#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Grundlos destruktive Gedanken

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Grundlos destruktive Gedanken

    Hallo... Ich habe schon seit ein paar Jahren das Gefühl, dass mit mir etwas nicht stimmt, kann aber weder einen Grund/Auslöser nennen, noch genau erklären, was eigentlich mein Problem ist. Weder habe ich eine schlimme Kindheit gehabt, noch kann ich an meiner momentanen Lebenssituation etwas Negatives erkennen. Aber während andere um mich herum Spaß am Leben haben und Pläne machen, würde ich am liebsten einfach alles hinschmeißen. Ich stehe jeden Morgen auf und versuche den Tag mit etwas Sinnvollem zu füllen, was mir mehr oder weniger gut gelingt, bin dann die halbe Nacht wach und starre Löcher and die Wand verirre mich in irgendwelche seltsamen und düsteren Gedanken. "Harmlose" Beispiele solcher Gedanken sind z. B. "Würde ich das überleben wenn ich hier aus dem Fenster springen würde" und "Wie sehr würde es wohl wehtun wenn ich mir kochendes Wasser über die Hände schütten würde". Ich bin NICHT suizidal und habe nicht vor, diese Gedanken in die Tat umzusetzen. Aber ich kann nicht aufhören, solche Dinge zu denken. Ich bin besessen von dem Gedanken, mich selbst zu zerstören und muss zum Teil sehr viel Kraft aufbringen um aktiv gegen diesen Drang anzukämpfen, meinen Tag sinnvoll zu planen, regelmäßig zu essen und mir nicht absichtlich zu schaden. Ich finde mich gar nicht so schlimm und denke auch nicht, jemals etwas wirklich Schlimmes oder Unverzeihliches getan zu haben, trage aber diesen Selbsthass in mir und werde diese Gedanken nicht los. In den letzten Wochen ist es schlimmer geworden, seit ich in eine andere Stadt gezogen bin und alleine wohne. Alleinsein tut mir nicht gut, aber ich kann andere Menschen und ihre oberflächlichen Gedanken gerade nicht ertragen, weshalb ich mich von allen isoliere. Ich habe gerade einfach nicht den Nerv, permanent so zu tun als ginge es mir gut, aber ich will auch nicht darüber reden, dass es mir NICHT gut geht. Ich wüsste auch gar nicht was ich sagen soll. Alles ist super, ich habe keine Probleme, es gibt nichts das mich belastet. Ich mache mir meine Probleme selbst und das weiß ich auch. In einem klaren Moment bin ich letzte Woche beim Arzt gewesen und habe erzählt, dass ich vermute, Depressionen zu haben. Jetzt habe ich zwar eine Überweisung zum Psychiater, aber keine Motivation, mich um einen Termin zu kümmern. Mir fällt es einfach schwer, einen Sinn darin zu sehen, wochen- oder monatelang auf einen Termin zu warten, dann zu einem Psychologen geschickt zu werden (was sicher auch Monate dauert) oder mit Medikamenten vollgestopft zu werden. Selbst wenn ich einen Psychologen finden sollte, wüsste ich auch nicht, was ich dem erzählen soll. "Mein Leben ist super, ich hab nur irgendwie Lust, mir die Arme aufzuschneiden, mich zu Tode zu hungern, alle Menschen aus meinem Leben zu drängen, alles hinzuschmeißen und aus dem Fenster zu springen" wäre wohl kein guter Anfang. Ich habe kein logisch erklärbares Problem, ich glaube ganz einfach, dass in meinem Kopf etwas ganz gehörig falsch läuft, und das ist nichts was ich erklären oder wegdiskutieren könnte. Wie gesagt, ich habe nicht vor mir etwas anzutun. Aber wenn ich plötzlich aufhören würde zu existieren, wäre mir das auch egal. Außerdem glaube ich, dass ich eine Essstörung habe oder mich zumindest am Rande einer befinde. Ich bin jetzt nicht total aufs Abnehmen fixiert, aber ich will auf keinen Fall zunehmen und KANN nicht viel Essen, selbst wenn ich es versuche. Essen ist im Grunde der einzige Aspekt meines Lebens, bei dem ich dachte, ich hätte die Kontrolle. Seitdem ich so langsam kapiere, dass mein Essverhalten vermutlich schon krankhaft ist, habe ich auch diese Kontrolle nicht mehr. Ich versuche mehr und regelmäßiger zu essen, fühle mich deswegen aber nur schlechter. Im Grunde ist es egal was ich mache, ich kriege ja eh nichts auf die Reihe und beweise mir jeden Tag aufs Neue, dass ich einfach komplett einen an der Klatsche habe.


  • Re: Grundlos destruktive Gedanken

    Hi

    [QUOTE=centuries;n1893301Selbst wenn ich einen Psychologen finden sollte, wüsste ich auch nicht, was ich dem erzählen soll. "Mein Leben ist super, ich hab nur irgendwie Lust, mir die Arme aufzuschneiden, mich zu Tode zu hungern, alle Menschen aus meinem Leben zu drängen, alles hinzuschmeißen und aus dem Fenster zu springen" wäre wohl kein guter Anfang. [/QUOTE]


    Doch, das wäre ein guter Anfang. Denn, genau darum geht es ja und mancher Therapeut wäre froh wenn seine Klienten gleich zur Sache kommen würden.

