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Angst vor STI's

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  • Angst vor STI's

    hallo Herr Dr. Und an alle forenmitglieder,

    ich habe seit ca 1.5 Jahren Probleme mit meinem urogenitaltrakt. Das heißt mehr Harndrang, missempfindungen, teilweise klarer Ausfluss! Teilweise sind die Beschwerden komplett weg...auch vom stresspegel abhängig...
    ich habe eine Menge an Untersuchungen hinter mir, die alle ohne Befund waren. Laut zwei Urologen eher ein psychosomatisches Problem. Im Internet liest man nur Horrorgeschichten über Chlamydien und geschlechtskrankheiten generell. Ein negatives Ergebnis hätte keine Aussagekraft! Daher habe ich große Angst vor Chlamydien etc & das obwohl ich zweimal die sicherste nachweismethode machen lassen habe. (PCR Nachweis) laut Blutuntersuchung kam ich z.B noch nie mit dem Erreger in Kontakt...
    vor 4 Jahren hatte ich eine 'echte infektion', damals konnten auch keime nachgewiesen werden...hat sich da evtl ein Trauma in meinem Kopf eingenistet??
    meine Frage ist jetzt, kann man durch Ängste körperliche Symptome einer bestimmten Krankheit (in diesem Fall chlamydien) hervorrufen? Ich denke nahezu 24stunden an mein 'Problem' und beschäftige mich nahezu ständig damit...

    vielen dank Anke für eure Antworten


  • Re: Angst vor STI's

    Kurzer Nachtrag...
    ich bin männlich, 26 Jahre
    der klare Ausfluss ist sehr wenig und würde von den Urologen (2) als lusttropfen bezeichnet! Gibt es hierzu vom Dr eine Einschätzung, kann man den lusttropfen durch die Psyche beeinflussen bzw steuern?

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    • Re: Angst vor STI's

      Die Psyche kann alles!

      Du solltest nicht mehr googlen, solange du das weiter machst wird sich sowieso nichts bessern, eher im Gegenteil.

      Kommentar


      • Re: Angst vor STI's

        "Gibt es hierzu vom Dr eine Einschätzung, kann man den lusttropfen durch die Psyche beeinflussen bzw steuern?"

        Hallo Fernando,

        das Wichtigste bei Ihrem Problem ist die Einstellung dazu.

        Wenn Sie gelassen und distanziert - quasi wie aus der Ferne - auf Ihre Beschwerden schauen, (die "Lusttropfen" eingeschlossen), dann werden sie sich entfernen und alsbald ganz verschwinden.

        Das Wichtigste haben Sie gemacht: eine gründliche urologische Abklärung.
        Bei fehlender organischer Ursache ergibt sich dann die psychosomatische Genese.
        Das ist aber leider meist kein Grund zur Erleichterung, denn eine Entzündung lässt sich oft so behandeln, dass nichts mehr bleibt, man sozusagen wieder gesund ist. Auch ohne besondere Mitarbeit.

        Bei einer Psychogenese ist das völlig anders, ohne Mitarbeit und Motivation ändert sich nichts.
        Die Psychotherapie weist eigentlich nur den Weg, den man selber gehen muss.

        Aber in Ihrem Fall - auch beschwerdefreie Zeiten - scheint das Ganze noch nicht so fixiert, dass Sie das Problem nicht allein angehen können (s. erster Absatz).

        Lassen Sie vor allem aber das "Googlen". Das führt Sie völlig in die Irre, weil Suchmaschinen stets die ungünstigste, körperliche Variante wählen. Bei psychosomatischen Beschwerden versagen sie zwangsläufig.

        Alles Gute und berichten Sie weiter.

        Dr. Riecke

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        • Re: Angst vor STI's

          Vielen Dank für die beiden Antworten. Ich weiß ich muss das googeln lassen, aber es ist so schwierig wenn man dauernd daran denkt. Die Beschwerden sind das erste an das ich morgens denke wenn ich aufwache und das macht mich gleich nervös und unruhig...ich schaue sofort nach ob ich 'ausfluss' habe...
          Herr Dr, ich war mal auf ihrer Homepage und habe gesehen, dass sie auf 'sexualitat' spezialisiert sind. Sind Ihnen Fälle bekannt, wo durch verstärkte Beobachtung und Unruhe, lusttropfen produziert werden?

