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Stress und Blutdruck

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  • Stress und Blutdruck

    Ich habe seit einigen Monaten Probleme mit zu hohem Blutdruck, die mein Arzt auf Stress zurückführt. Dabei ist der Druck nicht generell zu hoch, sondern nur an manchen Tagen und auch nur am Nachmittag und Abend, sonst habe ich normale Werte. Direkte Auslöser kann ich mit dem besten Willen nicht finden, oft treten die Probleme gerade an ruhigen Tagen auf. Stress im Sinne von hoher Arbeitslast, Zeitdruck etc. habe ich eher wenig, dafür aber ziemlich belastende Situationen im Hintergrund: Pendeln zwischen zwei Wohnsitzen, Pläne, meinen jetzigen Beruf aufzugeben und nochmals etwas ganz Neues anzufangen. Ist es möglich, dass sich Stress so quasi zeitversetzt in körperlichen Symptomen manifestiert? Hat jemand Erfahrungen?


  • Re: Stress und Blutdruck

    Ist es möglich, dass sich Stress so quasi zeitversetzt in körperlichen Symptomen manifestiert?
    Es ist sogar sehr oft so, das man in Stresssituationen funktioniert und keine Symptome wahrnimmt, diese aber im Ruhezustand intensiver werden.
    Auch kontinuierlicher Stress, den man weniger wahrnimmt, kann irgendwann geballte Symptome machen, gerade in Ruhephasen.

    Es ist ja auch ein bekanntes Phänomen, das man oft am WE oder im Urlaub krank wird, also gerade wenn nichts los ist und der Körper, sowohl die Psyche, Zeit hat sich um sich selber zu kümmern und weniger Adrenalin produziert wird.

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    • Re: Stress und Blutdruck

      "Ist es möglich, dass sich Stress so quasi zeitversetzt in körperlichen Symptomen manifestiert?"

      Unbedingt.

      Der Blutdruck (RR) wird autonom vom vegetativen Nervensystem geregelt (das auch deshalb als autonomes bezeichnet wird).

      Auf dieses System gibt es verschiedene Einflussfaktoren.

      Der bekannteste ist der hormonelle Weg, in dem bei Gefahr, Angst, Erregung über die Nebenniere Kortisole - auch Stressoren genannt - ausgeschüttet werden und an der hypophysär-hypothalamischen Übergangsregion vom hormonellen inde Tranmitterbereich übergehen und so das Gehirn erreichen.

      Der andere ist ein direkter Weg: Anspannung, die durch schicksalhafte oder belastende Faktoren, manchmal aber auch nur wegen einer intensiven, über einen längeren Zeitraum andauernden Inanspruchnahme erreichen über Kortex und Hippocampus (limbisches System) die Schaltstellen des vegetativen Nervensystem und beeinflussen den RR (fast immer mit einer Erhöhung).

      Dieser Mechanismus wird vermutlich bei Ihnen in Gang gesetzt.

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      • Re: Stress und Blutdruck

        Vielen Dank für die prompte Antwort. Haben Sie vielleicht auch einen Tip, was am besten helfen könnte? Entspannungsübungen bringen in einem solchen Fall ja wohl nichts und haben es bisher auch nicht getan. Ausgleich versuche ich bereits zu schaffen (Musizieren, Sport).

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        • Re: Stress und Blutdruck

          Hast du denn über längere Zeit Entspannungstechniken versucht, welche Formen und auch richtig, von Grund auf, gelernt?
          Was für einen Sport machst du und wie häufig?

          Nach meinen, rein subjektiven, Erfahrungen wird es besser wenn die Sorgen weniger werden.
          Wenn du also akzeptierst das es so ist, aber weißt das nichts schlimmes passieren kann.
          Kurz gesagt, wenn es dir in gewisser Weise egal ist, weil nicht schlimm, dann fällt es dir auch nicht mehr so auf und es wird auch besser.

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          • Re: Stress und Blutdruck

            "Kurz gesagt, wenn es dir in gewisser Weise egal ist..."

            Genauso sehe ich das auch.

            Wenn es Ihnen gelingt, die Dinge distanzierter zu sehen, nicht zu grübeln oder Bedenken zu zu lassen, dann normalisieren sich auch RR-Schwankungen.

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            • Re: Stress und Blutdruck

              Hast du denn über längere Zeit Entspannungstechniken versucht, welche Formen und auch richtig, von Grund auf, gelernt?
              Ich habe es im Sommer einige Wochen lang mit getakteter Atmung (6 Atemzüge pro Minute) versucht und das auch täglich geübt. Auf den Blutdruck hat das aber leider keine oder sogar einen nachteiligen Einfluss. Es funktioniert in der Arztpraxis, aber dort ist der Auslöser für den erhöhten Wert ja sehr direkt, die Aufregung des Arztbesuchs. Zu Hause habe ich es sogar schon geschafft, den Druck mit einer Minute Taktatmung von 132 auf 162 hochzuschrauben und das Experiment dann abgebrochen.

