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Angst vor Schizophrenie

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  • Re: Angst vor Schizophrenie

    Noch was, deine Fantasien haben wohl auch im Kern Chancen und Möglichkeiten offenbart die durchaus erreichbar gewesen wären.
    Fantasie beflügelt, steigert den Antrieb und die logische Folge davon ist das man sich mit Euphorie den Plänen hingibt.
    Das passiert auch oft bei Urlaubsplanungen, der Vorfreude auf zu erwartende Ereignisse, also alles vollkommen normal.

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    • Re: Angst vor Schizophrenie

      Hallo Hope,

      also, zunächst einmal: Alles, wovon Du mich auf der letzten Seite noch mehr überzeugt hast, ist, daß Du definitiv keine Schizophrenie hast!
      Oder ich habe sie auch, meine Frau ebenfalls, wenigstens die Hälfte meines Freundeskreises... ich glaube, wenn derartige Phantasien und Phasen, in denen diese Phantasien temporär mal emotional spürbar werden, Symptom einer Psychose wären, dann wäre die halbe Weltbevölkerung psychotisch. Und sämtliche Naturvölker mal sowieso!



      Glaub mal, daß jeder solche Phasen hat, in denen ihn bestimmte Sehnsüchte verstärkt "heimsuchen" und einen unglücklich oder zumindest zweifelnd machen. Ich kann mich da bei mir spontan an mindestens zwei Gelegenheiten erinnern, in denen ich mich in der ähnliche Liebesphantasien über Tage und Wochen regelrecht reingesteigert habe. Ja und...?
      Und weil es schon erwähnt wurde: Ich tue mich unheimlich schwer damit, mit meiner Frau über Sex zu sprechen; warum auch immer. Folglich kennt sie natürlich nicht die ein oder andere derartige Phantasie, die ich habe.
      Umgekehrt weiß ich aber auch nicht, ob ich nicht sogar möchte, daß diese Phantasien Phantasien bleiben - genau wie auch in anderen Bereichen: Wer sagt mir denn, daß die Realität tatsächlich so schön wäre, wie ich es mir im Kopf ausmale?!?

      => Zu Studentenzeiten war ich tierisch über Monate hinweg in eine Schauspielerin verschossen, konnte von der Serie, in der sie die Hauptrolle gespielt hat, gar nicht genug kriegen. Hab sogar damals ein romatisches Gedicht verfaßt und an die Pressestelle geschickt und mir natürlich einiges erhofft *g*. Als Antwort kam aber lediglich eine standardmäßige Postkarte mit Bild und Autogramm.
      Wie ich im Laufe der Jahre mitbekommen habe, war das vielleicht ganz gut so: Auch Schauspieler haben Macken, mindestens genau so viele wie "Normalsterbliche", wenn nicht sogar noch mehr.

      => Irgendwann - da war ich mit meiner jetzigen Frau schon zusammen, aber wir waren noch nicht verheiratet - hab ich morgens mal von einer Klassenkameradin geträumt, in die ich in der 10. und 11. Klasse unsterblich verliebt war. Noch heute habe ich ihr Gesicht vor meinem inneren Auge, wenn es mir einfällt. Naja, wie auch immer - auf jeden Fall habe ich daraufhin mal über's Internet versucht herauszufinden, wo sie ist, was sie macht usw. Hab gedanklich die Beziehung zu meiner Frau/Freundin auf's Spiel gesetzt, obwohl wir glücklich und zufrieden waren.
      Nach ein paar Tagen war der Spuk vorüber, und das war auch gut so. Denn so sehr ich in sie verliebt war und in diesen Tagen wieder ins Schwärmen geraten bin, so sehr hatte ich auch in Erinnerung, daß sie mir damals praktisch nicht viel mehr als die kalte Schulter gezeigt hat. Rein charakterlich-menschlich hätte das real wahrscheinlich nie funktioniert, ganz egal, was ich mir in meiner Phantasie so alles an Liebe, Harmonie und Treue ausgemalt hatte.

