Ich habe zwar schon länger 'Probleme' aber bis zum Sommer war das nur sporadisch, ich konnte mich immer zusammen reißen, wie man so schön sagt. Dann bin ich an den falschen Kerl geraten und ohne es zu merken hat er mich so massiv in kürzester Zeit manipuliert, dass ich zusammen gebrochen bin und die Suizidgedanken, die ich schon seit meiner Jugend, wenn nicht Kindheit hatte, versucht habe umzusetzen. Meine Hausärztin meinte darauf hin, dass ich professionelle Hilfe benötige. Sie vermittelte mich an eine LVR Klinik für ein Erstgespräch. Dort wurde ich dann vertröstet und zwei Wochen später stationär aufgenommen. Meine Erfahrungen dort waren nicht besonders positiv. Neben einer untragbaren räumlichen Situation, wurde ich dann auf eine andere Station abgeschoben, ärztliche Betreuung Fehlanzeige. Wozu die Visite gut sein soll ist mir nach wie vor schleierhaft, denn mein Befinden oder meine (körperlichen) Beschwerden wurden reaktionslos aufgenommen, wobei nicht mal das! Als ich meine Patientendokumentation las, waren diese Dinge kaum eine Randbemerkung. Ich fühlte mich mir selbst überlassen. Nach vier Wochen hielt ich es dort nicht mehr aus und habe mich entlassen lassen. Auf anraten des Psychologens habe ich mich um eine Psychotherapie bemüht. Bei der Therapeutin die er mir empfahl bekam ich sogar schon eine Woche später einen Termin. Am Ende der ersten Sitzung äußerte sie aber bereits Zweifel, ob ich bei ihr überhaupt richtig bin. Wir probierten es noch für drei weitere Sitzungen, bis sie schließlich sagte, sie könne mir nicht helfen. Sie war eine Verhaltenstherapeutin und hatte mir empfohlen mich auch mal bei einem tiefenpsychologischen Therapeuten vorzustellen. Also zwischen der vorletzten und letzten Sitzung hatte ich sogar einen Termin bei so einem Therapeuten erhascht. Aber schon vor Ablauf der ersten Sitzung sagte der mir, dass er mir mit dem ihm zur Verfügung stehenden Instrumentarium nicht helfen könne und er Angst hat es noch schlimmer zu machen. Beide waren sich einig, dass ich mich an einen Facharzt wenden solle.
Nun, ich hatte auf anraten meiner Hausärztin einen Termin bei einem Psychiater gemacht. Die Wartezeit war vermutlich vergleichsweise kurz mit 6 Wochen, hat mich aber schon sehr belastet. Für den Übergang wollte sie die Medikation der Klinik weiter führen, was ich jedoch abgelehnt habe, da sich wieder dieselben Probleme einschleichen wie vor der Behandlung und in der Zwischenzeit zwischen Klinik und dem Termie bei der Hausärztin hatte ich ja auch keine Medikamente, und es ging mir besser.
Aus finanziellen Gründen habe ich auch darauf verzichtet mich komplett krankschreiben zu lassen bis zum Facharzttermin. Ich habe zwar schon in der erste Woche gemerkt, dass ich das nicht wirklich packe, aber das hat mich ja die Jahre vorher auch nicht gehindert.
Leider war der Termin auch so maximal schlecht gelegen, dass es absehbar war, dass ich ihn nicht wahrnehmen kann. Aber ich war entschlossen und hatte mir sogar die Nacht vorher frei genommen. Es war ein Desaster. Ich habe mich nicht getraut noch mal dort anzurufen. Ich hatte alternativ einen anderen Termin gemacht und der ist morgen Mittag.
Aber ich habe keine Ahnung was ich da nun sagen soll. Mir fällt das Reden eh so schwer und ich gehen höchst ungern zum Arzt. Aber nun, nachdem ich dann einsehen musste, dass ich vielleicht 'nichts' habe und nur alles in meinem Kopf ist, war die Erfahrung nicht mal in einer Psychiatrie Ernst genommen zu werden und nur von A nach B geschoben zu werden ziemlich belastend. Ich bin leider nicht in der Lage meine Beschwerden in ihrer Gesamtheit aufzuzählen oder irgendwie zusammenhängend wiederzugeben was überhaupt das Problem ist.
Und der Aussage der Verhaltenstherapeutin nach scheinen Patienten ja instinktiv zu wissen, wie so was funktioniert / abläuft. Kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber ich bin ja augenscheinlich nicht der Maßstab.
Ich hab da jedes mal so viel Hoffnung reingesteckt. War zuversichtlich, jetzt wird es besser, du tust mal was für dich... Aber jede Absage war ein tiefes Loch. Ich konnte mich nicht mal mehr aufraffen diesmal noch zu hoffen. Ich kann mir nicht mehr selber helfen, aber ich bekomme nur gesagt, man kann mir nicht helfen oder ich könne mir nur selbst helfen, was mich nur denken lässt, ich sei ein hoffnungsloser Fall.
Und bei den Antidepressiva, die ich bisher genommen habe, waren die Nebenwirkungen einfach zu krass. Aber was soll das auch für ein Leben sein, wenn man ohne Tabletten nicht mehr klar kommt? Ich schaffe es nicht mal mit Handyerinnerung regelmäßig die Antibabypille zu nehmen....
Also, was kann ich dem Arzt morgen erzählen?
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