              Was für einen Sport machst du und wie häufig?
              Ich trainiere auf dem Minitrampolin, möglichst täglich 30 Minuten. Das hilft sehr gut, Spannungen abzubauen, macht auch gute Laune. Ausserdem reite ich, in der Regel Ausritte mit dem eigenen Pferd, ca. 3 Mal pro Woche. Das ist in der Regel auch sehr entspannend.



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              • Re: Stress und Blutdruck

                An deiner Stelle würde ich es mal mit AT versuchen, da solltest du aber in einem Kurs richtig lernen.
                Progressive Muskelentspannung könnte das Ganze ergänzen.

                Wenn die Zeit vorhanden ist wäre auch Ausdauersport hilfreich, Joggen z.B.

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                • Re: Stress und Blutdruck

                  An deiner Stelle würde ich es mal mit AT versuchen, da solltest du aber in einem Kurs richtig lernen.
                  Progressive Muskelentspannung könnte das Ganze ergänzen.
                  Ich werde mich mal nach Kursen umsehen. Wegen meiner beruflichen Situation wird es aber wohl eher schwierig, da ich kaum je 6 Wochen oder gar mehr immer am selben Wochentag am selben Ort bin. Progressive Muskelentspannung könnte man wohl schneller lernen, vielleicht wäre das ein Anfang.

                  Wenn die Zeit vorhanden ist wäre auch Ausdauersport hilfreich, Joggen z.B.
                  Ich würde das Trampolin schon als Ausdauersport bezeichnen. Andere benutzen ein Laufband oder ein Fahrrad, ich springe halt auf dem Trampolin. Sind 30 Minuten pro Tag immer noch zu wenig? Joggen ist gar nicht mein Ding, Laufen war schon als Kind und in der Schule mein schlimmster Albtraum.

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                  • Re: Stress und Blutdruck

                    "Kurz gesagt, wenn es dir in gewisser Weise egal ist..."

                    Genauso sehe ich das auch.

                    Wenn es Ihnen gelingt, die Dinge distanzierter zu sehen, nicht zu grübeln oder Bedenken zu zu lassen, dann normalisieren sich auch RR-Schwankungen.
                    Distanz ist natürlich schwierig, wenn man gerade dabei ist, seinen Lebensentwurf über den Haufen zu werfen. Ich glaube allerdings nicht, dass ich viel grüble. Der Entscheid ist schon vor längerer Zeit gefallen, und Angst vor der Zukunft habe ich nicht. Die Probleme können zum Beispiel auch nach einem netten Zusammensein mit Freunden auftreten, bei dem solche Themen nicht im Entferntesten angesprochen wurden. Das ist auch der Grund, warum ich lange nicht geglaubt habe, dass die Schwankungen durch Stress ausgelöst werden.

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                    • Re: Stress und Blutdruck

                      Sind 30 Minuten pro Tag immer noch zu wenig?
                      Ich würde sagen das richtet sich danach wie intensiv das ist.

                      Es ist aber ein großer Unterschied ob du auf einem Gerät trainierst, oder in der Natur.
                      Nicht nur das unter freiem Himmel allerhand Prozesse in Gang gesetzt werden die gut für die Psyche und das allgemeine Wohlbefinden sind, es ist auch so das z.B. im Wald durch die Bäume Stoffe produziert werden die wir einatmen und die dann das Immunsystem stärken.

                      Ich kann da nur von mir sprechen und sagen das Aktivitäten im Freien eine vollkommen andere, viel positivere, Wirkung haben als das was man zuhause tut, oder im Fitnessstudio.
                      Mal abgesehen davon das, wenn du einen Blick für die Natur hast, es auch immer etwas zu entdecken gibt was die Stimmung hebt.
                      Für mich habe ich festgestellt das ich sogar schwimmen nach kurzer Zeit unglaublich öde finde, sofern das im Schwimmbad stattfindet, zu eintönig.

                      Natürlich solltest du keinen Sport machen der dir gegen den Strich geht, es gibt aber noch andere Aktivitäten die draußen gemacht werden können.
                      Aber du reitest ja auch, wenn es nicht durchgehend in der Halle ist sondern auch in der Natur, ist das ja genauso Sport im Freien.;-)
                      Ich finde halt die Kombination von Bewegung, auch so das sie wirklich körperlich anstrengt und Natur am effektivsten.