      => Ich spiele unheimlich gern Fantasy-Rollenspiele am PC. Und in diesen Rollen nehme ich am liebsten die Rolle des edlen Ritters, Retters oder Waldläufers ein (Aragon und Legolas lassen grüßen *g*), der Hilfsbedürftige unterstützt. Im realen Leben schlüpfe ich auf Mittelalterfesten auch schonmal in diese Rollen, habe ein paar entsprechende Klamotten im Schrank, die ich zu diesen Anlässen sehr gerne anziehe. Und im Bogenschießen habe ich mich auch schon versucht.
      Aber ob ich so ein Leben "in echt" führen möchte, weiß ich nicht... In den meisten Geschichten und Spielen bekommt man primär die schönen Seiten erzählt, und auch, wenn es zwischendurch mal spannend, beängstigend oder bedrückend ist - man weiß immer, spätestens zum Ende der Geschichte ist da ein dicker, fetter, breiter Silberstreif mit Sonnenschein am Horizont. Ich bezweifle allerdings, daß das in einem "echten" derartigen Leben auch so wäre... Vom Fehlen von Heizung, elektrischem Strom und warmem Wasser mal ganz zu schweigen


      Nach Deiner Definition bzw. Angst vor Schizophrenie müßte ich mir - allein nur mit diesen Beispielen - auch Sorgen machen, wenigstens in Ansätzen schizophren zu sein...

      Glaube aber nicht, daß das so ist!
      Sondern das solche Gedanken, Phantasien und Geschichten, die wir uns selbst erzählen und erträumen, einfach Teil der menschlichen Natur und unserer Seele sind. Das sind erstmal nur Sehnsüchte, nicht mehr. Krankhaft wäre es (vielleicht? - ich kenne mich da nicht so aus, reine Vermutung), wenn Du in dieser Welt wirklich leben würdest, also phasenweise und real sämtliche Bezüge zu Deinem realen Leben verlieren würdest.

      Aber alles, was Du beschreibst, ist so etwas von normal, glaub mal.
      Erst recht, wenn es stressig und hektisch ist wie eben im Familienleben mit Kindern, Job, Haushalt, einkaufen, etc. etc. etc. Da kann ich mal locker ein Lied von singen, ebenso wie wahrscheinlich die meisten Eltern.
      Bei der Geburt unseres Sohnes vor fünf Jahren sagte der Chefarzt zu uns: "Herzlichen Glückwunsch " Pause... Dann - sinngemäß: "Ab jetzt sind Sie kein Ehepaar mehr..." so oder ähnlich.
      Und auch zwischen meiner Frau und mir kriselt es in den letzten Jahren, eben aufgrund all dieser zusätzlichen Verpflichtungen, Belastungen, Verantwortungen. Wir müssen beide in unseren Wünschen, Vorstellungen und Erwartungen zurückstecken, und manches - schon einfaches TV-Gucken, erst recht aber Sex - ist mittlerweile echt ne Frage von gutem oder schlechtem Timing: Mal will ich, sie aber nicht; mal will sie, ich aber nicht. Und die Zeitfenster sind eben deutlich enger gesteckt. Noch dazu ohne (Schwieger-)Eltern oder andere Verwandte in der Nähe, auf die man regelmäßiger mal zurückgreifen könnte für einen gemütlichen Kinoabend oder ein romantisches Candle-Night-Dinner auswärts...

      Daß da Wünsche und Sehnsüchte wachwerden "hach wär doch nur... hätte ich doch nur..." - das ist 100% normal.
      Die Alternative wäre, im alltäglichen Hamsterrad vollends durchzudrehen.


      Siehst Du die Parallelen?

      Kann es sein, daß Du Dir früher solche Phantasien nie zugestanden hast bzw. sie Dir zugestanden wurden?

      Kennst Du das alte Lied "Die Gedanken sind frei" ?
      => Schon Anfang des 19. Jahrhunderts wurde dieses "menschliche Grundrecht", wie ich es einmal nennen möchte, eben in Liedform proklamiert.


      In diesem Sinne kann ich Dir nur raten: Bewahre es Dir, dieses Grundrecht!
      Solange Du nur solche Sehnsüchte und Schmachtanfälle hast, egal wie regelmäßig, ist alles in Ordnung und Du bist kerngesund. Und selbst, wenn Du am Ende zu dem Entschluß gelangen solltest, Dein aktuelles Leben abzubrechen, um nach London zu ziehen und dort Dein Glück zu versuchen - auch das wäre komplett in Ordnung und kerngesund. Das machen tagtäglich Tausende von Menschen überall auf der Welt so. Das wäre im Hinblick auf die zurückgelassene Familie zwar ein ethisch-moralisches Problem, aber mal ganz bestimmt kein psychisches!


      Du siehst also:
      Du hast wirklich keinen Grund, Angst zu haben! Du bist sowas von normal in der Hinsicht (ich meine das jetzt als Kompliment ) wie Millionen und Milliarden von Menschen überall auf dem Globus.

      Ok?