          VG,
          Fernando

          Kommentar


          • Re: Angst vor STI's

            "Sind Ihnen Fälle bekannt, wo durch verstärkte Beobachtung und Unruhe, lusttropfen produziert werden?"

            Ja, auch bei unspezifischer Erregung/Unruhe können diese Sekrete abgesondert werden. Insofern ist der Begriff "Lusttropfen" auch nicht ganz korrekt.

            Kommentar


            • Re: Angst vor STI's

              Guten Morgen Herr Dr. Riecke,
              Lieben Dank für Ihre erneute Antwort, die mich sehr beruhigt hat!

              Kommentar



              • Re: Angst vor STI's

                Es ist auf jeden Fall sehr schwer das distanziert zu sehen bzw fällt es mir sehr schwer...
                heute morgen bin ich aufgewacht und hatte 2 große weiße flecken in der Unterhose. Ich hatte auch bewusst mehrere Erektionen heute morgen, allerdings haben mich die flecken wieder voll zum nachdenken gebracht..auch wenn es wahrscheinlich völlig normal ist...

                Kommentar


                • Re: Angst vor STI's

                  auch wenn es wahrscheinlich völlig normal ist...
                  Das ist es, denn Nachts wird die Potenz trainiert und Erektionen sowie die daraus resultierenden Begleiterscheinungen gehören dazu.

                  Kommentar


                  • Re: Angst vor STI's

                    Tired ich möchte dir ganz herzlich danken das du mir immer antwortest. Ich rechne dir das hoch an, dass du so gerne hilfst. Finde ich super!
                    dadurch, das ich wohl an psychosomatischer CPPS/Reizblase 'leide', fällt es mir eben so schwer so normale Sachen als normal anzusehen (Vorallem weil im Internet halt zu Ausfluss immer Infektion steht). Zum einen wohl weil ich von Anfang an gedacht habe, dass es bei mir nicht psychosomatisch ist....ich kann es zwar voll verstehen das es psychosomatisch ist, so wie ich mich verhalte. Nur bin ich den ganzen Tag ängstlich und denke halt drüber nach ob es wirklich normal ist...das fällt mir echt Mega schwer! Und langsam verliert auch meine Freundin (verständlicherweise etwas die Geduld)

                    Kommentar



                    • Re: Angst vor STI's

                      Die meisten psychischen Erkrankungen können erst besser werden, wenn man sie akzeptiert und sich dann dementsprechend den geeigneten Gegenmaßnahmen zuwenden kann.

                      Du stehst aber nicht damit alleine da, das du die Diagnose nicht annehmen kannst.
                      Gerade weil die Psyche physische Symptome erzeugt, fällt es den meisten Menschen mit einer Angsterkrankung besonders schwer das als Teil der Angststörung zu sehen, wo doch der Körper eine vollkommen andere Sprache spricht.
                      Es kann leichter fallen wenn du es schaffst Psyche und Physis ganzheitlich zu betrachten, das was in deiner Psyche los ist spiegelt sich in den physischen Erscheinungen wieder.
                      Eine Angststörung ist eine vollwertige Erkrankung, genauso ernst zu nehmen wie eine physische Erkrankung und hat nichts mit Unvermögen, oder Schwächen zu tun.

                      Es gibt natürlich in der heutigen Zeit einen ganz wichtigen Faktor der das Annehmen von psychischen Ursachen nochmal erschwert und das ist Google.
                      Niemand kann diese Erkrankung los werden, solange nach Symptomen und möglichen Ursachen gegooglet wird.
                      Denn da beißt sich die Katze in den Schwanz, Google berücksichtigt keine psychischen Ursachen und eine Anamnese gibt es auch nicht, vor allem werden Seiten angezeigt die am meisten besucht wurden und keine einzige die den Blick auf eine Angststörung hat.
                      Du kannst die harmlosesten Symptome eingeben, fast immer erscheint als erstes eine Seite die sich mit Krebs oder ähnlich schlimmen Krankheiten befasst, weil diese eben am häufigsten angesehen werden.
                      Dadurch wird die Angst befeuert, am Leben erhalten und kann gar nicht besser werden, was wieder diverse Symptome hervorruft nach denen dann auch noch gegooglet wird.