                      Progressive Muskelentspannung kann man auch gut ohne große Anleitung machen, bzw. die Anleitung auf den CD's oder dem was im Netz dazu zu finden ist dürfte ausreichen.
                      Wichtig ist das wirklich über längere Zeit durchzuhalten, die Zeit dafür fest einzuplanen.
                      Natürlich wäre AT effektiver, gerade weil, meiner Meinung nach, dadurch die Körperfunktionen viel besser beeinflusst werden können.

                      """Die Probleme können zum Beispiel auch nach einem netten Zusammensein mit Freunden auftreten, bei dem solche Themen nicht im Entferntesten angesprochen wurden."""

                      Ja, aber die Probleme treten "danach" auf.
                      Das heißt ja auch, solange du abgelenkt bist sind sie nicht so präsent, erst wenn Körper und Geist die Zeit haben sich dem wieder zuzuwenden, z.B. "nach" dem Treffen mit Freunden.
                      Gerade wenn es nichts gibt was ablenkt konzentriert sich alles auf einen selber, der Fokus geht auf das was gerade im Mittelpunkt steht und wenn du alleine bist, dann bist das du und auch deine Körperfunktionen.
                      Manche Menschen ertragen es nicht alleine zu sein, oder einfach mal zur Ruhe zu kommen, eben weil sie dann Dinge an sich wahrnehmen die ihnen Angst machen, aber im Grunde ganz normal sind.

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                      • Re: Stress und Blutdruck

                        Ich finde halt die Kombination von Bewegung, auch so das sie wirklich körperlich anstrengt und Natur am effektivsten.
                        Bei mir ist das halt getrennt, Anstrengung zu Hause (nicht im Studio) auf dem Trampolin, Natur mit zu Pferd, was meist nicht so anstrengend ist. Halle gibt es übrigens bei uns nicht, wir sind immer draussen.

                        Ja, aber die Probleme treten "danach" auf.
                        Das heißt ja auch, solange du abgelenkt bist sind sie nicht so präsent, erst wenn Körper und Geist die Zeit haben sich dem wieder zuzuwenden, z.B. "nach" dem Treffen mit Freunden.
                        Gerade wenn es nichts gibt was ablenkt konzentriert sich alles auf einen selber, der Fokus geht auf das was gerade im Mittelpunkt steht und wenn du alleine bist, dann bist das du und auch deine Körperfunktionen.
                        Manche Menschen ertragen es nicht alleine zu sein, oder einfach mal zur Ruhe zu kommen, eben weil sie dann Dinge an sich wahrnehmen die ihnen Angst machen, aber im Grunde ganz normal sind.
                        Das stimmt schon, aber den Blutdruck kann ich natürlich erst nachher messen - wie er sich während des Zusammenseins selbst verhält, weiss ich schlicht nicht. Ich vermute, er ist dann auch schon erhöht, aber das spürt man ja nicht. Es ist jedenfalls nicht so, dass ich mich nachher schlecht oder einsam fühle. Alleinsein ist sicher nicht das Problem, ich lebe seit über 20 Jahren allein und fühle mich dabei sehr wohl. Im Gegenteil, als introvertierter Typ brauche ich meine Zeit alleine und fühle mich eher gestresst, wenn ich sie nicht bekomme.

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                        • Re: Stress und Blutdruck

                          Vielleicht würde es helfen keinen Blutdruck mehr zu messen?

                          Ich kenne welche, die haben immer einen sehr hohen Blutdruck sobald gemessen wird, was definitiv an der Prozedur des Messens liegt.

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                          • Re: Stress und Blutdruck

                            Vielleicht würde es helfen keinen Blutdruck mehr zu messen?

                            Ich kenne welche, die haben immer einen sehr hohen Blutdruck sobald gemessen wird, was definitiv an der Prozedur des Messens liegt.
                            Das ist ganz sicher ein Faktor, der bei mir auch eine Rolle spielt. Es geht mir in der Arztpraxis seit 15 Jahren so, und eine kürzlich durchgeführte 24h-Messung war ein reines Desaster, weil ich bei jeder Messung von neuem furchtbar aufgeregt war. Aber: bei der Selbstmessung treten die hohen Werte ja eben nicht immer auf, sondern nur an manchen Tagen und nur zu bestimmten Tageszeiten. Da die Messumstände immer dieselben sind, kann's also nicht nur daran liegen. Wenn ich mich übrigens gestresst fühle, messe ich nicht, das bringt definitiv nichts.

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                            • Re: Stress und Blutdruck

                              Ich habe progressive Muskelentspannung mal versucht mit einer Anleitung auf CD, und danach einige Male geübt. Heute habe ich Probe aufs Exempel gemacht, aber irgendwie scheine ich paradox veranlagt zu sein. Jedenfalls war der Blutdruck nachher, gemessen noch im Liegen, erhöht, während er vorher normal war. Ich bin etwas ratlos. Einen großen positiven Effekt hatte ich nicht erwartet, aber zumindest auch keinen gegenteiligen.

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