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      • Re: Angst vor Schizophrenie

        So ein ganz kleines bißchen paßt da auch mein heutiger Tagesspruch zu:

        "Lieber ohne Vernunft leben als ohne Gefühl." (Charlotte Bronte)

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        • Re: Angst vor Schizophrenie

          Da habe ich auch einen;-):
          Jede Phantasie ist ein Wunsch, der realisiert wird, eine Phantasiekorrektur der unbefriedigenden Wirklichkeit.
          Sigmund Freud

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          • Re: Angst vor Schizophrenie

            Ihr seit der absolute Wahnsinn ! Ich würde euch gerne zu gerne mal ganz fest drücken , Besonders dich tired und dich Alex! Euch geht es vielleicht selber an manchen Tagen nicht gut und trotzdem findet ihr beruhigende Worte für andere ! Hut ab vor euch , danke von Herzen ! Wie immer haben mich eure Worte zutiefst berührt und gleichzeitig schockiert! Trotz dieser geschichte seit ihr nicht der Meinung ich drifte ab oder sonstiges und ich will euch endlich glauben ! Ich tue es ja schon jetzt , aber ich meine verinnerliche und so ... Ich fühle mich psychisch absolut ausgelaugt . Alles scheint an solchen schlimmen Tagen einfach nur schwarz ... Die Menschen , das Leben , die Welt ... Die Gefühle... Döse unendliche Verzweiflung ! Auf der anderen Seite denke ich mir tatsächlich mittlerweile , dass ich bei dem psychischen und emotionalen Stress , den ich mitgemacht habe in den vergangenen 12 Monaten höchstwahrscheinlich schon eine Psychose entwickelt hätte, wäre ich anfällig dafür ! Aber es ist bis heute nicht passiert ! Und heute habe ich mich außerdem gefragt , wie oft ich schon diesen " ich glaube da oben legt sich gleich n Schalter um und ich verliere die Kontrolle" Moment hatte ?! Dieses Gefühl das es jeden Augenblick soweit sein wird Und ich beginne zu halluzinieren oder einen Wahn zu entwickeln ! Diesen Moment hätte ich so oft ! Und wie oft ist es jetzt tatsächlich passiert in dem vergangem Jahr ??? Noch gar nicht ! Außerdem meinte meine Therapeutin damals , dass es viele Schizophrenie Patienten gibt , die im Vorfeld vielleicht auchschon ne angststörung hatten ... Das ist aber ein breites fällt und jede mögliche Art von Angst ist da möglich ! Sie sagte allerdings Sie kennt keinen , nicht einen Fall wo ein Schizophrenie Patient Angst hatte , schizophren zu werden ! Ich werde einfach versuchen es zu verinnerlichen, jeden Tag ein wenig ! Wisst ihr was unglaublich ist ! Ich habe rein interessehalber heute mal auf englischen Seiten gesurft .... Diese psychoseangst ist tatsächlich einfach weltweit verbreitet . Mensche die auf einer anderen Sprache genau das selbe leid im Netz mitteilen , wie ich ! Die selbe Angst davor, schizophren werden zu können ....ich bin also ganz sicher nicht allein damit und das hat mich beruhigt M trotzdem will ich das golglen jetzt definitiv sein lassen . Ich werde es wirklich probieren ! Hier melde ich mich aber gern weiterhin ... Ganz liebe Grüße an euch ihr lieben .... P.s. Meine erste Panikattacke hatte gestern ihren Jahrestag!, vielleicht Stoß ich auf sie an....sie hat mich bis jetzt nicht kaputt gemacht , noch krank oder verrückt ! Die stärkere bin dann wohl ich

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            • Re: Angst vor Schizophrenie

              *breites Feld

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              • Re: Angst vor Schizophrenie

                Iaber ich meine verinnerliche und so ... Ich fühle mich psychisch absolut ausgelaugt . Alles scheint an solchen schlimmen Tagen einfach nur schwarz ... Die Menschen , das Leben , die Welt ... Die Gefühle... Döse unendliche Verzweiflung !
                Ja, woran mag es liegen, das es so schlimme Tage gibt?
                Ich glaube weil man in der Zeit nicht wirklich zugängig für andere ist, mit sich selbst und der Düsternis im eigenen Denken eingesperrt ist, so das diese freie Bahn hat.
                Am Ende kommt dann eine Psychose dabei heraus, oder was anderes, aber immer etwas leicht merkwürdiges, eben weil man für eine Zeit in einer anderen Welt gefangen ist und tief drinnen in dieser Welt kann einem kein Mensch helfen, gerade weil alle anderen draußen sind.