    Hast du vielleicht ein sehr geringes Selbstwertgefühl?

    Es hört sich, zum Teil, nach Zwangsgedanken an.

    Du solltest "jetzt" einen Termin bei einem Psychiater machen, wie du sagst, es dauert dann etwas bis es soweit ist, aber immerhin hast du dann schon mal einen.
    Du wirst auch nicht mit Medikamente vollgestopft, wenn du welche versuchen möchtest dann lässt du dich drauf ein, wenn nicht dann nicht.
    Die meisten Psychiater sind nicht versessen darauf etwas zu verschreiben, wenn es auch so geht, dann sind sie sogar froh drum, denn sie können dadurch immense Kosten sparen.
    Du hättest dann auf jeden Fall einen festen Ansprechpartner, sowie Diagnose und mit der kannst du schon mal was anfangen, selber informieren und sie wäre ein Ansatzpunkt für die Wahl einer Psychotherapie.

    Auch wenn du nicht weißt was du da erzählen sollst, der Psychiater bzw. Psychotherapeut, weiß es und stellt entsprechende Fragen. Außerdem, was du hier schreibst ist doch wirklich eine Menge, genau das solltest du dann auch erzählen.
    Ich denke nicht das deine Probleme einzig einer Depression zugrunde liegen, sondern noch was andere da ist, wie gesagt, vielleicht eine Zwangsstörung.

    An der Klatsche hast du sicher keinen, du bist ganz einfach krank, brauchst entsprechende Therapien und dann wird auch die Genesung einsetzen.
    In der Kommunikation deiner Botenstoffe und Rezeptoren ist vielleicht nur etwas aus dem Gleichgewicht geraten, was gut zu beheben ist.

    Leider musst du dich selber aufraffen, um die nötigen Schritte zu tun, aber lieber jetzt, als wenn es sich noch mehr verselbstständigt und du gar nicht mehr in der Lage bist das in Eigeninitiative zu managen.

    Wenn du es schaffst, geh möglichst viel an die Luft, vielleicht etwas Sport, dazu muss man auch nicht unter Menschen und es hilft die Gedanken in die richtigen Bahnen zu leiten, gibt Energie.

    Falls noch nicht geschehen solltest du dich auch vom HA durchchecken lasen, Schilddrüse usw., es kann auch durch ein Ungleichgewicht der Hormone zu so etwas kommen.
    Der Gyn wäre da auch ein Ansprechpartner, zumindest wenn du Hormone nimmst und diese damit im Zusammenhang stehen könnten, oder vielleicht sonstige Hormonschwankungen da sind.

    Kommentar


    • Re: Grundlos destruktive Gedanken

      Apropos Gyn. hab jetzt nirgends gelesen (oder überlesen) ob du überhaupt weiblich bist und es einfach angenommen.:-)

      Kommentar


      • Re: Grundlos destruktive Gedanken

        Hallo, danke für deine Antwort!

        Ich bin ehrlich gesagt nie auf die Idee gekommen, diese Gedanken mit einer Zwangsstörung in Verbindung zu bringen. Ich dachte, da würde man immer wieder dieselben Handlungen ausführen bzw. dass man denkt, dass sonst etwas Schlimmes passieren würde - allerdings kenne ich mich auf dem Gebiet auch nicht wirklich aus.
        Dass ich ein geringes Selbstwertgefühl habe stimmt allerdings... Ich glaube, im Grunde habe ich überhaupt keins, weshalb es mir auch schwerfällt, mir vorzustellen, dass ich irgendjemandem etwas bedeuten könnte oder dass man mich nicht wegen jedem Fehler gleich hasst oder verurteilt.
        Ich habe ehrlich gesagt auch Angst, dass der Psychiater mich zwangseinweisen könnte. Dürfte er das? Gleichzeitig denke ich, ich würde vermutlich nicht ernstgenommen werden. Ich habe bei Arzt auch nichts von meinen Essproblemen erzählt und bin da mit der Einstellung hingegangen, wenn er mich auf mein Gewicht anspricht, dann erzähle ich es, wenn nicht, dann ist mein Gewicht wohl okay und dann ist es nicht so schlimm. (Vielleicht bilde ich mir die Essstörung eh nur ein.)
        Ich bin übrigens männlich. Noch so ein Grund warum mich vermutlich niemand ernstnehmen würde.

        Kommentar



        • Re: Grundlos destruktive Gedanken

          Der Psychiater würde dich ganz sicher ernst nehmen, weil er ganz genau weiß wie solche Erkrankungen zustande kommen.
          Er darf dich natürlich auch "nicht" einweisen, das geht nur wenn du suizidal bist, oder andere gefährdest, beides trifft eindeutig nicht zu und jeder Psychiater erkennt das und weiß das deine Gedanken etwas anderes sind als Suizidal.

