in 2 Jahren zuvor 2 Studienkollegenan Keimzellen- bzw. Lymphdrüsenkrebs (letzterer konnte bei dem Kollegen auch erst nach angeblich 10 Ärzten diagnostiziert werden ...) ... und ja, keine Ahnung, aber möglich, dass mir das alles - auch nachträglich - sehr zusetzt und mich in diese Gedankenspirale getrieben hat. Ich weiß es ja selbst nicht.
Vielen Dank jedenfalls fürs geduldige Lesen!
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