                IMeine erste Panikattacke hatte gestern ihren Jahrestag!, vielleicht Stoß ich auf sie an....sie hat mich bis jetzt nicht kaputt gemacht , noch krank oder verrückt ! Die stärkere bin dann wohl ich
                Genau so, das ist die richtige Einstellung und prost.:-)))

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                • Re: Angst vor Schizophrenie

                  Guten Morgen Tired !!! Ich habe mit ihr angestoßen und soll ich dir was verraten ! Es hat dieser Angststörung ein bisschen ihre Macht genommen ... Aaaaaber eine Frage stellt sich mir beim lesen deines textes.. [Quote] Am Ende kommt dann eine Psychose dabei heraus, oder was anderes, aber immer etwas leicht merkwürdiges, eben weil man für eine Zeit in einer anderen Welt gefangen ist und tief drinnen in dieser Welt kann einem kein Mensch helfen, gerade weil alle anderen draußen sind [Quote] ich hoffe ich steigere mich da jetzt nicht wieder reine! Damit meinst du doch sicher nicht , dass sich eine Psychose daraus entwickelt, sondern das bei der Interpretation seiner Gefühle dann so ein Gedanke bei rum kommt???? Also man das in seinem Kopf dann praktisch zu einer Psychose macht , dieses Gefühl ?

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                  • Re: Angst vor Schizophrenie

                    sondern das bei der Interpretation seiner Gefühle dann so ein Gedanke bei rum kommt???? Also man das in seinem Kopf dann praktisch zu einer Psychose macht , dieses Gefühl ?
                    Genau, die Angststörung verändert die Sichtweise auf das eigene Befinden und das was man dann für eine Psychose o.a. hält ist nichts als die Auswüchse der puren Angst.
                    Wenn die nicht wäre, würdest du keinen Gedanken an diese Erkrankung verschwenden.

                    Also ist es wichtig nicht mehr der Bedeutung dieser "Symptome" einer Psychose nachzujagen, sie aufdecken und erklären zu wollen, sondern es ist viel wichtiger sich einzig und alleine um das Verlieren der Angst zu kümmern.
                    Wenn es gelingt die nahende Psychose als reine Angst zu erkennen, dementsprechend auch nicht mehr so ernst zu nehmen und mit Mitteln gegenzusteuern die diese Angst lindern, dann ist das schon die halbe Miete.

                    Du hast es ja auch schon erkannt, jetzt fehlt nur noch das Kunststück diese Erkenntnis in die akuten Angstphasen hinüberzuretten und damit dem Tiger die Zähne zu ziehen, dann wirst du feststellen das der auch nur ein Kätzchen ist das halt einen besonders großen Schatten wirft.

                    Ein humorvoller Umgang damit ist ganz sicher eines der wichtigsten Mittel, gegen die Angst und auch da bist du auf dem besten Weg;-).

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                    • Re: Angst vor Schizophrenie

                      Guten Morgen Hope,

                      zunächst auch mal von meiner Seite:
                      Meine erste Panikattacke hatte gestern ihren Jahrestag!, vielleicht Stoß ich auf sie an....sie hat mich bis jetzt nicht kaputt gemacht , noch krank oder verrückt ! Die stärkere bin dann wohl ich
                      Genau das ist die richtige Sichtweise, und ich kann Dir nur empfehlen, sie Dir mehrmals am Tag in Erinnerung zu rufen. Der Lerneffekt, die Einprägung und die Überzeugung entstehen durch Wiederholung. Unsere Psyche ist da - bei aller sonstigen Komplexität - dann doch wieder recht einfach gestrickt.

                      Am Ende kommt dann eine Psychose dabei heraus, oder was anderes, aber immer etwas leicht merkwürdiges,
                      Als ich den Satz von Tired heute morgen gelesen habe, dachte ich mir gleich: "Da steigen doch garantiert wieder Zweifel in Hope auf..."

                      Zu Deiner Beruhigung:
                      Du tickst auch da wieder absolut normal, nachvollziehbar und sogar vorhersehbar. Du fokussierst Dich - wie auch ich es getan hätte und wahrscheinlich fast alle in unserer Situation - automatisch wieder auf die negative, besorgniserregende Interpretation. Dabei hast die neutralere, positivere Sicht ja im nächsten Satz schon formuliert:
                      Damit meinst du doch sicher nicht , dass sich eine Psychose daraus entwickelt, sondern das bei der Interpretation seiner Gefühle dann so ein Gedanke bei rum kommt?
                      Ich würde mal vermuten, so in der Art hat sie es gemeint.

                      Nochmal:
                      Du hast weder eine Psychose noch eine Schizophrenie!