          Ich kann mir aber vorstellen das er einen Klinikaufenthalt empfehlen würde, das wäre dann freiwillig, du könntest es also ablehnen, oder hingehen und wenn du das nicht aushältst auch jederzeit wieder gehen.
          Die meisten psychiatrischen Kliniken sind bei weitem nicht so schlecht wie ihr Ruf und du könntest dich auch für eine psychosomatische entscheiden, wo das Regiment generell etwas angenehmer zu sein scheint.

          Aber wichtig wäre vor allem, das du jemanden hast der Fachmann für solche Erkrankungen ist, an den du dich wenden kannst wenn es dir schlecht geht und der dir Therapiemöglichkeiten aufzeigen kann.
          Ich denke um eine Psychotherapie wirst du ohnehin nicht herum kommen, wenn du das richtig in Angriff nehmen möchtest und das wäre ja auch nichts anderes als Hilfe zur Selbsthilfe, also mehr unterstützend damit du einfach lernst wie du am Besten mit all dem umgehen kannst.

          Ob du Zwangsgedanken hast kannst du auch dadurch feststellen, ob du dich gezwungen fühlst diese Gedanken zu denken, das du nicht damit aufhören kannst, obwohl du es versuchst und genau weißt wie unsinnig das ist.

          Mir sind ähnliche Gedanken auch nicht fremd und als Laie würde ich darauf tippen das es zum großen Teil an deinem Selbstwert und den Lebensumständen liegt.
          Gerade das du denkst das andere nichts von dir halten und dadurch einsam, ohne liebe anderer Menschen bist, fordert psychische Erkrankungen ja geradezu heraus, es wäre merkwürdig wenn du dadurch keinen Schaden nehmen würdest.
          Bei meinen Gedanken nehme ich an, das sie in der Kindheit begründet sind und denke das sie auch etwas mit Aufmerksamkeit zu tun hatten, das ich von anderen mehr wahrgenommen werden wollte, da kommt man schon mal auf solch drastische Fantasien.
          Gerade als Kind hat man für einen Erwachsenen sehr merkwürdige Gedanken und dadurch das du noch sehr jung bist und es nicht erst seit gestern so ist, denke ich mal das es auch bei dir mit der Kindheit zu tun hat.

          Du solltest also einen Fachmann zu Rate ziehen, mit ihm ganz offen reden (er kennt diese Symptomatiken und viele seiner Patienten leiden darunter), wenn du das schaffst hast du gute Chancen das wieder in den Griff zu bekommen, je länger du wartest, desto komplizierter wird es.

          Kommentar


          • Re: Grundlos destruktive Gedanken

            "Du solltest also einen Fachmann zu Rate ziehen, mit ihm ganz offen reden.."

            Diesem Rat möchte ich mich ausdrücklich anschließen!

            Kommentar


            • Re: Grundlos destruktive Gedanken

              Zwangsgedanken. Davon kann ich ein Lied singen... mit Therapie und medis ging es bei mir sogut wie weg... Ich weiss das der wg zum psychiater unangenehm ist aber er kann und wird dir sehr helfen glaub mir ich hab's auch durch nur meine Gedanken gingen gegen andere Personen ich bekam Panik u Angstzustände ich dachte ich verliere den Verstand dachte ich sei verrückt so was zu denken etc... dann bin ich zum Arzt erzählte ihm alles und es wurde besser. Nehme auch Medikamente ein die mir super helfen. Ich rate dir dich einem Arzt anzuvertrauen. Alles gute

              Kommentar



              • Re: Grundlos destruktive Gedanken

                Übrigens gibt es mehrere Arten von zwängen... zwangsgedanken sind immer wieder kehrende Gedanken die mit bösem Inhalt sind meistens haben die leUte die Vorstellung sich oder andere oder gar ihre Kinder zu verletzen oder zu töten oder in der Öffentlichkeit laut zu schreien oder Leute zu beleidigen die Gedanken drängen sich immer wieder auf gegen den Willen des Menschen und diese Gedanken machen einen irgendwann fertig psychisch sodass noch eine Depression dazu kommt alleine aus solchen zwangsgedanken raus zu kommen ist schwer das geht wirklich nur mit professionelle Hilfe. Aus zwangsgedanken werden irgendwann zwangshandlungen. Zwangsgedanken werden nie in die Tat umgesetzt da die Menschen ja Angst vor den Gedanken haben sie haben Angst damit ein tabu zu brechen etc dennoch ab zum arzt

                Kommentar


                • Re: Grundlos destruktive Gedanken

                  "...bin ich zum Arzt erzählte ihm alles und es wurde besser. Nehme auch Medikamente ein die mir super helfen. Ich rate dir dich einem Arzt anzuvertrauen. Alles gute"

                  Hallo Lanoya, ich freue mich nicht nur dass Sie sich melden, sondern dass Sie auch noch ein Stück Selbsterfahrung mit einbringen. Das ist nämlich oft sehr viel wirksamer, als wenn ein sogenannter Experte eine akademische Meinung vermittelt.
                  Also Dank und beste Grüße

                  Dr. Riecke

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X