                      Versuch vom Googlen weg zu kommen, es dauert nur wenige Tage bis es dir nicht mehr so schwer fällt ohne zu sein.
                      Wenn du schon googlen musst, dann tu das nur zu gesicherten Diagnosen.
                      Es kann durchaus hilfreich sein wenn du den Begriff Angststörung googlest und dich darüber informierst.
                      Es ist aber ein Desaster nur die Symptome die aus einer Angststörung heraus entstehen zu googlen, denn es wird dann niemals eine Seite angezeigt bei der es um die eigentliche Ursache geht, sondern nur die auf der vor dir hunderte Menschen mit Angststörung gelesen haben das sie eine schlimme Erkrankung haben könnten.

                      Ich bin sicher, wenn du das lässt wird es dir bald besser gehen und dann bist du auch nicht mehr weit von der Akzeptanz einer psychischen Ursache entfernt.

                      Nimm der Angst das Futter!

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                      • Re: Angst vor STI's

                        "wieder voll zum nachdenken gebracht..auch wenn es wahrscheinlich völlig normal ist.."


                        Die nächtlichen Pollutionen sind bei jüngeren Männern so normal, dass sie manchmal geradezu als Gradmesser für die sexuelle "Normalität" gelten, dann aber Verunsicherung hervorrufen, wenn sie mit zunehmendem Alter wegbleiben.

                        Also genau umgekehrt wie bei Ihnen!

                        Kommentar


                        • Re: Angst vor STI's

                          Pollution würde ich es nicht nennen, da es definitiv kein voller samenerguss war!
                          Ich habe in englischsprachigen Foren vom sogenannten 'leaking penis' gelesen (lusttropfen absondern), Gründe hierfür sind exzessive Masturbation und auch psychische Probleme. Durch die selbstbefreidung ist man dann 'sexuell müde'. Trifft auch mich zu, ich betreibe seit Jahren mehr oder weniger täglich selbstbefriedung zu pornos (gab eine Zeit da habe ich das sogar in der Arbeit gemacht). Vielleicht liegt ja auch hier mein Problem...nur ist es auch so das es mir körperlich besser geht mit meinen Harndrang Beschwerden etc. wenn ich regelmäßig masturbiere...
                          leider findet man im deutschen Netz eigentlich gar nichts zum 'Leaking penis'...
                          kennen sie das Herr Dr?

                          Kommentar


                          • Re: Angst vor STI's

                            Lieber Herr Dr,
                            ich habe nun noch eine zweite frage zu dem 'leaking penis'.
                            ich hatte vergessen zu erwähnen das ich seit ca 5-6 Jahren regelmäßig bzw. täglich marihuana rauche (1-2 joints). Gibt es da evtl einen Zusammenhang mit der Psyche und urogenitalen Beschwerden?

                            Kommentar


                            • Re: Angst vor STI's

                              "Gibt es da evtl einen Zusammenhang mit der Psyche und urogenitalen Beschwerden?"

                              Das ist ziemlich wahrscheinlich, denn Cannabisprodukte enthalten nicht nur THC, sondern noch verschiedene Alkaloide, die eine Affinität zu bestimmtem Organsystemen - auch dem Urogenitaltrakt - haben.

                              Den Begriff 'Leaking penis´ kannte ich übrigens nicht, aber es war recht interessant, in den erwähnten englischen Seiten zu blättern.

                              Kommentar


                              • Re: Angst vor STI's

                                Vielen lieben Dank Herr Dr für die Rückmeldung. Bei Ihnen hat man wirklich das Gefühl, das sie sich mit den Beschwerden der Betroffenen auseinandersetzen!
                                zum 'leaking penis' ich fand das auch sehr interessant auch schlüssig...
                                naja der erste Schritt ist getan, habe mich heute nochmals bei der Psychoanalyse in München gemeldet, habe im Januar einen Termin, nachdem Gespräch wird man sehen ob mir ein Therapeut vermittelt wird oder nicht.
                                ich werde im neuen Jahr einen neuen Job antreten und habe mir sowieso vorgenommen das 'kiffen' sein zu lassen, heute ist bereits der dritte Tag ohne Cannabis... ​​​​
                                nochmals vielen Dank Herr Dr., darf ich mich bzgl weiterer fragen oder des weiteren Verlaufs weiterhin melden?
                                liebe grüße

                                Kommentar


                                • Re: Angst vor STI's

                                  "bereits der dritte Tag ohne Cannabis.."