                      Bei Dir liegen "lediglich" die Nerven komplett blank. Was sicher schon schlimm genug ist, keine Frage.

                      Aber Du kannst es Dir vielleicht ein bißchen science-fiction-mäßig vorstellen, wenn Du mit dem Bild was anfangen kannst (weiß ich natürlich nicht):
                      In normalen, ruhigen und erfüllten Zeiten ist das Raumschiff Deiner Psyche und Seele von einer Art Schutzschild umgeben, der in der Lage ist, negative Einflüsse größtenteils abzuwehren. Durch den Streß der vergangenen Jahre und den Druck, den andere und Du auch selbst für Dich aufgebaut hast, konnte der Schild sich jedoch nicht im gleichen Maße regenerieren, wie er angegriffen wurde - quasi ein Flug durch ein Asteroidenfeld mit kontinuierlichen Einschlägen. Das Ende vom Lied ist jetzt, daß der Schild erstmal futsch ist - jedes Quentchen Energie, das Du da reinsteckst, flackert nur kurz auf, aber der nächste Meteroitenstaub reicht, und dann ist es sofort wieder weg. Jegliche Form von Streß, Druck, Kritik, negativem Empfinden etc. schlägt jetzt direkt durch auf die "Raumschiffhülle", also Psyche und Seele.

                      Du befindest Dich allerdings nach wie vor in Sicherheit in dieser Galaxie, diesem Universum, dieser Dimension. Du bist nicht wegkatapultiert worden, Du bist auch nicht auf Aliens gestoßen. (quasi als Analogon zur Psychose.)

                      Aber Du solltest Dir einen zügigen Weg suchen, aus diesem Asteroidenfeld herauszukommen, einen sicheren, schönen Rückzugsort, um dort erstmal wieder Deine Energien und Schilde aufzuladen. Und es gibt so viele schöne Orte und Plätze und Möglichkeiten auf dieser Welt, das hinzubekommen. Sowohl real - als auch im Geiste!
                      Und ja: Es kann Zeit erfordern, bis Du diesen Platz gefunden hast. Es kann auch hin und wieder schwierig sein, sich dorthin zurückzuziehen. Aber mit Geduld und Ruhe und stetigem Üben bekommst Du es hin, immer besser und besser.


                      Zu Deiner familiären Situation:
                      Eure Kinder sind ja offenbar auch noch recht klein (1 und 3 bzw. jetzt dann wohl 2 und 4).
                      Unserer ist jetzt 5-einhalb - und ich kann Dir versprechen: Es wird kontinuierlich wieder besser!
                      Ja, es heißt zwar einerseits: "Kleine Kinder, kleine Sorgen; große Kinder, große Sorgen."
                      Trotzdem: Allein schon die Tatsache, daß die Kommunikation irgendwann einwandfrei klappt, habe ich als eine ziemliche Entlastung empfunden. Kein großes Rätselraten mehr, puuuh.
                      Dann, daß man mit ihm auch immer mehr "vernünftiges" unternehmen kann und nicht mehr einfach nur Plastikautos mit "brumm-brumm" über den Tisch schieben muß Oder Vorlesebücher mit maximal Fünf-Wort-Sätzen
                      Das kommt alles, und ihr habt noch einen Vorteil: Ihr habt zwei Kinder, die alterstechnisch nah genug beieinander sind, als daß sie auch etwas miteinander anfangen und spielen können. Natürlich noch nicht unbedingt als 2 und 4-Jährige, aber als 4- und 6- oder 6- und 8-Jährige immer mehr und mehr.
                      Ihr werdet dadurch zum einen Freiheiten für euch einzeln als auch als Paar zurückerhalten, zum anderen wird sehr wahrscheinlich auch Dein Mann sehr viel mehr mit den Kindern anfangen können. Ich zum Beispiel hab durchaus schon immer gern Zeit mit unserem Sohn verbracht, muß aber gestehen, daß es in den ersten 2-3 Jahren manchmal echt auch eintönig, anstrengend und phasenweise sehr ermüdend war. Den Vorwurf eines gewissen Ausweichverhaltens meinerseits hin und wieder kann ich also nicht zu 100% von mir weisen... Seitdem er allerdings Lego bauen und Fahrrad fahren kann, sich für Star Wars interessiert, mit mir Autoscooter fährt und cachen geht, macht es richtig Spaß. Sobald er sechs ist, können wir in den Kletterwald gehen, Kirmes und Freizeitparks beschränken sich dann auch nicht mehr nur auf Kinderkarrussels usw.
                      Meine Frau ist dieses Wochenende zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen auswärts unterwegs - und Sohnemann und ich haben einen Riesenspaß zusammen, die allermeiste Zeit nicht die geringste Mühe für mich.

                      Es geht also wieder aufwärts!

                      BTW: Stichworte "Erwartungen" und "Unterstützung" im Zusammenhang mit Kindern und Haushalt: Habt ihr eine Haushaltshilfe, die euch einmal in der Woche für ein paar Stunden Arbeit abnimmt? Auch das hilft ungemein, wenn man sich um den wöchentlichen Großputz und das Staubwischen nicht mehr immer persönlich kümmern muß.


                      Insgesamt:
                      Deine Verzweiflung angesichts der ganzen Verpflichtungen und Erwartungen kann ich absolut nachempfinden, ging mir in meinen akuten Phasen genauso. Aber nachdem ich in den letzten zwei Jahren gelernt habe, ruhiger und gelassener damit umzugehen, weiß ich, daß es keinen Grund dazu gibt.

                      Ja, ich nehme natürlich noch mein Medikament, Fluoxetin.

                      Je nachdem, wie gut oder schlecht Du in der nächsten Zeit mit alldem zurecht kommst, wäre es aber auch für Dich eine echte Empfehlung, Dich mal mit einem Psychotherapeuten oder Psychiater in der Richtung zu unterhalten. Keiner ist verpflichtet, es sich schwerer zu machen als notwendig. Und auch, wenn jeder einzelne von uns immer stärker ist, als er glaubt - eben auch Du -, heißt das ja nicht, daß man ggfs. nicht doch mal temporär über zusätzliche Unterstützung in Form von Medikamenten nachdenken kann. Oder?


                      Doch auch unabhängig davon: Du BIST stark!
                      Und ich finde es echt klasse, daß Du den Jahrestag so begangen hast - dazu gehört ne ganze Menge Selbsterkenntnis!

                      Die Buddhisten haben sinngemäß eine Redensart, die da sagt: Lasse Deine Feinde (in unserem Fall Angst, Verzweiflung, Depression etc.) ruhig ein - aber biete ihnen keinen Tee an.
                      So in der Art hast Du es gemacht, super!

                      Ich halte es mit meiner Depri seit zwei Jahren auch so - und in der Tat nimmt es dem ganzen recht viel von seinem Schrecken


                      Ich wünsche Dir einen schönen, friedlichen Sonntag

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                      • Re: Angst vor Schizophrenie

                        "nicht einen Fall wo ein Schizophrenie Patient Angst hatte , schizophren zu werden !"

                        Das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Und ich habe den Eindruck, dass Sie das auch bald nicht mehr glauben werden!

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                        • Re: Angst vor Schizophrenie

                          Guten Morgen ihr lieben ... Wie war euer Wochenende ? Ich hoffe doch sehr gut ! Meins war ok ! Ich hatte ab und an immer noch das Gefühl, gleich verliere ich die Kontrolle aber nicht mehr so vernichtend ! Ich habe einfach versucht diese Höchst unangenehmen Gefühl für diesen Moment einfach als Teil von mir zu akzeptieren ! Es würde besser ! Generell glaube ich das Akzeptanz ein sehr wichtiger Faktor auf dem Weg heraus ist ! ich habe auch das Gefühl , ich bin auf dem richtigen Weg ! Sehr lustig ist zum Beispiel , dass sobald diese Psychose-Angst ihren Schrecken verliert, die körperlichen Symptome wieder mehr in den Vordergrund treten ! Viel mehr kann da ja gar nicht für Angst sprechen ! Das ist doch schon sehr offensichtlich , Wie ich finde ... Jetzt gibt es nur eine Sache , die mich droht wieder ein Stück zurückzuwerfen ! Bei meiner Angst vor Psychose steht ja gefühlsmäßig unter anderem dann die Angst im Vordergrund , in diesem zustand eine Gefahr für meine Kinder zu sein ! Sie sind mein Leben und ich liebe sie sehr ... Ich glaube diese Angst spielt eine bedeutende Rolle dabei , dass es eben so sehr die Angst vor Psychose ist , die mich plagt. Jetzt habt ihr ja sicherlich auch alle von dem Ereignis in Hamburg gehört , wo die Mutter ihren Sohn einfach vor die Bahn geschubst hat ?!? Sowas lässt mich nicht los und ich lese im Stundentakt die Artikel darüber um zu sehen , was Siedlung bewegt hat ??? Aber wie bei fast all diesen grausamen Taten, die Menschen Begehen , findet man immer nur den Hinweis m dass diese Menschen psychisch erkrankt sind. Meistens schizophren oder Depressiv oder was auch immer ! Sowas macht mir unheimliche Angst , denn im Grunde bin ich ja bereits ohne eine Psychose trotzdem psychisch krank , depressiv verstimmt an manchen Tagen und nun stelle ich mir wieder den ganzen Tag die Frage , ob ich dazu auch fähig bin ! Ob es dieser Mutter vielleicht im Vorfeld auch ähnlich wie mir erging und es dann soweit gegangen ist ! Ich hoffe sehr , dass mich das nicht wieder so sehr runter reißt in meine Angst ! Es lief / läuft gerade ganz gut ! Wie sind eure Meinungen dazu ? Allgemein zu solchen Geschehnissen ? Mich schockiert das enorm .... Es zeigt wie unberechenbar Menschen oder auch Krankheiten sein können .... Liebste Grüße an euch ihr lieben