                                  Gratulation und Daumendrücken, dass Sie es schaffen.

                                  Und natürlich können Sie sich immer an das Forum wenden.

                                  Kommentar


                                  • Re: Angst vor STI's

                                    Hallo zusammen,
                                    ich hoffe alle hatten schöne Weihnachten.
                                    ich hatte nochmal eine Frage bzgl Unruhe und Phobie!
                                    ist es möglich das der Körper bei Unruhe und zB venerophobie, körperliche Symptome einer bestimmten Krankheit erzeugt obwohl man diese Krankheit nicht hat??
                                    mir geht es momentan eigentlich gut, habe wenig bis keine Symptome, schaffe es nur noch nicht ganz das nachlesen nach Krankheiten abzustellen und teilweise werde ich dadurch unruhiger und die Selbstbeobachtung nimmt zu, je mehr Ruhe und Abstand ich habe, desto weniger bis gar keine Symptome habe ich...Teufelskreis halt...

                                    Kommentar


                                    • Re: Angst vor STI's

                                      ist es möglich das der Körper bei Unruhe und zB venerophobie, körperliche Symptome einer bestimmten Krankheit erzeugt obwohl man diese Krankheit nicht hat??
                                      Hi,
                                      ja das ist möglich und in deinem Fall auch wahrscheinlich.
                                      Die Psyche schafft es sogar häufig solch Symptome überzeugender zu kreieren als es physisch der Fall wäre, gerade weil die Angst dann auch noch problemlos die Zusammenhänge herstellt und Google das Ganze untermauert.

                                      Das Schlimme beim Googlen ist, einmal etwas gelesen was auf eine Erkrankung hindeutet geht nicht mehr aus dem Kopf, es wird fast kompromisslos geglaubt.
                                      Selbst wenn du dann tausend mal liest, oder auch direkt gesagt bekommst, das da nichts ist, bleibt das Eine was deine Angst untermauerte von Bestand.
                                      Die winzige Wahrscheinlichkeit das da was ist wiegt tausend mal mehr, als die mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit das alles ok ist, dagegen kommt kaum einer dauerhaft an, weder Arzt noch Forum.
                                      Nur du selber kannst das schaffen.

                                      Kommentar


                                      • Re: Angst vor STI's

                                        dr.riecke, können sie noch etwas zu meiner letzten Frage noch etwas sagen. Ist die Psyche dazu in der Lage?? Ich will nicht aufdringlich sein und nerven :-)
                                        danach werde ich meinen Account wohl erstmal löschen um etwas Abstand zu gewinnen...

                                        ich wünsche euch einen guten Start ins neue Jahr und alles gute für Gesundheit, liebe und alles was dazu gehört!!!

                                        Kommentar


                                        • Re: Angst vor STI's

                                          "ist es möglich das der Körper bei Unruhe und zB venerophobie, körperliche Symptome einer bestimmten Krankheit erzeugt obwohl man diese Krankheit nicht hat??"

                                          Ja, das ist möglich.

                                          Die Vorgänge bei psychosomatischen Beschwerden insbesondere dem Phänomen, dass ganz spezifische Symptome wie bei einer körperlichen Krankheit auftreten, ist ausreichend wissenschaftlich untersucht.

                                          Dabei hat man festgestellt, dass genau die selben Hirnregionen aktiv sind wie bei dem körperlichen Äquivalent.

                                          Die Schwierigkeit für den Betroffenen ist ein gesellschaftliches Problem: körperliche Krankheiten werden als "echte" akzeptiert (je schlimmer, desto eher). Eine Psychogenese wird als eingebildet und sogar selbstverschuldet abqualifiziert, so dass der Betroffene sich schämt, den Vorgang ablehnt und sich von der notwendigen Akzeptanz (als Grundlage einer Besserung) immer weiter entfernt.

                                          Nochmal der Rat: googlen Sie nicht!!

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