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                          • Re: Angst vor Schizophrenie

                            Alex nochmal besonders an dich! Ich liebe die Texte die du schreibst , die Antworten und die lieben Worte ! Alles was du sagst hat Hand und Fuß und du findest immer ein liebes Wort was einen aufbaut ! Bei den Satz als du schriebst , ich sei stark , das hat mich vor Freude weinen lassen und mich in meinem kämpf gegen die Angst gestärkt ! Danke dafür ! Ich denke auch das es mit dem steigenden Alter der Kinder etwas einfacher wird !

                            Kommentar


                            • Re: Angst vor Schizophrenie

                              Hallo Hope,

                              gern geschehen, freut mich, wenn es hilft

                              Schön, daß Dein Wochenende gut war und es insgesamt etwas besser läuft. So soll es sein.

                              Was diese "neue" Angst angeht bzgl. Mutter, Kind, Straßenbahn:
                              Ich habe in Bezug auf unseren Sohn im ersten Jahr meiner Depri die große Sorge gehabt, er würde sich da in seinen jungen, prägenden Jahren zuviel von abgucken und wäre damit auch massiv(er) gefährdet. Zeitweise wirkte er auch etwas unlustig und müde auf mich. Diese Befürchtungen hatte ich seinerzeit auch hier in meinem Thread mal geschrieben.
                              Mittlerweile habe ich aber begriffen, daß auch er eben einfach nur ein Mensch ist, der bessere und schlechtere Tage hat. Davon hat er noch lange keine Depri. Seitdem ich das begriffen und verinnerlich habe, mache ich mir darum praktisch keinen Kopf mehr. Stattdessen bemühe ich mich, ihm ein guter, zufriedener und lebensfroher Papa als Vorbild zu sein, was mir im Laufe der Wochen und Monate auch immer besser wieder gelingt und mittlerweile eben auch gar nicht mehr großartig Mühe ist. Und siehe da: Prompt bewerte ich den ein oder anderen scheinbar apathischen Anflug nur noch als das, was es ist: Mal ein bißchen Langeweile, mal ein bißchen Müdigkeit, mal einfach keinen Bock auf dies und das - also ganz normal.

                              Soll heißen:
                              Ja, es gibt entsprechend gestaltete Menschen und Psychen, die scheinbar unberechenbar so etwas tun, wie es Dir Angst macht.
                              Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob diese Menschen bereits im Vorfeld überhaupt so reflektiert und besorgt an diese Themen herangehen würden, wie Du und ich es tun. Ganz im Gegenteil wird da schon im Vorfeld ein entsprechender Handlungsimpuls bestanden haben, der sich dann irgendwann durchgesetzt hat. Mindestens insgeheim dürften da deutlich mehr Aggressionen und Frust vorgeherrscht haben als Liebe und Fürsorge.
                              Für einen Außenstehenden unberechenbar - in Wahrheit aber wahrscheinlich doch vorhersehbarer als gedacht.

                              So, wie Du aber Deine Liebe zu Deinen und die Sorge um Deine Kinder beschreibst, bin ich mir jedoch ziemlich sicher, daß Du Dir da wirklich keine Gedanken zu machen brauchst: Sofern Du Dich nicht grad selbst belügen solltest - was nur Du wissen kannst -, wirst Du Deinen Kindern stets eine liebevolle und fürsorgliche Mutter sein. Ganz egal, wie es Dir gerade geht. Denn das Dein Handeln im Vordergrund bestimmende Denken bzw. Gefühl ist die Liebe für sie. Nicht Aggression, Zorn, Frust, Unlust. Sondern Liebe. Und das ist der entscheidende Schlüssel

                              Also bleib auch hier ruhig, Du bist eine tolle Mutter, Du liebst sie, sie lieben Dich, und ihr werdet ein schönes Familienleben zusammen haben


                              Zuguterletzt mal wieder ganz praktisch:

                              Guck mal, daß Du um derartige Nachrichten aktuell einen Bogen machst!
                              Auch hier weiß ich aus eigener Erfahrung, daß einem negative Nachrichten über Mord, Krankheit, Tod, Krieg etc. mit angeschlagener Psyche wirklich nicht gut tun und nur unnötig Zweifel und Ängste schüren. Vor allem nicht "mal eben so nebenbei" beim Frühstücksei...

                              Ich habe mir daher zwei Strategien zum Umgang mit solchen, negativen Schlagzeilen zurechtgelegt:
                              1. Entweder ich ignoriere sie komplett - Blick woanders hin, TV umschalten, im Netz nicht anklicken / schnell ne andere Seite etc.
                              2. Oder - wenn es mich irgendwo doch so sehr interessiert, daß ich es wissen möchte - ich bereite mich vorher erst ein paar Atemzüge mental darauf vor. Und während des Zuhörens oder Lesens rufe ich mir immer wieder ins Bewußtsein, daß es "nur" Nachrichten sind, die mich nicht direkt betreffen und keinerlei Auswirkungen auf mein Leben haben. Wenn es währenddessen doch irgendwo unerträglich wird, Artikel eben weggelegt oder weggeklickt, TV ausgeschaltet, weitergegangen, etc.

                              => Wir sind jederzeit Herr bzw. Frau unserer Entscheidungen und unseres Handelns! Wenn wir spüren, daß uns etwas nicht gut tut, können wir es entweder komplett bleiben lassen oder zumindest auch mittendrin abbrechen. Es gibt wirklich nur wenige Dinge, die man bis zum Ende durchziehen muß - bei den meisten anderen Dingen ist es nur der innere Imperativ, den wir von Kleinauf eingetrichtert bekommen haben, nicht aufzugeben und bis zum Schluß durchzuhalten. Ob es Sinn macht oder nicht.


                              Also: Du mußt Dir diese Nachrichten nicht antun! Klar sollst Du die Realität nicht ausblenden, aber die spielt sich für Dich erstmal im kleineren, überschaubareren Rahmen ab - zwischen Dir selbst, Deinen Kindern, Deinem Mann, Deinem und eurem Leben.
                              Alles übrige kann warten, bis Du noch stärker geworden bist.

                              Okay?

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                              • Re: Angst vor Schizophrenie

                                ass sobald diese Psychose-Angst ihren Schrecken verliert, die körperlichen Symptome wieder mehr in den Vordergrund treten ! Viel mehr kann da ja gar nicht für Angst sprechen !
                                Gut erkannt!

                                denn im Grunde bin ich ja bereits ohne eine Psychose trotzdem psychisch krank , depressiv verstimmt an manchen Tagen und nun stelle ich mir wieder den ganzen Tag die Frage , ob ich dazu auch fähig bin ! Ob es dieser Mutter vielleicht im Vorfeld auch ähnlich wie mir erging und es dann soweit gegangen ist !
                                Und diese Erkenntnis sagt auch aus das du beginnst die Psychose abzuhaken, aber gleichzeitig nach neuen Gefilden für deine Angst suchst.

                                Es ist genauso ein Quark das du jemanden etwas antust, als der mit der Psychose.

                                Depressive laufen nicht herum und töten die Menschen die sie lieben und normalerweise auch niemand anderen, dieses Szenario begründet sich nicht in einer Depression o.ä.
                                Da müssen auch noch andere Faktoren dazu kommen, eben jene die so ein Handeln erst möglich machen.
                                Du zeigst aber keinerlei Anzeichen für diese Faktoren, wie z.B. ein stark narzisstisches Denken, oder Hass..............

                                Also alles wieder auf Anfang, übe dich darin diese Schlussfolgerungen deinerseits als Ausdruck der Angststörung zu sehen und nicht als Hinweis auf eine Erkrankung.
                                Niemand kann sich aussuchen an was er erkrankt, deine Angst versucht aber genau das, dir vorzugaukeln das es so sein kann.
                                Das ist genauso als wenn du immer befürchtest gleich tot umzufallen ohne krank zu sein, es ist kaum möglich und die Gedanken haben nur Macht über dich weil sie dir Angst machen, aber nicht weil es so logisch ist, sondern weil sich deine Angststörung deiner geheimsten Ängste bedient.
                                Sie trickst dich aus, also versuche du dieses Wissen zu nutzen um die Angststörung auszutricksen.

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